1Das vorliegende Buch enthält die Reden, die Mose vor allen Israeliten in der Wüste östlich des Jordan hielt. Damals lagerten die Israeliten im Jordantal[1] in der Nähe von Suf, zwischen Paran, Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. (5Mo 2,8; 5Mo 3,3; 5Mo 4,1)2Normalerweise benötigt man für die Reise vom Sinaigebirge[2] über das Gebirge Seïr bis nach Kadesch-Barnea elf Tage.3Im 40. Jahr[3], am ersten Tag des elften Monats[4], teilte Mose den Israeliten alles mit, was der HERR ihm für sie aufgetragen hatte.4Das war nach dem Sieg über Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon regiert hatte, und über Og, den König von Baschan, der in Aschtarot und Edreï geherrscht hatte. (4Mo 21,24)5Östlich des Jordan, in Moab, begann Mose ihnen das Gesetz folgendermaßen auszulegen:6»Der HERR, unser Gott, sprach am Sinai zu uns: ›Ihr lagert nun schon lange genug an diesem Berg. (4Mo 10,11)7Brecht auf und zieht ins Gebirge der Amoriter und zu ihren Nachbarn im Jordantal, in den Bergen, in den westlichen Ausläufern des Gebirges, im Negev[5] und an der Mittelmeerküste, in das Land der Kanaaniter und in den Libanon, bis zum großen Strom Euphrat. (1Mo 15,18; Jos 10,5)8Seht! Ich habe euch dieses Land ausgeliefert! Geht hinein und nehmt es in Besitz, denn es ist das Land, das ich, der HERR, euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob und ihren Nachkommen mit einem Eid versprochen habe.‹ (1Mo 12,7; 1Mo 26,3; 2Mo 33,1; 4Mo 32,10)
Ernennung von Ältesten
9Damals sagte ich euch: ›Ich kann die Verantwortung für euch nicht alleine tragen. (2Mo 18,18)10Der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich wie die Sterne am Himmel gemacht. (1Mo 15,5; 1Mo 22,17; 5Mo 10,22; 5Mo 26,5; 5Mo 28,62)11Der HERR, der Gott eurer Väter, mache euch noch tausendmal zahlreicher und segne euch, wie er es euch versprochen hat! (5Mo 1,8)12Doch wie kann ich allein eure Rechtsstreitigkeiten schlichten und eure Sorgen und Probleme auf mich nehmen? (2Mo 18,13)13Wählt aus jedem Stamm einige weise, verständige und erfahrene Männer, die ich dann zu Anführern ernennen werde.‹ (2Mo 18,21; 4Mo 11,16)14Ihr gabt mir damals zur Antwort: ›Dein Vorschlag ist gut.‹15Deshalb berief ich weise und erfahrene Männer aus euren Stämmen und ernannte sie zu Anführern und Ältesten über euch und eure Stämme; Anführer über 1000, über 100, über 50 und über zehn.16Eure Richter wies ich damals an: ›Hört eure Mitmenschen an und richtet gerecht zwischen ihnen, egal, ob es sich um eure Landsleute oder um Fremde handelt. (5Mo 16,18)17Seid bei euren Entscheidungen unparteiisch; hört den niedrig Stehenden genauso an wie den Angesehenen. Habt keine Angst vor Menschen, denn ihr richtet anstelle von Gott. Sollte ein Fall zu schwierig für euch sein, dann kommt damit zu mir, damit ich mich selbst damit befasse.‹ (2Mo 18,25; 5Mo 10,17; 5Mo 16,19; 5Mo 24,17; Spr 24,23; Jak 2,1)18Damals gab ich euch Anweisungen, wie ihr euch verhalten sollt.
