Prediger 8

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Wer also ist nun weise? Wer versteht den tiefen Sinn der Dinge? Die Weisheit macht das Gesicht des Menschen schöner, weil es seinen Zügen die Härte nimmt. (2Mo 34,29)2 Ich empfehle dir: Gehorch dem König, denn du hast ihm vor Gott Treue geschworen. (2Mo 22,10; 2Sam 21,7; Hes 17,18)3 Versuch nicht, dich deiner Pflicht zu entziehen, und lass dich nicht in irgendeine üble Sache verwickeln. Denn der König kann das machen, was er will.4 Wenn er etwas sagt, hat er auch die Macht es durchzusetzen. Es darf ihn auch niemand zur Rechenschaft ziehen für das, was er tut. (Dan 4,32)5 Wer ihm gehorcht, dem geht es gut. Wer weise ist, weiß, welches Verhalten zu welcher Zeit richtig ist. (2Mo 1,17; Spr 12,21)6 Denn in jeder Situation gibt es die richtige Zeit für die richtige Entscheidung. Allerdings leidet der Mensch darunter, (Pred 3,1)7 dass er im Ungewissen ist, wie sich die Dinge entwickeln werden. Es gibt auch niemanden, der ihm vorhersagen könnte, was die Zukunft bringt.8 Kein Mensch hat die Macht, dem Wind die Richtung vorzuschreiben oder den Wind festzuhalten. Es ist auch kein Mensch in der Lage, seinen Todestag hinauszuzögern. Während des Krieges kann kein Soldat vom Dienst befreit werden. Und wer das Gesetz übertritt, kann den Folgen nicht entgehen. (5Mo 20,5; Ps 49,8)9 Das alles wurde mir bewusst, als ich beobachtete, wie es auf der Erde zugeht: Ein Mensch darf über andere herrschen, sodass diese darunter leiden. (Pred 4,1; Pred 5,8)10 Und ich sah, dass Menschen, die nie nach Gott gefragt hatten, mit großen Ehren begraben wurden und ihre Ruhe hatten, während andere, die so lebten, wie es dem Willen Gottes entspricht, aus der Nähe des heiligen Tempels vertrieben wurden und in einer fremden Stadt in Vergessenheit gerieten. Auch das ist sinnlos!11 Weil die Verbrechen nicht sofort bestraft werden, fühlen sich die Menschen zu bösen Taten ermutigt. (2Mo 34,6; Ps 86,15; Röm 2,4; 2Petr 3,9)12 Auch wenn ein Mensch, der hundertmal sündigt, trotzdem ein hohes Alter erreicht, so weiß ich dennoch, dass es denen, die Gott lieben, gut gehen wird, weil sie ihn ernst nehmen und ehren. (5Mo 4,40; Ps 37,11; Spr 1,33; Jes 3,10)13 Dem Menschen dagegen, der von Gott nichts wissen will, wird es nicht gut gehen, er kann sein Leben auch nicht verlängern; er ist vergänglich wie ein Schatten, weil er keine Ehrfurcht vor Gott hat. (Jes 3,11)14 Das ergibt auch keinen Sinn auf dieser Welt: Es gibt Menschen, die leben gerecht und werden trotzdem mit einem Schicksal bestraft, das eigentlich derjenige verdient hätte, der falsch und böse lebt. Ich kann nur sagen, dass das einfach sinnlos ist! (Hi 21,7; Ps 73,3; Jer 12,1; Mal 3,15)15 Deshalb singe ich ein Loblied auf die Freude! Es gibt für einen Menschen nichts Besseres auf der Welt, als dass er isst und trinkt und sich an seinem Leben freut. Das wird ihn während seines ganzen Lebens, das Gott ihm gibt, und trotz aller Mühe, die mit seiner Arbeit verbunden ist, begleiten.16 Ich habe versucht, zur Erkenntnis der Weisheit zu gelangen und alles, was auf der Erde geschieht, zu beobachten. Aber selbst wenn sich der Mensch Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, (Pred 1,13)17 wird er nie alles nachvollziehen können, was Gott auf dieser Erde tut. Wie sehr er sich bemüht, wie sehr er forscht, er wird es nicht ergründen können. Nicht einmal der weiseste Mensch kann es verstehen, selbst, wenn er es behauptet.

