2.Mose 19

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israels aus dem Land Ägypten kamen sie an eben diesem Tag in die Wüste Sinai. (4Mo 33,15)2 Sie waren von Rephidim ausgezogen und in die Wüste Sinai gekommen und lagerten sich in der Wüste; und Israel lagerte sich dort dem Berg gegenüber. (2Mo 17,1; 2Mo 17,8)3 Mose aber stieg hinauf zu Gott; denn der HERR rief ihm vom Berg aus zu und sprach: So sollst du zum Haus Jakobs sagen und den Kindern Israels verkündigen: (2Mo 19,20; 2Mo 20,21; 2Mo 24,12; Ps 24,3)4 Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. (5Mo 7,18; 5Mo 11,4; 5Mo 29,2; 5Mo 32,11; Jes 63,9; Hos 11,1; Hos 11,3; Joh 6,44)5 Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, (2Mo 19,6; 5Mo 5,2; 5Mo 10,14; 5Mo 14,2; Ps 135,4; Jer 31,31; Mt 26,26; Tit 2,14; 1Petr 2,9)6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst. (2Mo 22,30; 5Mo 7,6; 5Mo 28,9; 1Kor 1,2; 1Petr 2,9)7 Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes zu sich und legte ihnen alle diese Worte vor, die der HERR ihm geboten hatte. (2Mo 4,29)8 Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun! Und Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes. (2Mo 24,3; 2Mo 24,7; 5Mo 5,27; 5Mo 26,17; Jos 24,24; Neh 10,29)9 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will in einer dichten Wolke zu dir kommen, damit das Volk meine Worte hört, die ich mit dir rede, und auch dir für alle Zeit glaubt. Und Mose verkündete dem HERRN die Worte des Volkes. (2Mo 14,31; 2Mo 19,16; 2Mo 24,15; 5Mo 4,11; 1Kön 8,10; Ps 18,12; Ps 97,2; Mt 17,5; Offb 1,7)10 Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen; und sie sollen ihre Kleider waschen; (1Mo 35,2; 3Mo 11,44; Jos 3,5; Hebr 12,22)11 und sie sollen bereit sein für den dritten Tag; denn am dritten Tag wird der HERR vor den Augen des ganzen Volkes herabsteigen auf den Berg Sinai. (2Mo 19,16; 2Mo 19,18; 2Mo 24,17)12 Und ziehe dem Volk eine Grenze ringsum und sprich zu ihnen: Hütet euch davor, auf den Berg zu steigen und seinen Fuß anzurühren! Denn jeder, der den Berg anrührt, muss unbedingt sterben. (2Mo 19,21; Jos 3,4; Hebr 12,20)13 Niemandes Hand soll ihn anrühren, sonst soll derjenige unbedingt gesteinigt oder erschossen werden; es sei ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht am Leben bleiben. Wenn aber das Horn anhaltend ertönt, dann sollen sie zum Berg kommen! (2Mo 19,16)14 Da stieg Mose vom Berg herab zum Volk und heiligte das Volk; und sie wuschen ihre Kleider. (2Mo 19,10)15 Und er sprach zum Volk: Seid bereit für den dritten Tag, keiner nahe sich seiner Frau! (1Sam 21,4; Joe 2,16; 1Kor 7,5)16 Und es geschah, als der dritte Tag kam und es noch früh am Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen, und eine dichte Wolke lag auf dem Berg, und [es ertönte] ein sehr lauter Schall von Schopharhörnern[1]. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war. (2Mo 19,13; 2Mo 19,19; Ps 47,6; Mt 24,31; 1Kor 15,52; 1Thess 4,16; Offb 1,10; Offb 4,1)17 Und Mose führte das Volk aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten sich unten am Berg auf. (5Mo 4,11)18 Aber der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig. (5Mo 33,2; Ri 5,4; Neh 9,13; Ps 68,8; Ps 144,5; Hab 3,6)19 Und der Hörnerschall wurde immer stärker. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme. (4Mo 12,7; Ps 29,3; Apg 7,38)20 Als nun der HERR auf den Berg Sinai, oben auf den Gipfel des Berges herabgekommen war, rief er Mose hinauf auf den Gipfel des Berges. Und Mose stieg hinauf. (2Mo 24,12; 5Mo 5,22; Ps 27,8)21 Da sprach der HERR zu Mose: Steige hinab und ermahne das Volk, dass sie nicht zum HERRN durchbrechen, um zu schauen, und viele von ihnen fallen! (2Mo 3,5; 2Mo 33,20; 1Sam 6,19)22 Auch die Priester, die dem HERRN nahen, sollen sich heiligen, dass der HERR nicht einen Riss unter ihnen macht! (3Mo 10,2; 1Chr 15,14; 2Chr 5,11; 2Chr 29,5)23 Mose aber sprach zum HERRN: Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen, denn du hast uns bezeugt und gesagt: Ziehe eine Grenze um den Berg und heilige ihn! (2Mo 19,12)24 Der HERR sprach zu ihm: Geh hin, steige hinab! Danach sollst du hinaufsteigen und Aaron mit dir; aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, um zum HERRN hinaufzusteigen, damit er nicht einen Riss unter ihnen macht! (2Mo 19,20)25 Und Mose stieg zum Volk hinunter und sagte es ihnen.