Erkundung des versprochenen Landes
19Dann brachen wir auf und zogen vom Sinai durch die große, schreckliche Wüste, die ihr selbst gesehen habt, den ganzen Weg bis ins Bergland der Amoriter, so wie der HERR, unser Gott, es uns befohlen hatte. Als wir in Kadesch-Barnea ankamen, (5Mo 1,2; 5Mo 8,15; 5Mo 32,10)20sagte ich zu euch: ›Nun seid ihr bis zum Bergland der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns gibt.21Schaut euch um! Der HERR, euer Gott, hat es euch ausgeliefert. Geht und nehmt es in Besitz, wie es der HERR, der Gott eurer Vorfahren, gesagt hat. Habt keine Angst und seid nicht mutlos!‹22Doch ihr gabt mir alle zur Antwort: ›Lass uns zuerst Männer losschicken, die das Land für uns erkunden sollen. Sie sollen herausfinden, wie wir am besten ins Land kommen können und wie die Städte sind, zu denen wir kommen werden.‹ (4Mo 13,1)23Der Vorschlag gefiel mir. Deshalb wählte ich zwölf Männer, einen aus jedem Stamm.24Diese stiegen hinauf in die Berge und stießen bis ins Eschkoltal[6] vor. Dabei erkundeten sie das Land. (4Mo 13,21)25Bei ihrer Rückkehr brachten sie uns einige von den Früchten mit, die dort wachsen. Und sie berichteten uns: ›Das Land, das der HERR, unser Gott, uns geben will, ist ein gutes Land.‹
Israel lehnte sich gegen den HERRN auf
26Aber ihr habt euch gegen das Gebot des HERRN, eures Gottes, aufgelehnt und euch geweigert, in das Land hineinzuziehen. (4Mo 14,1)27Ihr habt in euren Zelten gemurrt und gejammert: ›Weil der HERR uns hasst, hat er uns aus Ägypten hierher geführt, damit wir von den Amoritern vernichtet werden. (5Mo 9,28; Ps 106,25)28Wohin sollen wir nur gehen? Unsere Landsleute haben uns mit ihrem Bericht allen Mut genommen. Sie haben erzählt: »Wir haben ein größeres und mächtigeres Volk, als wir es sind, gesehen und riesige Städte, deren Mauern bis in den Himmel reichen, und sogar Riesen – die Anakiter!«‹ (4Mo 13,28; 5Mo 9,1)29Ich erwiderte: ›Erschreckt nicht und habt keine Angst vor ihnen! (5Mo 3,22; 5Mo 7,18)30Der HERR, euer Gott, geht doch vor euch her. Er wird für euch kämpfen, wie er es schon in Ägypten vor euren Augen getan hat. (2Mo 14,14; 5Mo 20,4)31Ihr habt erlebt, wie der HERR, euer Gott, euch den ganzen langen Weg durch die Wüste bis hierher getragen hat, wie ein Vater sein Kind trägt. (5Mo 32,11; Apg 13,18)32Und trotzdem vertraut ihr dem HERRN, eurem Gott, in dieser Sache nicht.33Er geht doch vor euch her und wählt die geeigneten Lagerplätze aus: in der Nacht in der Feuersäule, um euch den Weg zu zeigen, den ihr gehen sollt, und am Tag in der Wolkensäule.‹ (2Mo 13,21; 4Mo 9,15; 4Mo 10,33)34Als der HERR eure Klagen hörte, wurde er zornig und schwor: (4Mo 14,23; 4Mo 32,14)35›Nicht einer dieser Männer, dieser bösen Generation, wird das gute Land sehen, das ich euren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe!36Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, wird das Land sehen, denn er ist dem HERRN treu geblieben. Ihm und seinen Nachkommen will ich das Land geben, das er schon betreten hat.‹ (4Mo 14,24; Jos 14,6)37Auch auf mich war der HERR euretwegen zornig. Er sprach zu mir: ›Auch du wirst nicht in das Land hineinkommen! (4Mo 20,12; 4Mo 27,18)38Josua, der Sohn Nuns, der dir dient, soll in das Land kommen. Ermutige ihn, denn er soll das Land unter den Israeliten verteilen. (4Mo 34,17; 5Mo 3,28; 5Mo 31,7)39Ich will das Land euren Kindern geben. Ihr habt behauptet, dass sie gefangen genommen würden, doch sie werden das Land erobern. Euer Nachwuchs, der heute noch nicht gut und böse auseinanderhalten kann, soll in das Land kommen. (4Mo 14,3)40Ihr aber sollt jetzt umkehren und wieder in die Wüste in Richtung Rotes Meer ziehen.‹ (4Mo 14,25)41Da bekanntet ihr: ›Wir haben gegen den HERRN gesündigt. Wir wollen in das Land ziehen und darum kämpfen, so wie der HERR, unser Gott, es uns befohlen hat.‹ Und jeder Mann nahm seine Waffen, und auf einmal wart ihr der Meinung, ihr könntet das Bergland problemlos erobern. (4Mo 14,40)42Doch der HERR sprach zu mir: ›Verbiete ihnen hinaufzuziehen und anzugreifen, denn ich werde nicht mit ihnen sein. Wenn sie es doch tun, werden sie von ihren Feinden geschlagen werden.‹ (4Mo 14,41)43Mit diesen Worten habe ich euch gewarnt, doch ihr wolltet nicht auf mich hören. Stattdessen habt ihr euch dem Befehl des HERRN widersetzt und wart so vermessen, trotzdem ins Bergland zu ziehen. (4Mo 14,44)44Doch die Amoriter, die dort lebten, griffen euch an. Sie jagten euch hinterher, so wie ein aufgeschreckter Bienenschwarm es tut, und rieben euch zwischen Seïr und Horma auf. (4Mo 14,45)45Nach eurer Rückkehr habt ihr weinend zum HERRN gefleht, doch er verschloss seine Ohren vor euch und hörte nicht auf euch.46Deshalb bliebt ihr für lange Zeit in Kadesch-Barnea.
Mose erinnert das Volk an seinen zurückgelegten Weg
1Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel redete auf der anderen Seite des Jordan in der Wüste, in der Arava[1] gegenüber von Suph, zwischen Paran und Tophel, Laban, Hazeroth und Di-Sahab. (4Mo 33,50; 4Mo 36,13; 5Mo 8,2)2Elf Tagereisen sind es vom Horeb auf dem Weg zum Bergland Seir bis Kadesch-Barnea. (5Mo 1,19; 5Mo 9,23)3Und es geschah im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am Ersten des Monats, dass Mose zu den Kindern Israels redete, und zwar alles so, wie es ihm der HERR für sie geboten hatte; (4Mo 33,38)4nachdem er Sihon, den König der Amoriter, der in Hesbon wohnte, geschlagen hatte, dazu Og, den König von Baschan, der in Astarot und in Edrei wohnte. (4Mo 21,23; 4Mo 21,33; 5Mo 2,30; 5Mo 29,7; Ri 11,20)5Auf der anderen Seite des Jordan, im Land Moab, fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, und er sprach: (5Mo 4,8; 5Mo 17,18; 5Mo 31,9; 5Mo 32,46)6Der HERR, unser Gott, redete zu uns am [Berg] Horeb und sprach: Ihr seid lange genug an diesem Berg gewesen! (5Mo 5,2; Mal 3,22)7Wendet euch nun und zieht weiter, dass ihr zu dem Bergland der Amoriter kommt und zu allen ihren Nachbarn in der Arava, im Bergland und in der Schephela[2], zum Negev[3] und zum Ufer des Meeres, in das Land der Kanaaniter und zum Libanon, bis an den großen Strom, den Fluss Euphrat! (1Mo 15,18; 4Mo 10,11; Jos 11,16)8Siehe, ich habe [euch] das Land gegeben, das vor euch liegt; geht hinein und nehmt das Land in Besitz, von dem der HERR euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dass er es ihnen und ihrem Samen nach ihnen geben will! (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 26,3; 1Mo 28,13)9Ich aber sprach zu euch in jener Zeit und sagte: Ich kann euch nicht allein tragen; (2Mo 18,18; 4Mo 11,14)10denn der HERR, euer Gott, hat euch gemehrt, und siehe, ihr seid heute so zahlreich wie die Sterne des Himmels. (1Mo 15,5; 5Mo 10,22; Neh 9,23)11Der HERR, der Gott eurer Väter, mache euch noch viel tausendmal zahlreicher als ihr seid, und segne euch, wie er euch verheißen hat! (1Mo 22,17; 2Mo 32,13; 5Mo 28,62; 2Sam 24,3; 1Chr 17,23; 1Chr 17,27)12Wie kann ich aber allein eure Bürde, eure Last und eure Streitigkeiten tragen? (1Kön 3,7; 2Chr 19,5)13Nehmt euch weise, verständige und erfahrene Männer aus euren Stämmen, damit ich sie als Häupter über euch setze! (2Mo 18,21; 4Mo 11,16; Apg 6,3)14Und ihr habt mir geantwortet und gesprochen: Das ist eine gute Sache, von der du sagst, dass du sie tun willst!15Da nahm ich die Häupter eurer Stämme, weise und erfahrene Männer, und setzte sie zu Oberhäuptern über euch, zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert und zu Obersten über fünfzig und zu Obersten über zehn und als Vorsteher für eure Stämme. (2Mo 18,24; 4Mo 11,16; 4Mo 11,24)16Und ich gebot euren Richtern zu jener Zeit und sprach: Hört eure Brüder an und richtet recht zwischen einem Mann und seinem Bruder oder dem Fremden bei ihm. (3Mo 24,22; 5Mo 16,18; Joh 7,24)17Im Gericht soll es kein Ansehen der Person geben, sondern ihr sollt den Geringen anhören wie den Großen und euch vor niemand scheuen; denn das Gericht steht bei Gott. Die Sache aber, die zu schwer für euch ist, die tragt an mich heran, dass ich sie höre! (2Mo 23,3; 2Mo 23,6; 3Mo 19,15; 5Mo 17,8; 2Chr 19,6; Ps 82,2; Spr 24,11; Spr 24,23; Spr 29,25; Jer 1,17; Mt 7,2; Jak 2,1)18So gebot ich euch zu jener Zeit alles, was ihr tun solltet. (1Mo 2,16; Joh 5,19; Hebr 3,2; Hebr 3,5)
Die Auflehnung des Volkes angesichts des verheißenen Landes
19Da zogen wir weg vom Horeb und wanderten durch jene große und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt auf dem Weg zum Bergland der Amoriter, wie es uns der HERR, unser Gott, geboten hatte; und wir kamen bis Kadesch-Barnea. (5Mo 1,7; Jer 2,6)20Da sprach ich zu euch: Ihr seid zum Bergland der Amoriter gekommen, das uns der HERR, unser Gott, geben will. (5Mo 1,7)21Siehe, der HERR, dein Gott, hat dir das Land gegeben, das vor dir liegt; zieh hinauf, nimm es in Besitz, so wie es der HERR, der Gott deiner Väter, dir verheißen hat. Fürchte dich nicht und sei nicht verzagt! (4Mo 13,30; 5Mo 1,29; Jos 1,2; Jos 1,9)22Da kamt ihr alle her zu mir und spracht: Lasst uns Männer vor uns hersenden, die für uns das Land erkunden und uns Bericht bringen über den Weg, den wir ziehen, und die Städte, in die wir kommen sollen! (4Mo 13,1)23Und die Sache war gut in meinen Augen, und ich nahm von euch zwölf Männer, aus jedem Stamm einen Mann. (4Mo 13,1)24Die wandten sich und zogen ins Bergland hinauf, und sie kamen bis in das Tal Eschkol und kundschafteten es aus; (4Mo 13,21; Jos 2,1)25und sie nahmen von den Früchten des Landes mit sich und brachten sie herab zu uns. Und sie berichteten uns und sprachen: Das Land ist gut, das der HERR, unser Gott, uns geben will! (4Mo 13,23; Ps 106,24)26Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen, sondern lehntet euch auf gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes; (4Mo 14,1)27und ihr murrtet in euren Zelten und spracht: Weil der HERR uns hasste, hat er uns aus dem Land Ägypten geführt, um uns in die Hände der Amoriter zu geben, um uns zu vertilgen! (5Mo 9,28; Ps 106,25)28Wohin sollen wir ziehen? Unsere Brüder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Das Volk ist größer und höher [gewachsen] als wir, die Städte sind groß und bis an den Himmel befestigt; dazu haben wir die Söhne Enaks dort gesehen! (4Mo 13,28)29Ich aber sprach zu euch: Entsetzt euch nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! (5Mo 1,21)30Denn der HERR, euer Gott, zieht vor euch her und wird für euch kämpfen, ganz so, wie er es für euch in Ägypten getan hat vor euren Augen, (2Mo 14,14; 5Mo 7,18; 5Mo 31,3; 5Mo 31,6; Jos 10,42; Neh 4,14; Eph 1,19; 1Joh 5,4)31und in der Wüste, wo du gesehen hast, wie der HERR, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr zurückgelegt habt, bis ihr an diesen Ort gekommen seid. (2Mo 19,4; 5Mo 32,10; Jes 46,3; Hos 11,3)32Aber in dieser Sache wolltet ihr dem HERRN, eurem Gott, nicht glauben, (Ps 106,24; Hebr 3,19)33der doch vor euch herging auf dem Weg, um euch die Lagerstätten auszusuchen, bei Nacht im Feuer, damit ihr den Weg sehen konntet, auf dem ihr gehen solltet, und bei Tag in einer Wolke. (2Mo 13,21; 4Mo 9,17; Neh 9,12)34Als aber der HERR das Geschrei eurer Worte hörte, da wurde er zornig und schwor und sprach: (Ps 95,11; Hebr 3,17)35Keiner von den Männern dieser bösen Generation soll das gute Land sehen, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe! (4Mo 14,29; Hebr 3,18; Hebr 4,3)36Nur Kaleb, der Sohn Jephunnes, er soll es sehen; und ihm und seinen Kindern will ich das Land geben, das er betreten hat, weil er dem HERRN völlig nachgefolgt ist. (Jos 14,6; Jos 14,9)37Auch über mich wurde der HERR zornig um euretwillen und sprach: Auch du sollst nicht hineinkommen! (4Mo 20,12; 5Mo 3,23; 5Mo 4,21; 5Mo 34,4; Ps 106,32)38Aber Josua, der Sohn Nuns, der vor dir steht, der soll hineinkommen; ihn sollst du stärken, denn er soll es Israel als Erbe austeilen. (4Mo 14,30; 5Mo 31,7)39Und eure Kinder, von denen ihr sagtet, dass sie zum Raub werden müssten, und eure Söhne, die heute noch nicht wissen, was Gut und Böse ist, sie sollen hineinkommen; ihnen will ich es geben, und sie sollen es in Besitz nehmen. (4Mo 14,31)40Ihr aber, wendet euch und brecht auf zur Wüste, auf dem Weg zum Roten Meer! (4Mo 14,25)41Da antwortetet ihr und spracht zu mir: Wir haben gegen den HERRN gesündigt! Wir wollen hinaufziehen und kämpfen, ganz wie es uns der HERR, unser Gott, geboten hat! Und ihr alle habt eure Kriegswaffen umgegürtet und seid leichtfertig in das Bergland hinaufgezogen. (4Mo 14,40; Ps 127,1)42Aber der HERR sprach zu mir: Sage ihnen: Ihr sollt nicht hinaufziehen und nicht kämpfen, denn ich bin nicht in eurer Mitte, damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet! (4Mo 14,42; Jos 7,8; Jes 59,1)43Das sagte ich euch; aber ihr gehorchtet nicht, sondern lehntet euch auf gegen den Befehl des HERRN und wart vermessen und zogt in das Bergland hinauf. (4Mo 14,44; Jes 63,10)44Da rückten die Amoriter aus, die auf jenem Bergland wohnten, euch entgegen; und sie jagten euch, wie es die Bienen tun, und zersprengten euch in Seir bis nach Horma. (4Mo 14,45; Ps 118,12)45Da kehrtet ihr wieder um und weintet vor dem HERRN; aber der HERR wollte eure Stimme nicht hören und neigte sein Ohr nicht zu euch. (Spr 1,25)46So bliebt ihr in Kadesch eine lange Zeit, so lange, wie ihr dort bleiben musstet. (4Mo 20,1; Ri 11,18)
5.Mose 1
Menge Bibel
I. Einleitende Reden (nebst Anhang) (1,1-4,43)
1Dies sind die Worte[1], die Mose an ganz Israel gerichtet hat jenseits des Jordans in der Wüste, in der Steppe, gegenüber Suph, zwischen Paran, Thophel, Laban, Hazeroth und Disahab.2Elf Tagereisen lang ist der Weg vom Horeb[2] nach dem Gebirge Seir bis Kades-Barnea. –3Im vierzigsten Jahre, am ersten Tage des elften Monats, war es: da trug Mose den Israeliten alles genau so vor, wie der HERR es ihm für sie geboten hatte,4nachdem er den Amoriterkönig Sihon, der in Hesbon wohnte[3], und Og, den König von Basan, der in Astharoth wohnte, bei Edrei geschlagen hatte.5Jenseits des Jordans, im Lande der Moabiter, unternahm es Mose, die folgende Unterweisung vorzutragen:
Gottes Befehl zum Aufbruch vom Horeb (Sinai)
6»Der HERR, unser Gott, hat am Horeb so zu uns gesprochen: ›Ihr habt nun lange genug an diesem Berge verweilt;7brecht jetzt auf und zieht unverweilt[4] nach dem Bergland der Amoriter und zu all ihren Nachbarn, die in der Jordanebene, in dem Bergland, in der Niederung, im Südland und an der Meeresküste wohnen, (also) in das Land der Kanaanäer und nach dem Libanon bis an den großen Strom, den Euphratstrom.8Ich übergebe euch hiermit das Land: zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, dessen Verleihung der HERR euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob und ihrer Nachkommenschaft nach ihnen eidlich zugesagt hat.‹« (1Mo 15,18)
Einsetzung von Anführern und Obmännern zu Gehilfen Moses und Anweisung der schon vorhandenen Richter
9»Damals sagte ich zu euch: ›Ich allein bin nicht imstande, (die Sorge für) eure Angelegenheiten zu tragen.10Der HERR, euer Gott, hat euch so zahlreich werden lassen, daß ihr schon jetzt den Sternen des Himmels an Menge gleichkommt.11Der HERR, der Gott eurer Väter, möge eure jetzige Zahl noch tausendmal größer werden lassen und euch so segnen, wie er euch verheißen hat!12Wie vermöchte ich aber allein die Last und Bürde eurer Angelegenheiten und eurer Streitsachen zu tragen?13Bringt aus euren Stämmen weise, verständige und erfahrene Männer her, damit ich sie zu Oberhäuptern[5] über euch einsetze!‹14Da antwortetet ihr mir: ›Der Vorschlag, den du gemacht hast, eignet sich trefflich zur Ausführung.‹15Da nahm ich eure Stammeshäupter, weise und erfahrene Männer, und setzte sie zu Oberhäuptern über euch ein als Oberste über die Tausendschaften oder Hundertschaften und als Anführer von je fünfzig oder je zehn und auch als Obmänner für eure Stämme.16Zu gleicher Zeit gab ich euren Richtern folgende Anweisung: ›Wenn ihr eure Volksgenossen bei Streitsachen verhört, so entscheidet mit Gerechtigkeit, mag jemand mit einem von seinen Volksgenossen oder mit einem bei ihm wohnenden Fremdling einen Streit haben!17Ihr dürft beim Rechtsprechen die Person nicht ansehen: den Niedrigsten müßt ihr ebenso wie den Vornehmsten anhören und euch vor niemand scheuen; denn das Gericht ist Gottes Sache. Sollte aber ein Rechtsfall für euch zu schwierig sein, so legt ihn mir vor, damit ich die Untersuchung dabei führe.‹18So gab ich euch damals Anweisung für alles, was ihr tun solltet.«
Wanderung vom Horeb bis Kades-Barnea; Mutlosigkeit und Unglaube des Volkes nach Aussendung der Kundschafter
19»Als wir dann vom Horeb aufgebrochen waren, durchwanderten wir jene ganze große und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt, in der Richtung nach dem Bergland der Amoriter hin, wie der HERR, unser Gott, uns geboten hatte, und kamen bis Kades-Barnea.20Da sagte ich zu euch: ›Ihr seid nun bis zum Bergland der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns geben will.21Ihr wißt, daß der HERR, euer Gott, euch dies Land übergeben hat; so zieht denn hinauf und nehmt es nach dem Befehl des HERRN, des Gottes eurer Väter, in Besitz: fürchtet euch nicht und seid unverzagt!‹22Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: ›Wir wollen einige Männer vor uns her senden, die uns das Land auskundschaften und uns Bericht erstatten sollen über den Weg, auf dem wir hinaufziehen müssen, und über die Städte, zu denen wir gelangen werden.‹23Weil der Vorschlag mir zusagte, wählte ich zwölf Männer aus eurer Mitte, je einen Mann für den Stamm.24Die zogen dann unverweilt in das Bergland hinauf und kamen bis zum Tal Eskol[6] und kundschafteten (das Land) aus.25Sie nahmen auch einige von den Früchten des Landes mit, brachten sie zu uns herab und erstatteten uns Bericht mit den Worten: ›Es ist ein schönes Land, das der HERR, unser Gott, uns geben will.‹26Doch ihr wolltet nicht hinaufziehen, sondern widersetztet euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes,27und sagtet murrend in euren Zelten: ›Weil der HERR uns haßte, hat er uns aus Ägypten weggeführt, um uns in die Hand der Amoriter fallen zu lassen, damit sie uns vernichten.28Wohin sollen wir hinaufziehen? Unsere Volksgenossen haben uns das Herz mutlos gemacht, indem sie berichtet haben: Die Leute sind dort zahlreicher als wir und höher gewachsen, die Städte groß und bis an den Himmel befestigt, und sogar Riesen (4.Mose 13,33) haben wir dort gesehen.‹«
Vergeblicher Ermutigungsversuch Moses
29»Da sagte ich zu euch: ›Laßt euch nicht entmutigen und fürchtet euch nicht vor ihnen!30Der HERR, euer Gott, der vor euch einherzieht, wird selbst für euch streiten, ganz so, wie er euch in Ägypten sichtbar geholfen hat31und auch in der Wüste, wo, wie ihr gesehen habt, der HERR, euer Gott, euch getragen hat, wie ein Vater seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gezogen seid, bis zu eurer Ankunft an diesem Orte.‹32Aber trotz alledem bliebt ihr ohne Vertrauen auf den HERRN, euren Gott,33der doch auf dem Wege vor euch einherzog, um einen Platz zum Aufschlagen eurer Lager für euch ausfindig zu machen: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf dem Wege sehen könntet, den ihr ziehen solltet, und bei Tag in der Wolke.«
Das göttliche Strafurteil; Reue des Volkes; Fehlschlagen des eigenmächtigen Eroberungsversuches
34»Als nun der HERR euer lautes Reden vernahm, wurde er zornig und schwur:35›Wahrlich, kein einziger von diesen Männern, von diesem nichtswürdigen Geschlecht, soll das schöne Land zu sehen bekommen, dessen Verleihung ich euren Vätern zugeschworen habe,36außer Kaleb, dem Sohn Jephunnes; dieser soll es zu sehen bekommen, und ihm und seinen Söhnen[7] will ich das Land geben, dessen Boden er bereits betreten hat, zum Lohn dafür, daß er dem HERRN in allen Stücken gehorsam gewesen ist.‹37Auch mir zürnte der HERR um euretwillen, so daß er aussprach: ›Auch du sollst nicht dorthin kommen:38Josua, der Sohn Nuns, dein Diener, der soll dorthin kommen; ihm sprich Mut ein, denn er soll das Land den Israeliten als Erbbesitz austeilen.39Auch eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie würden eine Beute (der Feinde) werden, und eure jungen Söhne, die heute noch nicht Gutes und Böses zu unterscheiden wissen, die sollen dorthin kommen! Denn ihnen will ich das Land geben, und sie sollen es in Besitz nehmen.40Ihr aber – kehrt um und zieht in die Wüste in der Richtung nach dem Schilfmeer!‹41Da gabt ihr mir zur Antwort: ›Wir haben uns gegen den HERRN versündigt; wir wollen nun doch hinaufziehen und kämpfen, ganz wie der HERR, unser Gott, uns geboten hat!‹ So gürtetet ihr euch denn sämtlich eure Waffen um und wolltet leichtfertig in das Bergland hinaufziehen.42Da gebot mir der HERR: ›Warne sie hinaufzuziehen und zu kämpfen! Denn ich bin nicht in eurer Mitte; sonst werdet ihr von euren Feinden eine Niederlage erleiden!‹43Ich warnte euch also, doch ihr wolltet nicht hören, sondern widersetztet euch dem Befehl des HERRN und zogt in Vermessenheit in das Bergland hinauf.44Da rückten die Amoriter, die in jenem Gebirge wohnten, euch entgegen und verfolgten euch wie ein Bienenschwarm und zersprengten euch [in Seir] bis Horma.45Nach eurer Rückkehr jammertet ihr dann vor dem HERRN; er aber achtete nicht auf euer Wehklagen und schenkte euch kein Gehör.46So mußtet ihr denn in Kades die lange Zeit bleiben, die ihr dort zugebracht habt.«