1Naaman, der Oberbefehlshaber der syrischen Truppen, bekam eine fiese Krankheit, die man Aussatz nannte. Aussatz war so eine ansteckende Hautkrankheit, woran man sterben konnte. Der Typ war ein Kriegsheld, und der Präsident hatte fetten Respekt vor ihm, weil Gott durch ihn viele Siege für die Syrer geholt hatte.2Auf einem Kriegszug quer durch Israel hatte er mal ein junges Mädchen gekidnappt, was jetzt für seine Frau im Haushalt arbeitete.3Irgendwann meinte sie zu ihrer Chefin: „In Samaria wohnt übrigens so ein Prophet, der Ihren Mann bestimmt von der Krankheit heilen könnte! Warum geht er nicht zu dem?“4Naaman holte sich einen Termin beim Präsidenten und erzählte ihm von dem Tipp, den er von dem Mädchen hatte.5„Von mir aus, checken Sie den doch ruhig ab!“, antwortete der Präsident. „Ich werde ein Empfehlungsschreiben aufsetzen, das Sie dem Präsidenten von Israel -vorlegen können!“ Also packte Naaman seine Klamotten und fuhr los. Im Gepäck hatte er ein paar teure Anzüge und 100.000 Euro in Bargeld und dazu noch einen Scheck mit ebenfalls 100.000 Euro in der Tasche.6Als er in Israel ankam, gab er dem Präsidenten von Israel das Schreiben. Dort stand drin: „Sehr geehrter Herr Präsident, ich bitte Sie um freundliche Aufnahme meines Angestellten Naaman. Könnten Sie vielleicht dafür sorgen, dass er wieder gesund wird? Mit freundlichen Grüßen …“7Der Präsident bekam den Brief, las ihn und rastete erst mal pauschal aus. „Was will der Typ von mir? Bin ich etwa Gott? Nur Gott hat diese Macht! Er kann darüber entscheiden, wer leben und wer sterben soll. Unfassbar, der Präsident von Syrien will von mir, dass ich jemanden von Aussatz heile! Der hat doch irgendwas vor! Bestimmt sucht der nur einen Grund, um gegen uns Krieg zu führen!“8- Elischa hörte von der Reaktion vom Präsidenten und schrieb ihm deswegen eine Mail. „Warum sind Sie so abgegangen, als Sie von der Sache gehört haben? -Schicken Sie mir den Typen her! Wenn er kommt, wird er halt mal sehen können, dass es in Israel Propheten gibt und was die so draufhaben!“9Naaman packte seine Sachen und stieg in seinen 12-Zylinder-Dienstmercedes. Als er bei -Elischas Haus war,10kam ihm auf dem Parkplatz ein Typ entgegen, den der Prophet geschickt hatte: „Fahren Sie weiter bis zum Jordanfluss. Dort müssen Sie siebenmal untertauchen. Wenn Sie das gemacht haben, ist der Aussatz weg, und Sie sind wieder gesund!“11Aber Naaman dachte, der Typ wolle ihn verarschen. „Ich hatte damit gerechnet, dass der große Prophet jetzt rauskommt und sich vor mich hinstellt. Ich dachte, er würde einfach zu Gott beten und mir dabei die Hände auflegen oder irgendwie über die kranken Stellen reiben. Na ja, und dann würde ich eben geheilt werden.12Ich mein, wenn ich jetzt nur baden muss, kann ich da nicht auch in den Abana- oder in den Parpafluss springen? Die sind ja beide in der Nähe von meinem Zuhause bei Damaskus und dazu viel sauberer als die Flüsse in Israel. Kann ich nicht da reinspringen, um geheilt zu werden?“ Obergenervt zog er ab.13Seine Angestellten, die mit dabei waren, redeten aber auf ihn ein. „Chef, überlegen Sie doch mal: Wenn der Prophet von Ihnen verlangt hätte, dass sie 1.000 Seilsprünge rückwärts machen sollen, dann hätten Sie das doch bestimmt auch getan, oder? Jetzt sagt er aber nur, dass Sie mal baden gehen sollen! Also, im Ernst, warum machen Sie das nicht einfach?“14Nach einer kurzen Diskussion fuhr Naaman dann doch zum Fluss. Er tauchte siebenmal in das Wasser, genau so, wie der Prophet es gesagt hatte. Und plötzlich wurde seine Haut wieder gesund, sie war so glatt wie ein Babypopo. Alles war supi.15Er drehte mit seinen ganzen Angestellten, die alle mitgekommen waren, sofort um und fuhr zu Elischa. Als der ihm die Tür aufgemacht hatte, rief er begeistert: „Yes, ich kann das jetzt voll bestätigen: der Gott von Israel ist der einzige Gott auf der ganzen Welt! Ich bin so happy, vielen Dank! Bitte nehmen Sie dieses kleine Geschenk von mir an!“16Elischa wollte aber keine Bezahlung für das Wunder annehmen. „Nein, bei Gott, ich will nichts dafür haben!“ Naaman versuchte ihn trotzdem zu belabern, aber Elischa blieb hart.17„Hm, okay, wenn Sie kein Geschenk von mir annehmen wollen, dann hab ich aber noch eine kleine Bitte: Erlauben Sie mir, dass ich einen Kofferraum voll Erde aus Israel mitnehmen darf? Ich würde Ihrem Gott gerne bei uns zu Hause einen Ort bauen, wo etwas von der Erde liegt, wo er wohnt. Und ich will in Zukunft auch nur noch für Ihren Gott Sachen abfackeln und nicht mehr irgendwelchen anderen Plastikgöttern was opfern. Nur noch für Gott, den Chef!18Ich muss allerdings einen Kompromiss eingehen: Wenn mein Präsident zu seinem Plastikgott Rimmon beten will, dann muss ich ihn dabei immer etwas stützen, weil er das nicht mehr alleine schafft. Und dann muss ich mich ja auch automatisch vor diesem Rimmon verbeugen, wenn er sich vor dem verbeugt. Ich hoffe, Gott versteht das!