2.Mose 19

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Genau zwei Monate nach ihrem Auszug aus Ägypten[1] erreichten die Israeliten die Wüste Sinai.2 Sie waren von Refidim aufgebrochen und schlugen nun in der Wüste, am Fuß des Berges ´Sinai`, ihr Lager auf.3 Mose stieg ´den Berg` hinauf zu Gott. Da rief der HERR vom Berg herab: »Richte den Israeliten, den Nachkommen Jakobs, folgende Botschaft aus:[2]4 ›Ihr habt selbst gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe. Euch dagegen habe ich auf Flügeln getragen wie ein Adler ´seine Jungen` und euch ´wohlbehalten` hierher zu mir gebracht.5 Jetzt sollt ihr wissen: Wenn ihr meine Worte sorgsam beachtet und euch an die Bestimmungen des Bundes haltet, den ich mit euch schließen werde[3], dann werdet ihr mein besonderes Eigentum sein. Solch eine Stellung hat kein anderes Volk.[4] Mir gehört zwar die ganze Welt,6 aber ihr sollt für mich ein Königreich von Priestern sein, ein Volk, das mir geweiht ist.‹ Diese Worte sollst du den Israeliten übermitteln.«7 Als Mose zurückkam, rief er die führenden Männer des Volkes zusammen und berichtete ihnen alles, was der HERR ihm aufgetragen hatte.8 Das ganze Volk antwortete einmütig: »Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun!« Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes.9 Da sagte der HERR zu Mose: »Ich werde in einer dichten Wolke zu dir kommen. So kann das Volk hören, wie ich mit dir rede, damit es dir für alle Zeit Glauben schenkt.« Als Mose dem HERRN die Antwort des Volkes überbrachte,10 sagte der HERR ´außerdem` zu ihm: »Geh zum Volk und sorge dafür, dass sie sich heute und morgen auf die Begegnung mit mir vorbereiten: Sie sollen sich reinigen[5] und ihre Kleider waschen,11 damit sie übermorgen[6] bereit sind. Denn an diesem Tag werde ´ich`, der HERR, vor aller Augen auf den Berg Sinai herabkommen.12 Darum ziehe eine Grenze ´um den Berg` und warne das Volk: ›Hütet euch davor, den Berg zu besteigen oder seine Ausläufer zu betreten. Wer dies tut, muss sterben!13 Jeder, der den Berg berührt, muss gesteinigt oder mit Speeren und Pfeilen erschossen werden.[7] Er darf nicht am Leben bleiben. Das gilt für Menschen und Tiere. Erst wenn das Widderhorn langanhaltend ertönt, dürfen diejenigen, die ich dazu bestimme[8], auf den Berg steigen.‹«14 Mose stieg vom Berg herab ´und kam` zum Volk ´zurück`. Er befahl ihnen, sich zu reinigen und auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten[9], und ließ sie ihre Kleider waschen.15 Er sagte ihnen: »Macht euch für übermorgen[10] bereit! Bis dahin dürft ihr keinen Geschlechtsverkehr haben.«16 Am übernächsten Morgen[11] begann es zu donnern und zu blitzen. Eine dichte Wolke hüllte den Berggipfel ein, und das laute Signal eines Widderhorns ertönte. Die Leute im Lager zitterten ´vor Angst`.17 Mose führte das Volk aus dem Lager hinaus, damit sie Gott begegnen konnten. Am Fuß des Berges stellten sie sich auf.18 Der Sinai war ganz in Rauch gehüllt, während der HERR umgeben von Feuer auf ihn herabkam. Rauchsäulen stiegen auf wie von einem Schmelzofen, der ganze Berg bebte heftig,19 und der Schall des Widderhorns wurde immer lauter. Mose sprach ´mit Gott`, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme[12].20 So kam der HERR auf den Gipfel des Berges Sinai herab. Er rief Mose zu sich auf den Gipfel, und Mose stieg hinauf.21 Doch dann befahl ihm der HERR: »Geh wieder hinunter und warne das Volk. Sie dürfen auf keinen Fall ´die Abgrenzung` durchbrechen, um ´mich`, den HERRN, zu sehen, sonst werden viele von ihnen sterben.22 Selbst die Priester, die sich mir regelmäßig ´zum Opferdienst` nähern, müssen sich reinigen und auf die Begegnung mit mir vorbereiten[13], damit ich in ihre Reihen keine Lücke reiße[14]23 Mose antwortete dem HERRN: »Das Volk kann ja gar nicht auf den Berg steigen, denn du selbst hast uns schließlich gewarnt und befohlen, eine Grenze um den Berg zu ziehen und ihn zu einem heiligen Ort zu erklären.«24 Doch der HERR erwiderte: »Steig trotzdem hinab und komm zusammen mit Aaron wieder herauf! Weder die Priester noch das Volk dürfen die Grenze überschreiten und zu ´mir`, dem HERRN, hinaufsteigen, damit ich in ihre Reihen keine Lücke reiße.«25 So ging Mose wieder hinunter zum Volk und richtete ihnen aus, ´was Gott gesagt hatte`.