Lukas 21

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jesus blickte auf und sah, wie reiche Leute Geld in den Opferkasten warfen.2 Er sah auch, wie eine arme Witwe ‹zwei kleine Kupfermünzen›, zwei Lepta,[1] hineinsteckte.3 Da sagte er: „Ich versichere euch, diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle anderen.4 Denn die anderen haben nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben. Sie aber hat alles hergegeben, was sie selbst dringend zum Lebensunterhalt gebraucht hätte.“5 Als einige sich über den Tempel unterhielten und die herrlichen Steine bewunderten, mit denen er gebaut, und die Weihgaben, mit denen er geschmückt war, sagte er:6 „Es kommt eine Zeit, da wird von dem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem anderen bleiben; es wird alles zerstört werden.“7 Da fragten sie ihn: „Rabbi, wann wird das alles geschehen? Gibt es ein Zeichen, an dem wir erkennen können, wann es sich erfüllen wird?“8 „Gebt Acht, dass euch niemand irreführt!“, erwiderte Jesus. „Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich sagen: 'Ich bin es!' und: 'Die Zeit ist da!' Lauft ihnen nicht nach!9 Erschreckt auch nicht, wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört! Das muss vorher geschehen, aber das Ende kommt nicht gleich danach.“10 Dann fügte er hinzu: „Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Staat den anderen angreifen.11 Es wird schwere Erdbeben geben und in vielen Teilen der Welt Hungersnöte und Seuchen. Furchtbare Dinge werden geschehen, und am Himmel werden gewaltige Zeichen zu sehen sein.12 Aber bevor das alles passiert, werden sie gewaltsam gegen euch vorgehen und euch verfolgen. Man wird euch vor Synagogengerichte stellen und ins Gefängnis werfen. Und weil ihr zu mir gehört, werdet ihr auch vor Machthaber und Könige gestellt werden.13 Doch so könnt ihr bezeugen, wer ich für euch bin.14 Verzichtet bewusst darauf, im Voraus festzulegen, wie ihr euch verteidigen sollt.15 Denn ich selbst werde euch Worte in den Mund legen, denen eure Gegner nichts entgegenzusetzen haben. Ich werde euch eine Weisheit geben, der sie nicht widersprechen können.16 Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern. Und einige von euch wird man töten.17 Weil ihr euch zu mir bekennt, werdet ihr von allen gehasst werden.18 Doch nicht ein Haar von eurem Kopf wird verloren gehen.19 Bleibt also standhaft, dann werdet ihr das Leben gewinnen.20 Wenn ihr seht, dass Jerusalem von feindlichen Heeren eingeschlossen ist, könnt ihr sicher sein, dass seine Zerstörung unmittelbar bevorsteht.21 Dann sollen die Bewohner Judäas in die Berge fliehen. Wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht Schutz in der Stadt suchen.22 Denn dann sind die Tage der Bestrafung da, an denen alles in Erfüllung geht, was in der Schrift darüber gesagt ist.23 Am schlimmsten wird es dann für schwangere Frauen und stillende Mütter sein. Denn das ganze Land wird in schreckliche Not kommen, weil der Zorn Gottes über dieses Volk hereinbricht.24 Die Menschen werden mit dem Schwert erschlagen oder als Gefangene in alle Länder verschleppt. Jerusalem wird so lange von fremden Völkern niedergetreten werden, bis auch deren Zeit abgelaufen ist.25 An Sonne, Mond und Sternen werden Zeichen erscheinen, und auf der Erde werden die Völker in Angst und Schrecken geraten und weder aus noch ein wissen vor dem tobenden Meer und seinen Wellen.26 In Erwartung der schrecklichen Dinge, die noch über die bewohnte Erde kommen, werden die Menschen vor Angst vergehen, denn sogar die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten.27 Dann werden sie den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit in einer Wolke kommen sehen.28 Wenn das alles anfängt, dann hebt den Kopf und richtet euch auf, denn dann ist eure Erlösung nicht mehr weit.“29 Jesus gebrauchte noch einen Vergleich: „Seht euch doch den Feigenbaum an oder die anderen Bäume.30 Wenn sie ausschlagen, wisst ihr, dass es bald Sommer wird.31 Genauso ist es, wenn ihr seht, dass diese Dinge geschehen. Dann ist das Reich Gottes ganz nah.32 Ich versichere euch: Dieses Geschlecht[2] wird nicht untergehen, bis das alles geschieht.33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nie.34 Seht euch also vor, und lasst euch nicht vom Rausch eines ausschweifenden Lebens umnebeln oder von Lebenssorgen gefangen nehmen, damit jener Tag dann nicht plötzlich über euch hereinbricht35 wie eine Falle, die zuschnappt. Denn er wird über alle Bewohner der Erde kommen.36 Seid wachsam und hört nicht auf zu beten, damit ihr die Kraft habt, all dem, was geschehen wird, zu entkommen, und damit ihr zuversichtlich vor den Menschensohn treten könnt.“37 Tagsüber lehrte Jesus im Tempel, doch abends verließ er die Stadt und übernachtete auf dem Ölberg.38 Und schon frühmorgens kam alles Volk wieder in den Tempel, um ihn zu hören.

