1„Ruf doch! Antwortet einer? / An wen von den Heiligen wendest du dich?2Den Narren bringt der Unwille um, / den Dummkopf tötet der Eifer.3Einen Narren sah ich Wurzeln schlagen / und verfluchte sogleich seinen Wohnsitz.4Seine Kinder bleiben fern vom Glück, / man zertritt sie im Tor und niemand rettet sie.5Ein Hungriger verzehrt seine Ernte, / selbst aus den Dornen holt er sie weg. / Durstige lechzen nach seinem Gut.6Nicht aus dem Staub geht Unheil hervor, / Mühsal sprosst nicht aus der Erde.7Doch der Mensch ist zur Mühsal geboren, / wie der Funkenwirbel, der aus dem Feuer fliegt.“
Hiob soll zu Gott umkehren
8„Doch ich, ich würde Gott suchen, / ich brächte meine Sache vor den,9der Großes und Unergründliches tut, / Wunderbares ohne Zahl; /10der Regen auf die Erde gibt / und Wasser auf die Fluren schickt, /11um Niedrige in die Höhe zu bringen, / Trauernde wieder glücklich zu machen.12Er vereitelt die Pläne der Durchtriebenen, / ihre Hände schaffen keinen Erfolg.13Er fängt die Klugen in ihrer List[1] / und lässt sie stolpern über ihren Entschluss.14Am hellen Tag stoßen sie an wie im Dunkeln / und tappen am Mittag wie in der Nacht.15So rettet er vor dem Schwert ihres Mundes, / aus der Faust des Starken den Bedürftigen.16So kann der Schwache Hoffnung haben, / und die Bosheit verschließt ihren Mund.“
Dann würde er wiederhergestellt
17„Glücklich der Mensch, den Gott bestraft! / Verachte die Zucht des Allmächtigen nicht!18Denn er fügt Schmerzen zu und verbindet, / er schlägt Wunden, und er heilt sie auch.19Aus sechs Nöten reißt er dich heraus, / in sieben tastet dich kein Unglück an.20In Hungersnot erlöst er dich vom Sterben, / im Krieg vor dem gewaltsamen Tod.21Vor der Geißel böser Zungen schützt er dich, / du musst Gewalt nicht fürchten, wenn sie kommt.22Verwüstung und Hunger wirst du verlachen, / vor wilden Tieren hast du keine Angst.23Du bist mit den Steinen des Feldes im Bund, / das Raubwild ist im Frieden mit dir.24Du wirst sehen, dass dein Zelt im Frieden ist, / und wenn du deine Wohnung prüfst, so fehlt dir nichts.25Du wirst sehen, dass deine Nachkommen zahlreich sind, / deine Sprösslinge wie das Kraut auf der Erde.26Hoch betagt gehst du ins Grab, wie reifes Korn, das eingefahren wird.27Sieh, das haben wir erforscht, so ist es. / Wir haben es gehört, nun merke es dir!“
Hiob 5
Lutherbibel 2017
von Deutsche Bibelgesellschaft1Rufe doch, ob einer dir antwortet! Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?2Denn einen Toren tötet der Unmut, und den Unverständigen bringt der Eifer um.3Ich sah einen Toren Wurzel schlagen, und sogleich fluchte ich seinem Hause. (Ps 37,35)4Seinen Kindern bleibt Hilfe fern, und sie werden zerschlagen im Tor; denn kein Erretter ist da.5Seine Ernte verzehrt der Hungrige, und auch aus den Hecken holt er sie, und nach seinem Gut lechzen die Durstigen.6Denn Unheil geht nicht aus der Erde hervor, und Mühsal wächst nicht aus dem Acker;7sondern der Mensch wird zur Mühsal geboren, wie die Funken des Feuers emporfliegen.8Ich aber würde mich zu Gott wenden und meine Sache vor ihn bringen,9der große Dinge tut, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, die nicht zu zählen sind, (Hi 9,10)10der den Regen aufs Land gibt und Wasser kommen lässt auf die Gefilde,11der die Niedrigen erhöht und den Betrübten emporhilft. (Ps 75,8; Lk 1,52)12Er macht zunichte die Pläne der Klugen, dass ihre Hände nichts zustande bringen.13Er fängt die Weisen in ihrer Klugheit und stürzt den Rat der Verkehrten, (1Kor 3,19)14dass sie am Tage in Finsternis laufen und tappen am Mittag wie in der Nacht. (Jes 59,9)15Er hilft dem Armen vor dem Schwert, vor ihrem Mund und vor der Hand des Mächtigen den Elenden.16Dem Armen wird Hoffnung zuteil, und die Bosheit muss ihren Mund zuhalten.17Siehe, selig ist der Mensch, den Gott zurechtweist; darum widersetze dich der Zucht des Allmächtigen nicht. (Ps 94,12; Spr 3,11)18Denn er verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt. (5Mo 32,39; Hos 6,1)19In sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in sieben wird dich kein Übel anrühren. (Ps 37,24; Spr 24,16)20In der Hungersnot wird er dich vom Tod erlösen und im Kriege von des Schwertes Gewalt.21Er wird dich verbergen vor der Geißel der Zunge, dass du dich nicht fürchten musst, wenn Verderben kommt.22Über Verderben und Hunger wirst du lachen und dich vor den wilden Tieren im Lande nicht fürchten.23Denn dein Bund wird sein mit den Steinen auf dem Felde, und die wilden Tiere werden Frieden mit dir halten, (Jes 11,6; Hos 2,20)24und du wirst erfahren, dass deine Hütte Frieden hat, und wirst deine Stätte überschauen und nichts vermissen,25und du wirst erfahren, dass deine Kinder sich mehren und deine Nachkommen wie das Gras auf Erden sind,26und du wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingebracht werden zur rechten Zeit.27Siehe, das haben wir erforscht, so ist es; darauf höre und merke du dir’s.
