1Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob[1]; der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied. (1Mo 6,9; 1Mo 17,1; 2Chr 16,9; Hi 1,8; Spr 1,6; Spr 16,6; Pred 12,13; Jer 25,20; Kla 4,21; Hes 14,14; Hes 14,20; Lk 1,6; Jak 5,11)2Und ihm wurden sieben Söhne und drei Töchter geboren, (Ps 127,3)3und an Herden besaß er 7 000 Schafe, 3 000 Kamele, 500 Joch Rinder und 500 Eselinnen; und seine Dienerschaft war sehr groß, sodass der Mann größer war als alle Söhne des Ostens. (1Mo 24,35; Ri 6,3; Ri 6,33; Hi 29,7; Hes 25,3; Mt 2,1)4Seine Söhne aber pflegten einander zu besuchen und ein festliches Mahl zu bereiten, jeder in seinem Haus und an seinem Tag; und sie sandten hin und luden auch ihre drei Schwestern ein, um mit ihnen zu essen und zu trinken. (Ps 133,1)5Wenn dann die Tage des Festmahls zu Ende waren, ließ Hiob sie holen und heiligte sie; er stand früh am Morgen auf und brachte Brandopfer dar für jeden von ihnen; denn Hiob sagte sich: Vielleicht könnten meine Kinder gesündigt und sich in ihrem Herzen von Gott losgesagt haben! So machte es Hiob allezeit. (1Mo 8,20; 1Mo 35,2; 1Sam 16,4; Hi 42,8; Spr 4,23; Jer 17,9; Mt 15,19)
Hiob wird von Satan angeklagt. Gott lässt zu, dass er geprüft wird
6Es geschah aber eines Tages, dass die Söhne Gottes[2] vor den HERRN traten, und unter ihnen kam auch der Satan[3]. (1Mo 6,1; 1Kön 22,19; 1Chr 21,1; Hi 2,1; Sach 3,1; Hebr 1,14; Offb 12,9)7Da sprach der HERR zum Satan: Wo kommst du her? Und der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln darauf! (1Petr 5,8)8Da sprach der HERR zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet! (2Tim 2,19)9Der Satan aber antwortete dem HERRN und sprach: Ist Hiob umsonst gottesfürchtig? (Ps 19,12; 1Tim 6,6)10Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und seine Herden breiten sich im Land aus. (5Mo 7,12; Ps 1,3; Ps 5,13; Ps 112,1)11Aber strecke doch einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat; lass sehen, ob er dir dann nicht ins Angesicht absagen wird! (2Mo 3,20; Hi 2,5; Hi 2,9; Hi 19,21; Jes 8,21; Mal 3,14; Mt 12,37)12Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, soll in deiner Hand sein; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN hinweg. (1Kön 22,22; Jak 1,2; 1Petr 1,6)
Hiob verliert seine Güter und seine Familie
13Und es geschah eines Tages, als seine Söhne und Töchter im Haus ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken, (Pred 9,12)14da kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen weideten neben ihnen; (1Sam 4,12)15da fielen die Sabäer ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwertes; ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten! (1Mo 10,7; Hi 1,17; Hi 1,19; Jes 45,14; Kla 3,37)16Während dieser noch redete, kam ein anderer und sagte: Feuer Gottes fiel vom Himmel und hat die Schafe und die Knechte verbrannt und verzehrt; ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten! (2Kön 1,10; 2Kön 1,12)17Während dieser noch redete, kam ein anderer und sagte: Die Chaldäer haben drei Banden aufgestellt und sind über die Kamele hergefallen und haben sie weggenommen und haben die Knechte mit der Schärfe des Schwertes erschlagen; ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten! (1Sam 11,11; 1Sam 13,17)18Während dieser noch redete, kam ein anderer und sagte: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres erstgeborenen Bruders; (2Sam 13,28; Mt 24,38; Lk 17,26)19und siehe, da kam ein heftiger Wind drüben von der Wüste her und erfasste die vier Ecken des Hauses, sodass es auf die jungen Leute stürzte und sie starben; ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten! (Ps 48,8; Jes 27,8; Lk 13,1; Hebr 1,7)20Da stand Hiob auf und zerriss sein Gewand und schor sein Haupt; und er warf sich auf die Erde nieder und betete an. (1Mo 37,29; 2Chr 6,13; Hi 6,2; Kla 1,12; Hes 3,23; Mt 2,11; Mt 26,39)21Und er sprach: Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen; nackt werde ich wieder dahingehen. Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen; der Name des HERRN sei gelobt! (Neh 9,5; Hi 9,12; Ps 34,2; Pred 5,14; Pred 5,18; Kla 3,38; Eph 5,20; Kol 3,16; 1Tim 6,7)22Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott. (Hi 2,10; Jak 1,12)
Hiob 1
Lutherbibel 2017
Hiobs Bewährung
1Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. (Jer 25,20; Kla 4,21; Hes 14,14; Hes 14,20; Jak 5,11)2Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter,3und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten.4Und seine Söhne gingen hin und machten ein Gastmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken.5Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.6Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan mit ihnen.[1] (1Mo 6,2; 1Chr 21,1; Hi 2,1)7Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.8Der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.9Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? (Ps 73,13)10Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher bewahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande.11Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: Was gilt’s, er wird dir ins Angesicht fluchen!12Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN. (5Mo 8,2)13Eines Tages aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,14kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen gingen neben ihnen auf der Weide,15da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte.16Als der noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel und verbrannte Schafe und Knechte und verzehrte sie, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte. (Ps 78,48)17Als der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte. (Jer 51,24)18Als der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,19und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses; da fiel es auf die jungen Leute, dass sie starben, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte.20Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief21und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – (Pred 5,14; 1Tim 6,7; Jak 5,11)22In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott.