2.Samuel 16

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und als David gerade die Höhe überschritten hatte, siehe, da kam ihm Ziba, der Knecht Mephiboseths, entgegen mit einem Paar gesattelter Esel; darauf waren 200 Brote, 100 Rosinenkuchen, 100 Kuchen von getrocknetem Obst und ein Schlauch Wein. (1Sam 10,3; 1Sam 25,8; 2Sam 9,2; 2Sam 9,9; 2Sam 15,30; 2Sam 15,32)2 Da sprach der König zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs zum Reiten und die Brote und das Obst zur Speise für die jungen Männer, der Wein aber zum Trinken für den, der in der Wüste ermattet! (Ri 5,10; 1Sam 25,18; 1Sam 25,20; 2Sam 17,2; 2Sam 17,29)3 Und der König sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sprach zum König: Siehe, er bleibt in Jerusalem; denn er sprach: Heute wird das Haus Israel mir das Reich meines Vaters zurückgeben! (2Sam 19,25)4 Da sprach der König zu Ziba: Siehe, alles was Mephiboseth hat, soll dir gehören! Und Ziba antwortete: Ich verbeuge mich! Lass mich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr und König! (2Sam 19,30; Joh 7,51)5 Als aber der König David nach Bachurim kam, siehe, da trat von dort ein Mann von dem Geschlecht des Hauses Sauls heraus, der hieß Simei, ein Sohn Geras; der kam heraus und fluchte, (2Mo 22,28; 2Sam 3,16; 2Sam 17,18; 2Sam 19,16; Ps 69,27)6 und er warf mit Steinen nach David und allen Knechten des Königs David; denn das ganze Volk und alle Helden waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken. (1Sam 30,6; Ps 109,27; Spr 26,2)7 So aber sprach Simei, indem er fluchte: Geh, geh, du Mann der Blutschuld, du Belialsmensch! (5Mo 13,13; 1Sam 2,12; 1Sam 25,25; 2Sam 11,15; 2Sam 12,9; Ps 51,16)8 Der HERR hat alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückgebracht, und der HERR hat das Königreich in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben, und siehe, nun steckst du in deinem Unglück; denn du bist ein Mann der Blutschuld! (2Sam 1,16; 2Sam 3,28; 2Sam 4,8)9 Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, sprach zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen? Lass mich doch hinübergehen und ihm den Kopf abhauen! (1Sam 24,15; 1Sam 26,7; 2Sam 9,8)10 Aber der König sprach: Ihr Söhne der Zeruja, was habe ich mit euch zu tun? Lass ihn doch fluchen! Wenn der HERR zu ihm gesagt hat: Fluche dem David! — wer will dann sagen: Warum tust du dies? (1Mo 3,13; 1Mo 20,9; Ri 8,1; 2Sam 19,22; 2Kön 18,25; Jer 27,6; Kla 3,37; Röm 9,20; 1Petr 2,23)11 Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der von meinem Leib gekommen ist, trachtet mir nach dem Leben; warum nicht jetzt auch dieser Benjaminiter? Lasst ihn fluchen; denn der HERR hat es ihm geboten! (2Sam 12,11)12 Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen, und der HERR wird mir sein heutiges Fluchen mit Gutem vergelten! (5Mo 23,5; 1Sam 1,11; Ps 10,14; Ps 25,18; Ps 31,8; Joe 2,14; Röm 8,28; 1Petr 4,19)13 So ging David seines Weges mit seinen Leuten; Simei aber ging an der Seite des Berges ihm gegenüber und fluchte immerzu und warf mit Steinen nach ihm und schleuderte Staub empor. (2Sam 16,5)14 Als aber der König samt dem ganzen Volk, das bei ihm war, müde [bei einem Rastplatz] ankam, erquickte er sich dort. (2Sam 16,2)15 Absalom aber und das ganze Volk, die Männer von Israel, waren nach Jerusalem gekommen und Ahitophel mit ihm. (2Sam 15,37)16 Und als Husai, der Architer, Davids Freund, zu Absalom