Hesekiel wird zum Boten Gottes und zum Wächter über Israel bestimmt
1Und er sprach zu mir: Menschensohn, iss, was du hier vorfindest; iss diese Rolle und geh hin, rede zum Haus Israel! (Jes 6,9; Jer 2,1; Hes 2,1; Hes 2,8; Hes 3,4; Hes 3,10; Hes 3,11)2Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir jene Rolle zu essen. (Offb 10,10)3Und er sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Da aß ich, und es war in meinem Mund so süß wie Honig. (5Mo 8,3; Ps 19,11; Ps 119,103; 1Tim 4,6; 1Petr 2,2; Offb 10,10)4Da sprach er zu mir: Menschensohn, geh hin zum Haus Israel und rede zu ihnen mit meinen Worten! (Hes 3,1)5Denn du wirst nicht zu einem Volk mit unverständlicher Sprache und schwerer Zunge gesandt, sondern zum Haus Israel; (Jes 1,3; Hos 5,1)6nicht zu vielen Nationen, die eine unverständliche Sprache und schwere Zunge haben, deren Worte du nicht verstehen könntest — wahrlich, wenn ich dich zu solchen Leuten senden würde, so würden sie auf dich hören! (Jes 33,19; Mt 12,41; Röm 9,30)7Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, sie wollen ja auch auf mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. (1Sam 8,7; Jer 7,13; Jer 7,26; Hes 2,4; Mt 13,13)8Doch siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. (Jes 50,6; Jer 1,18)9Wie Diamant und härter als Fels mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn sie sind ein widerspenstiges Haus. (Jes 50,7; Jer 15,20; Hes 2,6; Lk 12,4; Hebr 11,27)10Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir rede, sollst du in dein Herz aufnehmen und mit deinen Ohren hören! (Ps 85,9; Jes 50,5; Jer 15,16; Kol 3,16; 1Thess 2,13)11Und du sollst hingehen zu den Weggeführten, zu den Kindern deines Volkes, und sollst zu ihnen reden und zu ihnen sagen: So spricht GOTT, der Herr! — ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen. (Hes 2,4; Hes 2,7; Hes 3,27; Apg 20,27)12Da hob mich der Geist empor, und ich hörte hinter mir eine Stimme, ein gewaltiges Getöse: Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN von seiner Wohnstätte her! (1Kön 18,12; 2Kön 2,16; Ps 26,8; Hes 3,14; Hes 3,23; Hes 8,3; Hes 8,4; Hes 9,3; Hes 11,23; Hes 43,5; Hes 44,4; Apg 8,39)13[Ich hörte auch] das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen, und den Schall eines gewaltigen Getöses. (2Sam 5,24; Hes 1,24; Hes 10,5; Hes 10,16)14Da hob mich der Geist empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Glut meines Geistes, und die Hand des HERRN lag fest auf mir. (Jer 6,11; Hes 1,3; Hes 3,12; Hes 8,1)15Und ich kam zu den Weggeführten nach Tel-Abib, zu denen, die am Fluss Kebar wohnen; und da sie dort saßen, setzte ich mich auch dorthin und war sieben Tage lang in Entsetzen versunken unter ihnen. (Hi 2,13; Hes 1,3)16Und es geschah nach sieben Tagen, da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: (Jer 41,7)17Menschensohn, ich habe dich zum Wächter gesetzt für das Haus Israel; wenn du aus meinem Mund ein Wort gehört hast, so sollst du sie in meinem Auftrag warnen! (2Chr 36,15; Jes 58,1; Jes 62,6; Jer 6,17; Hes 3,18; Hes 33,2; Hes 33,3; Apg 20,28)18Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du musst gewisslich sterben!«, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen und ihn am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern! (Hes 3,20; Hes 18,4; Hes 18,13; Hes 33,8; Mt 27,24; Lk 13,3; Joh 8,21; Joh 8,24; 2Petr 2,20)19Warnst du aber den Gottlosen und er kehrt doch nicht um von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg, so wird er um seiner Missetat willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet! (Jer 39,15; Jer 45,5; Hes 3,17; Hes 3,18; Hes 3,21; Hes 33,9; Joh 12,25)20Wenn aber ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, und ich lege einen Anstoß vor ihn hin, so wird er sterben; wenn du ihn nicht warnst, wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern! (5Mo 13,2; 2Chr 32,31; Hes 3,18; Hes 18,24; Hes 18,26)21Wenn du aber den Gerechten gewarnt hast, dass der Gerechte nicht sündigen soll, und er dann nicht sündigt, so wird er gewisslich am Leben bleiben, weil er sich hat warnen lassen; und du hast deine Seele gerettet! (Mt 10,22; 1Tim 4,16)22Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und er sprach zu mir: Mach dich auf, geh in die Talebene hinaus; dort will ich mit dir reden! (Hes 1,3; Hes 3,14; Hes 37,1)23Als ich mich nun aufgemacht hatte und in die Talebene hinausgegangen war, siehe, da stand dort die Herrlichkeit des HERRN, gleich der Herrlichkeit, die ich beim Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel auf mein Angesicht nieder. (Jos 5,14; Hes 1,28; Hes 3,15; Hes 8,4; Dan 8,17)24Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße; und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh hin und schließe dich in dein Haus ein! (Hes 2,2; Hes 11,5; Dan 10,8; Dan 10,10; Dan 10,19)25Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, sodass du nicht mitten unter sie wirst hinausgehen können. (Hes 4,8)26Und ich will deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, sodass du verstummst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein widerspenstiges Haus! (Hes 24,27; Am 8,11; Apg 16,6)27Aber wenn ich zu dir reden werde, so will ich deinen Mund auftun, dass du zu ihnen sagen sollst: »So spricht GOTT, der Herr! Wer hören will, der höre, wer es aber unterlassen will, der unterlasse es!« Denn sie sind ein widerspenstiges Haus. (Hes 2,5; Hes 3,11; Hes 12,2; Hes 24,27; Hes 33,22; Lk 21,15)
Hesekiel 3
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Er sagte zu mir: Menschensohn, iss, was du vor dir hast! Iss diese Rolle! Dann geh, rede zum Haus Israel! (Jer 15,16; Offb 10,9)2Ich öffnete meinen Mund und er ließ mich jene Rolle essen.3Er sagte zu mir: Menschensohn, gib deinem Bauch zu essen, fülle dein Inneres mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Ich aß sie und sie wurde in meinem Mund süß wie Honig. (Ps 119,103)4Er sagte zu mir: Menschensohn, mach dich auf, geh zum Haus Israel und sprich mit meinen Worten zu ihnen!5Nicht zu einem Volk mit fremder Sprache und unverständlicher Rede wirst du gesandt, sondern zum Haus Israel, (Jes 33,19)6auch nicht zu vielen Völkern mit fremder Sprache und unverständlicher Rede, deren Worte du nicht verstehst. Würde ich dich zu ihnen senden, sie würden auf dich hören.7Doch das Haus Israel will nicht auf dich hören, es fehlt ihnen der Wille, auf mich zu hören; denn jeder vom Haus Israel hat eine harte Stirn und ein trotziges Herz.8Siehe, hiermit mache ich dein Gesicht ebenso hart wie ihr Gesicht und deine Stirn ebenso hart wie ihre Stirn. (Jes 50,7)9Wie Diamant, härter als Kieselstein, mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Blick; denn ein Haus der Widerspenstigkeit sind sie! (Jer 1,17)10Er sagte zu mir: Menschensohn, nimm alle meine Worte, die ich dir sage, mit deinem Herzen auf und höre mit deinen Ohren!11Mach dich auf, geh zu den Verschleppten, zu den Söhnen deines Volkes, sprich zu ihnen und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr - mögen sie hören oder es lassen.12Da hob der Geist mich empor und ich hörte hinter mir Lärm, ein gewaltiges Dröhnen, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrem Ort erhob: (Hes 8,3; Hes 11,1; Hes 37,1)13das Geräusch von den Flügeln der lebenden Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen, ein Lärm, gewaltiges Dröhnen.14Und als der Geist mich emporgehoben und weggenommen hatte, ging ich dahin, bitter in der Zornglut meines Geistes, und die Hand des HERRN lag schwer auf mir.15So kam ich zu den Verschleppten von Tel-Abib, dorthin, wo sie wohnten, sie wohnten nämlich am Fluss Kebar. Und ich saß dort sieben Tage lang verstört mitten unter ihnen.
