von SCM Verlag1Elihu: Hiob darf nicht sagen, dass Gott unkorrekt ist Elihu sagte dann zu seinen Freunden:2„Leute, ihr habt doch echt Ahnung vom Leben, oder? Jetzt hört mir doch mal richtig zu!3Wenn man austesten will, ob ein Essen in Ordnung ist, nimmt man davon einen Löffel in den Mund. Wenn man bei Worten checken will, ob die in Ordnung sind, muss man mit den Ohren erst mal richtig zuhören.4Lasst uns das ganze Ding gemeinsam überprüfen. Was okay ist und was nicht, müssten wir zusammen doch rauskriegen.5Hiob hat ja schließlich gesagt, dass er okay gelebt hat und Gott das nur nicht wahrhaben will.6Er behauptet, dass er immer korrekt gelebt hat, und findet es nicht okay, dass er plötzlich als Lügner dargestellt wird. Sein Leben ist jetzt voll gegen die Wand gefahren, obwohl er angeblich nichts Schlimmes verbrochen hat.7Gibt es noch jemanden außer Hiob, der in einer Tour über Gott ablästert, so wie andere den ganzen Tag Kaffee trinken?8Oder gibt es noch so einen wie Hiob, der nur noch mit Ganoven rumhängt und dessen Freunde Gott alle den Stinkefinger zeigen?9Hiob hat außerdem noch behauptet: ‚Einem Menschen bringt es überhaupt nichts, wenn er mit Gott befreundet ist!‘10Alle Leute, die was auf dem Kasten haben, sollen mir jetzt mal gut zuhören. Eins ist für mich ganz klar: Gott baut keinen Mist! Gott ist nie unkorrekt!11Er behandelt die Menschen nur so, wie sie es verdient haben. Ein Mensch bekommt von ihm immer nur die Quittung für das, was er getan hat.12Der korrekte Gott macht keine unkorrekten Sachen! Und wenn etwas okay ist, dann macht Gott nicht plötzlich den größten Mist daraus.13Hat Gott denn von einer noch höheren Macht die Welt übergeben bekommen, oder was? Wer sollte Gott das Universum in die Hand gedrückt haben?14Wenn Gott der Egotyp wäre und nur an sich denken würde,15dann würde alles Leben, was es gibt, sofort kaputtgehen. Und auch jeder Mensch würde dann sofort sterben und vergammeln.16Hiob, wenn du nur ein bisschen was im Hirn hast, dann hörst du mir jetzt gut zu, ja?17Ist es überhaupt möglich, dass einer, der das Korrekte hasst, das Leben lenkt? Oder willst du jetzt behaupten, dass der Gott im Himmel Mist gebaut hat?18Ich mein, eigentlich kann doch nur Gott einem Präsidenten sagen, dass er ein Schwachmat ist, oder? Und nur Gott kann einen Filmstar dafür beschuldigen, dass er ohne ihn gelebt hat.19Gott ist es doch völlig egal, ob jemand einen Ministerjob in der Regierung hat oder nicht. Er würde einen Millionär nicht besser beurteilen als einen Hartz- IV -Empfänger. Schließlich hat er alles, was lebt, einmal selber gemacht.20Solche Leute kriegen plötzlich vor dem Fernseher einen Herzinfarkt und sind tot. Dagegen können die Menschen eine Demo veranstalten, eine Unterschriftenaktion laufen lassen oder sonst was, das hilft alles nichts. Gott regelt es einfach, er räumt Politiker aus dem Weg, ohne dass Menschen das verhindern können.21Gott checkt jeden ab, er sieht genau, was wir machen.22Es gibt keine Chance, irgendwas vor ihm zu verheimlichen, er sieht alles. Kein Verbrecher kann sich vor ihm wirklich verstecken.23Keiner weiß, wann er zur Gerichtsverhandlung vor Gott zu erscheinen hat, und wenn’s mal so weit ist, gibt’s keine Chance, sich daran vorbeizudrücken.24Er macht auch die Mächtigen dieser Welt einfach platt, ohne vorher eine lange Untersuchung anzuordnen. Sie werden einfach durch neue Leute ersetzt.25Das kann er machen, weil er die ganze Zeit ihre Taten abcheckt und alles mitbekommt, was sie so tun. Darum kann er sie von einem Tag auf den anderen kaputt machen.26Er kann sie genauso behandeln wie Menschen, die nicht mit ihm leben. In den Acht-Uhr-Nachrichten werden sie von ihm öffentlich fertiggemacht.27Sowas bringt er, wenn sie nicht das getan haben, was er ihnen gesagt hatte, und wenn sie nie an das gedacht haben, was er wollte.28Das hat zur Folge gehabt, dass die Kaputten bei Gott anklopfen und um Hilfe bitten, und er hat auf sie gehört und ihnen geholfen. Auf die Gebete von den Fertigen hörte er dann.29Falls Gott sich jetzt aber dazu entschließen sollte, nichts zu unternehmen, wer sollte dann zu ihm sagen, dass das nicht in Ordnung wäre? Wenn er sich dazu entschließt, sich einfach zu verstecken, dann würde ihn auch niemand mehr finden können, oder?30Und was, wenn Gott einen Faschisten als neuen Regierungschef einsetzt, der die Menschen fertigmacht, was könnte man dagegen unternehmen?31Wenn jetzt einer zu Gott sagt: ‚Ich habe Mist gebaut, ich sehe es ein! Ich will das in Zukunft nicht mehr tun.32Hilf mir bitte, wenn ich irgendwo unkorrekte Sachen mache! Ich könnte das sofort ändern!