“19„Machen Sie sich keinen Kopf! Gehen Sie hin und entspannen Sie sich!,“ antwortete Elischa. Nachdem der Typ nun schon eine Weile unterwegs war,20hatte Gehasi eine ziemlich abgefuckte Idee: „Hm, mein Chef hatte hier so einen fetten Typ an der Angel, der so viel Kohle mitgebracht hat, dass man das gar nicht mehr zählen konnte, und dann lässt er den einfach wieder abziehen, ohne dass er auch nur einen Cent bekommen hat. Also, ich fahr dem jetzt noch mal auf jeden Fall hinterher und knöpfe dem wenigstens noch das Bargeld ab!“21Gehasi legte sich in die Kurven und holte Naaman bald ein. Als der ihn schon kommen sah, bremste er sein Auto und stieg aus. „Na? Alles klar? Ist was passiert?“22„Nein, nein, alles bestens!“, antwortete Gehasi. „Es kamen nur gerade, als Sie weg waren, ein paar Schüler aus der Propheten- WG, die in den Bergen bei Efraim ist, zu uns. Zwei von den jungen Leuten haben uns um eine Spende gebeten, und da dachten wir, Sie könnten uns doch vielleicht die 100.000 Euro für die dalassen. Auch die Klamotten könnten die gut gebrauchen. Was meinen Sie?“23„Ja, klaro! Hier nehmen Sie das Geld! Ich bestehe darauf!“, sagte Naaman. Er steckte die Kohle in zwei Koffer, legte die Kartons mit den Klamotten obendrauf und ließ sogar noch zwei von seinen Leuten als Begleitung mitkommen.24Kurz vor der Stadtgrenze schickte Gehasi die zwei Männer wieder zurück. Im Dunkeln brachte er dann heimlich die ganzen Sachen über den Hintereingang in Elischas Haus in den Keller.25Als er dann in das Wohnzimmer von Elischa ging, fragte der ihn: „Wo kommst du denn gerade her, Gehasi?“ – „Äh, ich war doch gar nicht draußen!“, antwortete der.26„Gott hat mir gezeigt, wie der Typ aus seinem Auto gestiegen ist und auf dich zuging. Mann, das ist jetzt echt nicht die Zeit, um Kohle einzustecken oder teure Klamotten zu bunkern! Das passt auch gar nicht, sich davon fette Grundstücke, Tiere, Autos oder Häuser zu kaufen!27Also, du wirst dich an derselben Krankheit anstecken, die Naaman hatte. Deine ganze Familie wird krank sein, und ihr werdet die Krankheit nie wieder los!“ Als Gehasi dann von Elischa abzog, war plötzlich seine ganze Haut weiß und schuppig.
Elisa heilt den aramäischen Feldhauptmann Naaman und bestraft den Gehasi
1Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wert gehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig.2Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans.3Die sprach zu ihrer Herrin: Ach dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.4Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet.5Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Schekel Gold und zehn Feierkleider6und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist.7Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht!8Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er innewerde, dass ein Prophet in Israel ist.9So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas.10Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden.11Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien.12Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn.13Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein!14Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. (3Mo 14,7; Lk 4,27)15Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. (2Kön 5,1)16Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: Ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, dass er es nehme; aber er wollte nicht.17Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, so viel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern allein dem HERRN.18Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: Wenn mein Herr in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbeten muss, wenn er anbetet, im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben.19Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden! Und als er von ihm eine Strecke Weges fortgezogen war,20dachte Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat diesen Aramäer Naaman verschont, dass er nichts von ihm genommen hat, was er gebracht hat. So wahr der HERR lebt: Ich will ihm nachlaufen und mir etwas von ihm nehmen.21So jagte Gehasi dem Naaman nach. Und als Naaman sah, dass er ihm nachlief, stieg er vom Wagen, ging ihm entgegen und sprach: Steht alles gut?22Er sprach: Ja. Aber mein Herr hat mich gesandt und lässt dir sagen: Siehe, jetzt sind zu mir gekommen vom Gebirge Ephraim zwei von den Prophetenjüngern. Gib ihnen doch einen Zentner Silber und zwei Feierkleider!23Naaman sprach: Nimm lieber zwei Zentner! Und er nötigte ihn und band zwei Zentner Silber in zwei Beutel und zwei Feierkleider und gab’s seinen beiden Dienern; die trugen’s vor ihm her.24Und als Gehasi an den Hügel kam, nahm er’s von ihren Händen und legte es beiseite im Hause und ließ die Männer gehen.25Er selbst aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Und Elisa sprach zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen.26Er aber sprach zu ihm: Ist nicht mein Herz mit dir gegangen, als ein Mann sich umwandte von seinem Wagen dir entgegen? Ist es an der Zeit, Silber und Kleider zu nehmen und Ölgärten und Weinberge, Schafe und Rinder, Knechte und Mägde?27Aber der Aussatz Naamans wird dir anhangen und deinen Nachkommen allezeit. Da ging Gehasi von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee.