Lukas 18

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Durch folgendes Gleichnis machte er ihnen deutlich, dass sie immer beten sollten, ohne sich entmutigen zu lassen.2 Er sagte: „In einer Stadt lebte ein Richter, der achtete weder Gott noch die Menschen.3 In derselben Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und ihn aufforderte, ihr zum Recht gegen jemand zu verhelfen, der ihr Unrecht getan hatte.4 Lange Zeit wollte der Richter nicht, doch schließlich sagte er sich: 'Ich mache mir zwar nichts aus Gott, und was die Menschen denken, ist mir egal,5 doch diese aufdringliche Witwe wird mir lästig. Ich muss ihr zum Recht verhelfen, sonst schlägt sie mir am Ende noch ins Gesicht.'“6 Der Herr fuhr fort: „Habt ihr gehört, was dieser Richter sagt, dem es ja gar nicht um Gerechtigkeit geht?7 Sollte Gott da nicht erst recht seinen Auserwählten zu ihrem Recht verhelfen, die Tag und Nacht zu ihm rufen? Wird er sie etwa lange warten lassen?8 Ich sage euch: Er wird dafür sorgen, dass sie schnell zu ihrem Recht kommen. Aber wird der Menschensohn wohl solch einen Glauben auf der Erde finden, wenn er kommt?“9 Dann wandte sich Jesus einigen Leuten zu, die voller Selbstvertrauen meinten, in Gottes Augen gerecht zu sein, und deshalb für die anderen nur Verachtung übrig hatten. Er erzählte ihnen folgendes Gleichnis:10 „Zwei Männer, ein Pharisäer und ein Zolleinnehmer, gingen zum Gebet in den Tempel.11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete für sich: 'Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, all diese Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder dieser Zolleinnehmer dort.12 Ich faste zweimal in der Woche und spende den zehnten Teil von all meinen Einkünften.'13 Der Zolleinnehmer jedoch blieb weit entfernt stehen und wagte nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich an die Brust und sagte: 'Gott, sei mir gnädig. Ich bin ein Sünder.'14 Ich sage euch: Dieser Mann wurde ‹von Gott› für gerecht angesehen, als er nach Hause ging, der andere nicht. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“15 Es wurden auch kleine Kinder zu Jesus gebracht, damit er sie ‹segnend› berühre. Als die Jünger das sahen, fuhren sie die Leute an.16 Doch Jesus rief die Kinder zu sich und erklärte: „Lasst doch die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Gottes Reich ist ja gerade für solche wie sie bestimmt.17 Ich versichere euch: Wer Gottes Reich nicht wie ein Kind annimmt, wird nie hineinkommen.“18 Einmal wurde Jesus von einem angesehenen Mann gefragt: „Guter Rabbi, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“19 „Was nennst du mich gut?“, entgegnete Jesus. „Gut ist nur Gott, sonst niemand.20 Du kennst doch die Gebote: 'Du sollst die Ehe nicht brechen, nicht morden, nicht stehlen, keine Falschaussagen machen, und ehren sollst du deinen Vater und deine Mutter!'“21 „Das alles habe ich von Jugend an befolgt“, erwiderte der Mann.22 Da sagte Jesus zu ihm: „Eins fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und gib ‹den Erlös› an die Armen – du wirst dann einen Schatz im Himmel haben – und komm, folge mir nach!“23 Der Mann wurde sehr traurig, als er das hörte, denn er hatte ein großes Vermögen.24 Als Jesus ihn so traurig sah, sagte er: „Wie schwer ist es doch für Wohlhabende, in Gottes Reich zu kommen!25 Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes Reich.“26 Da fragten die Zuhörer: „Wer kann dann überhaupt gerettet werden?