hineinkam, sprach er zu Absalom: Es lebe der König! Es lebe der König! (2Sam 15,37; 1Kön 1,25; 1Kön 1,34)17 Absalom aber sprach zu Husai: Ist das deine Treue zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gezogen? (2Sam 15,32; Spr 17,17)18 Husai sprach zu Absalom: Keineswegs! Sondern wen der HERR und dieses Volk und alle Männer Israels erwählen, dem will ich angehören, und bei dem bleibe ich! (2Sam 15,32; 2Sam 17,5; 2Sam 17,14; 1Chr 27,33)19 Und zum anderen: Wem sollte ich dienen? Nicht seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich es auch vor dir tun. (1Sam 29,8; 2Sam 15,34)20 Und Absalom sprach zu Ahitophel: Rate, was wir tun sollen! (2Sam 15,12; Spr 21,30)21 Und Ahitophel sprach zu Absalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er hinterlassen hat, dass sie das Haus hüten! Dann wird ganz Israel erfahren, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und die Hände aller, die mit dir sind, werden gestärkt. (3Mo 18,8; 1Sam 27,12; 2Sam 15,16)22 Da schlug man Absalom ein Zelt auf dem Dach auf, und Absalom ging vor den Augen von ganz Israel zu den Nebenfrauen seines Vaters ein. (3Mo 20,11; 2Sam 12,11; 2Sam 20,3)23 Ahitophels Rat galt nämlich in jenen Tagen so viel, als hätte man das Wort Gottes befragt; so galt jeder Ratschlag Ahitophels sowohl bei David als auch bei Absalom. (Hi 5,12; Spr 18,12; Apg 12,22)

2.Samuel 16

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und als David von dem Gipfel ein wenig weitergegangen war, siehe, da ⟨kam⟩ Ziba, der Knecht Mefi-Boschets, ihm entgegen mit einem Paar gesattelter Esel, und auf ihnen zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert ⟨Früchte vom⟩ Sommerobst und ein Schlauch Wein. (1Sam 25,18; 2Sam 9,2)2 Und der König sagte zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sagte: Die Esel sind für das Haus des Königs zum Reiten und das Brot und das Sommerobst zum Essen für die Burschen und der Wein zum Trinken für den, der in der Wüste müde wird. (2Sam 17,29)3 Und der König sagte: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sagte zum König: Siehe, er ist in Jerusalem geblieben, denn er sagte: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters zurückgeben! (2Sam 19,28)4 Da sagte der König zu Ziba: Siehe, dein sei alles, was Mefi-Boschet gehört! Ziba sagte: Ich beuge mich nieder. Möge ich Gunst finden in deinen Augen, mein Herr und König! (2Sam 9,9; Joh 7,51)5 Und als der König David nach Bahurim kam, siehe, da kam von dort ein Mann von der Sippe des Hauses Saul heraus, sein Name war Schimi, der Sohn des Gera. Er kam unter ständigem Fluchen heraus (2Mo 22,27; 2Sam 3,16; 2Sam 19,17; 2Sam 19,22; 2Sam 23,31)6 und warf mit Steinen nach David und nach allen Knechten des Königs David, obwohl alles ⟨Kriegs⟩volk und alle Helden zu seiner Rechten und zu seiner Linken ⟨gingen⟩.7 Und so schrie Schimi, als er fluchte: Hinaus, hinaus, du Blutmensch, du Ruchloser! (Ps 3,2; Ps 55,4)8 Der HERR hat die ganze Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückgebracht, und der HERR hat das Königtum in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben! Siehe, jetzt bist du in deinem Unglück, denn ein Blutmensch bist du! (2Sam 19,19; 1Kön 2,8; Ps 7,4; Spr 26,2)9 Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen ⟨dürfen⟩? Lass mich doch hinübergehen und ihm den Kopf abhauen! (1Sam 26,8; 2Sam 3,8)10 Aber der König sagte: Was habe ich mit euch ⟨zu tun⟩, ihr