Lukas 21

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Während Jesus im Tempel war, sah er zu, wie die reichen Leute ihre Spenden in den Opferkasten legten.2 Da kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen[1] ein.3 »Ich versichere euch«, sagte er, »diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen.4 Denn jene gaben nur einen Bruchteil von ihrem Überfluss, sie aber, arm wie sie ist, gab alles, was sie besaß.«5 Einige seiner Jünger lobten die schönen Steine und die mit Weihgeschenken geschmückten Mauern des Tempels. Doch Jesus sagte:6 »Es kommt die Zeit, da wird all dies so vollständig zerstört werden, dass nicht ein Stein auf dem anderen bleibt.« (Lk 19,44)7 »Meister«, fragten sie, »wann wird das geschehen? Und wird es vorher irgendein Zeichen geben?«8 Er erwiderte: »Lasst euch nicht täuschen. Viele werden in meinem Namen auftreten, sich als Christus[2] ausgeben und sagen: ›Die Zeit ist gekommen!‹. Glaubt ihnen nicht! (Lk 17,23)9 Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, geratet nicht in Panik. All diese Dinge müssen kommen, doch das ist noch nicht das Ende.«10 Und er fügte hinzu: »Völker und Königreiche werden einander den Krieg erklären. (2Chr 15,6; Jes 19,2)11 Es wird Erdbeben geben, in vielen Ländern werden Hungersnöte und Seuchen auftreten, und am Himmel werden schreckliche Dinge und gewaltige Zeichen erscheinen.12 Doch noch bevor all das geschieht, wird eine Zeit schlimmer Verfolgungen kommen. Um meines Namens willen wird man euch in Synagogen und Gefängnisse schleppen und vor Königen und Regierungen anklagen. (Apg 12,4)13 Das wird euch Gelegenheit geben, ihnen von mir zu erzählen. (Phil 1,12)14 Macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen sollt. (Lk 12,11)15 Ich werde euch die richtigen Worte eingeben und die nötige Weisheit verleihen, sodass keiner eurer Gegner euch wird widerlegen können! (Apg 6,10)16 Selbst die Menschen, die euch am nächsten stehen – eure Eltern, Geschwister, Verwandten und Freunde –, werden euch verraten. Einige von euch werden sogar umgebracht werden.17 Und um meines Namens willen werden euch alle hassen.18 Aber nicht ein einziges Haar auf eurem Kopf soll verloren gehen! (Mt 10,30)19 Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr eure Seelen retten.20 Wenn ihr Jerusalem von Feinden umringt seht, dann wisst ihr, dass der Zeitpunkt seiner Zerstörung gekommen ist.21 Dann müssen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen. Wer in Jerusalem ist, soll flüchten, und wer sich außerhalb der Stadt befindet, soll nicht in ihr Schutz suchen.22 Denn das werden die Tage der Vergeltung Gottes sein, und die Weissagungen der Schrift werden sich erfüllen. (5Mo 32,35; Dan 9,24; Hos 9,7)23 Schwangeren und Stillenden wird es schlimm ergehen! Denn im Land wird große Not herrschen, und Unheil wird über dieses Volk kommen. (1Kor 7,26)24 Die Menschen werden mit dem Schwert getötet oder als Gefangene in die ganze Welt verschleppt werden. Und Jerusalem wird erobert und dem Erdboden gleichgemacht werden von den fremden Völkern, bis ihre Zeit zu Ende ist. (Jes 5,5; Jes 63,18; Dan 8,13; 2Petr 3,10; Offb 11,2)25 An Sonne, Mond und Sternen werden Zeichen erscheinen. Und auf der Erde werden die Völker in Aufruhr und Entsetzen sein, den wilden Wellen der Meere hilflos ausgeliefert.26 Viele Menschen werden den Mut verlieren, wenn sie diese Schrecken über die Erde hereinbrechen sehen, denn selbst die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten. (Jes 34,4)27 Und dann werden alle den Menschensohn mit Macht und großer Herrlichkeit in den Wolken des Himmels kommen sehen.