Ezechiel als Wächter Israels
16Es geschah aber am Ende der sieben Tage, da erging das Wort des HERRN an mich:17Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben. Wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst, musst du sie vor mir warnen.18Wenn ich zu einem Schuldigen sage: Du musst sterben! und wenn du ihn nicht warnst und nicht redest, um den Schuldigen von seinem schuldhaften Weg abzubringen, damit er am Leben bleibt, dann wird dieser Schuldige seiner Sünde wegen sterben; sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück. (1Mo 9,5)19Du aber, wenn du einen Schuldigen warnst und er sich nicht abwendet von seiner Schuld und seinem schuldhaften Weg, dann wird dieser seiner Sünde wegen sterben; du aber hast dein Leben gerettet.20Und wenn ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt und Unrecht tut und ich ihn zu Fall bringe, so wird dieser sterben. Weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er seiner Sünde wegen sterben und an seine gerechten Taten, die er getan hat, wird man nicht mehr denken. Sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück. (Hes 18,24; Hes 33,12)21Du aber, wenn du einen Gerechten davor warnst zu sündigen und dieser sündigt nicht, dann wird er am Leben bleiben, weil er gewarnt wurde, du aber hast dein Leben gerettet.
Ezechiels Verstummen
22Da kam die Hand des HERRN über mich. Er sagte zu mir: Steh auf, geh hinaus in die Ebene! Dort will ich mit dir reden. (Hes 1,3; Hes 8,1; Hes 33,22; Hes 37,1; Hes 40,1)23Ich stand auf und ging in die Ebene hinaus. Und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar geschaut hatte, und ich fiel nieder auf mein Angesicht. (Hes 1,28)24Und es kam der Geist in mich und er stellte mich auf meine Füße. Er redete mit mir und sagte zu mir: Geh, schließ dich in dein Haus ein! (Hes 2,2)25Und du, Menschensohn, siehe, sie werden dir Fesseln anlegen und dich mit ihnen binden, sodass du nicht mehr hinausgehen kannst unter sie. (Hes 4,8)26Deine Zunge lasse ich dir am Gaumen kleben. Du wirst verstummen und nicht mehr ihr Mahner sein können; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.27Wenn ich aber mit dir rede, öffne ich deinen Mund und du wirst zu ihnen sagen: So spricht GOTT, der Herr. Wer hören will, der höre, wer es lassen will, der lasse es; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit. (Hes 24,27; Hes 33,22)
Hesekiel 3
Elberfelder Bibel
von SCM Verlag1Und er sprach zu mir: Menschensohn, was du findest, iss! Iss diese Rolle, und geh hin, rede zum Haus Israel!2Und ich öffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen.3Und er sprach zu mir: Menschensohn, deinem Bauch gib zu essen, und deinen Leib fülle mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Und ich aß sie, und sie war in meinem Munde süß wie Honig. (Ps 19,11; Jer 15,16; Offb 10,9)4Und er sprach zu mir: Menschensohn, auf, geh hin zum Haus Israel und rede mit meinen Worten zu ihnen! (Hes 2,4; Hes 11,4)5Denn nicht zu einem Volk mit dunkler Sprache und schwieriger Rede bist du gesandt, ⟨sondern⟩ zum Haus Israel. (Jes 33,19)6Nicht zu vielen Völkern mit dunkler Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du nicht verstehst.[1] Würde ich dich zu diesen senden, sie würden auf dich hören.[2] (Jes 33,19)7Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. (Jer 6,17; Jer 7,27; Hes 2,4; Sach 7,11)8Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht, genau wie ihr Angesicht, und deine Stirn hart, genau wie ihre Stirn; (Jer 1,18; Jer 15,20)9wie einen Diamanten, härter als einen Kieselstein, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn ein widerspenstiges Haus[3] sind sie. – (Jes 50,7; Hes 2,6; Lk 12,4)10Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf, und höre ⟨sie⟩ mit deinen Ohren! (Ps 85,9)11Und ⟨mache dich⟩ auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Söhnen deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen: »So spricht der Herr, HERR!