Hesekiel 1

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Was ich jetzt erzähle, passierte mir an einem 5. Juli, im dreißigsten Jahr. Ich bin Ezechiel, wobei einige mich auch Hesekiel nennen. Ich war gerade am Fluss Kebar mit einigen anderen Israeliten, die auch in der Kriegsgefangenschaft waren. Plötzlich wurde ich irgendwie in eine andere Dimension gebeamt und sah vor mir einen Film, der von Gott kam.2 Das Ganze passierte wie gesagt am 5. Juli, und zwar im fünften Jahr, seitdem Präsident Jojachin in Kriegsgefangenschaft geraten war.3 Gott redete ganz deutlich zu mir, dem Ezechiel. Ich stamme aus der Familie von dem Priester Busi und wohnte in der Zeit in Babylonien am Fluss Kebar. Mit dieser Aktion war ich ab dann im Dienst für Gott unterwegs, weil er mich dadurch echt berührt hatte.4 Folgender Film spielte sich vor mir ab: Ich sah eine riesengroße Wolke, die aus dem Norden her angeflogen kam. Um diese Wolke war so ein Leuchten. Aus der Mitte kamen lauter Blitze, es war wie ein Feuer, und man sah etwas strahlend Helles dort drin, wie ein großes Stück poliertes helles Gold.5 In der Mitte sah ich dann vier Gestalten, die aussahen wie lebende Menschen.6 Trotzdem hatte jeder dieser Typen vier Gesichter und vier Flügel.7 Ihre Beine waren ganz gerade, aber an den Füßen hatten sie eher so was wie Hufe, ähnlich wie die von einer Kuh. Dabei funkelten sie die ganze Zeit wie glühende Kohlen.8 Dann konnte ich deutlich sehen, wie jeder an seinen vier Seiten, unter den Flügeln, auch Hände hatte. Jeder dieser vier Typen hatte auch vier unterschiedliche Gesichter, zu jeder Seite mit Flügeln ein anderes.9 Jeder der Flü- gel berührte einen anderen Flügel. Wenn sie gingen, mussten sie sich nicht umdrehen. Denn sie gingen immer in eine Richtung, in die eines der Gesichter zeigte.10 Die Gesichter würde ich folgendermaßen beschreiben: Das eine Gesicht sah so aus wie bei einem Menschen, das andere sah aus wie von einem Löwen, das nächste sah aus wie von einem Stier, und das hintere sah aus wie das von einem Adler.11 Ihre Flügel zeigten nach oben. Jeder hatte an jeder Seite zwei davon. Mit dem einen Paar bedeckten sie ihren Körper, das andere Paar hatten sie ausgespannt. Die Enden dieses Flügelpaares berührten sich oben, in der Mitte.12 Sie gingen immer in die Richtung, wo eines der Gesichter hinzeigte. Und dort, wo Gott sie hinhaben wollte, dahin gingen sie. Wenn sie irgendwo hingingen, mussten sie sich wie gesagt nie umdrehen.13 In der Mitte von diesen Gestalten war so eine Art Feuer, eine Art glühende Kohlen. Dieses Feuer ging immer zwischen ihnen hin und her. Es leuchtete ganz krass, und ständig kamen kleine Blitze da raus.14 Sie liefen die ganze Zeit so schnell hin und her, dass es aussah wie Blitze.15 Schließlich änderte sich die Kameraperspektive, und ich konnte die vier von weiter oben betrachten. Plötzlich entdeckte ich vor jedem auf dem Boden ein großes Rad.16 Die Räder waren alle gleich groß, sahen aus wie Edelsteine und waren ähnlich verarbeitet. Und es sah so aus, als ob ein Rad im anderen wäre.17 So waren die Räder in der Lage, in jede Richtung zu laufen, ohne dass man sie vorher umlegen musste.18 Die Felgen der Räder waren sehr groß. Als ich genauer hinsah, konnte ich auf ihren Seiten ganz viele Augen erkennen, auf allen vier Rädern.19 Diese Räder machten immer genau dasselbe, was die vier Gestalten taten. Wenn sie anfingen zu fliegen, flogen die Räder auch, wenn sie nach vorne gingen, liefen sie auch nach vorne.20 Denn in diesen Rädern war die gleiche Kraft am Wirken, es war die Kraft von diesen vier. Wohin diese Kraft gehen wollte, dort rollten die Räder auch hin.21 Wenn die einen gehen wollten, mussten die anderen auch gehen. Wenn die einen stehen wollten, standen die anderen auch. Wenn die einen fliegen wollten, dann mussten die anderen mitfliegen. Denn die gleiche Kraft, die in den Gestalten war, war auch in diesen Rädern drin.22 Über den Köpfen von diesen Gestalten schwebte so eine Art fester „Mini-Himmel“. Das ganze Ding sah so aus wie eine riesengroße Kuppel aus Kristallglas. Als ich es mir ansah, bekam ich echt Respekt, alleine, weil es so riesig war.23 Unter der festen Kuppel hatten diese Figuren ihre Flügel ausgebreitet. Dabei berührte das Ende eines Flügels den Flügel von einer der anderen Gestalten. Sie hatten dabei auf jeder Seite zwei Flügel, das andere Paar hielten sie vor ihren Körper.24 Wenn sie sich bewegten, konnte ich so eine Art Rauschen hören, was von ihren Flügeln herkam. Das klang manchmal so ähnlich wie das Rauschen von Wellen, dann wieder eher wie das Geräusch, was von einer Fankurve im Fußballstadion kommt, und dann wieder mehr wie ein Donner oder eben so wie Gott, wenn er manchmal spricht. Wenn sie sich nicht bewegten, dann nahmen sie ihre Flügel runter.25 Dann hörte ich eine Stimme, die aus der Richtung über dem „Mini-Himmel“ aus Kristallglas kam, der über den Köpfen dieser Gestalten schwebte. Wie gesagt, diese Teile ließen immer ihre Flügel hängen, wenn sie sich nicht mehr bewegten.26 Auf diesem „Mini-Himmel“, der dort oben schwebte, stand so etwas, das aussah wie ein großer Chefsessel. Dieser Sessel war aus blauen Diamanten gemacht. Auf diesem Chefsessel konnte ich jetzt etwas erkennen, das so ähnlich aussah wie ein Mensch.27 Über dem Körperteil, wo beim Menschen die Hüften anfangen, war etwas, das aussah wie eine polierte Chromfelge. Um diese Felge war ganz viel Feuer. Unterhalb der Hüften war auch ganz viel Feuer. Um das ganze Teil war so eine Art heller Lichtstrahlen.28 Diese Strahlen sahen dabei so aus wie ein Regenbogen, den man sehen kann, wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint. Das Ganze war ein Bild für die ganz besonders krasse Art von Gott. Als ich mir das reingezogen hatte, musste ich mich erst einmal auf den Boden schmeißen, mit dem Gesicht nach unten. Plötzlich hörte ich ganz deutlich eine Stimme, die mit mir redete.

Hesekiel 1

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich inmitten der Weggeführten am Fluss Kebar war, tat sich der Himmel auf, und ich sah Erscheinungen Gottes. (Hes 3,1; Hes 3,23; Hes 10,15; Hes 10,20; Hes 10,22; Hes 43,3)2 Am fünften Tag des Monats – es war das fünfte Jahr, nachdem der König Jojachin gefangen weggeführt war –, (2Kön 24,15)3 da geschah das Wort des HERRN zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester, im Lande der Chaldäer am Fluss Kebar. Dort kam die Hand des HERRN über ihn. (Hes 3,22; Hes 8,1; Hes 33,22; Hes 37,1; Hes 40,1)4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. (Hes 10,1; Offb 4,2)5 Und mitten darin war etwas wie vier Wesen; die waren anzusehen wie Menschen.6 Und jedes von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel.7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Hufe von Stieren und glänzten wie blinkende, glatte Bronze.8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel.9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter.10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren.11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgespannt; je zwei Flügel berührten einander, und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden.13 Und in der Mitte zwischen den Wesen sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Wesen hin und her fuhren. Das Feuer leuchtete, und aus dem Feuer kamen Blitze.14 Und die Wesen liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze.15 Als ich die Wesen sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Wesen, bei ihren vier Angesichtern.16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war.17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden.18 Und ihre Felgen waren hoch und furchterregend, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern.19 Und wenn die Wesen gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Wesen sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor.20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Wesen in den Rädern.21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Wesen in den Rädern.22 Aber über den Häuptern der Wesen war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgespannt, (1Mo 1,6)23 dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.24 Und ich hörte ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen, ein Getöse wie in einem Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen,25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen.26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch. (2Mo 24,10; Jes 6,1; Offb 4,2)27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher.28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden. (Hes 3,12; Hes 3,23; Hes 8,4; Hes 9,3; Hes 10,4; Hes 10,18; Hes 11,23; Hes 43,4; Hes 44,4)