Richter 14

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Als Simson einmal nach Timna[1] hinunterging, sah er dort eine junge Philisterin, die ihm gut gefiel.2 Er ging nach Hause und sagte zu seinen Eltern: „Ich habe in Timna eine junge Philisterin gesehen. Sorgt dafür, dass ich sie heiraten kann!“3 Seine Eltern erwiderten: „Gibt es denn in unserem Stamm und in unserem ganzen Volk kein Mädchen für dich? Musst du unbedingt eine Philisterin zur Frau nehmen, eine von diesen Unbeschnittenen?“[2] Doch Simson sagte zu seinem Vater: „Sorge dafür, dass ich sie bekomme! Sie gefällt mir!“ (1Mo 17,9)4 Seine Eltern konnten nicht wissen, dass das von Jahwe so geplant war, weil er einen Anlass haben wollte, gegen die Philister vorzugehen, die damals über Israel herrschten.5 Simson machte sich also mit seinem Vater und seiner Mutter auf den Weg. In der Nähe der Weinberge von Timna – Simson war vom Weg abgebogen – stand ihm plötzlich ein junger Löwe brüllend gegenüber.6 Da kam der Geist Jahwes über Simson. Er packte den Löwen und zerriss ihn mit bloßen Händen, als würde er ein Ziegenböckchen zerlegen. Seinen Eltern erzählte er aber nichts davon.7 Als er nach Timna kam, sprach er mit der Philisterin. Sie gefiel ihm gut.8 Einige Zeit später ging er wieder nach Timna, um die Hochzeit zu feiern. Dabei bog er vom Weg ab, um nach dem toten Löwen zu sehen. Da fand er in dem vertrockneten Kadaver einen Bienenschwarm und Honig.9 Er löste den Honig heraus und begann, im Weitergehen davon zu essen. Dann ging er zu seinem Vater und seiner Mutter und gab ihnen ebenfalls davon. Er sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Kadaver des Löwen herausgeschält hatte.10 In Timna kümmerte sich sein Vater um den Ehevertrag,[3] während Simson ein Trinkgelage vorbereitete, wie die jungen Leute das eben so machten. (Ri 8,31)11 Sobald Simson angekommen war, stellten sie ihm dreißig junge Männer[4] an die Seite.12 Simson sagte zu ihnen: „Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es innerhalb der Festwoche lösen könnt, werde ich jedem von euch ein Leinenhemd und ein Festgewand geben.13 Wenn ihr es aber nicht herausbekommt, dann müsst ihr mir dreißig Leinenhemden und dreißig Festgewänder geben.“ – „Gut“, sagten sie, „lass uns dein Rätsel hören!“14 Er sagte: „Vom Fresser kam Fraß, vom Starken kam Süßes.“ Drei Tage lang grübelten sie über dem Rätsel und konnten es nicht lösen.15 Am siebten Tag bedrohten sie Simsons Frau: „Bring deinen Mann dazu, dir die Lösung zu verraten, und sag sie uns, sonst werden wir dich mit der ganzen Familie deiner Eltern verbrennen. Habt ihr uns denn eingeladen, um uns arm zu machen?“16 Simsons Frau brach in Tränen aus, als sie bei ihrem Mann war. „Verabscheust du mich denn so?“, schluchzte sie. „Du liebst mich ja gar nicht! Du hast meinen Landsleuten ein Rätsel aufgegeben und verschweigst mir die Lösung.“ – „Ich habe sie nicht einmal meinem Vater und meiner Mutter gesagt“, erwiderte er, „warum sollte ich sie dann bei dir ausplaudern?“17 Sie hatte die ganze Festwoche geweint, wenn sie bei ihm war. Am siebten Tag schließlich verriet er ihr die Lösung, weil sie ihm so zusetzte. Und sie gab diese ihren Landsleuten weiter.18 Noch vor dem Sonnenuntergang sagten die Männer der Stadt zu Simson: „Was ist süßer als Honig und stärker als ein Löwe?“ Simson erwiderte: „Hättet ihr nicht mein Kälbchen genommen, wärt ihr nie auf die Lösung gekommen!“19 Da kam der Geist des Herrn über Simson. Er ging nach Aschkelon[5] hinunter, erschlug dort dreißig Männer, zog ihnen ihre Gewänder aus und brachte sie den jungen Männern, die sein Rätsel gelöst hatten. Dann kehrte er voller Zorn in das Haus seiner Eltern zurück.20 Simsons Frau aber wurde mit dem Brautführer, einem der dreißig Männer, verheiratet.

