1.Korinther 14

Zürcher Bibel

1 Bleibt auf dem Weg der Liebe! Strebt nach den Geistesgaben, vor allem aber danach, prophetisch zu reden. (1Kor 12,1; 1Kor 14,39)2 Wer in Zungen redet, spricht nicht zu Menschen, sondern zu Gott. Denn niemand versteht ihn: Er redet im Geist von Geheimnissen. (1Kor 12,10; 1Kor 13,1; 1Kor 14,39)3 Wer dagegen prophetisch redet, spricht zu Menschen: Er erbaut, ermutigt, tröstet.4 Wer in Zungen redet, baut sich selbst auf; wer aber prophetisch redet, baut die Gemeinde auf. (1Kor 14,12)5 Ich möchte, dass ihr alle in Zungen redet, vor allem aber möchte ich, dass ihr prophetisch redet. Wer prophetisch redet, ist grösser, als wer in Zungen redet, es sei denn, er übersetze es, damit der Gemeinde Erbauung zuteil werde.6 Komme ich jetzt zu euch, liebe Brüder und Schwestern, und rede in Zungen, was nützt es euch, wenn ich nicht mit einer Offenbarung, einer Erkenntnis, einer Prophetie oder einer Lehre komme und zu euch rede? (1Kor 4,19; 1Kor 14,2)7 Wenn die leblosen Instrumente, Flöte oder Leier, zwar Töne von sich geben,[1] Töne aber, die sich nicht unterscheiden lassen, wie soll dann erkannt werden, was auf der Flöte oder auf der Leier gespielt wird?8 Und wenn die Posaune ein undeutliches Signal gibt, wer wird sich dann zum Kampf bereitmachen?9 So ist es auch mit euch: Wenn ihr mit eurer Zunge kein deutliches Wort hervorbringt, wie soll man da verstehen, wovon die Rede ist? Ihr werdet in den Wind reden.10 Es gibt wer weiss wie viele Arten von Sprachen in der Welt, nichts ist ohne Sprache.11 Wenn ich aber die Bedeutung eines Lautes nicht erkenne, werde ich für den, der spricht, ein Fremder sein, und der, der spricht, ein Fremder für mich.12 So auch ihr: Wenn ihr schon um die Geistkräfte wetteifert, dann trachtet nach dem, was der Erbauung der Gemeinde dient, damit ihr alles im Überfluss habt. (Röm 14,19; 1Kor 14,1; 2Kor 12,19; 2Kor 13,10)13 Darum bete, wer in Zungen redet, dass er es auch übersetzen kann. (1Kor 14,2)14 Denn wenn ich in Zungen bete, so betet zwar mein Geist, mein Verstand aber bleibt ohne Frucht.15 Was folgt daraus? Ich will im Geist beten, ich will aber auch mit dem Verstand beten; ich will im Geist lobsingen, ich will aber auch mit dem Verstand lobsingen.16 Denn wenn du den Lobpreis sprichst im Geist, wie soll dann, wer als Fremder dazustösst, auf dein Dankgebet hin das Amen sprechen? Er versteht ja nicht, was du sagst.17 Du magst zwar ein schönes Dankgebet sprechen, doch der andere wird nicht aufgebaut.18 Ich danke Gott, dass ich mehr als ihr alle in Zungen rede;19 aber in der Gemeinde will ich, um auch andere zu unterweisen, lieber fünf Worte mit meinem Verstand sagen als tausend Worte in Zungen.20 Liebe Brüder und Schwestern, seid nicht Kinder, wo es um Einsicht geht. Seid unbedarft, wo es um Bosheit geht, in der Einsicht aber seid vollkommen!21 Im Gesetz steht geschrieben: Durch Leute fremder Zunge und mit den Lippen Fremder will ich zu diesem Volk reden, aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr. (Jes 28,11)22 Das Zungenreden ist also nicht ein Zeichen für die Glaubenden, sondern für die Ungläubigen, die Prophetie dagegen ist nicht ein Zeichen für die Ungläubigen, sondern für die Glaubenden.23 Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkommt und alle in Zungen reden, es kommen aber Aussenstehende oder Ungläubige herein, werden sie dann nicht sagen: Ihr seid von Sinnen?24 Wenn aber alle prophetisch reden und es kommt ein Ungläubiger oder Aussenstehender herein, dann wird er von allen ins Verhör genommen, von allen geprüft;25 das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so fällt er auf sein Angesicht, wird zu Gott beten und bekennen: In der Tat, Gott ist in eurer Mitte. (Jes 45,14)26 Was heisst das nun, liebe Brüder und Schwestern? Wenn ihr zusammenkommt, hat jeder einen Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung, eine Zungenrede, eine Auslegung. Alles geschehe zur Erbauung! (1Kor 11,18; 1Kor 12,7; 1Kor 14,2; 1Kor 14,12)27 In Zungen reden sollen jeweils höchstens zwei oder drei, und zwar der Reihe nach. Und einer soll übersetzen.28 Wenn aber niemand da ist, der übersetzen kann,[2] sollen sie in der Gemeindeversammlung schweigen und nur für sich und für Gott reden.29 Von den Propheten aber mögen zwei oder drei reden, die anderen sollen es prüfen. (1Kor 12,28)30 Wenn aber ein anderer, der dasitzt, eine Offenbarung empfängt, soll der Erste schweigen.31 Ihr könnt doch alle, einer nach dem andern, prophetisch reden, damit alle etwas lernen und alle Zuspruch erfahren.32 Der Geist der Propheten unterstellt sich den Propheten,33 denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen gilt:[3] (Röm 4,17; Röm 15,33)34 In den Gemeindeversammlungen sollen die Frauen schweigen. Denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sie sollen sich vielmehr unterordnen, wie auch das Gesetz es sagt. (1Mo 3,16; 1Tim 2,11)35 Wenn sie aber etwas lernen wollen, sollen sie zu Hause ihre Männer fragen. Denn für eine Frau ist es eine Schande, in der Gemeindeversammlung zu reden.36 Ist das Wort Gottes denn von euch ausgegangen, ist es denn zu euch allein gekommen?37 Wer meint, ein Prophet oder ein Geistbegabter zu sein, der erkenne, dass es des Herrn Gebot ist, was ich euch schreibe. (1Kor 7,10)38 Wer nicht erkennt, wird nicht erkannt.39 Darum, meine Brüder und Schwestern: Um prophetisches Reden sollt ihr wetteifern, das Reden in Zungen aber behindert nicht! (1Kor 14,1; 1Kor 14,2)40 Alles aber geschehe würdig und geordnet.

