2.Samuel 12

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Gott schickte dann den Prophetentypen Natan zu David, um mit ihm zu reden. „David, ich muss Ihnen mal von einem Gerichtsurteil erzählen. Mich würde interessieren, was Sie darüber denken. Und zwar gab es da zwei Männer, beide lebten in der gleichen Stadt, der eine hatte ein dickes Bankkonto, während der andere von Hartz IV leben musste.2 Der Reiche hatte eine große Garage mit allen möglichen fetten Autos, einige Lamborghinis und Ferraris waren auch dabei.3 Der Hartz- IV -Empfänger hatte sich gerade ein kleines Moped geleistet, um damit Zeitungen austragen zu können. Jeden Tag putzte er das Teil, alles wurde geölt, die Maschine war tipptopp in Schuss, er liebte sein Moped über alles.4 Irgendwann hatte der Reiche mal Besuch von einem Freund, der in dem Ort Urlaub machen wollte. Aber er hatte keinen Bock, diesem Freund für den Urlaub mal eins von seinen 100 Autos auszuleihen. Stattdessen schlich er sich in der Nacht zu der Wohnung von dem Hartz- IV -Empfänger und klaute dem sein Moped, das er dann seinem Freund gab.“5 „Sheesh,was ist das für ein blöder Arsch?“, rief David voll sauer. „Ich schwöre bei Gott, dieser Bonze muss sofort verhaftet werden! Auf so was gibt’s bei mir die Todesstrafe!6 Und für das Moped sollte er dem Armen vorher noch eine Harley oder einen Kleinwagen als Ersatz abgeben! Das wäre eine gerechte Bestrafung, weil er diese miese Tour abgezogen hat!“7 „Dieser Typ sind Sie, David!“, sagte Natan zu ihm. „Und ich hab noch folgende Nachricht für Sie: ‚Das kommt jetzt von Gott, von dem Chef von Israel: Ich hab dafür gesorgt, dass du der Präsident von meinen Leuten wirst und hab dich für diesen Job extra eingesetzt. Ich hab dich vor Saul beschützt, damit er dich nicht töten konnte.8 Ich hab dir alles geschenkt, was vorher deinem Chef gehört hatte. Ich habe dir seine Frauen zur Verfügung gestellt. Ich habe dich zum Präsidenten über Juda und über ganz Israel gemacht. Und wenn dir das nicht an Geschenken gereicht hätte, dann hätte ich sogar noch einiges mehr draufgelegt.9 Aber warum hast du jetzt meine Gesetze gebrochen, David? Warum hast du Dinge getan, die ich richtig ätzend finde? Du hast den Hetiter Urija getötet, auch wenn er durch die Kugel eines Ammoniters im Krieg -gefallen ist. Und dann hast du dir auch noch seine Frau abgegriffen!10 Ich sag dir eins: Ab sofort wird es in deiner Familie immer wieder Leute geben, die getötet werden. Du hast Urija seine Frau abgezogen. Und du hast überhaupt keinen Respekt vor mir!‘11 Gott sagt Ihnen noch etwas“, meinte Natan dann noch. „,Ich werde dafür sorgen, dass du viel Ärger bekommen wirst mit Menschen, die aus deiner eigenen Familie kommen. Einer davon wird sogar mit deinen eigenen Frauen schlafen. Der wird das noch nicht mal heimlich machen, sondern so, dass alle das mitbekommen.12 Du hast es heimlich gemacht, aber ich werde es so tun, dass es am nächsten Morgen auf den Titelseiten der Zeitungen steht.‘“13 David schrie sofort: „Natan, ich hab richtig großen Mist gebaut! Ich bin schuldig! Ich hab Gott voll abgezogen! Das tut mir echt leid!“ Natan antwortete: „Auch wenn Gott jetzt mal Ihre Schuld einfach ausblendet und Sie nicht sterben müssen, dann14 muss mindestens Ihr Sohn sterben, den Sie mit Batseba bekommen haben. Sie haben Gott mit der ganzen Aktion einfach total reingelegt!