Markus 13

Neues Leben. Die Bibel

1 Als Jesus an jenem Tag den Tempel verließ, sagte einer seiner Jünger zu ihm: »Lehrer, sieh nur diese herrlichen Bauten! Welch gewaltige Steine sind in diesen Mauern!«2 Jesus antwortete: »Diese prachtvollen Bauten werden so vollständig zerstört werden, dass nicht ein Stein auf dem anderen bleibt.« (Lk 19,44)3 Später ließ Jesus sich an den Hängen des Ölbergs nieder, die gegenüber dem Tempel lagen. Da kamen Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas zu ihm und fragten:4 »Wann wird das alles geschehen? Wird es vorher ein Zeichen dafür geben, wann sich das alles erfüllen wird?«5 Jesus erwiderte: »Lasst euch von niemandem irremachen. (2Thess 2,3; 1Tim 4,1; 2Tim 3,13; 1Joh 4,6)6 Viele Leute werden in meinem Namen auftreten und behaupten, der Christus zu sein.[1] Sie werden viele Menschen in die Irre führen. (Joh 5,43)7 Ihr werdet von Kriegen und Kriegsgerüchten hören, aber habt keine Angst. Dies alles muss geschehen, aber das Ende ist noch nicht da.8 Völker und Königreiche werden einander den Krieg erklären, und in vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das alles wird nur der Anfang der künftigen Schrecken sein. (2Chr 15,6; Jes 19,2)9 Seid jedoch wachsam, wenn dies alles geschieht! Man wird euch vor Gericht zerren und in den Synagogen auspeitschen. Um meinetwillen werdet ihr euch vor Machthabern und Königen verantworten müssen. Das wird euch Gelegenheit geben, ihnen von mir zu erzählen.[2]10 Die gute Botschaft muss zuerst allen Völkern verkündet werden. (Röm 10,18)11 Doch wenn ihr verhaftet werdet und vor Gericht steht, macht euch keine Sorgen, was ihr zu eurer Verteidigung vorbringen sollt. Sagt einfach, was Gott euch in den Mund legt. Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Heilige Geist. (Mt 10,19; Lk 12,11)12 Ein Bruder wird den anderen verraten und dem Tod ausliefern, Väter werden ihre Kinder verraten und Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und schuld an ihrem Tod sein. (Mi 7,6)13 Und alle werden euch um meines Namens willen hassen. Doch diejenigen, die bis zum Ende durchhalten, werden gerettet werden. (Mt 10,22; Joh 15,18)14 Es wird die Zeit kommen, da werdet ihr das abscheuliche Götzenbild, das den heiligen Ort entweiht[3], an dem Platz stehen sehen, an dem es nicht stehen darf. – Wer dies liest, der horche auf! – Dann müssen alle, die in Judäa leben, in die Berge fliehen. (Dan 9,1; Dan 9,27; Mt 24,15; 2Thess 2,3)15 Wer draußen vor dem Haus[4] ist, darf nicht ins Haus zurückgehen, um etwas mitzunehmen.16 Wer auf dem Feld ist, darf nicht mehr heimgehen, und sei es nur, um einen Mantel zu holen.17 Am schlimmsten wird es für die schwangeren Frauen und stillenden Mütter sein. (Lk 23,29)18 Und betet, dass eure Flucht nicht im Winter geschieht.19 Denn das werden schrecklichere Tage sein, als es je gab, seit Gott die Welt erschuf, und wie es sie danach auch nicht mehr geben wird. (Dan 9,26; Dan 12,1; Joe 2,2; Offb 7,14)20 Hätte der Herr diese grauenvolle Zeit nicht verkürzt, dann würde die gesamte Menschheit zugrunde gehen. Doch um seiner Auserwählten willen hat er sie verkürzt.21 Und wenn jemand zu euch sagt: ›Schaut her, da ist der Christus‹ oder: ›Dort ist er‹, dann achtet nicht auf ihn. (Lk 17,23)22 Denn mancher falsche Christus und falsche Prophet wird auftreten und Zeichen und Wunder vollbringen, um, wenn möglich, sogar die Auserwählten Gottes in die Irre zu führen. (5Mo 13,2; 2Thess 2,9; Offb 13,13)23 Seht euch vor! Ich habe euch gewarnt!24 Wenn diese schrecklichen Tage endlich vorüber sind, wird sich die Sonne verfinstern, der Mond wird nicht mehr leuchten, (Jes 13,1; Jes 13,10; Hes 32,7; Joe 2,1; Joe 2,10; Offb 6,12; Offb 8,12)25 die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten.[5]26 Dann werden alle den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit in den Wolken kommen sehen.[6] (Dan 7,13; Mt 16,27; Offb 1,7)27 Und er wird seine Engel aussenden, um seine Auserwählten aus der ganzen Welt zu sammeln – von den äußersten Enden der Erde und des Himmels. (5Mo 30,4; Sach 2,10)28 Lernt nun etwas vom Feigenbaum: Wenn seine Knospen weich werden und seine Blätter zu sprießen beginnen, wisst ihr, dass der Sommer vor der Tür steht, auch ohne dass man es euch sagt.29 Genauso ist es, wenn ihr seht, dass diese Ereignisse geschehen. Dann könnt ihr sicher sein, dass seine Wiederkunft vor der Tür steht.30 Ich versichere euch: Diese Generation[7] wird nicht untergehen, bevor all das eingetreten ist.31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden ewig bleiben. (Mt 5,18; Lk 16,17)32 Niemand kennt jedoch den Tag oder die Stunde, zu der all diese Dinge geschehen werden, nicht einmal die Engel im Himmel oder der Sohn selbst. Nur der Vater weiß es. (Apg 1,7)33 Und weil ihr nicht wisst, wann dies alles geschieht, bleibt wachsam und seht euch vor.[8] (Mt 25,13; Lk 12,35; Röm 13,11; Eph 6,17; Kol 4,2; 1Thess 5,6)34 Das Kommen des Menschensohnes lässt sich mit der Rückkehr eines Mannes vergleichen, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen. Er gab allen seinen Bediensteten Anweisungen, was sie arbeiten sollten, und wies den Türhüter an, in der Zwischenzeit nach ihm Ausschau zu halten.35 Genauso sollt auch ihr wachsam sein! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses wiederkommt – ob am Abend, mitten in der Nacht, in der frühen Morgendämmerung oder bei Tagesanbruch.36 Sorgt dafür, dass er euch nicht schlafend findet, wenn er ohne Vorwarnung kommt.37 Was ich euch hier sage, das sage ich allen: Seid bis zu seiner Rückkehr wachsam!«