Richter 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Simson ging hinab nach Timna und sah eine Frau in Timna unter den Töchtern der Philister. (Jos 19,43)2 Und als er heraufkam, sagte er’s seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich hab eine Frau gesehen in Timna unter den Töchtern der Philister; nehmt mir nun diese zur Frau.3 Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist denn nun keine Frau unter den Töchtern deiner Brüder und in deinem ganzen Volk, dass du hingehst und willst eine Frau nehmen von den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Nimm mir diese, denn sie gefällt meinen Augen. (1Mo 34,14; 2Mo 34,16)4 Aber sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es von dem HERRN kam; denn er suchte einen Anlass gegen die Philister. Die Philister aber herrschten zu der Zeit über Israel.5 So ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna. Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, siehe, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen.6 Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er zerriss ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Er sagte aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. (Ri 13,25; 1Sam 17,34)7 Als er nun hinkam, redete er mit der Frau, und Simson hatte Gefallen an ihr.8 Und nach einigen Tagen kam er wieder, um sie zu holen, und bog vom Wege ab, um nach dem Aas des Löwen zu sehen. Siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Leibe des Löwen und Honig.9 Und er nahm davon in seine Hände und aß im Gehen und kam zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, dass sie auch aßen. Er sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Leibe des Löwen genommen hatte.10 Und als sein Vater hinkam zu der Frau, machte Simson dort ein Hochzeitsgelage, wie es die jungen Leute zu tun pflegen.11 Und als sie ihn sahen, gaben sie ihm dreißig Gesellen, die bei ihm sein sollten.12 Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen des Gelages, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider. (1Mo 29,27; 1Kön 10,1; Hes 17,2)13 Könnt ihr’s aber nicht erraten, so sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf, lass uns hören!14 Er sprach zu ihnen: Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten.15 Am vierten Tage sprachen sie zu Simsons Frau: Überrede deinen Mann, dass er uns des Rätsels Lösung sagt, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hierher geladen, um uns arm zu machen? (Ri 16,5)16 Da weinte Simsons Frau vor ihm und sprach: Du bist mir gram und hast mich nicht lieb. Du hast meinen Leuten ein Rätsel aufgegeben und hast mir’s nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich hab’s meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und dir sollte ich’s sagen?17 Und sie weinte vor ihm die sieben Tage, die sie feierten; aber am siebenten Tage sagte er es ihr, denn sie drang in ihn. Sie aber sagte des Rätsels Lösung ihren Leuten weiter. (Ri 16,16)18 Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig? Was ist stärker als der Löwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt hättet, so hättet ihr mein Rätsel nicht getroffen.19 Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er ging hinab nach Aschkelon und erschlug dreißig Mann unter ihnen und nahm ihre Gewänder und gab Feierkleider denen, die das Rätsel erraten hatten. Und sein Zorn entbrannte und er ging hinauf in seines Vaters Haus. (Ri 3,10)20 Aber Simsons Frau wurde seinem Gesellen gegeben, der sein Brautführer gewesen war. (Ri 15,2)

Richter 14