‘33Was würdest du denn machen? Willst du immer noch, dass Gott denjenigen bestraft? Nur, weil du gefrustet bist? Willst du jetzt für Gott entscheiden? Jetzt komm mal raus damit, wie du über die Sache denkst!34Leute mit Peilung vom Leben werden mit mir bestimmt einer Meinung sein, und auch die Intelligenzbestien wissen das:35Was Hiob sagt, klingt nicht so, als hätte er es wirklich kapiert. Seine Argumente sind ziemlich hohl.36Ihr solltet ihn noch viel genauer testen. Seine Argumente muss man noch besser widerlegen. Er redet wie jemand, der keine Ahnung von Gott hat.37Zu dem ganzen Haufen Dreck, der in seinem Leben ist, legt er jetzt auch noch die Untreue zu Gott obendrauf. Vor unseren Augen macht er einen auf dicke Hose, seine Argumente gegen Gott werden immer mehr.“
1Und Elihu hob an und sprach:2Höret, ihr Weisen, meine Rede, und ihr Verständigen, merkt auf mich!3Denn das Ohr prüft die Rede, wie der Gaumen die Speise schmeckt. (Hi 12,11)4Lasst uns ein Urteil finden, dass wir miteinander erkennen, was gut ist.5Denn Hiob hat gesagt: »Ich bin gerecht, doch Gott verweigert mir mein Recht; (Hi 27,2; Hi 33,9)6ich soll lügen, obwohl ich recht habe, und mich quält der Pfeil, der mich traf, obwohl ich doch ohne Schuld bin.« (Hi 6,4; Hi 9,15; Hi 9,20)7Wo ist so ein Mann wie Hiob, der Hohn trinkt wie Wasser (Hi 15,16)8und auf dem Wege geht mit den Übeltätern und wandelt mit den gottlosen Leuten? (Ps 1,1)9Denn er hat gesagt: »Es nützt dem Menschen nichts, wenn er Gottes Wohlgefallen sucht.« (Hi 9,22)10Darum hört mir zu, ihr weisen Männer: Es sei ferne, dass Gott sollte gottlos handeln und der Allmächtige ungerecht; (5Mo 32,4; 2Chr 19,7; Hi 8,3)11sondern er vergilt dem Menschen, wie er verdient hat, und trifft einen jeden nach seinem Tun. (Ps 18,26; Röm 2,6; Offb 22,12)12Ohne Zweifel, Gott tut niemals Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht. (Hi 19,6)13Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt?14Wenn er nur an sich dächte, seinen Geist und Odem an sich zöge,15so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub werden. (Ps 104,29)16Hast du nun Verstand, so höre das und merke auf die Stimme meiner Reden!17Kann denn regieren, wer das Recht hasst? Oder willst du den verdammen, der gerecht und mächtig ist,18der zum König sagt: »Du heilloser Mann«, und zu den Fürsten: »Ihr Frevler«,19der nicht ansieht die Person der Fürsten und achtet den Vornehmen nicht mehr als den Armen? Denn sie sind alle seiner Hände Werk.20Plötzlich müssen die Leute sterben und zu Mitternacht erschrecken und vergehen; die Mächtigen werden weggenommen ohne Menschenhand.21Denn seine Augen sehen auf eines jeden Weg, und er schaut auf alle ihre Schritte. (Hi 31,4; Spr 5,21)22Es gibt keine Finsternis und kein Dunkel, wo sich verbergen könnten die Übeltäter. (Ps 139,11)23Denn es wird niemand gesagt, wann er vor Gott zum Gericht erscheinen muss.24Er bringt die Stolzen um, ohne sie erst zu verhören, und stellt andere an ihre Stelle;25denn er kennt ihre Werke und er stürzt sie des Nachts, dass sie zerschlagen werden.26Er urteilt sie ab wie die Frevler an einem Ort, wo viele es sehen,27weil sie von ihm gewichen sind und verstanden keinen seiner Wege,28sodass das Schreien des Armen vor ihn kommen musste und er das Schreien der Elenden hörte. – (1Mo 16,11)29Wenn er sich aber ruhig hält, wer will ihn verdammen? Und wenn er das Antlitz verbirgt, wer kann ihn schauen unter allen Völkern und Leuten? –30So lässt er denn nicht einen Frevler regieren, der ein Fallstrick ist für das Volk.31Wenn einer zu Gott sagt: »Ich habe geirrt, ich will kein Unrecht mehr tun;32was ich nicht sehe, das lehre du mich; hab ich unrecht gehandelt, ich will’s nicht mehr tun«,33soll er dann nach deinem Sinn vergelten, weil du ja widerrufen hast? Denn du hast zu wählen und nicht ich, und was du erkannt, sage an!34Verständige Leute werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört:35»Hiob redet mit Unverstand, und seine Worte sind nicht klug.« (Hi 38,2)36Ja, Hiob sollte bis zum Äußersten geprüft werden, weil er Antwort gibt wie die Ruchlosen.37Denn zu seiner Sünde fügt er noch Frevel hinzu. Er treibt Spott unter uns und macht viele Worte wider Gott.