1„Und dann sah ich wieder so einen Film vor meinen inneren Augen, so eine Vision. Dieser Film war so ähnlich wie der, den ich früher schon mal gehabt hatte. Das Ganze passierte in dem dritten Jahr, wo der Präsident Belsazar an der Macht war.2In dieser Vision war ich plötzlich in Susa, der Stadt, von wo aus der Präsident das Land regiert. Sie liegt in der Provinz Elam. Irgendwie stand ich an dem Fluss Ulai.3Ich schaute auf den Fluss und sah dort einen Widder mit zwei Hörnern rumstehen. Beide Hörner waren sehr groß, das eine etwas größer als das andere, wobei das größere als letztes gewachsen war. Das wusste ich irgendwie.4Dann konnte ich sehen, wie der Widder mit seinen Hörnern nach Westen, Norden und Süden stieß. Kein Tier konnte ihn aufhalten, niemand konnte sich vor ihm schützen, er war einfach zu stark. Er konnte tun und lassen, was er wollte, darum wurde seine Macht immer größer.5Als ich noch dabei war, den Widder zu beobachten, kam aus Westen plötzlich ein Ziegenbock angeflogen, der aussah wie ein Einhorn, weil er ein sehr großes Horn genau zwischen den Augen hatte. Er flog über den Boden, ohne ihn zu berühren.6Dann rannte er full speed auf den Widder zu, den ich vor dem Fluss gesehen hatte. Der Ziegenbock war richtig sauer, das konnte man erkennen.7Er stieß mit voller Wucht auf den Widder, irgendwie hasste er ihn. Bei dem Crash zerfetzten die beiden Hörner auf seinem Kopf. Der Widder hatte keine Chance. Der Ziegenbock stieß ihn einfach um, trampelte auf ihm rum, und keiner kam dem Widder zu Hilfe.8Der Ziegenbock wurde dann sehr groß. Als er richtig viel gewachsen war, zerstörte er sein großes Horn, und an der Stelle wuchsen ihm vier neue große Hörner. Jedes Teil wuchs dabei in eine andere Himmelsrichtung.9Aus einem der Hörner wuchs dann ein neues Horn raus, das erst ganz klein war. Aber dann wuchs es immer mehr und wurde gigantisch groß. Es wuchs in Richtung Süden und in Richtung Osten und in Richtung Israel.10Dann wuchs es sogar bis in das Weltall, es traf dort einige Sterne, die dann auf die Erde fielen. Dort wurden sie dann von dem Tier zertreten.11Schließlich wuchs das Horn bis zu dem Chef von der Armee des Himmels. Dort nahm es ihm das Opferritual weg, was man jeden Abend für ihn durchzog. Der Tempel und der besondere Bereich im Tempel wurden auch verdreckt.12Dann setzte der Ziegenbock auch noch ein neues Opfer an. Das Opfer, das man bisher jeden Tag durchgezogen hatte, wurde abgeschafft. Aus Wahrheit wurde so Lüge. Alles, was er anpackte, wurde zu einem Erfolg.13Ich hörte, wie sich zwei Engel von Gott unterhielten. Der eine fragte den anderen: ‚Wie lange ist diese Vision gültig? Wie lange wird es verboten sein, jeden Tag zu opfern? Wie lange wird der ganz besondere heilige Bereich im Tempel verdreckt werden? Wie lange wird das dauern?‘14Der andere Engel antwortete: ‚Es werden 2300-mal keine Abend- und Morgenopfer durchgezogen. So lange dauert das, erst dann wird in dem besonderen Bereich wieder alles so sein, wie es normal ist.‘“
Was dieser Film zu bedeuten hat
15„Ich, Daniel, zerbrach mir den Kopf, was dieser Film, den ich gesehen hatte, jetzt bedeutet. Plötzlich stand da so ein Typ vor mir, zumindest sah er so aus wie ein Typ.16Dann hörte ich eine Stimme, die von der anderen Seite des Ulai-Kanals kam. Die rief dem Mann zu: ‚Hey, Gabriel! Erklär ihm diese Vision, die er gerade gesehen hat!‘17Schließlich kam dieser Typ auf mich zu. Ich erkannte, dass es sich um so ein Wesen von Gott aus der anderen Dimension handelt, einen Engel. Mir blieb fast das Herz stehen, ich erschrak so heftig, dass ich mit dem Gesicht nach vorne auf den Boden fiel. Der Engel sagte zu mir: ‚Hey du, Mensch, pass mal auf! Was du in dem Film gesehen hast, wird erst passieren, wenn es mit dieser Welt zu Ende geht!‘18Während er zu mir redete, lag ich ausgeknockt auf dem Boden, als hätte mich jemand k. o. gehauen. Plötzlich beugte sich der Engel zu mir runter und zog mich an der Hand wieder nach oben.19‚Pass auf, ich werde dir jetzt zeigen, was alles passieren wird, wenn Gott die letzte große Gerichtsverhandlung ansetzt. Denn dieser Film, den du jetzt siehst, bezieht sich auf die letzten Tage dieser Welt.20Der Widder mit den beiden Hörnern, den du gesehen hast, steht für die zwei Präsidenten von den Medern und den Persern.21Der Ziegenbock steht für die Präsidenten von Griechenland. Das große Horn, was zwischen seinen Augen lag, steht für den ersten Präsidenten von Griechenland.22Dass dieses eine Horn kaputtgeht und stattdessen vier neue Hörner an einer anderen Stelle nachwachsen, bedeutet, dass aus dieser Nation vier neue Nationen entstehen werden. Keine von ihnen wird aber so stark und mächtig sein, wie die große Nation vorher war.23Am Ende der Zeit von diesem Präsidenten, wenn die Leute in dem Land einfach zu viel Mist gebaut haben, wird es dann einen neuen Präsidenten geben. Er wird hart drauf sein und sehr link regieren.24Seine Macht wird gigantisch groß, was aber nicht daran liegt, dass er so toll drauf ist. Er wird viele ätzende Sachen bringen, die echt schrecklich sind. Aber er wird auch Erfolg haben. Dieser Präsident wird gegen die besonderen Leute von Gott angehen und sehr viele von ihnen töten.25Weil er ziemlich schlau ist, wird er sehr erfolgreich sein. Er weiß, wie man bescheißt und so seine Macht vergrößert. Er wird einen auf dicke Hose machen, er wird auf brutale und fiese Art und Weise viele Menschen töten. Dann wird er aber auch gegen den obersten Chef von allen Chefs, gegen Gott, vorgehen, und das überlebt er nicht. Ohne dass ein Mensch etwas unternimmt, wird er sterben, seine Macht ist dann vorbei.26Auch das, was du gesehen hast, mit den Opfern, die morgens und abends durchgezogen werden, wird so passieren. Was ich dir gesagt habe, darfst du keinem weitererzählen, es ist geheim! Es wird nämlich noch sehr lange dauern, bis das passiert.‘27Als ich, Daniel, das gehört hatte, war ich erst einmal tagelang krank. Es hatte mich total viel Kraft gekostet. Irgendwann ging es mir aber wieder besser, ich stand auf und erledigte meinen Job, den ich beim Präsidenten hatte. Aber dieser Film ließ mich nicht mehr los, ich musste ständig darüber nachdenken. Ich kapierte einfach nicht, was diese ganze Vision zu bedeuten hatte.“
1Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach jenem, das mir zuerst erschienen war. (Dan 7,1)2Ich hatte ein Gesicht, und während meines Gesichtes war ich in der Festung Susa im Lande Elam, und ich war am Fluss Ulai.3Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor dem Fluss, der hatte zwei hohe Hörner, doch eins höher als das andere, und das höhere war später hervorgewachsen.4Ich sah, dass der Widder mit den Hörnern stieß nach Westen, nach Norden und nach Süden hin. Und kein Tier konnte vor ihm bestehen und vor seiner Gewalt errettet werden, sondern er tat, was er wollte, und wurde groß.5Und indem ich darauf achthatte, siehe, da kam ein Ziegenbock vom Westen her über die ganze Erde, ohne den Boden zu berühren, und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen.6Und er kam bis zu dem Widder, der zwei Hörner hatte, den ich vor dem Fluss stehen sah, und er lief in gewaltigem Zorn