Hiob 5
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Ruf doch! Gibt dir einer Antwort? Und an wen von den Heiligen willst du dich wenden? (Hi 1,6; Hi 33,23)2Den Toren bringt der Unmut um, und den Einfältigen tötet der Eifer.3Einen Toren sah ich Wurzeln schlagen und verfluchte sogleich seine Wohnstatt. (Ps 37,35; Jer 12,1)4Fern von jeder Hilfe sind seine Kinder, und sie werden zertreten im Tor, und keiner ist da, der rettet. (Hi 1,18)5Seine Ernte verzehrt ein Hungriger, selbst aus den Dornen holt er sie heraus, und Durstige lechzen nach seinem Gut. (Hi 1,14)6Nicht aus dem Staub geht das Unheil hervor, und nicht aus der Erde sprosst die Mühsal. (1Mo 3,17)7Der Mensch ist zur Mühsal geboren, wie Feuerfunken nach oben fliegen.8Ich aber würde mich an Gott wenden und meine Sache vor Gott bringen, (Hi 8,5; Hi 11,13; 1Petr 5,7)9der Grosses tut und Unergründliches, Wunderbares, ohne Zahl. (Hi 9,10; Hi 36,26; Hi 37,5; Ps 40,6)10Er lässt es auf die Erde regnen und sendet Wasser auf die Fluren. (Hi 28,26; Hi 36,27; Hi 37,4)11Er erhöht die Niedrigen, und die Trauernden werden wieder glücklich. (1Sam 2,8; Hi 22,29; Ps 75,8; Ps 126,5; Lk 1,52)12Er vereitelt die Pläne der Klugen, und ihre Hände bringen nichts zustande.13Er fängt die Weisen in ihrer Klugheit, und der Plan der Schlauen läuft ins Leere. (1Kor 3,19)14Am Tag geraten sie in Finsternis, und am Mittag tappen sie umher wie bei Nacht. (1Mo 19,11; 2Mo 10,21; Hi 12,25; Hi 18,18)15Er aber rettet vor dem Schwert, vor ihrem Mund und vor der Hand des Starken den Armen. (Hi 36,6; Ps 35,10)16So kann der Schwache Hoffnung haben, und die Bosheit verschliesst ihr Maul. (Ps 107,41)17Wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist. So verachte die Zucht Schaddais[1] nicht! (Hi 33,19; Hebr 12,5; Jak 1,12)18Er verletzt, und er verbindet, er schlägt Wunden, und seine Hände heilen. (5Mo 32,39; Hos 6,1)19Aus sechs Nöten rettet er dich, und in sieben rührt kein Leid dich an. (Ps 34,20; Ps 91,10; Spr 24,16)20In Hungersnot erlöst er dich vom Tod und im Krieg aus der Gewalt des Schwerts. (Ps 33,19; Ps 37,19)21Vor der Geissel der Zunge bist du geborgen und musst dich nicht fürchten, wenn das Verderben kommt.22Über Verderben und Hunger kannst du lachen, und vor wilden Tieren musst du dich nicht fürchten. (Jes 11,6; Jes 35,9; Jes 65,25; Hes 34,25)23Mit den Steinen des Ackers stehst du im Bund, und die Tiere des Feldes leben mit dir in Frieden.24Da wirst du sehen, dass dein Zelt sicher ist, und wenn du deine Wohnstatt prüfst, so fehlt dir nichts.25Da wirst du sehen, dass deine Nachkommen zahlreich sind und deine Sprösslinge wie das Kraut der Erde. (Ps 72,16)26Hochbetagt gehst du ins Grab, wie man Garben einbringt zu ihrer Zeit. (1Mo 25,8; 1Mo 35,29)27Sieh, das haben wir ergründet, so ist es. Höre es und begreife es.