1Wehe denen, die Frevel ersinnen und Böses vorbereiten auf ihren Lagern! Am Morgen, wenn es licht wird, führen sie es aus, weil es in ihrer Macht steht. (Hi 15,35; Ps 7,15; Ps 36,5; Spr 6,18; Hos 7,6)2Gefällt ihnen ein Feld, so rauben sie es, und wollen sie ein Haus haben, so nehmen sie es weg; sie üben Gewalt gegen den Besitzer und sein Haus, gegen den Mann und sein Erbteil. (Jes 5,8; Jer 22,17; Hab 1,3)3Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich nehme mir Böses vor gegen dieses Geschlecht, aus dem ihr eure Hälse nicht herausziehen könnt, und ihr werdet nicht mehr so hoch erhaben einhergehen; denn es ist eine böse Zeit. (Hi 34,11; Jes 2,11; Kla 1,14; Am 5,13; Mi 2,1; Eph 5,15)4An jenem Tag wird man über euch einen Spruch anheben und ein klägliches Klagelied anstimmen. »Es ist geschehen«, wird man sagen, »wir sind gänzlich verwüstet worden; das Erbteil meines Volkes gibt er einem anderen! Wie entzieht er es mir! Dem Abtrünnigen verteilt er unsere Felder!« — (5Mo 28,30; Jer 9,19; Hab 2,6; Mt 21,43)5Darum wirst du niemand haben, der die Messschnur wirft bei der Verlosung [des Landes], in der Versammlung des HERRN. (2Kön 17,23; Hos 9,3)
Das Volk will das Reden der Propheten nicht hören
6»Weissagt[1] nicht!«, weissagen sie.[2] Weissagt man diesen nicht, so hört die Schande nicht auf. (Am 2,12; Am 7,13)7Du, Haus Jakob, wie du genannt wirst, ist denn der HERR ungeduldig? Sind seine Handlungen danach? Sind meine Worte nicht gütig gegen den, der aufrichtig wandelt? (Ps 18,26; Ps 103,8; Spr 2,7; Jes 48,1; Jes 55,8; Hes 18,23)8Doch erst gestern ist mein Volk als Feind aufgestanden; vom Obergewand reißen sie den Mantel denen weg, die sorglos vorüberziehen, die dem Krieg abgeneigt sind. (Ps 94,5; Jes 3,12)9Ihr vertreibt die Frauen meines Volkes aus den Häusern ihrer Wonne; von ihren Kindern nehmt ihr meinen Schmuck für immer weg. (Joe 4,6; Mi 2,2; Mk 12,40)10Auf, macht euch davon! Denn dieses [Land] ist kein Ruheort mehr, wegen der Unreinheit, die Verderben anrichtet, und zwar ein gewaltiges Verderben. (3Mo 18,28; 5Mo 12,9; Jes 24,5; Jes 28,12; Hos 9,3)11Wenn einer käme, der dem Wind nachliefe und euch Lug und Trug verkündete: »Ich will euch weissagen zum Wein und zum starken Getränk!« — das wäre ein Prediger für dieses Volk! (Jer 5,31; Jer 6,13; Hes 13,3; Hes 13,6; Mi 3,5; 2Tim 4,3)
Verheißung für den Überrest Israels
12Ich will dich, Jakob, sammeln, und zwar ganz sammeln; ich will den Überrest Israels vollständig zusammenbringen, will sie vereinigen wie die Schafe in der Hürde, wie eine Herde auf ihrem Weideplatz, dass es von Menschen wimmeln soll. (Jer 31,8; Jer 32,37; Hes 34,13; Hes 36,37; Mi 4,6)13Der Durchbrecher wird vor ihnen hinaufziehen; sie werden durchbrechen und zum Tor ein- und ausziehen; ihr König wird vor ihnen hergehen und der HERR an ihrer Spitze. (Jes 52,12; Hos 2,2; Mi 4,7)
Micha 2
Elberfelder Bibel
Drohrede gegen die gewalttätigen Machthaber des Volkes
1Wehe denen, die Unheil ersinnen und böse Taten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht führen sie es aus, weil es in der Macht ihrer Hand steht. (Hi 15,35; Ps 36,5; Ps 58,3; Jes 32,7; Hos 7,6; Sach 7,10)2Begehren sie Felder, sie rauben ⟨sie⟩, und Häuser, sie nehmen ⟨sie⟩ weg; und sie üben Gewalt am Mann und seinem Haus, am Menschen und seinem Erbteil. (2Mo 20,17; 1Kön 21,7; Jes 3,14; Jes 5,8; Jer 22,17; Hes 45,9; Am 4,1; Mi 6,12)3Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich ersinne gegen diese Sippe Böses, aus dem ihr eure Hälse nicht ziehen und ⟨unter dem⟩ ihr nicht aufrecht gehen werdet; denn es ist eine böse Zeit. (Jes 29,20; Am 5,13)4An jenem Tag wird man einen Spruch über euch anstimmen und ein klägliches Klagelied klagen. Man wird sagen: Wir sind völlig verwüstet. Den Besitzanteil meines Volkes vertauscht[1] er[2]. Wie entzieht er mir ⟨das Land⟩[3]! Zur Vergeltung verteilt er unsere Felder. (Jer 9,16; Hab 2,6)5Darum wirst du niemanden haben, der je die Messschnur an einen Losanteil anlegt in der Versammlung des HERRN. (2Kön 17,23)6»Weissagt nicht!«, weissagen sie[4]. In der Art[5] weissagt man nicht! Die Schmach wird ⟨uns⟩ nicht erreichen[6]. (Jes 30,10; Am 2,12)7Darf man so etwas im Haus Jakob sagen[7]? Ist der HERR etwa ungeduldig[8]? Oder sind dies seine Taten? Sind seine[9] Worte nicht gütig gegen ⟨ein Volk⟩, das rechtschaffen lebt? (Ps 18,26)8Aber längst ⟨schon⟩ lehnt sich mein Volk als Feind auf[10]: Vom Oberkleid zieht ihr den Mantel denen aus, die sorglos vorübergehen, die vom Krieg zurückgekehrt sind;9die Frauen meines Volkes vertreibt ihr aus ihrem behaglichen Haus, von ihren Kindern nehmt ihr meine Zier[11] für ewig.10Macht euch auf und geht! Denn dies ist der Ruheort nicht wegen der Verunreinigung, die Verderben bringt, und zwar schlimmes Verderben. (5Mo 12,9; Hes 36,17)11Wenn da ein Mann wäre, der dem Wind ⟨nach⟩läuft und betrügerisch lügt: »Ich will dir weissagen[12] von Wein und von Rauschtrank«, der wäre ein Prophet dieses Volkes. (Jer 5,31; Kla 2,14; Mi 3,5)
Zukünftige Sammlung des Restes Israels
12Sammeln, ⟨ja,⟩ sammeln will ich dich, ganz Jakob; versammeln, ⟨ja,⟩ versammeln werde ich den Rest Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie Schafe im Pferch[13], wie eine Herde mitten auf der Trift, sodass es von Menschen tosen wird[14]. (Jer 23,3; Hes 34,13; Hes 36,37; Mi 4,6; Mi 4,7; Zef 3,20; Sach 10,8)13Herauf zieht der Durchbrecher vor ihnen her; sie brechen durch und durchschreiten das Tor und gehen durch es hinaus; und ihr König schreitet vor ihnen her, und der HERR an ihrer Spitze. (Jos 3,6; Jes 52,12; Hos 2,2; Mi 4,7)