“27 Jesus sagte: „Das menschlich Unmögliche ist möglich bei Gott.“28 Da erklärte Petrus: „Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir gefolgt.“29 „Ich versichere euch“, erwiderte Jesus, „jeder, der wegen Gottes Reich Haus, Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat,30 bekommt jetzt in dieser Zeit alles vielfach wieder und in der kommenden Welt das ewige Leben.“31 Dann nahm er die Zwölf beiseite und sagte: „Passt auf, wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf. Dort wird sich alles erfüllen, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben.32 Er wird den Fremden übergeben, die Gott nicht kennen. Er wird verspottet, gedemütigt und angespuckt werden.33 Und wenn sie ihn ausgepeitscht haben, werden sie ihn töten. Doch am dritten Tag wird er wieder auferstehen.“34 Die Jünger verstanden kein Wort. Der Sinn des Gesagten blieb ihnen verborgen; sie verstanden einfach nicht, was damit gemeint war.35 Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder an der Straße und bettelte.36 Er hörte eine große Menschenmenge vorbeiziehen und erkundigte sich, was das zu bedeuten habe.37 „Jesus von Nazaret kommt vorbei“, erklärte man ihm.38 Da fing er an zu rufen: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“39 Die Vorübergehenden fuhren ihn an, still zu sein. Doch er schrie nur umso lauter: „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“40 Jesus blieb stehen und befahl, den Mann zu ihm zu bringen. Als er herangekommen war, fragte Jesus:41 „Was möchtest du von mir?“ – „Herr, dass ich sehen kann!“, erwiderte der Blinde.42 „Du sollst sehen können“, sagte Jesus, „dein Glaube hat dich geheilt!“43 Im gleichen Augenblick konnte der Mann sehen. Er folgte Jesus und pries Gott. Und auch die ganze Menge, die dabei war, pries Gott.

Lukas 18

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Eines Tages zeigte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis, wie wichtig es ist, beständig zu beten und nicht aufzugeben. (Röm 12,12; Kol 4,2; 1Thess 5,17)2 »In einer Stadt lebte ein Richter«, sagte er. »Es war ein harter, gottloser Mann, der den Menschen mit Verachtung begegnete.3 Eine Witwe aus der Stadt sprach immer wieder bei ihm vor und forderte ihr Recht gegenüber jemandem, der ihr unrecht getan hatte.4 Der Richter ging eine Weile über ihre Klagen hinweg, doch irgendwann wurde er ihrer müde. ›Ich fürchte weder Gott noch Menschen‹, dachte er,5 ›aber diese Frau raubt mir den Verstand. Ich will zusehen, dass sie ihr Recht bekommt, damit sie mich mit ihren ständigen Anträgen verschont.[1]‹« (Lk 11,7)6 Und der Herr sagte: »Aus dem Handeln dieses ungerechten Richters sollt ihr etwas lernen:7 Wenn selbst er schließlich ein gerechtes Urteil fällte – wird Gott da nicht seinen Auserwählten, die ihn Tag und Nacht anflehen, ihr Recht verschaffen? Wird er sie vertrösten? (Offb 6,10)8 Ich sage euch, er wird ihnen Recht verschaffen, und zwar schnell! Doch wenn der Menschensohn wiederkommt, wie viele wird er dann vorfinden, die solch einen Glauben haben?« (1Tim 4,1)9 Dann erzählte Jesus ein paar Leuten, die sehr selbstgerecht waren und alle anderen mit Geringschätzung behandelten, folgendes Gleichnis:10 »Zwei Männer gingen in den Tempel, um zu beten. Der eine war ein Pharisäer, der andere ein Steuereintreiber.11 Der stolze Pharisäer stand da und betete: ›Ich danke dir, Gott, dass ich kein Sünder bin wie die anderen Menschen, wie die Räuber und die Ungerechten, die Ehebrecher oder besonders wie dieser Steuereintreiber da! Denn ich betrüge niemanden, ich begehe keinen Ehebruch, (Mt 6,5)12 ich faste zweimal in der Woche und gebe dir regelmäßig den zehnten Teil von meinem Einkommen.