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und Simson ging hinab nach Timna, und in Timna sah er eine von den Philisterinnen. (1Mo 16,1; 1Mo 38,12)2 Und er kam herauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter und sagte: Ich habe in Timna eine von den Philisterinnen gesehen. Nun holt sie mir als Frau. (1Mo 34,4)3 Aber sein Vater und seine Mutter sagten zu ihm: Gibt es denn keine Frau bei den Töchtern deiner Brüder und in deinem ganzen Volk, dass du hingehst, um von den Philistern, den Unbeschnittenen, eine Frau zu holen? Und Simson sagte zu seinem Vater: Sie sollst du mir bringen, denn in meinen Augen ist sie die Richtige. (1Mo 15,18; 1Mo 24,3; 1Mo 34,14; Jos 23,12)4 Sein Vater und seine Mutter aber erkannten nicht, dass das vom HERRN kam, denn dieser suchte einen Vorwand gegen die Philister. Und zu jener Zeit herrschten die Philister in Israel. (1Mo 24,50; Jos 11,20; 1Kön 10,7; 1Kön 12,15)5 Und Simson ging mit seinem Vater und seiner Mutter hinab nach Timna. Und sie kamen zu den Weinbergen von Timna, und sieh, da kam ein junger Löwe brüllend auf ihn zu.6 Da durchdrang ihn der Geist des HERRN, und er riss ihn auseinander, wie man ein Zicklein auseinander reisst, obwohl er nichts in der Hand hatte. Seinem Vater und seiner Mutter aber berichtete er nicht, was er getan hatte. (Ri 3,10; 1Sam 17,34)7 Dann ging er hinab und redete mit der Frau; und in den Augen Simsons war sie die Richtige.8 Und nach einiger Zeit kehrte er zurück, um sie zu heiraten, und er bog vom Weg ab, um nach dem Kadaver des Löwen zu sehen, und sieh, ein Bienenschwarm war im Leib des Löwen und Honig.9 Und er nahm ihn mit seinen Händen heraus und ass im Weitergehen. Und er ging zu seinem Vater und seiner Mutter und gab ihnen davon, und sie assen. Er berichtete ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Kadaver des Löwen herausgenommen hatte. (Spr 24,13)10 Und sein Vater ging hinab zu der Frau, und Simson veranstaltete dort ein Gastmahl, denn so machen es die jungen Männer. (1Mo 29,22)11 Und als sie ihn sahen, holten sie dreissig Gefährten, und die waren bei ihm.12 Und Simson sagte zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir in den sieben Tagen des Gastmahls die Lösung sagen könnt und sie findet, werde ich euch dreissig Hemden und dreissig Wechselkleider geben. (1Mo 29,27; 1Mo 45,22; 1Kön 10,1; 2Kön 5,22; Hes 17,2)13 Wenn ihr sie mir aber nicht sagen könnt, sollt ihr mir dreissig Hemden und dreissig Wechselkleider geben. Da sagten sie zu ihm: Gib dein Rätsel auf, damit wir es hören.14 Und er sprach zu ihnen: Aus dem Fresser kam Nahrung, und aus einem Starken kam Süsses. Aber sie konnten das Rätsel drei Tage lang nicht lösen.15 Und am vierten Tag sagten sie zu Simsons Frau: Verführe deinen Mann, damit er uns die Lösung sagt, sonst verbrennen wir dich und deine ganze Familie im Feuer. Habt ihr uns eingeladen, um uns arm zu machen? Ist es nicht so? (Ri 12,1; Ri 16,5)16 Da weinte Simsons Frau bei ihm und sagte: Du hasst mich nur und liebst mich nicht. Du hast den Angehörigen meines Volks das Rätsel aufgegeben und hast mir die Lösung nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Sieh, meinem Vater und meiner Mutter habe ich sie nicht gesagt - da sollte ich sie dir sagen? (Ri 16,15)17 Sie aber weinte bei ihm die sieben Tage, solange sie das Gastmahl hielten; am siebten Tage aber sagte er ihr die Lösung, denn sie bedrängte ihn. Und sie sagte die Lösung den Angehörigen ihres Volks. (Ri 16,16)18 Und am siebten Tag sprachen die Männer der Stadt zu ihm, bevor er nach Cheres kam: Was ist süsser als Honig? Und was ist stärker als ein Löwe? Er aber sprach zu ihnen: Hättet ihr nicht mit meiner Kuh gepflügt, hättet ihr mein Rätsel nicht gelöst.19 Und der Geist des HERRN durchdrang ihn, und er ging hinab nach Aschkelon und erschlug dreissig Mann von ihnen. Und er nahm ihre Ausrüstung und gab denen, die das Rätsel gelöst hatten, die Wechselkleider. Und sein Zorn entbrannte, und er ging hinauf in das Haus seines Vaters. (Ri 1,18; Ri 3,10)20 Simsons Frau aber wurde seinem Gefährten gegeben, seinem nächsten Freund. (Ri 15,2)