Söhne der Zeruja? Ja, soll er ⟨doch⟩ fluchen! Denn wenn der HERR ihm gesagt hat[1]: Fluche David! – wer darf dann sagen: Warum tust du das? (1Sam 26,19; 2Sam 19,23; Hi 9,12; Kla 3,37; Röm 9,20)11 Und David sagte zu Abischai und zu all seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der aus meinem Leib hervorgegangen ist, trachtet mir nach dem Leben; wie viel mehr jetzt dieser Benjaminiter! Lasst ihn, mag er fluchen! Denn der HERR hat es ihm ⟨gewiss⟩ gesagt. (2Sam 12,11; 2Sam 20,1)12 Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen[2], und der HERR wird mir Gutes zuwenden anstelle seines[3] Fluchs an diesem Tag. (1Mo 29,32; 5Mo 23,6; Ps 10,14; Ps 25,18; Ps 109,28; Joe 2,14; Röm 8,28; 1Petr 2,23)13 Und David und seine Männer gingen ihres Weges, während Schimi an der Seite des Berges neben ihm herging, im Gehen fluchte, mit Steinen ⟨nach ihm⟩ warf, ⟨immer⟩ neben ihm her, und ⟨ihn⟩ mit Erde bewarf.14 Und der König und alles Volk, das bei ihm war, kamen erschöpft ⟨am Wasser⟩[4] an. Dort erholte er sich wieder[5]. (2Sam 17,2)15 Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel, kamen nach Jerusalem, und Ahitofel war bei ihm. (2Sam 15,32)16 Und es geschah, als Huschai, der Arkiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, da sagte Huschai zu Absalom: Es lebe der König! Es lebe der König! (2Sam 15,32; 1Kön 1,25)17 Und Absalom sagte zu Huschai: Das ist also deine Liebe[6] zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gegangen?18 Und Huschai sagte zu Absalom: Nein, sondern wen der HERR erwählt hat und dieses Volk und alle Männer von Israel, dem will ich angehören, und bei ihm will ich bleiben.19 Und zum andern, wem sollte ich dienen? ⟨Etwa⟩ nicht vor seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich ⟨auch⟩ vor dir sein. (2Sam 15,34)20 Und Absalom sagte zu Ahitofel: Gebt einen Rat, was wir tun sollen! (2Sam 15,12)21 Und Ahitofel sagte zu Absalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er zurückgelassen hat, das Haus zu hüten! Wenn dann ganz Israel hört, dass du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, werden die Hände all derer, die mit dir sind, stark werden. (1Mo 34,30; 2Sam 10,6; 2Sam 15,16; 1Kön 2,22)22 Da schlug man für Absalom das Zelt auf dem Dach auf, und Absalom ging ein zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen von ganz Israel. (1Mo 35,22; 2Sam 12,11; 2Sam 20,3)23 Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man das Wort Gottes befragte; so ⟨viel galt⟩ jeder Rat Ahitofels sowohl bei David als auch bei Absalom. (2Sam 15,12)

2.Samuel 16

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Als David ein Stück weitergezogen war, kam ihm Ziba entgegen, der Hausverwalter von Sauls Enkel Merib-Baal. Er hatte zwei gesattelte Esel bei sich, die mit 200 Fladenbroten, 100 Portionen zusammengepresster Rosinen, einem Korb mit Früchten[1] und einem Krug Wein beladen waren. (1Sam 20,15; 2Sam 9,1)2 »Was hat das zu bedeuten?«, fragte der König und Ziba antwortete: »Die Esel sind zum Reiten für die königliche Familie, Brot und Früchte für deine Männer zum Essen und der Wein soll denen, die auf dem Weg durch die Wüste ermatten, Kraft geben!«3 »Und wo ist der Enkel Sauls, deines Herrn?«, fragte David. »Ach, der ist in Jerusalem geblieben«, sagte Ziba. »Er ist überzeugt, dass die Israeliten ihn heute in seine Rechte als Thronfolger Sauls einsetzen.