« Sie mögen hören oder es lassen. (Jer 29,20; Hes 2,4; Hes 3,27; Hes 33,2)12Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir den Schall eines starken[4] Getöses, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrer Stätte erhob[5], (1Kön 18,12; Ps 26,8; Hes 8,3; Hes 11,1; Hes 43,4; Hes 43,5; Lk 2,14)13und das Rauschen der Flügel der lebenden Wesen, die einer den anderen berührten, und das Sausen der Räder, die ⟨sich⟩ gleichzeitig mit ihnen ⟨bewegten⟩, und den Schall eines starken Getöses. (Hes 1,24)14Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Erregung meines Geistes; und die Hand des HERRN war hart auf mir. (1Kön 18,12; Jes 8,11; Jer 6,11; Hes 8,3; Hes 11,1; Hes 43,5; Apg 8,39)15Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten, die am Fluss Kebar wohnten; und ich blieb ⟨bei denen⟩, die dort wohnten[6]; und ich saß dort sieben Tage betäubt[7] in ihrer Mitte. (Hi 2,13; Hes 1,1; Hes 33,1)
Hesekiels Beauftragung und Verantwortung für den Einzelnen in Gottes Volk
16Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:17Menschensohn, ich habe dich für das Haus Israel zum Wächter gegeben. Und hörst du ein Wort aus meinem Mund, so sollst du sie von mir verwarnen! (Jes 62,6; Jer 1,7; Jer 6,17)18Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: »Du musst sterben!« und du hast ihn nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, dann wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. (Hes 18,4)19Du aber, wenn du den Gottlosen gewarnt hast und er ist von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht umgekehrt, dann wird er um seiner Schuld willen sterben, du aber hast deine Seele gerettet. (Apg 18,6)20Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und ich einen Anstoß vor ihn lege, dann wird er sterben. Wenn du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine gerechten Taten[8], die er getan hat, wird man nicht ⟨mehr⟩ denken; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. (Hes 18,24; Hebr 13,17; 2Petr 2,21)21Du aber, wenn du ihn, den Gerechten, gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündigt, und er hat nicht gesündigt, so wird er leben[9], weil er sich hat warnen lassen; du aber, du hast deine Seele gerettet. (Apg 18,6)
Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN – Vom HERRN auferlegte Beschränkung
22Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und er sprach zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal[10]. Und dort will ich mit dir reden! (Hes 1,3; Hes 8,4)23Da machte ich mich auf und ging hinaus in das Tal[11], und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Gesicht. (Jos 5,14; Hes 1,3; Hes 1,28; Hes 8,4; Hes 43,3; Hes 44,4)24Da kam der Geist in mich hinein und stellte mich auf meine Füße. Und er[12] redete mit mir und sprach zu mir: Geh, schließ dich in deinem Haus ein! (Hes 2,2)25Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht in ihre Mitte hinausgehen kannst. (Hes 4,8)26Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du verstummst und für sie nicht mehr jemand bist, der zurechtweist; denn ein widerspenstiges Haus[13] sind sie. (Hes 2,5; Hes 12,2)27Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sagen: »So spricht der Herr, HERR!« Wer hören will, der höre, und wer es lässt, der lasse es! Denn ein widerspenstiges Haus[14] sind sie. (Hes 2,4; Hes 2,5; Hes 3,11; Hes 12,2; Hes 24,27; Hes 33,22)
Hesekiel 3
Neues Leben. Die Bibel
von SCM Verlag1Er sagte: »Menschenkind, iss, was ich dir gebe – iss diese Rolle! Und dann geh und sprich zum Volk der Israeliten.«2Ich öffnete den Mund und er gab mir die Rolle zu essen. (Jer 25,17)3»Iss sie auf und fülle deinen Bauch mit dieser Rolle, die ich dir gebe«, sagte er. Ich aß sie und sie schmeckte so süß wie Honig. (Jer 6,11; Jer 15,16; Offb 10,9)4Dann sagte er: »Menschenkind, geh zum Volk der Israeliten und überbringe ihm meine Botschaft.5Ich schicke dich nicht zu einem Volk, dessen Sprache schwierig ist und dessen Worte du nicht verstehst, sondern zum Volk der Israeliten. (Jon 1,2; Jon 3,2; Apg 26,17)6Nein, nicht zu den vielen Völkern mit schwierigen Sprachen, deren Worte du nicht verstehst, sollst du gehen[1] – wenn ich dich zu ihnen schicken würde, würden sie dir zuhören.7Aber das Volk der Israeliten wird dir nicht zuhören wollen, denn es will mir nicht zuhören. Das ganze Volk ist störrisch und hat ein hartes Herz. (Joh 15,20)8Doch ich gebe dir die gleiche Hartnäckigkeit, die sie besitzen, und mache dich so stark, dass du dich ihnen entgegenstellen kannst.