[3] (Dan 7,13; Mt 26,64; Offb 1,7; Offb 14,14)28 Wenn all das anfängt, dann richtet euch auf und hebt den Blick, denn eure Erlösung ist ganz nahe!«29 Und er gab ihnen folgenden Vergleich: »Seht euch einen Feigenbaum oder einen anderen Baum an.30 Wenn die Blätter sprießen, wisst ihr, dass der Sommer kommt.31 Genauso könnt ihr, wenn ihr all dies geschehen seht, sicher sein, dass das Reich Gottes nahe ist.32 Ich versichere euch: Diese Generation[4] wird nicht von der Erde verschwinden, bis alle diese Ereignisse eingetreten sind.33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden für immer bleiben. (Jes 40,6; Mt 5,18)34 Seid wachsam! Lasst euch nicht von zu viel Essen und Trinken und den Sorgen des Alltags gefangen nehmen, damit euch dieser Tag nicht unvorbereitet trifft, (Mt 24,48; Röm 13,13; 1Thess 5,3)35 so wie man unverhofft in eine Falle stolpert. Denn dieser Tag wird über alle hereinbrechen, die auf der Erde leben.36 Seid wachsam! Und betet darum, dass ihr, wenn es möglich ist, diesen Schrecken entkommen und vor dem Menschensohn stehen könnt.« (Mk 13,33)37 Jeden Tag ging Jesus in den Tempel, um zu lehren, und abends kehrte er zurück, um die Nacht auf dem Ölberg zu verbringen. (Lk 19,47; Lk 22,39; Joh 8,1)38 Jeden Morgen strömten die Menschen scharenweise herbei, um ihn zu hören.

Lukas 21

Das Buch

von SCM Verlag
1 Jesus blickte auf und sah die Wohlhabenden, die ihre Gaben in die Spendenkiste warfen.2 Dann sah er eine bitterarme Witwe, die dort zwei ganz kleine Kupfermünzen einwarf.3 Er sagte: »Ich sage euch die Wahrheit: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen zusammen.4 Denn sie alle haben etwas von dem als Spende gegeben, was sie entbehren konnten. Aber sie hat das, was sie unbedingt braucht, dort eingeworfen, ihren gesamten Lebensunterhalt.«5 Einige Leute sprachen dann über den Tempel und betonten, dass er mit schönen Steinen verziert war und dass viele Leute mit ihren Spenden dazu beigetragen hatten. Da sagte Jesus:6 »Seht ihr das alles? Es werden Tage kommen, in denen nicht ein einziger Stein auf dem anderen bleiben wird. Alles wird abgerissen werden.«7 Sie befragten ihn: »Lehrer, wann wird das sein? Und was wird das Zeichen dafür sein, dass das alles geschieht?«8 Er sagte: »Schaut genau hin und lasst euch nicht täuschen. Viele werden in meinem Namen auftreten und sagen: ›Ich bin es!‹, oder: ›Der Zeitpunkt ist nahe herbeigekommen!‹ Doch lauft auf keinen Fall hinter ihnen her!9 Wenn euch Nachrichten über Kriege und Tumulte zu Ohren kommen, dann lasst euch davon nicht erschrecken! Dies alles muss vorher geschehen. Aber das ist noch nicht das Ende der Welt.«10 Dann fügte Jesus noch hinzu: »Es wird ein Volk gegen das andere aufstehen und ein Staat sich gegen seinen Nachbarstaat erheben.11 Starke Erdbeben werden die Erde erschüttern, Hungersnöte und Seuchen werden sich ausbreiten und gewaltige, furchterregende Zeichen werden am Himmel zu sehen sein.12 Aber vor all diesen Ereignissen werden sie versuchen, euch zu ergreifen. Sie werden euch verfolgen und euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern und euch vor Könige und Machthaber zerren, weil ihr euch ganz zu mir gestellt habt.13 Das wird für euch eine Gelegenheit sein, mit euren Worten und eurem Leben zu mir zu stehen.14 So nehmt euch fest vor, dass ihr euch nicht vorher von Sorgen darüber bestimmen lasst, was ihr antworten sollt.15 Denn ich werde euch sprachfähig machen und euch mit