Daniel 9

Schlachter 2000

1 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes Ahasveros’, von medischer Abstammung, der zum König über das Reich der Chaldäer gemacht worden war, (Dan 6,1; Dan 11,1)2 im ersten Jahr seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, von der das Wort des HERRN an den Propheten Jeremia ergangen war, dass die Verwüstung Jerusalems in 70 Jahren vollendet sein sollte.[1] (2Chr 36,21; Jer 25,11; Jer 29,10; Dan 12,4; Lk 24,27; Lk 24,45; 1Petr 1,10; 2Petr 1,19; Offb 1,3)3 Und ich wandte mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn zu suchen mit Gebet und Flehen, mit Fasten im Sacktuch und in der Asche. (2Sam 12,16; 2Kön 19,1; Esr 8,21; Neh 1,4; Est 4,1; Est 4,16; Jer 29,12; Hes 36,37)4 Ich betete aber zu dem HERRN, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und furchtgebietender Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren! (3Mo 26,40; 5Mo 7,9; 2Chr 6,37; Neh 1,5)5 Wir haben gesündigt und haben unrecht getan und gesetzlos gehandelt; wir haben uns aufgelehnt und sind von deinen Geboten und deinen Rechtsordnungen abgewichen! (1Kön 8,47; Neh 1,6; Ps 106,6; Jes 64,4; Jer 14,7; Jer 14,20)6 Wir haben auch nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern und zu dem ganzen Volk des Landes geredet haben. (2Chr 36,16; Jer 25,3; Jer 37,15; Dan 9,8; Sach 1,4)7 Du, Herr, bist im Recht, uns aber treibt es heute die Schamröte ins Gesicht, wie es jetzt zutage liegt, den Männern von Juda und den Bürgern von Jerusalem und dem ganzen Israel, seien sie nah oder fern in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Untreue, die sie gegen dich verübt haben. (3Mo 26,33; 2Kön 24,14; 1Chr 9,1; Esr 9,6; Neh 9,33; Ps 145,17; Jer 2,26)8 Uns, HERR, treibt es die Schamröte ins Gesicht, unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern, weil wir gegen dich gesündigt haben! (Jes 1,23; Jer 3,25; Dan 9,5)9 Aber bei dem Herrn, unserem Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung; denn gegen ihn haben wir uns aufgelehnt, (Neh 9,17; Ps 130,4; Ps 130,7; Jer 33,8; Kla 3,22)10 und wir haben nicht gehört auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, um in seinem Gesetz zu wandeln, das er uns durch seine Knechte, die Propheten, vorgelegt hat; (5Mo 30,11; 1Sam 12,14; Jer 7,26)11 sondern ganz Israel hat dein Gesetz übertreten und ist abgewichen, sodass es auf deine Stimme gar nicht hören wollte. Darum hat sich auch über uns ergossen, was als Fluch und Schwur im Gesetz Moses, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, weil wir gegen Ihn gesündigt haben. (5Mo 11,26; 5Mo 28,15; 2Kön 18,12; Jes 1,4; Mal 3,7)12 Und so hat er seine Worte ausgeführt, die er gegen uns und unsere Herrscher, die über uns regierten, ausgesprochen hat, dass er großes Unheil über uns bringen wolle, wie es unter dem ganzen Himmel noch nirgends vorgekommen und wie es nun wirklich an Jerusalem geschehen ist. (Jer 39,16; Kla 1,12; Kla 2,17; Hes 5,9; Sach 1,6)13 Genauso, wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dies Unheil über uns gekommen; wir aber suchten das Angesicht des HERRN nicht dadurch zu besänftigen, dass wir uns von unseren Sünden abgewandt und auf deine Wahrheit geachtet hätten. (5Mo 28,15; Jes 64,6; Jer 5,3)14 Darum hat auch der HERR darüber gewacht, das Unheil über uns zu bringen; denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er getan hat, da wir nicht auf seine Stimme gehört haben. (5Mo 32,4; Ps 119,137; Jer 1,12; Jer 31,28; Jer 44,27)15 Nun aber, Herr, unser Gott, der du dein Volk mit starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast und dir einen Namen gemacht hast bis zum heutigen Tag: Wir haben gesündigt, wir haben gottlos gehandelt. (2Mo 32,11; 2Chr 6,37; Neh 9,10; Jer 32,21; Dan 9,5)16 O Herr, lass doch um all deiner Gerechtigkeit willen deinen Zorn und Grimm sich abwenden von deiner Stadt Jerusalem, von deinem heiligen Berg! Denn wegen unserer Sünden und der Missetaten unserer Väter ist Jerusalem und dein Volk allen seinen Nachbarn zum Gespött geworden. (3Mo 26,40; Ps 78,38; Ps 79,4; Ps 143,1; Jes 64,8; Kla 2,15)17 So höre nun, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen und lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum, um des Herrn willen! (4Mo 6,24; 1Kön 8,28; 2Chr 6,39; Ps 67,2; Ps 74,3)18 Neige dein Ohr, mein Gott, und höre; tue deine Augen auf und sieh unsere Verwüstung und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist! Denn nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit willen bringen wir unsere Bitten vor dich, sondern um deiner großen Barmherzigkeit willen! (1Kön 8,29; 2Kön 21,7; Hi 15,14; Hi 25,4; Ps 25,6; Ps 119,156; Jes 37,17; Jer 7,11; Hes 36,22)19 Herr, höre! Herr, vergib! Herr, achte darauf und handle und zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn nach deinem Namen ist deine Stadt und dein Volk genannt! (5Mo 28,9; 1Kön 8,30; Ps 79,9; Hes 48,35)20 Während ich noch redete und betete und meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel bekannte und meine Bitte für den heiligen Berg meines Gottes vor den HERRN, meinen Gott, brachte, (Lk 18,1; Lk 18,7; Phil 1,3; 1Thess 5,17)21 ja, während ich noch redete und betete, rührte mich der Mann Gabriel an, den ich anfangs im Gesicht gesehen hatte, als ich völlig erschöpft war, um die Zeit des Abendopfers. (2Mo 29,41; Esr 9,4; Ps 141,2; Dan 8,16)22 Und er unterwies mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren! (Ps 32,8; Jes 50,4; Dan 10,21)23 Als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein viel geliebter [Mann]. So achte nun auf das Wort und verstehe das Gesicht! (Spr 2,3; Spr 15,8; Jes 65,24; Dan 10,1; Lk 24,45; 1Kor 2,9; 2Tim 2,7)24 Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. (2Mo 40,9; Jes 51,6; Hes 4,5; Joh 1,29; Apg 10,38; Röm 3,25; 2Kor 5,21; Hebr 9,26; Hebr 10,14; 1Joh 2,2)25 So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten[2], dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. (Neh 2,5; Neh 4,1; Jes 61,1; Dan 9,23; Mi 5,1)26 Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteilwerden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen. (Jes 8,8; Jes 53,8; Dan 8,17; Dan 8,19; Dan 11,10; Dan 11,22; Dan 11,27; Dan 11,35; Dan 11,40; Dan 12,4; Dan 12,9; Dan 12,13; Mt 24,7; Lk 19,43; Lk 24,26; 1Petr 1,11; 1Petr 3,18)27 Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und neben dem Flügel werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt. (Dan 7,25; Dan 8,11; Dan 11,22; Dan 11,31; Dan 11,39; Dan 12,11; Mt 24,15; Mk 13,14; 2Thess 2,8; Offb 17,8)