auf ihn zu.7Und ich sah, dass er nahe an den Widder herankam, und voller Grimm stieß er den Widder und zerbrach ihm seine beiden Hörner. Und der Widder hatte keine Kraft, dass er vor ihm hätte bestehen können, sondern der Bock warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand konnte den Widder aus seiner Gewalt erretten.8Und der Ziegenbock wurde sehr groß. Und als er am stärksten geworden war, zerbrach das große Horn, und es wuchsen an seiner Stelle vier ansehnliche Hörner nach den vier Winden des Himmels hin. (Dan 11,4)9Und aus einem von ihnen wuchs ein kleines Horn; das wurde sehr groß nach Süden, nach Osten und nach dem herrlichen Land hin. (Dan 7,8; Dan 11,16)10Und es wuchs bis an das Heer des Himmels und warf einige von dem Heer und von den Sternen zur Erde und zertrat sie.11Ja, es wuchs bis zum Fürsten des Heeres und nahm ihm das tägliche Opfer weg und verwüstete die Wohnung seines Heiligtums. (Dan 9,27)12Und es wurde ein frevelhaftes Opfer an die Stelle des täglichen Opfers eingesetzt, und das Horn warf die Wahrheit zu Boden. Und was es tat, gelang ihm.13Ich hörte aber einen Heiligen reden, und ein anderer Heiliger sprach zu dem, der da redete: Wie lange gilt dies Gesicht vom täglichen Opfer, vom verwüstenden Frevel und dass Heiligtum und Heer ausgeliefert und zertreten werden?14Und er antwortete mir: Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder sein Recht erhalten. (Dan 7,25)15Und als ich, Daniel, dies Gesicht sah und es gerne verstanden hätte, siehe, da stand einer vor mir, der aussah wie ein Mann,16und ich hörte eine Menschenstimme mitten über dem Ulai rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, damit er’s versteht. (Dan 2,1; Dan 9,21; Lk 1,19; Lk 1,26)17Und Gabriel trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, als er kam, und fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Begreife, Menschenkind! Dies Gesicht gilt der Zeit des Endes. (Dan 12,1; Offb 10,6)18Und als er mit mir redete, sank ich in Ohnmacht zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rührte mich an und richtete mich auf, sodass ich wieder stand.19Und er sprach: Siehe, ich will dir kundtun, wie es sein wird zur letzten Zeit des Zorns; denn das Gesicht gilt der Zeit des Endes.20Der Widder mit den beiden Hörnern, den du gesehen hast, bedeutet die Könige von Medien und Persien.21Der Ziegenbock aber ist der König von Griechenland. Das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König. (Dan 11,3)22Dass aber vier an seiner Stelle wuchsen, nachdem es zerbrochen war, bedeutet, dass vier Königreiche aus dem Volk entstehen werden, aber nicht so mächtig wie er.23Aber gegen Ende ihrer Herrschaft, wenn das Maß der Frevler voll ist, wird aufkommen ein frecher und verschlagener König. (Dan 11,21)24Der wird mächtig sein und ungeheures Unheil anrichten, und es wird ihm gelingen, was er tut. Er wird die Starken vernichten. Und gegen das heilige Volk25richtet sich sein Sinnen, und es wird ihm durch Betrug gelingen, und er wird überheblich werden, und unerwartet wird er viele verderben und wird sich auflehnen gegen den Fürsten aller Fürsten; aber er wird zerbrochen werden ohne Zutun von Menschenhand. (Dan 2,34)26Dies Gesicht von den Abenden und Morgen, das dir hiermit kundgetan ist, das ist wahr; aber du sollst das Gesicht geheim halten; denn es ist noch eine lange Zeit bis dahin. (Dan 12,4)27Und ich, Daniel, war erschöpft und lag einige Tage krank. Danach stand ich auf und verrichtete meinen Dienst beim König. Und ich wunderte mich über das Gesicht und niemand konnte es mir auslegen.