einer solchen Weisheit ausstatten, dass keiner eurer Gegner in der Lage sein wird, euch zu widerstehen oder etwas gegen euch zu sagen.16 Ihr werdet selbst von euren Eltern und Geschwistern, euren Verwandten und euren Freunden ausgeliefert werden. Einige von euch werden sie umbringen.17 Ihr werdet von allen gehasst werden, weil ihr euch zu mir stellt.18 Dennoch wird kein einziges Haar auf eurem Kopf unbeachtet auf den Boden fallen.19 Durch eure Standhaftigkeit könnt ihr euer wahres Leben erhalten.20 Wenn ihr mit eigenen Augen seht, wie Jerusalem von Truppen umzingelt wird, dann wisst ihr, dass ihre völlige Zerstörung kurz bevorsteht.21 Dann sollen die, die in der Provinz Judäa leben, ins Bergland fliehen und die, die mitten in der Stadt wohnen, aus ihr herausgehen und die, die im Umland wohnen, nicht in sie hineingehen.22 Das sind dann die Tage der Vergeltung, wenn sich alles genau erfüllt, was in Gottes Buch vorausgesagt worden ist.23 Zu beklagen sind die Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ihre Kleinkinder stillen. Denn es wird eine furchtbare Not im ganzen Land herrschen und Gottes Strafe wird dieses Volk treffen.24 Die Einwohner des Landes werden von der Klinge des Schwertes niedergestreckt und unter alle Völker zerstreut werden. Die Stadt Jerusalem wird von den Angehörigen fremder Völker niedergetrampelt werden, bis die von Gott bestimmte Zeit der nichtjüdischen Völker zu ihrem Ende kommt.25 Dann wird es Wunderzeichen geben an der Sonne und am Mond und an den Sternen. Auf der Erde werden die Nationen nicht mehr aus noch ein wissen wegen der urgewaltigen Stürme und wegen des Aufbrausens des Meeres.26 Die Menschen werden schier vergehen vor Angst in Erwartung der Dinge, die über den ganzen Erdball kommen werden. Ja, die Grundkräfte der Himmel werden ins Wanken geraten.27 Dann werden sie alle den mächtigen Menschensohn sehen. Er wird in einer Wolke erscheinen, in großer Vollmacht und im Lichtglanz Gottes.28 Wenn sich all dies anbahnt, dann schaut auf und hebt eure Köpfe hoch, denn dann ist die Zeit eurer endgültigen Befreiung nahe herbeigekommen.«29 Jesus erzählte ihnen eine Beispielgeschichte: »Schaut euch den Feigenbaum und alle anderen Bäume an.30 Wenn ihr seht, wie sie ihre Frucht hervorbringen, dann könnt ihr selbst erkennen, dass die Erntezeit nahe ist.31 Genau das gilt auch bei euch: Wenn ihr seht, wie sich all diese Dinge ereignen, dann könnt ihr sicher wissen, dass die gute Herrschaft Gottes nahe herbeigekommen ist.32 Mit allem Nachdruck versichere ich euch: Diese Generation wird nicht aussterben, bis das alles geschieht!33 Ja, der Himmel selbst und die Erde werden zu ihrem Ende kommen. Aber meine Worte werden niemals ihre Gültigkeit verlieren.34 Deshalb achtet auf euch selbst, damit eure Herzen sich ja nicht verstricken in Vielfresserei und Besäufnissen und den alltäglichen Sorgen! Denn sonst könnte der große Gottestag plötzlich wie ein Fallnetz über euch kommen!35 Ja, er wird über alle Bewohner der gesamten Welt hereinbrechen.36 Deshalb seid immer wach und betet darum, dass ihr die Stärke aufbringen könnt, all dem zu entkommen, was sich zu geschehen anbahnt, und dass ihr dann aufrecht vor dem gewaltigen Menschensohn stehen könnt.«37 So hielt sich Jesus tagsüber im Tempelbereich auf und unterwies die Menschen. Doch dann verließ er die Stadt und verbrachte die Nächte auf dem Berg, der nach den Olivenbäumen Ölberg genannt wurde.38 Und die gesamte Volksgemeinde machte sich frühmorgens auf zum Tempel, um dort zu hören, was Jesus sagen würde.