« (2Sam 19,25)4 »Dann soll dir der ganze Besitz deines Herrn gehören«, entschied David. Ziba sagte: »Ich werfe mich vor dir nieder und danke dir. Mögest du mir immer so gütig begegnen, mein Herr und König!«5 Als David nach Bahurim kam, lief ihm aus dem Ort ein Mann entgegen. Es war Schimi, der Sohn von Gera, ein Verwandter des Königs Saul. Er beschimpfte David (2Sam 19,17; 1Kön 2,8; 1Kön 2,36)6 und bewarf ihn und seine Leute mit Steinen. Selbst die »Dreißig Helden«, die David umgaben, schreckten ihn nicht ab.7 Er stieß wilde Flüche gegen David aus und rief: »Zum Teufel mit dir, du Mörder, du Unmensch!8 Jetzt erlebst du die Strafe für das, was du der Familie Sauls angetan hast. Der HERR bringt das Blut aller Ermordeten über dich! Das Königtum, das du an dich gerissen hast, hat er deinem Sohn Abschalom gegeben. Jetzt steckst du selber im Unglück, du Mörder!« (2Sam 21,1)9 Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zu David: »Wie kommt dieser tote Hund dazu, den König zu beschimpfen? Ich werde hingehen und ihm den Kopf abschlagen!« (2Sam 3,39)10 Aber David erwiderte: »Was geht das euch an, dich und Joab, ihr Söhne der Zeruja? Der HERR hat ihm befohlen, mich zu beschimpfen; wer darf ihn da zur Rechenschaft ziehen?«11 Und zu allen gewandt sagte David: »Wenn sogar mein Sohn, der aus dem Samen meines Leibes hervorgegangen ist, mich umbringen will, was kann man da von einem aus dem Stamm Benjamin, dem Stamm Sauls, erwarten? Lasst ihn fluchen, denn der HERR hat es ihm befohlen.12 Ich muss jetzt diese Erniedrigung hinnehmen; vielleicht erbarmt sich dann der HERR und erweist mir Gutes für den Fluch, der mir heute nachgeschleudert wird.«13 Während David mit seinen Leuten weiterging, lief Schimi auf der anderen Seite des Tales nebenher. Er beschimpfte David in einem fort und warf mit Steinen und Dreck nach ihm.14 Erschöpft kam der König mit seinen Leuten schließlich am Jordan an.[2] Dort machten sie Rast.15 Abschalom war mit den Männern Israels, die sich ihm angeschlossen hatten, in Jerusalem eingezogen; auch Ahitofel begleitete ihn.16 Huschai, der Freund und Ratgeber Davids, ging zu Abschalom und sagte: »Es lebe der König! Es lebe der König!« (2Sam 15,32)17 Spöttisch fragte ihn Abschalom: »Ist das deine Treue zu deinem Freund David? Warum bist du nicht mit ihm gegangen?«18 »Unmöglich!«, erwiderte Huschai. »Ich gehöre zu dem, den der HERR erwählt hat und den alle Männer Israels zu ihrem König gemacht haben. Bei ihm bleibe ich!19 Außerdem bist du doch Davids Sohn. Wie ich deinem Vater gedient habe, so will ich nun dir dienen.«20 Abschalom wandte sich an Ahitofel und sagte: »Rate mir! Was soll ich jetzt tun?« (2Sam 15,12)21 Ahitofel sagte: »Dein Vater hat doch seine Nebenfrauen dagelassen, damit sie sich um den Palast kümmern. Nimm sie in Besitz! Wenn sich das in Israel herumspricht, wird es allen klar werden: Du hast dich bei deinem Vater verhasst gemacht; es gibt kein Zurück. Und alle, die zu dir halten, werden sich dann noch entschiedener für dich einsetzen.« (2Sam 15,16; 2Sam 20,3)22 So wurde also auf dem flachen Dach des Palastes für Abschalom ein Zelt aufgeschlagen und die Frauen wurden dorthin gebracht. Vor den Augen von ganz Israel ging Abschalom hinein und schlief mit den Nebenfrauen seines Vaters. (2Sam 12,11)23 Wenn Ahitofel einen Rat gab, war das damals so, als hätte man einen Bescheid von Gott eingeholt. So viel galt sein Wort schon bei David und nun auch bei Abschalom.