‹ (Mt 23,23)13 Der Steuereintreiber dagegen blieb in einigem Abstand stehen und wagte nicht einmal den Blick zu heben, während er betete: ›O Gott, sei mir gnädig, denn ich bin ein Sünder.‹14 Ich sage euch, dieser Sünder – und nicht der Pharisäer – kehrte heim als ein vor Gott Gerechtfertigter. Denn die Stolzen werden gedemütigt, die Demütigen aber werden geehrt werden.[2]« (Mt 23,12; Lk 14,11)15 Eines Tages brachten Eltern ihre kleinen Kinder zu Jesus. Er sollte ihnen die Hand auflegen und für sie beten. Doch die Jünger fuhren die Leute an, ihn nicht zu belästigen.16 Da rief Jesus die Kinder zu sich und sagte zu den Jüngern: »Lasst die Kinder doch zu mir kommen. Hindert sie nicht daran! Denn solchen gehört das Reich Gottes.17 Ich versichere euch: Wer nicht wie ein Kind glaubt, wird nicht ins Reich Gottes kommen.« (Mt 18,3)18 Ein führender Mann des jüdischen Volkes stellte Jesus einmal folgende Frage: »Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?«19 »Warum nennst du mich gut?«, fragte Jesus ihn. »Nur Gott ist wirklich gut.20 Doch du kennst die Gebote: ›Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht stehlen. Du sollst keine Falschaussage machen. Ehre deinen Vater und deine Mutter.‹[3]« (2Mo 20,1; 5Mo 5,17)21 Der Mann erwiderte: »Seit meiner Kindheit habe ich diese Gebote alle befolgt.«22 »Es gibt noch eines, das dir fehlt«, sagte daraufhin Jesus. »Verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir nach.« (Mt 6,20)23 Als der Mann das hörte, wurde er traurig, denn er war sehr reich.24 Jesus sah ihm nach, als er wegging, und sagte dann zu seinen Jüngern: »Wie schwer ist es doch für die Reichen, ins Reich Gottes zu kommen!25 Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt!«26 Als die Umstehenden das hörten, sagten sie: »Wer kann denn dann überhaupt gerettet werden?«27 Er antwortete: »Was menschlich gesehen unmöglich ist, ist bei Gott möglich.«28 Da sagte Petrus: »Wir haben unser Zuhause verlassen und sind dir nachgefolgt.« (Mt 4,19)29 »Ja«, erwiderte Jesus, »und ich versichere euch: Wer Haus oder Frau oder Geschwister oder Eltern oder Kinder für das Reich Gottes aufgegeben hat,30 wird es in diesem Leben vielfältig zurückbekommen und in der zukünftigen Welt das ewige Leben erhalten.«31 Jesus versammelte die zwölf Jünger um sich und erklärte ihnen: »Wie ihr wisst, werden wir nach Jerusalem gehen. Dort wird sich erfüllen, was die Propheten über den Menschensohn gesagt haben. (Ps 22,1; Jes 53,1; Lk 9,51; Lk 24,25)32 Man wird ihn an die Römer ausliefern, und er wird verspottet, gedemütigt und angespuckt werden. (Mt 16,21; Lk 9,22)33 Sie werden ihn auspeitschen und töten, doch am dritten Tag wird er wieder auferstehen.«34 Doch sie verstanden kein Wort. Die Bedeutung blieb ihnen verborgen, und sie begriffen nicht, wovon er sprach.35 Kurz vor Jericho saß ein blinder Bettler am Wegrand.36 Er hörte die große Menschenmenge vorüberziehen und fragte, was da los sei.37 Man sagte ihm, dass Jesus von Nazareth vorübergehe.38 Da fing er an zu rufen: »Jesus, Sohn Davids, hab Mitleid mit mir!« (Mt 9,27)39 Die Leute, die vor Jesus gingen, versuchten den Mann zum Schweigen zu bringen, aber er schrie nur noch lauter: »Sohn Davids, hab Mitleid mit mir!«40 Als Jesus ihn hörte, blieb er stehen und befahl, den Mann zu ihm zu bringen. Als er sich ihm näherte,41 fragte er ihn: »Was soll ich für dich tun?« Er bat: »Herr, ich möchte sehen können!« (Mk 10,36)42 Da sagte Jesus: »Du sollst wieder sehen können. Dein Glaube hat dich gerettet.« (Mt 9,22; Lk 7,50; Lk 17,19)43 Und augenblicklich konnte der Mann sehen. Er folgte Jesus und lobte Gott. Und auch alle anderen, die es miterlebt hatten, rühmten Gott. (Lk 19,37)

