Jakobus 3

Schlachter 2000

1 Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden! (Mt 5,19; Lk 12,48; Apg 13,1; Röm 2,21; Eph 4,11; Hebr 5,12)2 Denn wir alle verfehlen uns vielfach; wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten. (1Kön 8,46; Spr 21,23; Pred 7,20; Mt 12,37; 2Tim 2,15; 1Joh 1,8)3 Siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Leib. (Ps 32,9; Jak 1,26)4 Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben — sie werden von einem ganz kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die Absicht des Steuermannes will. (Ps 107,23; Jon 1,4; Mt 8,24; Apg 27,14; Apg 27,40)5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer — welch großen Wald zündet es an! (Ps 12,5; Ps 52,4; Ps 52,6; Ps 78,36; Spr 10,20; Spr 12,18; Spr 31,26)6 Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt. (Ps 120,2; Spr 16,27; Spr 26,21; Mt 15,18; 2Tim 2,17)7 Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur; (1Mo 1,26; 1Mo 9,2)8 die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes! (Ps 140,4; Spr 15,4)9 Mit ihr loben wir Gott, den Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Bild Gottes gemacht sind; (1Mo 1,26; Ps 10,7; Ps 71,24)10 aus ein und demselben Mund geht Loben und Fluchen hervor. Das soll nicht so sein, meine Brüder! (Röm 12,14; 1Petr 3,9)11 Sprudelt auch eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres hervor?12 Kann auch, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven tragen, oder ein Weinstock Feigen? So kann auch eine Quelle nicht salziges und süßes Wasser geben. (Jer 13,23; Mt 7,16)13 Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt! (Spr 1,5; Spr 9,9; Hos 14,9; Mt 5,16; Eph 4,1)14 Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! (Phil 2,3; 1Joh 2,4)15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. (Jes 14,12; Hes 28,17; 1Kor 2,14; 1Kor 3,3)16 Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat. (2Kor 12,20; Gal 5,19; Tit 3,3)17 Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei. (Ps 145,9; Mt 5,8; Mt 20,15; Lk 6,36; Röm 12,9; Gal 5,22; Phil 1,11; 1Tim 1,5; Jak 1,5; Jak 1,17)18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften. (Jes 32,17; Röm 14,19; Eph 2,15)

Jakobus 3

Hoffnung für alle

1 Liebe Brüder und Schwestern! Es sollten sich nicht so viele in der Gemeinde um die Aufgabe drängen, andere im Glauben zu unterweisen. Denn ihr wisst ja: Wir, die andere lehren, werden von Gott einmal nach besonders strengen Maßstäben beurteilt.2 Und machen wir nicht alle immer wieder Fehler? Wem es freilich gelingt, nie ein verkehrtes Wort zu sagen, den kann man als vollkommen bezeichnen. Denn wer seine Zunge im Zaum hält, der kann auch seinen ganzen Körper beherrschen.3 So legen wir zum Beispiel den Pferden das Zaumzeug ins Maul. Damit beherrschen wir sie und können das ganze Tier lenken.4 Und selbst bei den Schiffen, die nur von starken Winden vorangetrieben werden können, bestimmt der Steuermann die Richtung mit einem kleinen Ruder.5 Genauso ist es mit unserer Zunge. So klein sie auch ist, so groß ist ihre Wirkung! Ein kleiner Funke setzt einen ganzen Wald in Brand.6 Mit einem solchen Feuer lässt sich auch die Zunge vergleichen. Sie kann eine ganze Welt voller Ungerechtigkeit und Bosheit sein. Sie vergiftet uns und unser Leben, sie steckt unsere ganze Umgebung in Brand, und sie selbst ist vom Feuer der Hölle entzündet.7 Die Menschen haben es gelernt, wilde Tiere, Vögel, Schlangen und Fische zu zähmen und unter ihre Gewalt zu bringen.8 Aber seine Zunge kann kein Mensch zähmen. Ungebändigt verbreitet sie ihr tödliches Gift.9 Mit unserer Zunge loben wir Gott, unseren Herrn und Vater, und mit derselben Zunge verfluchen wir unsere Mitmenschen, die doch nach Gottes Ebenbild geschaffen sind.10 Segen und Fluch kommen aus ein und demselben Mund. Aber genau das, meine lieben Brüder und Schwestern, darf nicht sein!11 Fließt denn aus einer Quelle gleichzeitig frisches und ungenießbares Wasser?12 Kann man Oliven von Feigenbäumen pflücken oder Feigen vom Weinstock? Ebenso wenig kann man aus einer salzigen Quelle frisches Wasser schöpfen.13 Hält sich jemand von euch für klug und weise? Dann soll das an seinem ganzen Leben abzulesen sein, an seiner Freundlichkeit und Güte. Sie sind Kennzeichen der wahren Weisheit.14 Seid ihr aber gehässig, voller Neid und Streitsucht, dann braucht ihr euch auf eure angebliche Weisheit nichts einzubilden. In Wirklichkeit verdreht ihr so die Wahrheit.15 Eine solche Weisheit kann niemals von Gott kommen. Sie ist irdisch, ungeistlich, ja teuflisch.16 Wo Neid und Streitsucht herrschen, da gerät alles in Unordnung; da wird jeder Gemeinheit Tür und Tor geöffnet.17 Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt Gutes; sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei.18 Nur wer selbst Frieden stiftet, wird die Gerechtigkeit ernten, die dort aufgeht, wo Frieden herrscht.[1]