2.Samuel 16

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Als David den Gipfel des Ölbergs verlassen hatte und seinen Weg fortsetzen wollte, kam ihm Ziba, der Diener von Sauls Enkel Mefi-Boschet, entgegen. Er führte zwei gesattelte Esel mit sich, denen er zweihundert Brote, hundert Rosinenkuchen, hundert frische Früchte und einen Weinschlauch aufgeladen hatte.2 »Was hast du damit vor?«, wollte der König wissen. Ziba antwortete: »Die Esel sind als Reittiere für deine Familie gedacht, das Brot und das Obst für deine Leute und der Wein zur Stärkung für alle, die auf dem Weg durch die Wüste müde werden.«3 »Und wo ist Mefi-Boschet, der Enkel deines früheren Herrn?«, fragte der König. Ziba antwortete: »Der wollte in Jerusalem bleiben. Er hat behauptet, dass die Israeliten ihm heute das Königreich seines Großvaters Saul zurückgeben werden.«4 Da erwiderte David: »Ab sofort gehört dir, Ziba, der ganze Besitz von Mefi-Boschet!« Ziba sagte: »Ich bin dir ergeben, mein Herr und König! Für mich zählt nur eines: dass du mir deine Gunst schenkst.«5 Als König David nach Bahurim kam, lief ihm ein Mann aus dem Ort entgegen und beschimpfte ihn. Es war Schimi, ein Sohn von Gera, der mit Saul verwandt war.6 Schimi ließ sich von der Leibwache und den Elitesoldaten, die den König umgaben, nicht abschrecken und warf mit Steinen nach David und seinem Gefolge.7 Dabei fluchte er und schrie: »Verschwinde, du Verbrecher, du Mörder!8 Ja, du bist schuld daran, dass Saul und seine Familie umgekommen sind, du hast die Herrschaft einfach an dich gerissen! Jetzt aber straft dich der HERR für das unschuldig vergossene Blut: Er hat deinen Sohn Absalom an deiner Stelle zum König gemacht und dich ins Unglück gestürzt. Etwas Besseres hast du auch nicht verdient, du Mörder!«9 Da sagte Abischai, der Sohn von Davids Schwester Zeruja, zum König: »Wie kommt dieser Nichtsnutz dazu, dich so zu beschimpfen? Lass mich hingehen und ihm den Kopf abschlagen!«10 Doch David bremste ihn: »Wie oft muss ich es dir und deinem Bruder Joab noch sagen: Ich halte nichts von euren Racheakten! Soll dieser Schimi mich doch beschimpfen! Wenn der HERR es ihm befohlen hat – können wir es ihm dann verbieten?«11 Nun wandte David sich an seine Soldaten, die um ihn standen: »Wenn schon mein eigener Sohn mir nach dem Leben trachtet, dann ist es doch von diesem Verwandten Sauls erst recht zu erwarten! Lasst ihn nur schimpfen und fluchen! Bestimmt hat der HERR es ihm befohlen.12 Doch ich hoffe, dass der HERR mich nicht alleinlässt in meinem Elend. Vielleicht verwandelt er Schimis Flüche in Segen.«13 David und seine Leute setzten ihren Weg fort. Schimi lief ihnen am Berghang entlang nach, fluchte und warf mit Steinen und Erdklumpen nach dem König.14 Erschöpft erreichten sie schließlich den Jordan und ruhten sich dort aus.15 Inzwischen waren Absalom und seine Anhänger in Jerusalem eingezogen. Auch Ahitofel hatte sich ihnen angeschlossen.16 Bald darauf kam Davids Freund und Berater Huschai zu Absalom und rief ihm zu: »Hoch lebe der König! Hoch lebe der König!«17 Da spottete Absalom: »Und so einer nennt sich Freund des Königs! Ist deine Liebe zu ihm schon erloschen? Warum bist du nicht mit deinem Freund gegangen?«18 Huschai antwortete: »Ich stehe zu dem König, den der HERR und sein Volk auserwählt haben! Der und kein anderer ist mein Herr!19 Außerdem bist du doch Davids Sohn. Ich werde dir ergeben sein, so wie ich deinem Vater treu ergeben war.«20 Danach wandte Absalom sich an Ahitofel und fragte: »Was sollen wir nun weiter unternehmen? Gib mir einen Rat!«21 Ahitofel erwiderte: »Dein Vater hat doch einige Nebenfrauen hiergelassen, damit der Palast nicht unbeaufsichtigt bleibt. Hol sie dir und schlaf mit ihnen! Dann sieht ganz Israel, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und deine Anhänger werden noch entschlossener zu dir halten.«22 Da schlug man auf dem Dach des Palasts für Absalom ein Zelt auf. Ganz Israel wurde Zeuge, als er mit den Nebenfrauen seines Vaters dort hineinging, um mit ihnen zu schlafen.23 Damals wurden Ahitofels Ratschläge bereitwillig befolgt, als kämen sie von Gott. So war es schon bei David gewesen, und daran änderte sich auch bei Absalom nichts.