Lukas 18

Das Buch

von SCM Verlag
1 Jesus verdeutlichte seinen Zuhörern durch eine Beispielgeschichte, dass man immer beten und dabei nicht müde werden soll.2 Er sagte: »Es war einmal in einer Stadt ein Richter, der keinen Respekt vor Gott hatte und dem die Meinung anderer Leute völlig gleichgültig war.3 In dieser Stadt lebte auch eine Witwe. Sie kam zu diesem Richter und sagte: ›Hilf mir zu meinem Recht und verteidige mich gegen meinen Widersacher!‹4 Aber lange Zeit wollte er keinen Finger für sie krümmen. Doch dann sagte er zu sich selbst: ›Wenn ich auch keinen Respekt vor Gott habe und mich auch nicht um die Meinung der Leute schere,5 will ich jetzt doch, weil diese Witwe mich so belästigt, ihr zu ihrem Recht verhelfen. Denn sonst kommt sie am Ende noch und springt mir ins Gesicht!‹«6 Dann sagte Jesus, der Herr: »Ihr habt gehört, was dieser durch und durch ungerechte Richter gesagt hat.7 Jetzt stelle ich euch die Frage: Wird Gott nicht den Menschen zu ihrem Recht verhelfen, die er zu sich gezogen und auserwählt hat und die Tag und Nacht zu ihm schreien? Wird er sie etwa lange auf seine Hilfe warten lassen?8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich zu ihrem Recht verhelfen! Und dennoch stellt sich die Frage: Wird der von Gott gesandte Menschensohn eurer Meinung nach Glauben auf der Erde finden, wenn er kommt?«9 Dann erzählte Jesus einigen Leuten, die davon überzeugt waren, dass sie gerecht und viel besser waren als alle andern, diese Beispielgeschichte:10 »Zwei Männer wanderten hinauf zum Tempel, um dort zu beten. Der eine war ein Pharisäer und der andere ein Steuereintreiber.11 Der Pharisäer stand für sich allein und verrichtete sein Gebet mit diesen Worten: »O Gott, ich sage dir Dank, dass ich nicht so bin wie die übrigen Menschen, die Räuber, Ungerechten, Ehebrecher und auch nicht wie dieser Steuereintreiber!12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe ganz genau den zehnten Teil von allen meinen Einnahmen.‹13 Aber der Steuereintreiber stand in der hintersten Reihe und wagte es nicht, seine Augen zum Himmel aufzuheben. Stattdessen schlug er sich mit der Faust auf die Brust und sagte: ›Gott, vergib mir! Denn ich bin ein Sünder, durch und durch.‹14 Ich sage euch: Dieser Mann ging wieder vom Tempel nach Hause und hatte Gottes Vergebung erfahren, anders als der Pharisäer. Denn jeder, der sich selbst über andere erheben will, wird erniedrigt werden. Wer aber demütig ist, wird hoch erhoben werden.«15 Die Leute brachten auch ihre kleinen Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte. Als das seine Weggefährten sahen, wollten sie sie fortscheuchen.16 Aber Jesus rief sie zu sich und sagte: »Lasst es doch zu, dass die Kinder zu mir kommen! Hindert sie nicht daran! Denn gerade für sie ist die neue Wirklichkeit Gottes da!17 Feierlich versichere ich euch: Wer die neue Wirklichkeit Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht in sie hineinkommen.«18 Da stellte ein hochgestellter Mann ihm die Frage: »Lehrer, guter Mann! Wie kann ich sicherstellen, dass ich das ewig währende Leben als mein sicheres Erbe gewinne? Was muss ich dafür tun?