von Karl-Heinz Vanheiden1Joab Ben-Zeruja merkte, dass der König seinen Sohn Abschalom zu vermissen begann.2Da ließ er eine kluge Frau aus Tekoa[1] holen und sagte zu ihr: „Du sollst die Rolle einer Trauernden spielen. Zieh Trauerkleider an, salbe dich nicht und benimm dich wie eine Frau, die schon lange um einen Toten trauert.3Geh dann zum König und erzähle ihm das, was ich dir jetzt sage.“ Joab gab ihr seine Anweisungen.4Als die Frau aus Tekoa zum König kam, fiel sie vor ihm nieder, das Gesicht auf dem Boden, und sagte: „Hilf, mein König!“5„Was fehlt dir?“, fragte der König. Da sagte sie: „Ach, ich bin Witwe, mein Mann ist gestorben.6Deine Dienerin hatte zwei Söhne. Die gerieten eines Tages in Streit auf dem Feld. Und weil niemand in der Nähe war, der dazwischentreten konnte, schlug der eine den anderen tot.7Und nun ist die ganze Sippe gegen deine Dienerin aufgestanden. Sie fordern, dass ich ihnen den herausgebe, der seinen Bruder erschlagen hat. Sie wollen ihn töten, weil er seinen Bruder umgebracht hat, und so auch den Erben beseitigen. So werden sie den letzten Funken ersticken, der mir noch geblieben ist. Mein Mann wird dann keinen Nachkommen auf der Erde mehr haben, keinen, der seinen Namen weiterträgt.“8Da sagte der König zu der Frau: „Geh nach Hause, ich kümmere mich um die Sache!“9„Mein Herr und König“, sagte die Frau, „aber auf mir und der Familie meines Vaters wird die Schuld liegen bleiben. Der König und sein Thron sind nicht betroffen.“10Da sagte der König: „Wer darüber etwas zu dir sagt, den bring zu mir! Er wird dich künftig in Ruhe lassen.“11Aber sie sagte: „Mein König, sag es doch bitte vor Jahwe, deinem Gott, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichtet und sie meinen Sohn nicht beseitigen!“ Da sagte er: „So wahr Jahwe lebt: Kein Haar soll deinem Sohn gekrümmt werden!“12Darauf sagte die Frau: „Lass doch deine Dienerin noch ein Wort zu meinem Herrn, dem König, sagen!“ – „Sprich!“, sagte er.13Da sagte sie: „Warum hast du dann das Gleiche gegen das Volk Gottes im Sinn? Denn nach dem, was der König eben gesagt hat, steht er selbst wie ein Schuldiger da, weil er seinen verstoßenen Sohn nicht wiederkommen lässt.14Ja, wir sterben gewiss und sind wie Wasser, das in der Erde verrinnt und das man nicht wieder aufsammeln kann. Aber Gott will das Leben nicht nehmen und möchte auch nicht, dass der Verstoßene von ihm verstoßen bleibt.15So bin ich nun hergekommen, um meinem Herrn, dem König, dieses Wort zu sagen, weil die Leute mir Angst machen. Da sagte sich deine Dienerin: 'Ich will mit dem König reden, vielleicht hört er auf das Wort seiner Dienerin.'16Ja, der König wird mir Gehör schenken, um seine Dienerin aus der Gewalt des Mannes zu retten, der meinen Sohn töten und mich aus meinem Erbbesitz drängen will.17Und deine Dienerin sagte sich: 'Das Wort meines Herrn und Königs soll mir Beruhigung verschaffen.' Denn mein Herr, der König, ist wie der Engel Gottes und hört heraus, was gut und was böse ist. Jahwe, dein Gott, sei mit dir!“18Der König antwortete der Frau: „Ich will dich noch etwas fragen, aber du darfst mir jetzt nichts verschweigen!“ – „Mein Herr und König möge fragen“, erwiderte sie.19„Hat hier nicht Joab seine Hand im Spiel?“, fragte er. Da rief die Frau: „So wahr du lebst, mein Herr und König: Wenn du etwas sagst, ist es unmöglich nach rechts oder links auszuweichen! Ja, dein Diener Joab hat mich hergeschickt, und er war es, der deiner Dienerin genau erklärt hat, was sie sagen sollte.20Um der Sache ein anderes Aussehen zu geben, hat dein Diener Joab so gehandelt. Aber mein Herr ist weise wie der Engel Gottes und durchschaut alles, was auf der Erde vor sich geht.“21Dann wandte sich der König an Joab: „Gut, ich entscheide die Sache jetzt: Geh also und lass den Jungen, den Abschalom, zurückkehren!“22Da warf sich Joab nieder, das Gesicht auf dem Boden, und dankte dem König: „Jetzt weiß ich, dass dein Diener deine Gunst gefunden hat, mein Herr und König, denn du hast meine Bitte erfüllt.“23Joab reiste also nach Geschur und brachte Abschalom nach Jerusalem zurück.24Dann aber sagte der König: „Er darf wieder in seinem Haus wohnen, aber empfangen werde ich ihn nicht.“ So lebte Abschalom wieder in seinem Haus, zum König aber durfte er nicht kommen.
Abschalom setzt sich durch
25In ganz Israel gab es keinen Mann von so rühmenswerter Schönheit wie Abschalom. Vom Scheitel bis zur Sohle war alles vollkommen an ihm.26Wenn er sich von Zeit zu Zeit das Kopfhaar schneiden ließ, weil es ihm zu schwer wurde, dann wog es mehr als zwei Kilogramm.[2]27Drei Söhne hatte Abschalom und eine Tochter namens Tamar. Sie war eine sehr schöne Frau.28Nun lebte Abschalom schon zwei volle Jahre in Jerusalem, ohne beim König gewesen zu sein.29Da ließ er Joab zu sich rufen, um ihn zum König zu schicken. Doch der wollte nicht kommen. Er ließ ihn noch ein zweites Mal bitten, aber Joab weigerte sich.30Da sagte Abschalom zu seinen Dienern: „Passt auf! Das Feld Joabs liegt gleich neben meinem. Er hat dort Gerste stehen. Los, steckt das Getreide in Brand!“ Abschaloms Diener gingen hin und zündeten das Feldstück an.31Darauf kam Joab sofort zu Abschalom ins Haus und sagte: „Warum haben deine Diener meine Gerste angezündet?“32„Weil du nicht gekommen bist, als ich dich zu mir bat“, erwiderte Abschalom. „Ich wollte dich zum König schicken, um ihm zu sagen: 'Wozu bin ich eigentlich von Geschur zurückgekommen? Es wäre besser für mich, wenn ich dort geblieben wäre.' Jetzt will ich zum König vorgelassen werden. Wenn er mich für schuldig hält, dann soll er mich töten.“33Da ging Joab zum König und richtete ihm die Botschaft aus. Der König ließ Abschalom rufen. Der kam und warf sich vor ihm nieder, das Gesicht auf dem Boden. Und der König küsste Abschalom.
1Y Joab hijo de Sarvia sabía que el corazón del rey se inclinaba por Absalón.2Y Joab envió a Tecoa y tomó de allá una mujer astuta, y le dijo: Finge ahora estar de luto, y ponte ropas de duelo y no te unjas con óleo, de modo que parezcas como una mujer que ha estado muchos días haciendo luto por un muerto.3Y ve al rey y háblale conforme a esta palabra. Y Joab puso las palabras en su boca.4Y la mujer de Tecoa habló al rey, y cayendo en tierra sobre su rostro, se postró y dijo: ¡Ayúdame, oh rey!5Y el rey le dijo: ¿Qué tienes? Y ella dijo: En verdad soy una mujer viuda, pues mi marido ha muerto.6Tu sierva tenía dos hijos y los dos se pelearon en el campo, y no habiendo quien los separara, el uno hirió al otro y lo mató.7Y ahora toda la familia se ha levantado contra tu sierva y han dicho: Entrega al que mató a su hermano para que lo matemos por la vida de su hermano, a quien mató; y destruiremos también al heredero. Así están por apagar el ascua que me queda, sin dejar de mi marido nombre, ni posteridad sobre la faz de la tierra.8Y el rey dijo a la mujer: Ve a tu casa, que yo daré orden respecto a ti.9La mujer de Tecoa dijo entonces al rey: ¡Oh rey señor mío, recaiga la iniquidad sobre mí y sobre la casa de mi padre, pero que el rey y su trono sean libres de culpa!10Y dijo el rey: Al que hable contra ti, hazlo venir a mí y no volverá a tocarte más.11Y ella dijo: Te ruego, oh rey, que recuerdes a YHVH tu Dios, para que el vengador de la sangre no aumente el daño ni destruya a mi hijo. Y él dijo: ¡Vive YHVH, que ni un cabello de tu hijo caerá por tierra!12Y la mujer dijo: Permite, te ruego, que tu sierva hable una palabra a mi señor el rey. Y él dijo: Habla.13Y dijo la mujer: ¿Por qué pues piensas tal cosa contra el pueblo de Dios? Pues al decir esta palabra el rey es como culpable, ya que el rey no permite regresar a su