1Hiob redete weiter: „Warum läuft für die Menschen, die ohne Gott leben, nicht endlich mal die Frist ab? Warum legt er nicht einfach mal einen Termin fest? Und warum dürfen die Leute, die mit ihm leben, nichts davon wissen, wann das passieren wird?2Diese Leute ziehen andere Menschen voll ab, sie zocken sogar deren private Sachen.3Sie klauen dem Hartz- IV -Empfänger auch noch sein Fahrrad. Von einer alleinerziehenden Mutter wird das Auto gezockt.4Menschen, die keine Kohle haben, werden behandelt wie Müll. Ihnen werden Prügel angedroht, und sie müssen sich verstecken.5Wie Hunde, die ihr Herrchen verloren haben, suchen sie im Abfall nach altem Brot. Für ihre Kinder versuchen sie, irgendwie was Essbares zu organisieren.6Sie kramen in der Mülltonne vom Millionär nach Essensresten und versuchen, dort noch ein paar alte Knochen zu finden.7Nachts müssen sie ohne Decke unter einer Brücke pennen, ohne Schlafsack oder Kopfkissen.8In der Wohnsiedlung stehen sie rum, klatschnass bis auf die Haut vom Regen. Sie haben kein Zimmer, wo sie sich zurückziehen können. Sie können sich nur unter den Brücken verstecken.9Einer Frau wird das Baby vom Amt weggenommen. Männern, die mit ihrer Firma in Konkurs gegangen sind, nimmt man sogar noch die letzten Anzüge ab.10Leute, die keine Kohle haben, müssen ohne Klamotten rumlaufen. Weil sie nichts zu essen bekommen, schieben die voll den Kohldampf, und das, obwohl sie für irgendwelche Reichos arbeiten.11Sie schuften in einer Brauerei, aber dürfen keinen Schluck Bier trinken. Sie arbeiten bei der Apfelernte, aber kriegen selbst keinen einzigen Apfel ab.12Die Menschen, die in der Stadt wohnen und dort im Sterben liegen, stöhnen laut vor sich hin. Die psychisch Kranken und Verletzten schreien, aber Gott ist das egal.13Fiese Menschen meiden das Licht, genau wie Verbrecher. Sie wollen nichts davon wissen, was Gott von ihnen will. Die leben nicht danach, was er sagt.14Ganz frühmorgens steht der Mörder auf und tötet Leute, die arm sind und von niemandem verteidigt werden. Nachts geht er im Viertel rum und bricht in Wohnungen ein.15Auch der Typ, der seiner Frau untreu ist oder verheiratete Frauen gerne flachlegt, macht das am liebsten im Dunkeln. Er sagt sich, dass man ihn dann nicht so gut dabei beobachten kann. Das ist, als hätte er eine Maske auf dem Gesicht, damit ihn keiner erkennt.16Wenn es dunkel wird, bricht der Dieb in die Häuser ein. Tagsüber gehen sie nie vor die Haustür, sie verkriechen sich in ihrer Bude.17Sie fangen erst an, wenn es dunkel wird. Das ist bei denen so üblich. Vor der Nacht haben die keine Angst.18Solche Leute haben nirgends festen Halt, sie sind wie ein Blatt im Wind. Sie werden aber alles wieder verlieren und pleitegehen.19Sie werden so schnell sterben und verschwunden sein, wie der Schnee schmilzt, wenn die Sonne draufscheint. Schwups, sind sie weg.20Dann wird man ihn ganz schnell vergessen, sogar seine eigene Mutter denkt nicht mehr an ihn. Die Würmer freuen sich schon auf seine Leiche, sie werden sich an ihm lecker den Bauch vollschlagen. Wer Mist baut, wird wie ein Stück Papier durch den Schredder gejagt.21Das sind solche Typen, die Frauen schlagen, weil sie keine Kinder bekommen können. Die sind auch link zu