1Ich wünsche von Herzen, meine Geschwister, und flehe zu Gott, dass die Angehörigen meines Volkes gerettet werden.2Denn ich kann ihnen bezeugen, dass sie sich mit großem Eifer für Gott einsetzen. Doch was ihnen fehlt, ist die richtige Erkenntnis.3Sie begreifen nicht, worum es bei der Gerechtigkeit Gottes geht, und versuchen, durch ihre eigene Gerechtigkeit vor Gott zu bestehen. Aber damit haben sie sich Gottes Gerechtigkeit verweigert.4Denn mit Christus hat der Weg des Gesetzes sein Ziel erreicht. Jetzt wird jeder, der glaubt, für gerecht erklärt.5Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die auf dem Gesetz beruht, so: „Wer sich nach seinen Vorschriften gerichtet hat, gewinnt das Leben.“[1] (3Mo 18,5)6Aber die Gerechtigkeit, die auf dem Glauben beruht, sagt: „Du musst dich nicht fragen: 'Kann denn jemand in den Himmel hinaufsteigen?'“ – als müsste man Christus von dort herabholen –7„oder: 'Kann jemand in den Abgrund hinuntersteigen?'“ – als müsste man Christus von den Toten heraufholen.8Im Gegenteil, sie sagt: „Das Wort ist dir ganz nah. Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen.“[2] Mit diesem Wort ist die Botschaft vom Glauben gemeint, die wir predigen. (5Mo 30,12)9Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.10Denn man wird für gerecht erklärt, wenn man mit dem Herzen glaubt, man wird gerettet, wenn man seinen Glauben mit dem Mund bekennt.11Denn die Schrift sagt: „Wer ihm vertraut, wird nicht enttäuscht werden.“ (Jes 28,16)12Es gibt da keinen Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden, denn sie haben alle denselben Herrn, und er lässt alle an seinem Reichtum Anteil haben, alle, die ihn anrufen.13Denn „jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“[3] (Apg 2,21)14Doch wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht glauben? Und wie sollen sie an den glauben, den sie nicht gehört haben?[4] Und wie sollen sie hören, wenn ihnen keiner die Botschaft bringt?15Aber wie soll die Botschaft verkündigt werden, wenn niemand den Auftrag dazu bekommen hat? Es steht ja schon geschrieben: „Was für eine Freude ist es, wenn die Boten kommen und gute Nachricht bringen.“ (Jes 52,7)16Leider haben nicht alle auf diese gute Nachricht gehört. Schon Jesaja sagt: „Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt?“ (Jes 53,1)17Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft, die Verkündigung aber durch das Wort des Christus.18Nun frage ich: „Haben sie die Botschaft etwa nicht gehört?“ Aber natürlich haben sie sie gehört! „Ihr Ruf ging ja über die ganze Erde, ihre Nachricht bis ans Ende der Welt.“ (Ps 19,4)19Ich frage weiter: „Hat Israel sie etwa nicht verstanden?“ Die Antwort steht schon bei Mose: „Ich werde euch eifersüchtig machen auf ein Nicht-Volk und zornig über eine Nation, die gar nichts ‹von mir› weiß.“ (5Mo 32,21)20Und Jesaja wagt sogar zu sagen: „Ich ließ mich von denen finden, die nicht einmal nach mir suchten, ich habe mich denen gezeigt, die nicht nach mir fragten.“ (Jes 65,1)21Über Israel aber sagt er: „Den ganzen Tag habe ich meine Hände nach einem Volk ausgestreckt, das ungehorsam und widerspenstig ist.“ (Jes 65,2)
