von Genfer Bibelgesellschaft1Ein Psalmlied. Von den Söhnen Korahs. Dem Vorsänger. Nach Machalat-Leannot. Ein Maskil Hemans, des Esrachiters. (1Kön 5,11; 1Chr 6,33; Ps 5,1; Ps 42,1)2O HERR, du Gott meines Heils[1], ich schreie Tag und Nacht vor dir! (Ps 22,3; Ps 85,5; Lk 18,7)3Lass mein Gebet vor dich kommen, neige dein Ohr zu meinem Flehen! (Ps 141,1)4Denn meine Seele ist gesättigt vom Leiden, und mein Leben ist dem Totenreich nahe. (Hi 33,22; Ps 107,18; Ps 129,2; Kla 3,15)5Ich werde schon zu denen gerechnet, die in die Grube hinabfahren; ich bin wie ein Mann, der keine Kraft mehr hat. (Ps 22,16; Ps 28,1; Ps 31,11)6Ich liege unter den Toten, bin den Erschlagenen gleich, die im Grab ruhen, an die du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand abgeschnitten sind. (Ps 31,23; Jon 2,4)7Du hast mich in die unterste Grube gelegt, in die Finsternis, in die Tiefen. (Ps 69,3)8Auf mir lastet dein Grimm, und du bedrängst mich mit allen deinen Wogen. (Sela.) (Hi 9,8; Hi 16,9; Jon 2,4)9Du hast meine Bekannten von mir entfremdet, du hast mich ihnen zum Abscheu gemacht; ich bin eingeschlossen und kann nicht heraus. (Ps 88,19; Jes 53,3; Kla 3,7)10Mein Auge ist verschmachtet vor Elend; ich rufe dich, HERR, täglich an, strecke meine Hände aus nach dir. (Hi 17,7; Ps 38,11; Ps 86,3; Ps 88,2; Ps 143,6)11Wirst du an den Toten Wunder tun, oder werden die Schatten auferstehen und dich preisen? (Sela.) (Ps 86,10; Ps 86,17; Ps 115,17; Jes 38,18)12Wird man im Grab deine Gnade verkündigen, deine Wahrheit im Abgrund?13Werden deine Wunder in der Finsternis bekannt, deine Gerechtigkeit im Land der Vergessenheit? (Hi 10,22; Pred 9,5)14Ich aber schreie zu dir, HERR, und am Morgen kommt dir mein Gebet entgegen. (2Mo 14,10; Ps 31,23; Ps 34,18)15Warum, o HERR, verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir? (Hi 13,24; Ps 43,2)16Von Jugend auf bin ich elend und dem Tod nahe, ich trage deine Schrecken und weiß mir keinen Rat. (Hi 30,15; Ps 22,12)17Deine Zorngerichte ergehen über mich, deine Schrecknisse vernichten mich. (Hi 6,4; Ps 7,12; Ps 78,30; Offb 15,1)18Sie umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt.19Freunde und Gefährten hast du von mir weggetan, meine Vertrauten [in die] Finsternis.[2] (Hi 6,14; Mk 14,50)
1Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter[1]. Für den Dirigenten[2]. Mit gedämpfter Instrumentalbegleitung[3]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[4]. Von Heman, dem Esrachiter. (Ps 4,1; Ps 32,1; Ps 42,1; Ps 53,1)2HERR, mein Gott und Retter[5], Tag und Nacht komme ich vor dich und schreie zu dir.3Lass mein Gebet zu dir dringen! Schenk meinem Flehen ein offenes Ohr!4Denn meine Seele hat schon mehr als genug Leid erfahren. Ich bin an der Schwelle des Todes angelangt.[6]5Man hält mich für einen, der dem Grab schon nahe ist[7], ich bin ein Mensch ohne jede Lebenskraft.6Dem Tod bin ich ausgeliefert[8] wie einer der Gefallenen, die im Grab liegen, an die du schon nicht mehr denkst. Deine helfende Hand ist nicht mehr für sie da.[9]7Du hast mich in eine abgrundtiefe Grube gelegt, in die tiefsten Tiefen des Meeres, wo finstere Nacht herrscht.8Dein Zorn lastet schwer auf mir, mit all deinen Wellen und Wogen drückst du mich nieder. //[10] (Ps 3,3)9Meinen vertrauten Freunden hast du mich entfremdet, du hast mich zu jemandem gemacht, den sie verabscheuen. Ich bin gefangen und weiß keinen Ausweg mehr.10Vor lauter Elend werden meine Augen schwächer, tagtäglich rufe ich zu dir, HERR, und strecke meine Hände zu dir aus.11Willst du denn an den Toten Wunder tun? Oder werden die Gestorbenen aufstehen, um dich zu preisen? //12Erzählt man sich etwa im Grab von deiner Gnade, in der Totenwelt von deiner Treue?13Werden im Reich der Finsternis deine Wunder bekannt gemacht und deine Gerechtigkeit in jenem Land, wo alles vergessen ist?14Ich aber – ich schreie zu dir, HERR, und schon am Morgen kommt mein Gebet vor dich.15Warum, HERR, hast du mich[11] verstoßen? Warum verbirgst du dein Angesicht vor mir?16Von Jugend auf bin ich vom Leid gebeugt und dem Tode nah. Ich trage schwer an den Schrecken, die du über mich kommen lässt; ich bin völlig verzweifelt.17Dein Zorn überrollte mich wie ein Flammenmeer, deine schrecklichen Angriffe haben mich vernichtet.18Wie gefährliche Wellen schlagen sie über mir zusammen – den ganzen Tag, sie bedrängen mich von allen Seiten.19Meinen Freunden und Nachbarn hast du mich entfremdet, mein einziger Vertrauter ist die Finsternis.