Jakobus 3

Neue Genfer Übersetzung

1 Meine Geschwister[1], es sollen nicht so viele von euch darauf aus sein, Lehrer der Gemeinde zu werden[2]! Ihr wisst doch, dass wir Lehrer einmal besonders streng beurteilt werden.2 Wir alle lassen uns ja oft und in vieler Hinsicht etwas zuschulden kommen, am meisten jedoch bei dem, was wir sagen. Wenn jemand sich nie auch nur mit einem Wort etwas zuschulden kommen lässt, ist er ein vollkommener[3] Mensch, der auch jeden anderen Bereich seines Lebens[4] unter Kontrolle halten kann.3 Wenn wir einem Pferd das Zaumzeug ins Maul legen, machen wir uns damit das ganze Tier gefügig und können es so lenken, wie wir es wollen.[5]4 Oder denkt an ein Schiff: So groß es auch sein mag und so heftig die Winde sind, denen es ausgesetzt ist, wird es doch von einem winzigen Ruder auf dem Kurs gehalten, den der Steuermann bestimmt.5 Genauso ist es mit der Zunge: Sie ist nur ein kleines Organ unseres Körpers und kann sich doch damit rühmen[6], große Dinge zu vollbringen. Wie ist es denn beim Feuer? Ein Funke genügt, um einen ganzen Wald in Brand zu setzen!6 Auch die Zunge ist ein Feuer; sie ist – mehr als alle anderen Teile des Körpers – ein Mikrokosmos unserer unheilvollen Welt.[7] Unser ganzes Wesen wird von ihr vergiftet; sie setzt die gesamte menschliche Existenz[8] in Brand mit einem Feuer, das die Hölle selbst in ihr entzündet.[9]7 Es gelingt dem Menschen zwar, die unterschiedlichsten Tiere zu zähmen – Raubtiere und Vögel, Reptilien und Fische. Sie alle hat der Mensch gebändigt[10];8 doch die Zunge kann kein Mensch bändigen. Sie ist ein ständiger Unruheherd, eine Unheilstifterin, erfüllt von tödlichem Gift.9 Mit ihr preisen wir den, der unser Herr und Vater ist, und mit ihr verfluchen wir Menschen, die als Ebenbild Gottes geschaffen sind.10 Aus ein und demselben Mund kommen Segen[11] und Fluch. Das, meine Geschwister, darf nicht sein!11 Oder lässt etwa eine Quelle aus ein und derselben Öffnung genießbares und ungenießbares[12] Wasser hervorsprudeln?12 Kann ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen, meine Geschwister? Natürlich nicht – so wenig, wie aus einer salzhaltigen Quelle Süßwasser fließt!13 Hält sich jemand unter euch für weise und verständig? Dann soll er zeigen, dass er das auch tatsächlich ist, indem er ein vorbildliches Leben führt und Dinge tut, die von Weisheit und Bescheidenheit zeugen[13].14 Wenn aber euer Herz bitter ist vor Eifersucht[14] und wenn ihr selbstsüchtige Ziele verfolgt[15], dann prahlt nicht mit eurer Weisheit; ihr würdet damit lügen und euch gegen die Wahrheit stellen.15 Eine solche Weisheit kommt nicht von oben, sondern spiegelt das Denken dieser Welt wider und ist ganz auf das Irdische ausgerichtet; sie ist dämonischen Ursprungs[16].16 Denn wo Eifersucht und Selbstsucht herrschen, da herrscht auch Unfrieden[17], und das Böse kann sich ungehindert ausbreiten[18].17 Die Weisheit hingegen, die von oben kommt, ist in erster Linie rein und heilig, dann aber auch friedfertig, freundlich und bereit, sich etwas sagen zu lassen. Sie ist voll Erbarmen und bringt eine Fülle von Gutem hervor; sie ist unparteiisch[19] und frei von jeder Heuchelei.18 Die Früchte, die vor Gott bestehen können, wachsen dort, wo Friedensstifter eine Saat des Friedens säen.[20]

