Zofar ist an der Reihe: Nicht Gott, sondern du bist schuld
1Jetzt fing Zofar aus Naama an, Hiob seine Meinung zu sagen:2„Was schwallst du uns hier so zu, Hiob? Auf diesen Stuss, den du da von dir gibst, muss man einfach was antworten! Oder glaubst du, wer viel redet, hat immer recht?3Willst du uns jetzt volllabern, damit dir auch ja keiner mehr richtig antworten kann?4Du meintest ja, dass alles, was du sagst, hundertpro stimmt und dass du immer alles richtig gemacht hast.5Am liebsten wär’s mir jetzt, dass Gott dir mal die Meinung geigen würde.6Gott würde als Erstes ganz deutlich machen, dass er voll den Überblick hat und dass wir überhaupt nicht schnallen können, was in Wirklichkeit alles passiert. Kapierst du nicht, dass Gott viele von deinen Fehlern nicht bestraft hat?7Glaubst du im Ernst, du könntest vollkommen ausloten, wie Gott eigentlich drauf ist? Denkst du wirklich, du könntest dem perfekten und gigantischen Gott in die Karten gucken?8Hey, Mann, Gott ist noch viel größer als die Strecke von hier bis zu den Wolken da oben! Er ist so gigantisch, dass du nie in der Lage sein wirst, ihn wirklich ganz zu begreifen.9Er ist viel größer als die ganze Erde und breiter als das ganze Meer.10Wenn Gott jemanden anzeigen und vor ein Gericht schleppen will, wer sollte ihn bitte daran hindern können? Niemand!11Er kennt die Menschen ganz genau, die link unterwegs sind. Er muss sich keine große Mühe geben, um mitzubekommen, wenn jemand Mist baut.12Kann ein total bekloppter Hirni den Physiknobelpreis gewinnen? Oder ist ein Esel in der Lage, ein menschliches Baby zu zeugen?13Also, mein Tipp für dich sieht so aus: Fang an zu beten! Denk nur noch an Gott, rede mit ihm, bete zu ihm!14Aber bevor du das tust, solltest du dich erst mal anständig sauber machen, auch innerlich. Und lass nicht zu, dass bei dir zu Hause Scheiße gebaut wird.15Dann kannst du ganz locker mit Gott reden, ohne schlechtes Gewissen. Du brauchst dann auch keine Angst mehr vor ihm zu haben, du bist ja dann -sauber.16Zieh das durch, und dann kannst du den ganzen Scheiß, der dir passiert ist, bald vergessen. Der wird einfach wegfließen, wie das Wasser, das in deiner Dusche durch den Abfluss rauscht.17Dann wird alles wieder gut. Dein Leben kommt wieder in Ordnung, und alles wird sogar noch viel besser werden, als es vorher war. Ist doch immer so, nach jeder Nacht kommt wieder ein Tag.18Du wirst wieder in der Lage sein zu vertrauen, weil es Grund dafür gibt, Hoffnung zu haben. Du kannst wieder nach vorne gucken, ohne Angst, weil du in Sicherheit bist.19Voll entspannt wirst du auf deinem Bett liegen, und keiner wird dir was anhaben können. Es werden sogar viele Leute bei dir angekrochen kommen und sich bei dir einschleimen wollen.20Aber Menschen, die ohne Gott leben, werden irgendwann versagen. Sie haben keinen Ort, wohin sie fliehen können, und wenn sie voll depressiv sind, ist ihre einzige Hoffnung, sich die Kugel zu geben.“
1Da hob Zofar von Naama an und sprach:2Soll ohne Antwort bleiben, der viele Worte macht? Muss denn ein Schwätzer immer recht haben?3Müssen Männer zu deinem leeren Gerede schweigen, dass du spottest und niemand dich beschämt?4Du sprichst: »Meine Rede ist rein, und lauter bin ich vor deinen Augen.« (Hi 9,21; Hi 10,7)5Ach dass Gott mit dir redete und täte seine Lippen auf6und zeigte dir die Tiefen der Weisheit – denn sie ist zu wunderbar für jede Erkenntnis –, damit du weißt, dass er noch nicht an alle deine Sünden denkt. (Ps 51,8)7Meinst du, du kannst die Tiefen Gottes ergründen oder die Grenze des Allmächtigen erforschen?8Er ist höher als der Himmel: Was willst du tun?, tiefer als die Unterwelt: Was kannst du wissen?,9länger als die Erde und breiter als das Meer:10Wenn er daherfährt und gefangen legt und Gericht hält – wer will’s ihm wehren?11Denn er kennt die heillosen Leute; er sieht den Frevel und sollte es nicht merken?12Kann ein Hohlkopf verständig werden, kann ein junger Wildesel als Mensch zur Welt kommen?13Wenn aber du dein Herz auf ihn richtest und deine Hände zu ihm ausbreitest –14wenn Frevel in deiner Hand ist, entferne ihn, und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen –,15so könntest du dein Antlitz aufheben ohne Tadel und würdest fest sein und dich nicht fürchten.16Dann würdest du alle Mühsal vergessen und so wenig daran denken wie an Wasser, das verrinnt,17und dein Leben würde aufgehen wie der Mittag, und das Finstre würde ein lichter Morgen werden,18und du könntest Zuversicht haben, weil es Hoffnung gibt, du wärest geborgen und könntest in Sicherheit schlafen, (Ps 4,9)19würdest ruhen und niemand würde dich aufschrecken, und viele würden deine Gunst erbitten.20Aber die Augen der Frevler werden verschmachten, und sie werden nicht entrinnen können, und als ihre Hoffnung bleibt, das Leben auszuhauchen. (Hi 8,14)