1O Mann, in Jerusalem ist nichts mehr los! Früher lebten hier voll viele Menschen, und überall auf der Welt hatte man Respekt vor der Stadt. Aber jetzt ist sie wie ein obdachloser Penner. Sie war mal die weltweite Nummer eins von allen Städten, aber jetzt steht sie auf einem Abstiegsplatz in der Kreisliga.2Sie ist wie eine Frau, die einen üblen Heulkrampf hat. Sie weint die ganze Nacht, und keiner tröstet sie. Alle ihre Lover sind weg, sie haben sie abgezogen und sind sogar zu Feinden geworden.3Den Juden, die dort wohnten, geht es jetzt voll schlecht, denn sie sind als Kriegsgefangene verhaftet worden. Man hat sie weggebracht. Sie leben jetzt im Ausland. Die Verfolger haben sie gefasst. Als es ihnen sehr schlecht ging, schlugen sie zu.4Die Straßen, die den Zionsberg hochgehen, verrotten so langsam, weil keiner sie mehr benutzt. Die Partys dort finden nicht mehr statt, die Straßen sind leer, und die Stadttore sind kaputt. Alle Priester schieben den Depri, und die Frauen heulen den ganzen Tag, sind traurig und gefrustet.5Aber den Feinden geht es gut, bei ihnen ist alles entspannt. Gott hat dafür gesorgt, dass es Jerusalem schlecht geht. Es ist die Bestrafung für den ganzen Mist, den sie gebaut haben. Ihre Kinder wurden vom Gegner entführt.6Als es mit dieser Stadt Zion losging, war alles noch in Butter, sie sah gigantisch aus. Aber jetzt sind ihre Bürgermeister alle wie streunende Katzen auf der Straße, die nirgends was zu fressen finden können. Sie sind total dürr und ohne Kraft, weil sie ständig von Hunden durch die Straßen gejagt werden.7Jerusalem erinnert sich an die Zeit, als der ganze Mist losging. Sie ist gefrustet, weil sie so viele wertvolle Sachen verloren hat. Es wurden Dinge gezockt, die es dort immer schon gab. Aber jetzt sind die Bewohner in die Hand der Feinde gefallen, es gibt keinen mehr, der helfen kann. Die Feinde lachen die Leute aus und lästern über die Stadt, weil die besiegt wurde.8Man hat dort einfach richtig schlimmen Mist gebaut, darum ist es passiert, dass jetzt alle über sie lachen. Selbst die Menschen, die früher Respekt vor ihr hatten, finden Jerusalem jetzt peinlich. Denn sie haben mitgekriegt, wie schwach die Stadt ist und dass sie sich nicht mehr verteidigen kann. Die Stadt ist voll fertig, sie ist gefrustet und versteckt sich.9Ihr ganzer Dreck klebt an ihren Klamotten. Sie hatte ganz vergessen, dass es auch mit ihr einmal zu Ende gehen kann. Deswegen ist sie total kaputt und fertig, und es gibt niemanden, der sie wieder hochbringt und aufbaut. Darum bete ich: „Gott, bitte hilf uns! Der Feind macht den Lauten, und uns geht es so schlecht!“10Der Gegner hat einfach zugelangt und alle guten Sachen mitgehen lassen. Die Stadt musste mit ansehen, wie Ausländer sogar den Tempel geplündert haben. Leute, denen es verboten war, den Gottesdienst zu besuchen, haben alles gezockt.11Die Bewohner sind am Ende, sie suchen verzweifelt nach Nahrung, aber finden nichts. Auf dem Schwarzmarkt kauft man ein Brot und bezahlt dafür mit einer Rolex, damit man irgendwie überleben kann. Die Leute in der Stadt beten zu Gott: „Chef, sieh doch mal her! Sieh nur, wie kaputt wir sind!