1.Korinther 14

Lutherbibel 2017

1 Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber darum, dass ihr prophetisch redet! (1Kor 12,1)2 Denn wer in Zungen[1] redet, der redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht ihn: im Geist redet er Geheimnisse. (Apg 2,4; Apg 10,46)3 Wer aber prophetisch redet, der redet zu Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung.4 Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde.5 Ich möchte, dass ihr alle in Zungen reden könnt; aber noch viel mehr, dass ihr prophetisch redet. Denn wer prophetisch redet, ist größer als der, der in Zungen redet; es sei denn, er legt es auch aus, auf dass die Gemeinde erbaut werde.6 Nun aber, Brüder und Schwestern, wenn ich zu euch käme und redete in Zungen, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht mit euch redete in Worten der Offenbarung oder der Erkenntnis oder der Prophetie oder der Lehre?7 So verhält es sich auch mit leblosen Instrumenten, es sei eine Flöte oder eine Harfe: Wenn sie nicht unterschiedliche Töne von sich geben, wie kann man erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird?8 Und wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zur Schlacht rüsten?9 So auch ihr: Wenn ihr in Zungen redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden.10 Es gibt vielerlei Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache.11 Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache nicht kenne, werde ich ein Fremder sein für den, der redet, und der redet, wird für mich ein Fremder sein.12 So auch ihr: Da ihr euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, dass ihr sie im Überfluss habt und so die Gemeinde erbaut.13 Wer also in Zungen redet, der bete, dass er’s auch auslegen könne. (1Kor 12,10)14 Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist; aber mein Verstand bleibt ohne Frucht.15 Wie soll es aber sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand. (Eph 5,19; Kol 3,16)16 Wenn du Gott lobst im Geist, wie soll der, der als Unkundiger dabeisteht, das Amen sagen auf dein Dankgebet, da er doch nicht weiß, was du sagst?17 Dein Dankgebet mag schön sein; aber der andere wird nicht erbaut.18 Ich danke Gott, dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle.19 Aber ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Zungen.20 Liebe Brüder und Schwestern, seid nicht Kinder, wenn es ums Verstehen geht; sondern seid Kinder, wenn es um Bosheit geht; im Verstehen aber seid erwachsen. (Eph 4,14)21 Im Gesetz steht geschrieben: »Ich will in andern Zungen und mit andern Lippen reden zu diesem Volk, aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.« (Jes 28,11)22 Darum ist die Zungenrede ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die prophetische Rede aber ein Zeichen nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen.23 Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammenkäme und alle redeten in Zungen, es kämen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie nicht sagen, ihr seid von Sinnen?24 Wenn aber alle prophetisch redeten und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen überführt und von allen gerichtet;25 was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist. (Joh 16,8)26 Wie ist es nun, Brüder und Schwestern? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung! (1Kor 12,8; Eph 4,12)27 Wenn jemand in Zungen redet, so seien es zwei oder höchstens drei und einer nach dem andern; und einer lege es aus.28 Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde und rede für sich selber und für Gott.29 Auch von den Propheten lasst zwei oder drei reden, und die andern lasst darüber urteilen. (1Thess 5,20)30 Wenn aber einem andern, der dabeisitzt, eine Offenbarung zuteilwird, so schweige der Erste.31 Ihr könnt alle prophetisch reden, doch einer nach dem andern, damit alle lernen und alle ermahnt werden.32 Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan.33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen34 sollen die Frauen schweigen in den Gemeindeversammlungen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. (1Mo 3,16; 1Tim 2,11)35 Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht einer Frau schlecht an, in der Gemeindeversammlung zu reden.36 Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist’s allein zu euch gekommen?37 Wenn einer meint, er sei ein Prophet oder vom Geist erfüllt, der erkenne, dass es des Herrn Gebot ist, was ich euch schreibe. (1Joh 4,6)38 Wer aber das nicht erkennt, wird nicht erkannt.39 Darum, liebe Brüder, bemüht euch um die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede.40 Lasst aber alles ehrbar und ordentlich zugehen. (Kol 2,5)