Prediger 8

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht die Deutung der Worte? Die Weisheit eines Menschen erleuchtet sein Angesicht, und die Härte seiner Gesichtszüge wird verwandelt. (Spr 1,6; Spr 4,7; Dan 2,22)2 Ich [sage]: Befolge den Befehl des Königs, und zwar wegen des vor Gott geleisteten Eides! (1Kön 2,43; Spr 24,21; Pred 9,2; Mt 14,7; Röm 13,1)3 Lass dich nicht von seinem Angesicht verscheuchen und vertritt keine schlechte Sache; denn er tut alles, was er will. (1Kön 1,50; Pred 10,4; Jer 44,15)4 Denn das Wort des Königs ist mächtig, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du? (2Sam 24,4; Hi 9,12; Hi 34,17; Hi 40,8; Spr 20,8; Dan 4,32; Dan 5,18)5 Wer das Gebot bewahrt, der will nichts von einer bösen Sache wissen, und das Herz des Weisen weiß um Zeit und Gericht. (1Kön 3,9; Spr 14,8; Spr 17,24)6 Denn für jedes Vorhaben gibt es eine Zeit und ein Gericht; denn das Böse des Menschen lastet schwer auf ihm. (1Mo 6,5; Hi 33,16; Pred 3,1; Pred 11,9; Jer 17,9; Mt 12,34; Röm 12,17)7 Denn er weiß nicht, was geschehen wird; und wer sagt ihm, wie es geschehen wird? (Spr 27,1; Pred 3,22; Pred 9,1; Mt 6,34)8 Kein Mensch hat Macht über den Wind, dass er den Wind zurückhalten könnte; so gebietet auch keiner über den Tag des Todes; auch gibt es im Krieg keine Entlassung, und der Frevel rettet den nicht, der ihn verübt. (1Mo 6,11; 1Kön 2,32; Hi 14,5; Ps 7,17; Ps 31,16; Ps 73,17; Ps 89,48)9 Dies alles habe ich gesehen und mein Herz all dem Treiben gewidmet, das geschieht unter der Sonne, in einer Zeit, da ein Mensch über den anderen herrscht zu seinem Schaden. (Pred 5,7)10 Ich sah dann auch, wie Gottlose begraben wurden und [zur Ruhe] eingingen, während solche, die recht gehandelt hatten, den heiligen Ort verlassen mussten und vergessen wurden in der Stadt; auch das ist nichtig! (Jes 57,1; Lk 16,22)11 Weil der Richterspruch über die böse Tat nicht rasch vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon erfüllt, Böses zu tun. (Ps 10,4; Ps 50,21; Ps 64,6; Jes 26,10)12 Wenn auch ein Sünder hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es denen gut gehen wird, die Gott fürchten, die sich scheuen vor seinem Angesicht. (Hi 35,15; Ps 112,1; Pred 7,18; Pred 12,13; Röm 2,4)13 Aber dem Gottlosen wird es nicht gut ergehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er Gott nicht fürchtet! (2Kön 17,25; Hi 14,2; Hi 20,5; Hi 21,7; Ps 37,1; Jes 3,11; Mal 3,19; Röm 2,5; Röm 2,14; Röm 7,15)14 Es ist eine Nichtigkeit, die auf Erden geschieht, dass es Gerechte gibt, denen es nach dem Tun der Gottlosen ergeht,[1] und Gottlose, denen es nach dem Tun der Gerechten ergeht. Ich habe gesagt, dass auch das nichtig ist. (Ps 73,2; Mal 3,15)15 Darum habe ich die Freude gepriesen, weil es für den Menschen nichts Besseres gibt unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein, dass ihn das begleiten soll bei seiner Mühe alle Tage seines Lebens, die Gott ihm gibt unter der Sonne. (Pred 2,24; Pred 3,12; Pred 9,7)16 Als ich mein Herz darauf richtete, die Weisheit zu erlernen und das geschäftige Treiben zu betrachten, das sich auf Erden abspielt, sodass einer seinen Augen weder bei Tag noch bei Nacht Schlaf gönnt — (Pred 1,8; Pred 7,25)17 da sah ich an dem ganzen Werk Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen kann, das geschieht unter der Sonne; obwohl der Mensch sich Mühe gibt, es zu erforschen, so kann er es nicht ergründen; und wenn auch der Weise behauptet, er verstehe es, so kann er es dennoch nicht ergründen. (Hi 9,10; Ps 73,16; Pred 7,13; Röm 11,33)