1Liebe Brüder und Schwestern,[1] mein Herzenswunsch und meine Bitte an Gott ist, dass die Angehörigen meines Volkes gerettet werden. (Röm 9,1)2Ich kann ihnen bezeugen, dass sie sich mit brennendem Eifer für die Sache Gottes einsetzen. Aber ihr Eifer beruht nicht auf der richtigen Einsicht.3Sie begreifen nicht, dass Gott selbst eingegriffen hat, damit Menschen vor ihm als gerecht bestehen können. Deshalb suchen sie durch eigene Anstrengungen Gerechtigkeit zu erringen, anstatt sich Gott zu unterwerfen, der in seiner Gerechtigkeit, nämlich seiner heilschaffenden Treue, für sie gehandelt hat. (Röm 1,17)4Denn seit Christus ist das Gesetz nicht mehr der Weg zum Heil.[2] Vielmehr gilt jetzt: Alle, die im Glauben auf Christus vertrauen, werden vor dem Gericht Gottes als gerecht anerkannt werden. (Gal 3,24)5Wenn es darum geht, auf der Grundlage des Gesetzes vor Gott als gerecht zu bestehen, gilt, was Mose schreibt: »Wer die Gebote befolgt, gewinnt dadurch das Leben.« (3Mo 18,5; Lk 10,28)6Ganz anders spricht die Stimme, die dazu aufruft, auf der Grundlage vertrauenden Glaubens vor Gott als gerecht zu bestehen; sie sagt: »Ihr braucht nicht zu fragen: ›Wer steigt für uns in den Himmel hinauf?‹« – als müsste man Christus erst von dort herabholen. (5Mo 30,12)7»Auch nicht: ›Wer steigt für uns in die Totenwelt hinab?‹« – als müsste man Christus aus dem Tod zurückholen.8Nein, die Stimme sagt: »Das Wort, das von Gott kommt, ist euch ganz nahe; es ist in eurem Mund und in eurem Herzen.« Das ist das Wort vom Glauben, das wir verkünden.9Wenn ihr also mit dem Mund bekennt: »Jesus ist der Herr«, und im Herzen glaubt, dass Gott ihn vom Tod auferweckt hat, werdet ihr gerettet. (1Kor 12,3)10Wer mit dem Herzen glaubt, wird von Gott als gerecht anerkannt; und wer mit dem Mund bekennt, wird im letzten Gericht gerettet.11So steht es ja in den Heiligen Schriften: »Wer ihm glaubt und auf ihn vertraut, wird nicht zugrunde gehen.« (Jes 28,16; Röm 9,33)12Das gilt ohne Unterschied für Juden und Nichtjuden. Sie alle haben ein und denselben Herrn: Jesus Christus.[3] Aus seinem Reichtum schenkt er allen, die sich zu ihm als ihrem Herrn bekennen, ewiges Leben. (Röm 3,22; Röm 3,30)13Es heißt ja auch: »Alle, die sich zum Herrn bekennen und seinen Namen anrufen, werden gerettet.« (Joe 3,5)
Israel hat die Botschaft gehört und abgelehnt
14Sie können sich aber nur zu ihm bekennen, wenn sie vorher zum Glauben gekommen sind. Und sie können nur zum Glauben kommen, wenn sie die Botschaft gehört haben. Die Botschaft aber können sie nur hören, wenn sie ihnen verkündet worden ist.15Und sie kann ihnen nur verkündet werden, wenn Boten mit der Botschaft ausgesandt worden sind. Aber genau das ist geschehen! Es ist eingetroffen, was vorausgesagt war: »Welche Freude ist es, wenn die Boten kommen und die Gute Nachricht bringen!« (Jes 52,7)16Doch nicht alle sind dem Ruf der Guten Nachricht gefolgt. Schon der Prophet Jesaja sagt: »Herr, wer hat schon unserer Botschaft Glauben geschenkt?« (Jes 53,1; Joh 12,38)17Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft; die Botschaft aber gründet in dem Auftrag, den Christus gegeben hat. (Joh 17,20)18Haben sie vielleicht die Botschaft nicht gehört? Aber natürlich haben sie die Botschaft gehört; in den Heiligen Schriften heißt es ja: »Ihr Ruf ging über die ganze Erde, bis hin zu ihren äußersten Grenzen war er zu hören.« (Ps 19,5)19Ich frage weiter: Hat vielleicht das Volk Israel die Botschaft nicht verstanden? O doch! Der erste Zeuge dafür ist Mose, wenn er sagt: »Ich will euch Israeliten eifersüchtig machen auf ein Un-Volk, sagt Gott. Ich reize euch zum Zorn über ein Volk ohne Einsicht.«[4] (5Mo 32,21; Röm 11,11)20Jesaja aber wagt sogar zu sagen: »Ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten, sagt Gott. Ich habe mich denen gezeigt, die nicht nach mir fragten.« (Jes 65,1; Röm 9,30)21Über Israel dagegen heißt es an derselben Stelle: »Tag für Tag habe ich einladend die Hände ausgestreckt nach einem Volk, das mir nicht gehorcht und mir ständig widerspricht.« (Jes 65,2)
