Hiob 17

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 „Mein Geist ist gebrochen, / meine Tage gelöscht, / das Grab wartet auf mich.2 Nichts als Spott begleitet mich, / die ganze Nacht verfolgt mich ihr Gezänk.3 Sei du selbst mein Bürge bei dir! / Wer sonst würde die Hand für mich geben?4 Ihr Herz hast du ja der Einsicht verschlossen, / darum erlaubst du ihnen keinen Triumph.5 Gibt jemand seine Freunde preis, / werden die Augen seiner Kinder verdorren.6 Zum Spott für die Leute stellt er mich hin / als einen, dem man ins Angesicht spuckt.7 Mein Auge ist trüb vor Gram, / meine Glieder sind wie ein Schatten.8 Die Aufrechten sind darüber entsetzt, / und der Schuldlose empört sich über den Bösen.9 Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, / wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft.10 Kommt alle nur wieder heran, / ich finde doch keinen Weisen bei euch.“11 „Meine Tage sind vorbei, / zunichte meine Pläne / und das, was in meinem Herzen war.12 Die Nacht machen sie zum Tag, / Licht soll im Dunkeln sein.13 Ich hoffe nichts mehr, / bei den Toten bin ich zu Hause, / in der Finsternis mache ich mir das Bett.14 Zum Grab sage ich: 'Du bist mein Vater!', / und zum Gewürm: 'Mutter und Schwester!'15 Wo ist nun meine Hoffnung? / Wer kann sie denn sehen?16 Sie steigt mit mir zu den Toten hinab / und sinkt mit mir in den Staub.“

Hiob 17

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Mein Geist ist zerbrochen, meine Tage sind ausgelöscht; nur das Grab bleibt mir.2 Fürwahr, Gespött umgibt mich, und auf ihrem Hadern muss mein Auge weilen.3 Sei du selbst mein Bürge bei dir – wer sonst soll für mich bürgen? (Hi 16,19)4 Denn du hast ihrem Herzen den Verstand verborgen, darum wirst du ihnen den Sieg nicht geben.5 Zum Teilen lädt einer Freunde ein, doch die Augen seiner Kinder müssen verschmachten.6 Er hat mich zum Sprichwort unter den Leuten gemacht, und ich muss mir ins Angesicht speien lassen. (Hi 30,9)7 Mein Auge ist dunkel geworden vor Gram, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.8 Darüber entsetzen sich die Gerechten, und die Unschuldigen entrüsten sich über die Ruchlosen.9 Aber der Gerechte hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, nimmt an Stärke zu.10 Wohlan, kehrt euch alle wieder her und kommt; ich werde dennoch keinen Weisen unter euch finden!11 Meine Tage sind vergangen; zerrissen sind meine Pläne, die mein Herz besessen haben.12 Nacht will man mir zum Tag machen: Licht sei näher als Finsternis.13 Wenn ich auch lange warte, so ist doch bei den Toten mein Haus, und in der Finsternis ist mein Bett gemacht.14 Das Grab nenne ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester.15 Worauf soll ich denn hoffen? Und wer sieht noch Hoffnung für mich?16 Hinunter zu den Toten wird sie fahren, wenn alle miteinander im Staub liegen.

Hiob 17

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Mein Geist ist verstört, meine Tage sind ausgelöscht, mir bleibt nur das Grab.2 Nichts als Spott begleitet mich, und von ihren Anfeindungen kommt mein Auge nicht los. (Hi 12,4; Hi 17,6; Hi 30,9)3 Sei du selbst mein Bürge bei dir! Wer sonst wäre bereit, für mich zu bürgen? (Hi 16,19; Spr 6,1)4 Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, darum wirst du ihnen den Sieg nicht geben.5 Zum Teilen lädt einer die Freunde ein, doch die Augen seiner Kinder verschmachten.6 Er hat mich bei den Menschen zum Spott gemacht, und ich muss mir ins Angesicht spucken lassen. (Hi 16,20; Hi 17,2; Jes 50,6)7 Und mein Auge ist vor Gram erloschen, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.8 Die Aufrechten entsetzen sich darüber, und der Unschuldige empört sich über den Ruchlosen.9 Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, wird stark. (Ps 24,4; Spr 4,18)10 Ihr alle aber, kommt nur wieder her, ich finde doch keinen Weisen unter euch. (Hi 6,29; Hi 12,2)11 Meine Tage sind dahin, zerrissen meine Pläne, die Wünsche meines Herzens.12 Die Nacht erklären sie zum Tag: Das Licht werde die Finsternis vertreiben.13 Ich erhoffe nichts mehr, das Totenreich ist mein Haus, in der Finsternis habe ich mein Lager ausgebreitet. (Hi 3,13)14 Zur Grube sage ich: Du bist mein Vater!, zur Made: Meine Mutter, meine Schwester!15 Wo aber ist meine Hoffnung, und wer kann schauen, was ich erhoffe? (Hi 14,19)16 Fährt es mit mir ins Totenreich, und sinken wir zusammen in den Staub?