“15 Natan ging nach dem Gespräch wieder nach Hause. Gott sorgte dafür, dass dieses Baby, was David mit der Frau vom Urija bekommen hatte, schwer krank wurde.16 David lag Gott voll in den Ohren, dass dieses Kind am Leben bleibt. Er verzichtete einfach komplett auf Essen. Wenn er vom Büro nach Hause kam, zog er sich in sein Zimmer zurück. Dort lag der die ganze Nacht auf dem Boden und redete mit Gott.17 Die Angestellten, die sich um seine Villa kümmerten, kamen in sein Zimmer, um ihn wenigstens mal eine Nacht in sein Bett zu bringen. Aber David wollte das nicht, und er nahm auch nicht am gemeinsamen Essen teil.18 Nach einer Woche war das Kind tot. Keiner von den Angestellten traute sich, David die Nachricht zu überbringen. Sie sagten sich: „Sogar als das Kind noch am Leben war, war er super fertig, keiner von uns konnte ihn irgendwie aufbauen. Wenn er jetzt die Nachricht bekommt, dass das Baby gestorben ist, rastet er vielleicht völlig aus?!“19 David bekam mit, wie die Leute am Tuscheln waren, darum war ihm klar, dass irgendwas passiert sein musste. „Ist das Kind jetzt gestorben?“, fragte er. „Ja, herzliches Beileid!“, antworteten sie.20 Als er das hörte, stand er sofort auf, ging duschen und zog sich einen neuen Anzug an. Dann ging er in das Zelt, in der die besondere Kiste mit den Gesetzen stand, legte sich flach vor Gott auf den Boden und redete mit ihm. Nach einer Zeit ging er wieder zurück in seine Präsidentenvilla und bestellte sich beim Hauskoch was zu essen.21 Ein paar Angestellte kamen zu ihm und fragten: „Hä? Das verstehen wir nicht so ganz. Als das Kind noch lebte, haben Sie geweint und nichts gegessen. Und jetzt, wo das Kind tot ist, stehen Sie auf und wollen wieder was essen?“22 „Ich hatte gehofft, Gott würde noch mal nett zu mir sein und mein Kind am Leben lassen. Darum hab ich nichts gegessen und war die ganze Zeit so traurig.23 Aber jetzt ist es tot. Warum soll ich jetzt noch länger aufs Essen verzichten? Damit kann ich es auch nicht wieder lebendig machen! Ich werde meinem Baby irgendwann folgen, wenn ich sterbe. Aber dass es wieder lebendig wird und zu mir zurückkommt, ist wohl jetzt nicht mehr drin.“24 David ging dann in das Zimmer von Batseba, nahm sie ganz fest in den Arm und tröstete sie. Am selben Abend schlief er mit ihr, und sie wurde wieder schwanger. Der Junge, der dann neun Monate später geboren wurde, bekam den Namen Salomo. Und Gott liebte diesen Jungen wie verrückt.25 Das wurde David auch von Natan bestätigt. Natan gab ihm den Spitznamen Jedidja, was so viel wie „Gottes Liebling“ bedeutet. Das hatte er nämlich so von Gott gehört.26-27 General Joab startete einen erneuten Angriff gegen Rabba, die Hauptstadt der Ammoniter, und eroberte den vorderen Stadtteil, der am Fluss lag. Er schickte eine Nachricht an David, dass er jetzt einen Angriffskrieg gegen die ganze Stadt Rabba starten will. „Ich habe die vorderen Stadtteile am Fluss bereits eingenommen“, meldete er.28 „Am besten, Sie kommen mit dem übrigen Teil unserer Armee von Israel jetzt hierher und erledigen den Rest, damit nicht ich, sondern Sie als Sieger über die Stadt groß rauskommen!“29 David zog alle wehrfähigen Männer in Israel ein, marschierte mit der Armee vor Rabba auf und griff die Stadt an. Das Ganze wurde ein großer Erfolg.30 Im Tempel von Milkom, dem Plastikgott der Ammoniter, klaute er dessen Goldkrone. Das Teil wog alleine 35 Kilo und bestand nur aus Gold und Diamanten! David nahm sie mit zu sich nach Hause. Die ganze Stadt war echt reich, und viele wertvolle Sachen wurden auf Befehl von David von der Armee mitgenommen.31 Die Männer der Stadt wurden zur Zwangsarbeit in der Müllverbrennungsanlage verdonnert. Außerdem mussten sie auf dem Bau Steine schleppen und andere schwere Arbeiten verrichten. So zog das David mit den anderen Städten der Ammoniter auch durch. Nachdem alle Kriege zu Ende waren, kehrte David mit seinen Leuten wieder zurück nach Jerusalem.