1Schwestern und Brüder! Das, wonach mein Herz verlangt und worum ich Gott inständig bitte, ist, dass sie gerettet werden.2Denn ich bestätige ihnen, dass sie voller Eifer für Gott sind. Doch das tun sie ohne echtes Verständnis.3Denn sie verstehen die Gerechtigkeit Gottes nicht und versuchen stattdessen, ihre eigene Gerechtigkeit zu erarbeiten. Und gerade dadurch haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht untergeordnet.4Denn das, worauf das gesamte Gottesgesetz hinzielt, ist der Messias. Und der schenkt seine Gerechtigkeit allen, die auf ihn vertrauen.5Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz erwächst, folgendermaßen: »Die Person, die all diese Dinge in die Tat umgesetzt hat, wird dadurch leben.«6Doch die Gerechtigkeit, die aus dem Gottvertrauen erwächst, hat als Grundlage diese Aussage aus Gottes Buch: »Sprich nicht in deinem Herzen: ›Wer wird hinaufsteigen, dorthin, in den Himmel?‹« Denn das würde ja den Versuch bedeuten, den Messias von dort herabzuholen!7Oder auch – so wie es weiter heißt: »Wer wird in den Abgrund der Unterwelt hinabsteigen?« Denn das bedeutete ja, den Messias wieder aus dem Totenreich heraufholen zu wollen!8Sondern was sagt sie? »Das Gotteswort ist dir ganz nahe. Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen!« Damit ist genau die Botschaft des Vertrauens gemeint, die wir öffentlich verbreiten.9Ja, wenn du mit deinem Mund bestätigst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen fest darauf vertraust, dass Gott ihn von den Toten wieder zum Leben auferweckt hat, dann wirst du das Heil erfahren.10Ja, mit ganzem Herzen vertraut der Mensch, und das führt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund bestätigt der Mensch dieses Vertrauen, und das führt zur Erlösung.11Genau das sagt Gottes Buch: »Jeder, der sein Vertrauen auf ihn setzt, wird nicht enttäuscht werden.«12Denn hier wird überhaupt nicht unterschieden zwischen einem Juden und einem Griechen. Ja, es ist ein und derselbe Herr, der über allen steht und der seinen Reichtum mit allen teilt, die ihn im Gebet anrufen.13Jeder, der den Namen des Herrn anruft, der wird sein Heil erfahren.
Hören und Antworten
14Wie können die Menschen aber jemanden im Gebet anrufen, dem sie nicht vertrauen? Und wie können sie dem ihr Vertrauen schenken, von dem sie noch nie gehört haben? Und wie können sie etwas über ihn hören, außer wenn jemand ihnen die Nachricht überbringt?15Und wie können sie etwas öffentlich weitersagen, wenn es niemanden gibt, der sie dazu ausgesandt hat? Davon spricht auch die Stelle in Gottes Buch, die lautet: »Wie wohlklingend sind die Schritte derer, die gute Nachrichten verbreiten!«16Und doch ist es leider so: Nicht alle haben der guten Nachricht Vertrauen geschenkt. Schon Jesaja sagte das damals: »Herr, wer hat denn dem, was er von uns gehört hat, geglaubt?«17So entsteht also das Vertrauen aus dem Hören und das Hören aus der Nachricht vom Messias.18Doch ich möchte die Frage stellen: Haben sie das etwa nicht gehört? Doch, natürlich! Das belegt ja auch die Aussage in Gottes Buch: »Ihr Schall ist in den ganzen Erdkreis ausgegangen, und ihre Worte in die letzten Winkel der bewohnten Welt!«19Doch an dieser Stelle werfe ich die Frage ein: Hat das Volk Israel das etwa gar nicht verstehen können? Dabei macht doch schon Mose als Erster diese Aussage: »Ich will euch zur Eifersucht gegenüber denen anreizen, die nicht zu meinem Volk gehören, und ich will euch mit Bitterkeit erfüllen durch eine Nation, die nichts versteht!«20Und Jesaja spricht das noch direkter aus: »Ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Denen, die nicht nach mir fragten, bin ich deutlich erschienen.«21Doch zum Volk Israel sagt Gott durch ihn: »Den ganzen Tag lang habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem Volk, das mir nicht gehorcht und ständig gegen mich redet.«