“12Menschen auf der Durchreise wird gesagt: „Wir wünschen euch nur, dass euch nicht das Gleiche passiert wie uns! Habt ihr irgendwo schon mal erlebt, dass es Leuten so dreckig geht wie hier? Dafür hat Gott gesorgt, er hat damit angefangen, als er voll sauer auf uns war.13Er hat aus dem Himmel einen Flammenwerfer auf die Stadt gehalten, und das Feuer hat die Stadt kaputt gemacht. Deswegen sind wir jetzt am Ende. Er hat uns eine Falle gestellt, er wollte uns dazu zwingen, dass wir endlich unser Leben ändern. Er sorgte dafür, dass keiner mehr hier leben wollte und wir alle Bauchschmerzen bekamen und unheilbar krank wurden.14Den ganzen Mist, den wir gebaut haben, hat er zu einem schweren Gewicht gemacht, das uns wie ein Betonklotz um den Hals gelegt wurde. Wir sind unter der Last zusammengebrochen. Er hat uns Handschellen verpasst und uns an Feinde ausgeliefert, die wir nicht länger bekämpfen konnten.15Die Spezialeinheit, welche unsere Stadt verteidigt hatte, wurde von Gott einfach wegwischt. Er hatte ein Treffen unserer Feinde organisiert, weil er unsere jungen Soldaten alle töten wollte. So, wie man Orangen auspresst, hat Gott die Leute von Juda ausgepresst.“16Darüber muss ich die ganze Zeit heulen, ich zerfließe, das Wasser schießt nur so aus meinen Augen. Es gibt niemanden, der mich tröstet, keiner kann mich wieder gut draufbringen. Meine Kinder sind alleine und durcheinander, weil der Feind zu stark ist.17Die Stadt Zion streckt ihre Arme aus, aber da ist niemand, der sie knuddeln will. Gott hat gegen seine Leute einen Feind an den Start gebracht, der aus der Nachbarschaft kommt. Die haben Jerusalem zum Erzfeind erklärt, und sie hassten die Stadt.18„Gott ist korrekt. Wenn er mich bestraft, geht das in Ordnung, weil ich richtig Mist gebaut habe. Alle anderen Völker sollen von meinem Problem hören: Alle Jugendlichen sind weg, Jungs und Mädchen wurden verhaftet und kamen in Kriegsgefangenschaft.19Ich hab versucht, die Völker um Hilfe anzubetteln, die mich früher mal geliebt haben. Aber alle haben mich abgezogen. Unsere Priester und die Chefs wurden umgebracht, als sie in der Stadt nach Lebensmitteln suchten. Sie wären sonst verhungert.20Gott, sieh nicht weg! Ich habe Angst! Mir ist kotzübel! Mir dreht sich der Magen um. Warum hab ich nur so einen Blödsinn gemacht? Die Leute, die in der Stadt wohnten, wurden im Krieg erschossen, und die Menschen, die außerhalb wohnten, starben an einer fiesen Krankheit.21Alle haben gehört, wie ich geweint hab, aber keiner hat mich getröstet. Alle meine Feinde haben von dem Frust gehört und haben sich gefreut, dass du das zugelassen hast. Du hast dafür gesorgt, dass ich für meine Taten bestraft wurde. Ich wünsche mir, dass sie das auch mal erleben müssen.22Der ganze Mist, den sie gebaut haben, soll in deinem Gericht verhandelt werden. Geh mit ihnen genauso um, wie du es mit mir getan hast wegen dem ganzen Mist, den ich gebaut hab. Mein Frust ist riesig, meine Depression ist furchtbar, mir geht es sehr schlecht.“
1Ach, wie liegt die Stadt so verlassen, die voll Volks war! Sie ist wie eine Witwe, die Fürstin unter den Völkern, und die eine Königin in den Ländern war, muss nun dienen. (Jer 51,5)2Sie weint des Nachts, dass ihr die Tränen über die Backen laufen. Es ist niemand unter allen ihren Liebhabern, der sie tröstet. Alle ihre Freunde sind ihr untreu und ihre Feinde geworden. (Ps 69,21)3Juda ist gefangen in Elend und schwerem Dienst, es wohnt unter den Völkern und findet keine Ruhe; alle seine Verfolger kommen heran in Bedrängnissen.4Die Straßen nach Zion liegen wüst, weil niemand auf ein Fest kommt. All ihre Tore stehen öde, ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen sehen jammervoll drein, und sie ist betrübt.5Ihre Widersacher sind obenauf, ihren Feinden geht’s gut; denn der HERR hat über sie Jammer gebracht um ihrer großen Sünden willen, und ihre Kinder sind gefangen vor dem Feind dahingezogen.6Es