[2] (Jer 1,18)9Ich mache dich hart wie Diamant, härter als einen Kieselstein. Deshalb fürchte dich nicht vor ihnen und hab keine Angst, denn sie sind ein widerspenstiges Volk.«10Und er fügte hinzu: »Menschenkind, nimm dir alles, was ich dir sage, zu Herzen und hör mir aufmerksam zu. (Hi 22,22)11Dann geh zu den Verbannten, den Angehörigen deines Volkes, und sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR!‹, ganz gleich, ob sie dir zuhören wollen oder nicht.«12Dann hob der Geist mich hoch, und während die Herrlichkeit des HERRN sich von ihrem Platz erhob, hörte ich ein lautes Dröhnen hinter mir.[3] (Hes 8,3; Apg 2,2; Apg 8,39)13Die Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, rauschten, die Räder unter ihnen dröhnten und ein gewaltiges Donnern war zu hören. (2Sam 5,24; Hes 1,15; Hes 10,5)14Der Geist hob mich hoch und trug mich weg. Ich war aufgewühlt und verbittert und litt unter der Last, die der HERR mir auferlegt hatte. (Hes 8,1)15Ich gelangte zu den Verbannten in Tel-Abib am Fluss Kebar. Ich setzte mich zu ihnen und saß sieben Tage lang bei ihnen, starr vor Entsetzen.
Ein Wächter für Israel
16Am Ende der sieben Tage erhielt ich eine Botschaft vom HERRN. Er sagte:17»Menschenkind, ich habe dich zum Wächter für das Volk der Israeliten ernannt. Wann immer ich dir eine Botschaft gebe, sollst du die Menschen in meinem Namen warnen. (Jes 52,8; Jes 58,1; Jes 62,6; Jer 6,17; Hes 33,7)18Wenn ich zum Gottlosen sage: ›Du musst sterben‹, und du gibst diese Warnung nicht an ihn weiter und redest nicht mit ihm, um ihn von seinen bösen Taten abzubringen, damit er am Leben bleibt, dann wird er wegen seiner Sünde sterben, doch ich werde dich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen[4]. (Hes 33,6)19Wenn du ihn aber warnst und er sich trotzdem nicht von seiner Gottlosigkeit und seinem schlimmen Lebenswandel abbringen lässt, dann wird er wegen seiner Sünden sterben, während du dein Leben gerettet hast. (2Kön 17,13; Hes 33,3; Apg 18,6)20Wenn ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt und etwas Böses tut, dann bringe ich ihn zu Fall, und er wird sterben, wenn du ihn nicht warnst. Wegen seiner Sünden wird er sterben und seine guten Taten von früher werden ihm nicht helfen. Doch ich werde dich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen. (Jer 6,21; Hes 18,24; Hes 33,18; Zef 1,6)21Wenn du ihn aber davor warnst, weiter zu sündigen und er hört auf, Böses zu tun, wird er am Leben bleiben, weil er die Warnung beherzigt hat, und auch du hast dein Leben gerettet.« (Apg 20,31)22Dann legte der HERR seine Hand auf mich und sagte zu mir: »Steh auf, geh hinaus ins Tal, dort werde ich mit dir reden.« (Apg 9,6)23Ich stand auf und ging hinaus, und dort im Tal sah ich die Herrlichkeit des HERRN, genau so, wie ich sie am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich warf mich zu Boden. (Hes 1,1; Apg 7,55)24Da erfüllte mich Gottes Kraft und stellte mich auf die Füße. Er sagte zu mir: »Geh und schließe dich in deinem Haus ein. (Hes 2,2)25Ja, Menschenkind, man wird dir Stricke anlegen und dich fesseln, damit du nicht mehr hinaus unters Volk gehen kannst. (Hes 4,8)26Ich werde dir die Zunge am Gaumen kleben lassen, sodass du verstummst und sie nicht mehr ermahnen kannst, denn sie sind ein widerspenstiges Volk. (Lk 1,20)27Wenn ich jedoch eine Botschaft für dich habe, werde ich dir den Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sagen: ›So spricht Gott, der HERR!‹ Wer es hören will, soll zuhören, wer es nicht hören will, soll es bleiben lassen, denn sie sind ein widerspenstiges Volk. (Hes 33,22)