Jakobus 3

Zürcher Bibel

1 Es sollen nicht viele von euch Lehrer werden, meine Brüder und Schwestern! Denn ihr wisst, dass wir als solche ein noch strengeres Urteil empfangen werden.2 Wir alle versagen nämlich in mancher Hinsicht. Wer im Umgang mit dem Wort nicht versagt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Körper im Zaum zu halten. (Jak 1,26)3 Wenn wir den Pferden den Zaum anlegen, um sie uns gefügig zu machen, dann können wir ihren ganzen Körper lenken.4 So auch die Schiffe: Wie gross sie auch sein mögen und wie heftig die Winde, die sie treiben - vom kleinsten Steuerruder werden sie gelenkt, wohin immer der Steuermann sie führen will!5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und brüstet sich doch mit grossen Dingen. Seht, wie klein ist das Feuer und wie gross der Wald, den es anzuzünden vermag!6 Auch die Zunge ist ein Feuer - als die Welt des Unrechts erweist sich die Zunge unter unseren Gliedern: Sie macht den ganzen Leib schmutzig, sie steckt das Rad des Lebens[1] in Brand und wird ihrerseits von der Hölle in Brand gesteckt. (Mt 15,11)7 Denn wilde Tiere und Vögel aller Art, Kriechtiere und Meerestiere aller Art werden vom Menschen gebändigt, ja sind von ihm gezähmt worden.8 Die Zunge aber vermag kein Mensch zu zähmen, sie ist ein unberechenbares Übel, voll von tödlichem Gift.9 Mit ihr preisen wir den Herrn, unseren Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die in Gottähnlichkeit erschaffen sind. (1Mo 1,26)10 Aus ein und demselben Mund geht hervor Lobpreis und Fluch. Meine Brüder und Schwestern: Das darf nicht sein!11 Lässt denn die Quelle aus derselben Öffnung süsses und bitteres Wasser hervorsprudeln?12 Kann denn, meine Brüder und Schwestern, ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen? So kann das Salzwasser auch kein Süsswasser hervorbringen. (Mt 7,16)13 Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige durch seinen guten Lebenswandel seine Werke, in weiser Bescheidenheit!14 Wenn aber heftige Eifersucht und Rechthaberei eure Herzen beherrschen, dann lasst das Prahlen und verleumdet dadurch nicht die Wahrheit!15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, menschliche, dämonische. (Jak 1,5)16 Denn wo Eifersucht und Rechthaberei herrschen, da ist nichts als Unordnung und fauler Zauber.17 Die Weisheit aber, die von oben kommt, ist zuerst einmal lauter, dann aber auch friedfertig, freundlich, wohlwollend, voller Barmherzigkeit und voll guter Früchte, unparteiisch, fern jeder Verstellung. (Jak 1,5)18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden gesät - für alle, die Frieden stiften. (Hebr 12,11)