Hoheslied 5

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Er: „Bei dir zu sein ist wie in meinen Garten zu gehen. Dort organisiere ich mir ein paar leckere Früchte. Ich hol mir Pfirsiche und Erdbeeren und dann noch die beste Flasche Wein aus dem Keller. Kommt an den Start, meine Freunde, wir machen ein Fass auf! Wir werden high von der Liebe!“ Sie:2 „Als ich so im Halbschlaf war, hörte ich, wie du an meine Tür geklopft hast. Sofort war ich wach: Mein Schatz kommt! Endlich! Du sagtest: ‚Wach auf, mein Mädchen! Du bist mein größter Schatz, du bist meine Freundin, du bist einfach perfekt für mich! Wach auf! Ich hab total nasse Haare vom Regen und hol mir sonst noch einen Schnupfen.‘3 ‚Aber ich habe mich doch schon ausgezogen!‘, meinte ich zu ihm. ‚Soll ich mich wegen dir wieder anziehen? Ich stand doch schon unter der Dusche und hab keine Lust, mir noch mal die Füße dreckig zu machen.‘4 Aber dann sah ich, wie er durch ein Fenster reinschaute. Da fing mein Herz wie verrückt an zu schlagen, bloß weil er wieder in meiner Nähe war.5 Ich rannte zur Tür, um meinem Schatz aufzumachen, dabei war ich noch voller Bodylotion, und meine Hände waren voller Feuchtigkeitscreme, die dann auch auf dem Türgriff landete.6 Aber als ich, so schnell es ging, die Tür aufgemacht hatte, da war er schon wieder weg! Ich war total fertig: ‚Er ist abgehauen!‘ Ich zog sofort los und suchte ihn überall, doch ich konnte ihn nirgends finden. Ich versuchte, ihn anzurufen, aber sein Handy war ausgeschaltet.7 Schließlich bekam ich Probleme mit ein paar Türstehern. Sie haben mich gepackt und mich verprügelt, ich hatte viele blaue Flecken am ganzen Körper. Dann haben sie mir sogar meine Jacke geklaut.8 An alle Mädchen in Jerusalem: Ihr müsst mir helfen! Wenn jemand von euch meinen Schatz sieht, dann richtet ihm was aus. Sagt ihm, dass ich total in ihn verknallt bin, ich bin krank vor Liebe für ihn!“ Die Mädchen:9 „Was ist an dem Typen denn so besonders, dass du so auf ihn abfährst? So heiß wie du aussiehst, könntest du doch jeden haben. Was hat er, was die anderen nicht haben, dass du hier so rumflennst?“ Sie:10 „Mein Bae ist einfach ein Hottie. Gegen ihn sind alle anderen totale Lauchs!11 Seine Haut ist so superglatt, seine Haare sind total schwarz, er hat traumhafte schwarze Locken, die lang runterhängen.12 Seine Augen sind einfach wunderschön, ich schmelze wie ein Stück Schokolade in der Sonne, wenn er mich ansieht. Sie erinnern mich an zwei dunkle Smaragde, die ich mal beim Juwelier gesehen hab.13 Seine Wangen riechen total gut, so gut wie geröstete Mandeln, nein, noch besser. Seine Lippen sind so rot wie eine Kirsche, und er schmeckt auch so gut.14 Seine Hände sind so schlank, die sehen aus wie ein Kunstwerk. Er hat einen Körper wie ein Fitnessmodel, mit Waschbrettbauch und breiten Schultern.15 Seine Beine sind so schlank wie die eines Marathonläufers und dabei so stark wie die eines Gewichthebers.16 Und er küsst so zärtlich, einfach alles an ihm ist genial. Seine Küsse schmecken so gut. So ist er, mein Bae, mein Habibi, mein Schatz. Nur dass ihr Bescheid wisst, ihr Babes!“

Hoheslied 5

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten. Ich habe meine Myrrhe samt meinen Gewürzen gepflückt; ich habe meine Wabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken. Esst, meine Freunde, und trinkt und werdet trunken von Liebe!2 Ich schlief, aber mein Herz war wach. Horch, mein Freund klopft an: »Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, du Makellose! Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Tropfen der Nacht.«3 »Ich habe mein Kleid ausgezogen – wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen – wie soll ich sie wieder schmutzig machen?«4 Mein Freund steckte seine Hand durchs Riegelloch, und mein Leib bebte ihm entgegen.5 Da stand ich auf, dass ich meinem Freunde auftäte; meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe an den Griffen des Riegels.6 Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen. Meine Seele war außer sich, dass er sich abgewandt hatte. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht.7 Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Schleier.8 Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Freund findet, was sollt ihr ihm sagen? Dass ich krank bin vor Liebe.9 Was hat dein Freund andern Freunden voraus, o du Schönste unter den Frauen? Was hat dein Freund andern Freunden voraus, dass du uns so beschwörst?10 Mein Freund ist weiß und rot, auserkoren unter vielen Tausenden.11 Sein Haupt ist das feinste Gold. Seine Locken sind Rispen, schwarz wie ein Rabe.12 Seine Augen sind wie Tauben an den Wasserbächen, sie baden in Milch und sitzen an reichen Wassern.13 Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen Gewürzkräuter wachsen. Seine Lippen sind wie Lotosblüten, die von fließender Myrrhe triefen.14 Seine Arme sind wie goldene Stäbe, voller Türkise. Sein Leib ist wie aus Elfenbein, mit Saphiren geschmückt.15 Seine Beine sind wie Marmorsäulen, gegründet auf goldenen Füßen. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserwählt wie Zedern.16 Sein Mund ist voll Süße und alles an ihm ist lieblich. – So ist mein Freund, so ist mein Geliebter, ihr Töchter Jerusalems!