1Da antwortete Hiob und sprach:2Wahrhaftig, ihr seid die rechten Leute, und mit euch wird die Weisheit sterben. (Hi 17,10)3Ich habe Verstand so gut wie ihr, ich stehe nicht hinter euch zurück, und wer wüsste all dies nicht? (Hi 13,2)4Dem eigenen Freund werde ich zum Gespött, der ich zu Gott rief, dass er antworte. Zum Gespött wird der Gerechte, der Schuldlose. (Hi 17,2; Ps 91,15)5Dem Unglück Verachtung!, denkt der Sichere, ein Stoss noch denen, deren Fuss schon wankt!6Um die Zelte der Gewalttätigen steht es gut, und sicher leben, die Gott erzürnen, die glauben, Gott in der Hand zu haben. (Hi 21,7)7Aber befrage das Vieh, dass es dich lehre, und die Vögel des Himmels, dass sie es dir kundtun. (Hi 11,6; Jes 41,20)8Oder sprich zur Erde, dass sie dich lehre, und die Fische des Meeres sollen es dir erzählen:9Wer von ihnen allen wüsste nicht, dass die Hand des HERRN es so gemacht hat?10In seiner Hand ist die Seele alles Lebenden und der Geist im Leib jedes Menschen. (4Mo 16,22; Hi 26,13; Hi 33,4)11Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, wie der Gaumen die Speise kostet? (Hi 34,3)12Bei Greisen soll Weisheit sein, und langes Leben soll Einsicht bringen? (Hi 8,8; Hi 32,7)13Weisheit und Macht sind bei ihm, ihm gehören Rat und Einsicht. (Hi 9,4)14Was er niederreisst, wird nie wieder aufgebaut, wen er einkerkert, dem wird nie wieder aufgetan. (Offb 3,7)15Wenn er die Wasser zurückhält, herrscht Dürre, und wenn er sie loslässt, verheeren sie das Land. (1Mo 7,19; 1Kön 8,35)16Bei ihm sind Macht und Einsicht, ihm gehört, wer irrt und wer irreführt.17Ratgeber lässt er barfuss gehen, und Richter macht er zu Narren.18Das Band von Königen löst er auf, und um ihre Hüften bindet er einen Schurz.19Priester lässt er barfuss gehen, und alte Geschlechter bringt er zu Fall.20Bewährten nimmt er die Sprache, und Ältesten raubt er die Urteilskraft.21Verachtung giesst er aus über Edle und löst den Gürtel der Starken. (Ps 107,40)22Er deckt Verborgenes auf aus dem Dunkel, und das Finstere bringt er ans Licht. (Dan 2,22; Mt 10,26; 1Kor 4,5)23Er macht die Völker gross und vernichtet sie, breitet die Völker aus und treibt sie fort.24Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, und in wegloser Öde lässt er sie irren. (Ps 107,40; Dan 4,29)25Sie tappen im Dunkeln ohne Licht, und wie Trunkene lässt er sie taumeln. (Hi 5,14)
Hiob 12
Einheitsübersetzung 2016
IJOBS GEGENREDE
Schweigen Gottes
1Da antwortete Ijob und sprach:2Wahrhaftig, ihr seid besondere Leute / und mit euch stirbt die Weisheit aus.3Ich habe auch Verstand wie ihr, / ich falle nicht ab im Vergleich mit euch. / Wer wüsste wohl dergleichen nicht? (Hi 13,2)4Dem eigenen Freund werde ich zum Gespött, / ich, der Gott anruft, dass er mich hört. / Zum Gespött wird der Gerechte, der Schuldlose. (Hi 19,13; Ps 31,12; Ps 38,12; Ps 69,9; Ps 88,19)5Dem Unglück Hohn! So denkt, wer ohne Sorge ist, / wer fest sich weiß, wenn Füße wanken. (Hi 42,4)6In Ruhe sind der Gewaltmenschen Zelte, / voll Sicherheit sind sie, die Gott erzürnen, / die wähnen, Gott in ihre Hand zu bringen.
Gottes unbegreifliches Walten
7Doch frag nur die Tiere, sie lehren es dich, / die Vögel des Himmels, sie künden es dir.8Oder rede zur Erde, sie wird dich lehren, / die Fische des Meeres erzählen es dir.9Wer von ihnen allen wüsste nicht, / dass die Hand des HERRN dies gemacht hat? (Jes 41,20)10In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens / und jeden Menschenleibes Geist. (Weis 7,16)11Darf nicht das Ohr die Worte prüfen, / wie mit dem Gaumen man die Speisen schmeckt? (Hi 34,3)12Findet sich bei Greisen wirklich Weisheit / und ist langes Leben schon Einsicht? (Hi 32,6)13Bei ihm allein sind Weisheit und Heldenkraft, / bei ihm sind Rat und Einsicht. (Spr 8,14; Dan 2,20)14Wenn er einreißt, baut keiner wieder auf; / wen er einschließt, dem wird nicht mehr geöffnet. (Ps 127,1; Jes 22,22)15Wenn er die Wasser dämmt, versiegen sie, / lässt er sie frei, zerwühlen sie das Land.16Bei ihm ist Macht und Klugheit, / sein ist, wer irrt und wer irreführt.17Er lässt Ratsherren barfuß gehen, / Richter macht er zu Toren.18Fesseln von Königen löst er auf / und bindet einen Schurz um ihre Hüften.[1]19Er lässt Priester barfuß gehen, / alte Geschlechter bringt er zu Fall. (Lk 1,52)20Das Wort entzieht er den Bewährten, / den Ältesten nimmt er die Urteilskraft.21Verachtung gießt er auf die Edlen, / den Starken lockert er den Gurt. (Ps 107,40)22Verborgenes enthüllt er aus der Finsternis, / Todesschatten führt er ans Licht.23Völker lässt er wachsen und vernichtet sie; / er breitet Völker aus und treibt sie fort.24Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, / lässt sie irren in wegloser Wüste.25Sie tappen umher im Finstern ohne Licht, / er lässt sie irren wie Trunkene.