«19 Jesus antwortete ihm: »Warum nennst du mich gut? Nur einer ist wirklich gut, und das ist Gott!20 Du kennst doch die Gebote Gottes: Du sollst keinen Ehebruch begehen. Du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst keine unwahren Behauptungen aufstellen! Erweise deinem Vater und deiner Mutter den Respekt, der ihnen zukommt!«21 Da sagte er: »Das alles habe ich gewissenhaft beachtet, seit ich ein Kind war!«22 Als Jesus das hörte, sagte er zu ihm: »Eine Sache fehlt dir noch. Verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Menschen, die Not leiden. So wirst du einen Schatz in Gottes Himmel besitzen. Und dann komm und folge mir nach!«23 Als der Mann das hörte, erfasste ihn große Trauer, weil er sehr reich war.24 Als Jesus sah, wie traurig er wurde, sagte er: »Wie außerordentlich schwierig ist es für die, die große Reichtümer besitzen, sich aufzumachen, um in die neue Wirklichkeit Gottes zu gelangen!25 Es ist eher möglich, dass sich ein Kamel durch ein Nadelöhr zwängt, als dass ein Reicher in Gottes guten Herrschaftsbereich eintritt.«26 Da sagten die, die das hörten: »Wer kann denn dann überhaupt Gottes Heil erleben?«27 Darauf erwiderte Jesus: »Das, was für Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich!«28 Da sagte Petrus: »Sieh doch, wir haben das, was uns lieb und wert war, hinter uns gelassen und sind dir nachgefolgt!«29 Jesus antwortete: »Ich versichere euch feierlich: Es gibt keinen Einzigen, der seine Heimat oder seine Frau oder seine Geschwister oder Eltern oder Kinder wegen Gottes neuer Wirklichkeit hinter sich lässt,30 der das alles nicht auf vielfältige Weise wiedererhält in dieser gegenwärtigen Weltzeit und außerdem noch in der zukünftigen Weltzeit das unvergängliche Leben!«31 Dann nahm Jesus seine zwölf Gefährten beiseite und sagte zu ihnen: »Achtet genau auf das, was ich sage! Wir befinden uns jetzt auf dem Weg nach Jerusalem. Dort wird sich all das ereignen, was die Propheten in Gottes Buch über den Menschensohn niedergeschrieben haben!32 Er wird in die Hände der Nichtjuden ausgeliefert, verspottet, verhöhnt und bespuckt werden.33 Wenn sie ihn ausgepeitscht haben, werden sie ihn töten. Aber am dritten Tag wird er wieder zum Leben auferstehen.«34 Doch sie verstanden nichts von all dem. Das, was Jesus sagte, war für sie völlig unbegreiflich. Sie verstanden seine Aussagen überhaupt nicht.35 Dann ereignete sich Folgendes: Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß dort ein blinder Mann am Wegrand.36 Der hörte, dass eine große Menschenmenge an ihm vorüberlief. So fragte er, was da los war.37 Sie erzählten ihm, dass Jesus, der Mann aus Nazareth, gerade vorüberging.38 Da rief er aus: »Jesus, du Davidssohn, nimm dich meiner an!«39 Doch die, die vorübergingen, wiesen ihn zurecht, er solle den Mund halten. Doch er schrie nur noch viel lauter: »Du Davidssohn, erweise mir deine Barmherzigkeit!«40 Da blieb Jesus stehen und gab die Anweisung, diesen Mann zu ihm zu bringen. Als der Blinde nahe bei ihm war, stellte Jesus ihm die Frage:41 »Was willst du, dass ich für dich tun soll?« Er sagte: »Herr, ich möchte wieder sehen!«42 Jesus sagte zu ihm: »Sei wieder sehend! Dein Vertrauen hat dir die entscheidende Hilfe gebracht.«43 Im selben Augenblick konnte er wieder sehen und wurde ein Nachfolger von Jesus. Dabei lobte und pries er Gott. Und die ganze Volksmenge, die das miterlebte, gab Gott die Ehre.