Frauen, deren Mann schon gestorben ist.22Die Leute, die die Macht haben, werden von Gott geschlagen. Wenn Gott loslegt, kann sich keiner mehr schützen.23Er tut so, als wären sie in Sicherheit; sie denken, alles wäre paletti. Dabei beobachtet er sie die ganze Zeit.24Er sorgt dafür, dass es einem wieder gut geht, aber nur für kurze Zeit, bis alles vorbei ist. Dann macht er ihn fertig, haut ihm auf den Kopf und lässt ihn vertrocknen wie eine Tulpe, die auf der Heizung liegt.25Ist doch so, oder? Gibt es hier jemanden, der behauptet, ich erzähle nur Stuss? Kann mir hier irgendjemand das Gegenteil beweisen?“
Hiob 24
Lutherbibel 2017
von Deutsche Bibelgesellschaft1Warum sind von dem Allmächtigen nicht Zeiten vorbehalten, und warum sehen, die ihn kennen, seine Tage nicht? (Pred 3,11; Pred 8,6)2Die Frevler verrücken die Grenzen, rauben die Herde und weiden sie. (5Mo 27,17)3Sie treiben den Esel der Waisen weg und nehmen das Rind der Witwe zum Pfande.4Sie stoßen die Armen vom Wege, und die Elenden im Lande müssen sich verkriechen.5Siehe, wie Wildesel in der Wüste gehen sie hinaus an ihr Werk und suchen Nahrung; die Einöde gibt ihnen Speise für ihre Kinder.6Sie ernten des Nachts auf dem Acker und halten Nachlese im Weinberg des Gottlosen.7Sie liegen in der Nacht nackt ohne Gewand und haben keine Decke im Frost.8Sie triefen vom Regen in den Bergen und drängen sich an die Felsen, weil sie sonst keine Zuflucht haben.9Man reißt das Waisenkind von der Mutterbrust und nimmt den Säugling der Armen zum Pfande.10Nackt gehen sie einher ohne Kleider, und hungrig tragen sie Garben. (Jes 58,7)11Gleich in den Gärten pressen sie Öl, sie treten die Kelter und leiden doch Durst. (Jak 5,4)12Aus der Stadt seufzen Menschen, und die Seele der Erschlagenen schreit. Doch Gott achtet nicht darauf!13Sie sind Feinde des Lichts geworden, kennen seine Wege nicht und bleiben nicht auf seinen Pfaden.14Wenn der Tag anbricht, steht der Mörder auf und erwürgt den Elenden und Armen, und des Nachts schleicht der Dieb.15Das Auge des Ehebrechers lauert auf das Dunkel, und er denkt: »Mich sieht kein Auge!«, und verdeckt sein Antlitz. (Ps 10,11)16Im Finstern bricht man in die Häuser ein; am Tage verbergen sie sich und scheuen alle das Licht.17Ja, als Morgen gilt ihnen allen die Finsternis, denn sie sind bekannt mit den Schrecken der Finsternis.18Er fährt leicht wie auf dem Wasser dahin, verflucht wird sein Acker im Lande, und man wendet sich seinem Weinberg nicht zu.19Der Tod nimmt weg die da sündigen, wie die Hitze und Dürre das Schneewasser verzehrt.20Der Mutterschoß vergisst ihn; die Würmer laben sich an ihm. An ihn denkt man nicht mehr; so zerbricht Frevel wie Holz.21Er lässt sich mit der Unfruchtbaren ein, und sie gebiert nicht, und der Witwe tut er nichts Gutes.22Aber Gott rafft die Gewalttätigen hin durch seine Kraft; steht er auf, so werden sie ihres Lebens nicht gewiss sein.23Er gibt ihnen zwar Schutz und Halt, doch sehen seine Augen auf ihr Tun.24Sie sind hoch erhöht; aber nach einer kleinen Weile sind sie nicht mehr da; sie sinken hin und werden hinweggerafft wie alle; wie die Spitzen der Ähren werden sie abgeschnitten.25Ist’s nicht so? Wer will mich Lügen strafen und erweisen, dass meine Rede nichts sei?