1Siehe, all das hat mein Auge gesehen, mein Ohr hat es gehört und darauf acht gegeben.2So viel, wie ihr wisst, weiss auch ich, ich stehe nicht hinter euch zurück. (Hi 12,3; Hi 15,9)3Aber ich will zu Schaddai reden, und mit Gott zu streiten, ist mein Wunsch. (Hi 23,4)4Denn ihr seid nur Lügendichter, Kurpfuscher seid ihr allesamt.5Wenn ihr doch endlich schweigen wolltet! Dann könntet ihr als Weise gelten. (Spr 17,28)6Hört meine Entgegnung, und vernehmt die Anklage meiner Lippen.7Wollt ihr Falsches reden für Gott und Lügen vorbringen für ihn?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen oder den Rechtsstreit führen für Gott?9Geht es gut aus, wenn er euch erforscht, und könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?10Hart wird er euch zurechtweisen, wenn ihr versteckt Partei ergreift.11Wird nicht seine Hoheit euch ängstigen und sein Schrecken euch überfallen? (Hi 31,23)12Sprüche aus Staub sind eure Merksätze, tönerne Schilde sind eure Schilde.13Schweigt nun und lasst mich reden, dann komme über mich, was kommen mag.14Wozu soll ich meinen Leib mit meinen Zähnen verteidigen? Ich setze mein Leben aufs Spiel![1]15Seht, er wird mich töten, nichts habe ich zu hoffen. Doch meine Wege will ich vor ihm verteidigen.16Schon darin sehe ich mein Heil, denn vor ihn kommt kein Ruchloser. (Hi 8,13)17Hört aufmerksam auf meine Rede, und was ich erkläre, dringe in eure Ohren.18Seht, ich bin gerüstet für den Rechtsstreit, ich weiss, dass ich im Recht bin. (Hi 6,29)19Wer könnte den Rechtsstreit gegen mich gewinnen? Dann wollte ich schweigen und sterben.20Zwei Dinge nur tu mir nicht an, dann muss ich mich nicht vor dir verbergen:21Nimm deine Hand von mir, und dein Schrecken soll mich nicht ängstigen. (Ps 33,7; Ps 39,11)22Dann rufe, und ich will antworten, oder lass mich reden und gib mir Antwort! (Ps 34,5; Jes 58,9; Jer 33,3)23Was sind meine Vergehen und Sünden? Lass mich mein Verbrechen und meine Sünde wissen!24Warum verbirgst du dein Angesicht und behandelst mich wie deinen Feind? (Ps 13,2; Ps 19,11; Ps 33,10; Ps 44,25; Ps 88,15)25Willst du ein verwehtes Blatt erschrecken und einen dürren Halm verfolgen?26Bitteres teilst du mir zu, und für die Sünden meiner Jugend lässt du mich büssen. (Ps 25,7)27Meine Füsse legst du in den Block und überwachst alle meine Wege, um meine Füsse ziehst du eine Grenze. (Hi 33,11)28Er aber zerfällt wie Moder, wie ein mottenzerfressenes Kleid: (Hi 4,19; Jes 50,9)
Hiob 13
Einheitsübersetzung 2016
Leeres Gerede der Freunde
1Seht, all das hat mein Auge gesehen, / mein Ohr gehört und wohl gemerkt.2Was ihr wisst, weiß ich auch; / ich falle nicht ab im Vergleich mit euch. (Hi 12,3)3Doch ich will zum Allmächtigen reden, / mit Gott zu rechten ist mein Wunsch.4Ihr aber seid nur Lügentüncher, / untaugliche Ärzte allesamt.5Dass ihr endlich schweigen wolltet; / das würde Weisheit für euch sein. (Spr 17,27; Spr 20,19; Pred 3,7; Sir 20,5)6Hört doch meinen Rechtsbeweis, / merkt auf die Streitreden meiner Lippen!7Wollt ihr für Gott Verkehrtes reden / und seinetwegen Lügen sprechen?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, / für Gott den Rechtsstreit führen?9Ginge es gut, wenn er euch durchforschte, / könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?10In harte Zucht wird er euch nehmen, / wenn ihr heimlich Partei ergreift.11Wird seine Hoheit euch nicht schrecken, / nicht Schrecken vor ihm euch überfallen?12Eure Merksätze sind Sprüche aus Staub, / eure Schilde aus Lehm.
Verteidigung der eigenen Unschuld
13Schweigt vor mir, damit ich reden kann! / Dann komme auf mich, was kommen mag.14Meinen Leib nehme ich zwischen die Zähne, / in meine Hand lege ich mein Leben.15Er mag mich töten, ich harre auf ihn; / doch meine Wege verteidige ich vor ihm. (2Mo 30,20; 2Mo 33,20; Ri 13,22)16Schon das wird mir zum Heile dienen, / kein Ruchloser kommt ja vor sein Angesicht.17Hört nun genau auf meine Rede, / was ich erkläre vor euren Ohren!18Seht, ich bringe den Rechtsfall vor; / ich weiß, ich bin im Recht.19Wer könnte den Rechtsstreit gegen mich gewinnen? / Dann wollte ich schweigen und sterben.20Zwei Dinge nur tu mir nicht an, / dann verberge ich mich nicht vor dir:21Zieh deine Hand von mir zurück; / dein Schrecken soll mir keine Angst einjagen.22Dann ruf und ich will antworten / oder ich will reden und du erwiderst mir! (Hi 38,1)23Wie viel habe ich an Sünden und Vergehen? / Meine Schuld und mein Vergehen sag mir an!24Warum verbirgst du dein Angesicht / und siehst mich an als deinen Feind?[1] (Ps 44,25; Ps 88,15)25Verwehtes Laub willst du noch scheuchen, / dürre Spreu noch forttreiben? (Ps 83,14)26Denn Bitterkeit verschreibst du mir, / teilst mir die Sünden meiner Jugend zu. (Ps 25,7)27In den Block legst du meine Füße, / du überwachst auch alle meine Pfade / und zeichnest einen Strich um meiner Füße Sohlen. (Hi 33,11)28Er selbst zerfällt wie Verfaultes, / dem Kleide gleich, das die Motte fraß. (Ps 39,12; Jes 50,9; Jes 51,8)