desterrado.14Pues irremisiblemente hemos de morir, y somos como agua derramada en la tierra, que no puede ser recogida, pero ’Elohim no quita la vida, sino que provee medios para que el desterrado no siga alejado de Él.15Y el haber yo venido ahora a hablar esta palabra a mi señor el rey, es porque el pueblo me ha atemorizado y tu sierva dijo: Hablaré ahora al rey; quizá el rey cumpla la petición de su sierva.16Por cuanto el rey ha de oír, para librar a su sierva de la palma del hombre que querría destruirme, a mí y a mi hijo, eliminándolos de la heredad de Dios.17También tu sierva se dijo: Que la palabra de mi señor el rey sea para mi consuelo, ya que como un ángel de Dios, así es mi señor el rey para discernir entre el bien y el mal, pues YHVH tu Dios está contigo.18Y el rey respondió y dijo a la mujer: No me ocultes ahora nada de lo que te voy a preguntar. Y la mujer dijo: Ruego a mi señor el rey que hable.19Entonces el rey le preguntó: ¿No anda la mano de Joab contigo en todo esto? Y la mujer respondió y dijo: ¡Vive tu alma, oh mi señor el rey! Nadie se podrá apartar a derecha ni a izquierda de todo lo que mi señor el rey ha hablado. Ciertamente fue tu siervo Joab quien me ordenó, y él ha puesto todas estas palabras en boca de tu sierva.20Tu siervo Joab hizo esto para cambiar la apariencia del asunto, pero mi señor es sabio, conforme a la sabiduría de un ángel de Dios, para conocer todo lo que hay en la tierra.21Entonces el rey dijo a Joab: He aquí ahora yo hago este asunto: ¡Ve y trae al joven Absalón!22Y Joab cayó en tierra sobre su rostro, se postró y bendijo al rey, y dijo Joab: Tu siervo sabe ahora que ha hallado gracia a tus ojos, mi señor, oh rey, pues el rey ha cumplido la petición de su siervo.23Levantándose, pues, Joab fue a Gesur y trajo de vuelta a Absalón a Jerusalem.24Y dijo el rey: ¡Que regrese a su propia casa, pero no verá mi rostro! Así que Absalón regresó a su propia casa, pero no vio el rostro del rey.25Ahora bien, en todo Israel no había hombre tan hermoso como Absalón, admirable en gran manera. Desde la planta de su pie hasta su coronilla no había en él defecto alguno.26Él se rapaba la cabeza, y acontecía al final de cada año cuando solía raparse, porque le molestaba, entonces se rapaba; y el cabello de su cabeza pesaba doscientos siclos de peso real.27A Absalón le nacieron tres hijos y una hija, cuyo nombre era Tamar, y era mujer de hermoso aspecto.28Y Absalón vivió dos años enteros en Jerusalem pero no veía el rostro del rey.29Después Absalón hizo llamar a Joab para enviarlo al rey, pero no quiso ir a él; y envió aún una segunda vez, pero tampoco quiso ir.30Entonces dijo a sus siervos: Mirad, la parcela de Joab está junto a la mía, allí tiene la cebada. ¡Id y prendedle fuego! Y los siervos de Absalón prendieron fuego a la parcela.31Entonces Joab se levantó y fue a la casa de Absalón y le preguntó: ¿Por qué tus siervos han prendido fuego a mi parcela?32Y Absalón respondió a Joab: He aquí, he enviado por ti diciendo: Ven aquí para enviarte al rey, diciendo: ¿Por qué vine de Gesur? Mejor me hubiera sido quedarme allí. Por tanto, vea yo el rostro del rey, y si hay en mí iniquidad, ¡que él mismo me quite la vida!33Entonces Joab fue al rey y le informó. Luego llamó a Absalón, quien fue al rey y se postró en tierra sobre su rostro delante del rey. Y el rey besó a Absalón.