ist von der Tochter Zion aller Schmuck dahin. Ihre Fürsten sind wie Hirsche, die keine Weide finden und matt vor dem Verfolger herlaufen.7Jerusalem denkt in dieser Zeit, da sie elend und verlassen ist, wie viel Gutes sie von alters her gehabt hat, wie aber all ihr Volk darniedersank unter des Feindes Hand und ihr niemand half. Ihre Feinde sehen auf sie herab und spotten über ihren Untergang.8Jerusalem hat sich versündigt; darum muss sie sein wie eine unreine Frau. Alle, die sie ehrten, verschmähen sie jetzt, weil sie ihre Blöße sehen; sie aber seufzt und hat sich abgewendet. (Hes 16,37)9Ihr Unflat klebt an ihrem Saum. Sie hätte nicht gemeint, dass es ihr zuletzt so gehen würde. Sie ist ja gräulich heruntergestoßen und hat dazu niemand, der sie tröstet. »Ach, HERR, sieh an mein Elend; denn der Feind triumphiert!«10Der Feind hat seine Hand gelegt an alle ihre Kleinode. Ja, sie musste zusehen, dass die Heiden in ihr Heiligtum gingen, während du geboten hast, sie sollten nicht in deine Gemeinde kommen. (5Mo 23,4; Jer 52,17)11Alles Volk seufzt und geht nach Brot, es gibt seine Kleinode um Speise, um sein Leben zu erhalten. »Ach, HERR, sieh doch und schau, wie verachtet ich bin!«12Euch allen, die ihr vorübergeht, sage ich: »Schaut doch und seht, ob irgendein Schmerz ist wie mein Schmerz, der mich getroffen hat; denn der HERR hat Jammer über mich gebracht am Tage seines grimmigen Zorns.13Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und lässt es wüten. Er hat meinen Füßen ein Netz gestellt und mich rückwärts fallen lassen; er hat mich zur Wüste gemacht, dass ich für immer siech bin.14Schwer ist das Joch meiner Sünden; durch seine Hand sind sie zusammengeknüpft. Sie sind mir auf den Hals gekommen, sodass mir alle meine Kraft vergangen ist. Der Herr hat mich in die Gewalt derer gegeben, gegen die ich nicht aufkommen kann.15Der Herr hat zertreten alle meine Starken, die ich hatte; er hat gegen mich ein Fest ausrufen lassen, um meine junge Mannschaft zu verderben. Der Herr hat die Kelter getreten der Jungfrau, der Tochter Juda. (Jes 63,3)16Darüber weine ich so, und mein Auge fließt von Tränen; denn der Tröster, der meine Seele erquicken sollte, ist ferne von mir. Meine Kinder sind dahin; denn der Feind hat die Oberhand gewonnen.«17Zion streckt ihre Hände aus, und doch ist niemand da, der sie tröstet; denn der HERR hat gegen Jakob seine Feinde ringsum aufgeboten, sodass Jerusalem zwischen ihnen sein muss wie eine unreine Frau.18»Der HERR ist gerecht, denn ich bin seinem Worte ungehorsam gewesen. Höret, alle Völker, und schaut meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und Jünglinge sind in die Gefangenschaft gegangen. (Kla 3,42; Kla 5,16)19Ich rief meine Freunde, aber sie ließen mich im Stich. Meine Priester und meine Ältesten sind in der Stadt verschmachtet, sie gehen nach Brot, um ihr Leben zu erhalten.20Ach, HERR, sieh doch, wie bange ist mir, dass mir’s im Leibe davon wehtut! Mir dreht sich das Herz im Leibe um, weil ich so ungehorsam gewesen bin. Draußen hat mich das Schwert und im Hause hat mich der Tod meiner Kinder beraubt.21Man hört’s wohl, dass ich seufze, und doch habe ich keinen Tröster; alle meine Feinde hören mein Unglück und freuen sich, dass du es gemacht hast. Du hast den Tag kommen lassen, den du verkündet hast, – aber ihnen soll es gehen wie mir. (Kla 4,21)22Lass alle ihre Bosheit vor dich kommen und richte sie zu, wie du mich zugerichtet hast um aller meiner Missetat willen; denn meiner Seufzer sind viel, und mein Herz ist betrübt.«