2.Samuel 16

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und als David ein wenig von der Höhe hinabgegangen war, siehe, da begegnete ihm Ziba, der Knecht Mefi-Boschets, mit einem Paar gesattelter Esel; darauf waren zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert frische Früchte und ein Schlauch Wein. (2Sam 9,2)2 Da sprach der König zu Ziba: Was willst du damit machen? Ziba sprach: Die Esel sollen für das Haus des Königs sein, um darauf zu reiten, und die Brote und die Früchte sind für die Leute zum Essen und der Wein zum Trinken, wenn sie müde werden in der Wüste.3 Der König sprach: Wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sprach zum König: Siehe, er blieb in Jerusalem; denn er denkt: Heute wird mir das Haus Israel meines Vaters Königtum zurückgeben. (2Sam 19,25)4 Der König sprach zu Ziba: Siehe, es soll dein sein alles, was Mefi-Boschet hat. Ziba sprach: Ich neige mich; lass mich Gnade finden vor dir, mein Herr und König.5 Als aber der König David nach Bahurim kam, siehe, da kam ein Mann von dort heraus, vom Geschlecht des Hauses Saul, der hieß Schimi, der Sohn Geras; der kam heraus und fluchte (2Mo 22,27; 2Sam 19,17; 1Kön 2,8; 1Kön 2,36)6 und warf mit Steinen nach David und allen Knechten des Königs David, obwohl das ganze Kriegsvolk und alle Helden zu seiner Rechten und Linken waren.7 So aber rief Schimi, als er fluchte: Hinaus, hinaus, du Bluthund, du ruchloser Mann!8 Der HERR hat über dich gebracht alles Blut des Hauses Sauls, an dessen statt du König geworden bist. Jetzt hat der HERR das Königtum gegeben in die Hand deines Sohnes Absalom; und siehe, nun steckst du in deinem Unglück, denn du bist ein Bluthund.9 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, sprach zu dem König: Sollte dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen dürfen? Ich will hingehen und ihm den Kopf abschlagen. (1Sam 26,8)10 Der König sprach: Ihr Söhne der Zeruja, was hab ich mit euch zu schaffen? Lasst ihn fluchen; wenn der HERR ihm geboten hat: Fluche David!, wer darf dann sagen: Warum tust du das? (2Sam 19,17)11 Und David sprach zu Abischai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der von meinem Leibe gekommen ist, trachtet mir nach dem Leben; warum nicht auch jetzt der Benjaminiter? Lasst ihn ruhig fluchen, denn der HERR hat’s ihm geboten.12 Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen und mir mit Gutem vergelten sein heutiges Fluchen.13 So ging David mit seinen Leuten des Weges; aber Schimi ging am Hang des Berges entlang, neben ihm her, und fluchte und warf mit Steinen nach ihm und bewarf ihn mit Erdklumpen.14 Und der König kam mit allem Volk, das bei ihm war, müde an den Jordan und ruhte dort aus.15 Aber Absalom und alles Volk, die Männer Israels, kamen nach Jerusalem und Ahitofel mit ihm.16 Als aber Huschai, der Arkiter, Davids Freund, zu Absalom hineinkam, rief er Absalom zu: Es lebe der König! Es lebe der König! (1Sam 10,24; 2Sam 15,37; 1Kön 1,39; 2Kön 11,12)17 Absalom aber sprach zu Huschai: Ist das deine Treue zu deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gezogen?18 Huschai aber sprach zu Absalom: Nein! Sondern wen der HERR erwählt und dies Volk und alle Männer in Israel, zu dem gehöre ich und bei dem will ich bleiben.19 Zum andern, wem diene ich? Ist es nicht sein Sohn, dem ich diene? Wie ich deinem Vater gedient habe, so will ich auch vor dir sein.20 Und Absalom sprach zu Ahitofel: Gebt euren Rat, was sollen wir tun?21 Ahitofel sprach zu Absalom: Geh ein zu den Nebenfrauen deines Vaters, die er zurückgelassen hat, um das Haus zu bewahren, so wird ganz Israel hören, dass du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast; dann werden alle, die zu dir stehen, desto kühner werden. (2Sam 15,16)22 Da machten sie Absalom ein Zelt auf dem Dach, und Absalom ging zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen ganz Israels. (3Mo 18,8; 2Sam 12,11; 2Sam 20,3)23 Wenn damals Ahitofel einen Rat gab, war das, als wenn man Gott um etwas befragt hätte; so viel galten alle Ratschläge Ahitofels bei David und bei Absalom.