2.Samuel 12

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. (Lk 16,19)2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder;3 aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, dass es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt’s wie eine Tochter.4 Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er’s nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.5 Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat!6 Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat. (2Mo 21,37)7 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls (1Kön 20,40)8 und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun.9 Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? Uria, den Hetiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durch das Schwert der Ammoniter. (2Sam 11,1; 1Kön 15,5)10 Nun, so soll von deinem Hause das Schwert nimmermehr lassen, weil du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei. (2Sam 13,28; 2Sam 18,14; 1Kön 2,24)11 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil über dich kommen lassen aus deinem eigenen Hause und will deine Frauen nehmen vor deinen Augen und will sie deinem Nächsten geben, dass er bei deinen Frauen schlafen soll an der lichten Sonne. (2Sam 15,16; 2Sam 16,22; 2Sam 20,3)12 Denn du hast’s heimlich getan, ich aber will dies tun vor ganz Israel und im Licht der Sonne.13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben. (2Sam 24,10; Ps 51,3; Hes 18,21)14 Aber weil du die Feinde des HERRN durch diese Sache zum Lästern gebracht hast, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben. (2Sam 11,27)15 Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, dass es todkrank wurde.16 Und David suchte Gott um des Knäbleins willen und fastete, und wenn er heimkam, lag er über Nacht auf der Erde. (Joe 2,12; Jon 3,5)17 Da traten herzu die Ältesten seines Hauses und wollten ihn aufrichten von der Erde; er aber wollte nicht und aß auch nicht mit ihnen.18 Am siebenten Tage aber starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, dass das Kind tot wäre; denn sie dachten: Siehe, als das Kind noch am Leben war, redeten wir mit ihm, und er hörte nicht auf uns; wie könnten wir ihm nun sagen: Das Kind ist tot! Er könnte ein Unheil anrichten.19 Als aber David sah, dass seine Knechte miteinander flüsterten, merkte er, dass das Kind tot war, und sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Ja.20 Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und als er wieder heimkam, ließ er sich Speise auftragen und aß.21 Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was soll das, was du tust? Als das Kind lebte, hast du gefastet und geweint; nun es aber gestorben ist, stehst du auf und isst?22 Er sprach: Als das Kind noch lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: Wer weiß, ob mir der HERR nicht gnädig wird und das Kind am Leben bleibt. (Joe 2,14; Jon 3,9)23 Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir zurück.24 Und als David seine Frau Batseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und schlief bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, den nannte er Salomo. Und der HERR liebte ihn. (1Chr 22,9)25 Und er tat ihn unter die Hand des Propheten Nathan; der nannte ihn Jedidja[1] um des HERRN willen.26 So kämpfte nun Joab gegen Rabba, die Stadt der Ammoniter, und eroberte die Königsstadt (2Sam 11,1; 1Chr 20,1)27 und sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gekämpft gegen Rabba und auch die Wasserstadt eingenommen.28 So bring nun das übrige Kriegsvolk zusammen und belagere die Stadt und erobere sie, damit nicht ich sie erobere und mein Name über ihr ausgerufen werde.29 So brachte David das ganze Kriegsvolk zusammen und zog hin und kämpfte gegen Rabba und eroberte es30 und nahm seinem König die Krone vom Haupt; die war an Gewicht einen Zentner Gold schwer, und an ihr waren Edelsteine; und sie wurde David aufs Haupt gesetzt. Und er führte aus der Stadt viel Beute weg.31 Aber das Volk darin führte er heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die Sägen, die eisernen Pickel und an die eisernen Äxte und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten. So tat er mit allen Städten der Ammoniter. Danach kehrten David und das ganze Kriegsvolk nach Jerusalem zurück.