4.Mose 14

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da schrien alle Israeliten laut auf und weinten die ganze Nacht hindurch.2 Sie murrten gegen Mose und Aaron und klagten: »Wären wir doch bloß in Ägypten oder hier in der Wüste gestorben! Ach, wären wir doch schon tot! (2Mo 15,24; 2Mo 16,3; 4Mo 11,1; 4Mo 16,13; 4Mo 20,4; 4Mo 21,5)3 Warum hat uns der HERR in dieses Land gebracht? Etwa nur, damit wir hier in der Schlacht getötet werden und unsere Frauen und Kinder als Sklaven verschleppt werden? Wäre es da nicht das Beste für uns, nach Ägypten zurückzukehren?« (2Mo 5,21; 2Mo 16,3; 4Mo 14,31; 5Mo 1,39)4 Und sie sagten zueinander: »Lasst uns einen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren!«5 Da warfen sich Mose und Aaron vor der versammelten israelitischen Gemeinschaft zu Boden. (4Mo 16,22; 4Mo 17,10)6 Zwei der Spione – Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes – zerrissen ihre Kleider7 und sagten zu den Israeliten: »Das Land, das wir durchwandert und ausgekundschaftet haben, ist sehr gut. (4Mo 13,27; 5Mo 1,25)8 Und wenn der HERR uns gut gesinnt ist, wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben: Es ist ein Land, in dem Milch und Honig überfließen. (2Mo 3,8; 4Mo 13,27)9 Aber lehnt euch nicht gegen den HERRN auf und habt keine Angst vor den Bewohnern des Landes. Sie werden eine leichte Beute für uns sein! Sie haben keinen Schutz, aber mit uns ist der HERR! Habt also keine Angst vor ihnen!« (5Mo 1,21; 5Mo 7,18; 5Mo 9,7)10 Die ganze Gemeinschaft wollte Josua und Kaleb steinigen. Doch da erschien allen Israeliten die Herrlichkeit des HERRN am Zelt Gottes. (2Mo 16,7; 2Mo 17,4; 2Mo 24,16; 2Mo 32,9; 3Mo 9,23)11 Und der HERR sprach zu Mose: »Wie lange wird mich dieses Volk noch verachten? Wie lange noch wollen sie mir nicht vertrauen trotz all der Wunder, die ich unter ihnen getan habe?12 Ich will sie verstoßen und durch eine Seuche umkommen lassen. Dich aber will ich zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als sie.« (2Mo 32,10; 3Mo 26,25; 5Mo 28,21)13 »Aber die Ägypter werden davon hören«, gab Mose dem HERRN zu bedenken. »Durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte befreit. (2Mo 9,28; 2Mo 32,12)14 Und auch die Bewohner dieses Landes werden dies erfahren. Sie haben gehört, dass du, HERR, mit diesem Volk bist, dem du dich für alle sichtbar zeigst. Sie wissen, dass deine Wolke über ihnen steht und dass du bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule vor ihnen her ziehst. (2Mo 13,21; 2Mo 33,11; 5Mo 5,4)15 Wenn du nun das ganze Volk auf einen Schlag tötest, werden die Völker, die von dir gehört haben, sagen:16 ›Der HERR konnte dieses Volk nicht in das Land bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hatte, deshalb hat er sie in der Wüste getötet.‹ (2Mo 32,12; 5Mo 9,28; Jos 7,7)17 Herr, deine Macht soll so groß sein, wie du gesagt hast, als du sprachst:18 ›Ich bin der HERR. Meine Geduld, meine Liebe und Treue sind groß. Ich vergebe Sünde und Unrecht. Und trotzdem lasse ich die Sünde nicht ungestraft, sondern kümmere mich bei den Kindern um die Sünden ihrer Eltern, bis in die dritte und vierte Generation.‹19 Vergib diesem Volk doch seine Sünden aus deiner beständigen Liebe heraus, so wie du ihm immer und immer wieder vergeben hast, seit es Ägypten verließ.« (2Mo 34,9; Ps 106,45)20 Da antwortete ihm der HERR: »Ich werde ihnen vergeben, wie du gebeten hast. (Ps 106,23; Mi 7,18)21-22 Aber so wahr ich lebe und so wahr die Erde erfüllt wird von meiner Herrlichkeit,23 soll keiner dieser Menschen das Land, das ich ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe, jemals sehen. Sie haben meine Herrlichkeit und die Wunder, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, miterlebt und mich trotzdem immer und immer wieder herausgefordert, indem sie meine Anweisungen nicht befolgten. Keiner von denen, die mich verachtet haben, soll das Land sehen. (4Mo 26,65; 4Mo 32,11)24 Mein Diener Kaleb dagegen ist anders: Er hat stets treu zu mir gehalten. Ihn will ich in das Land bringen, das er schon betreten hat, und seine Nachkommen sollen es erobern. (4Mo 32,12; Jos 14,6)25 Die Amalekiter und Kanaaniter bleiben im Tal wohnen. Morgen sollt ihr wieder umkehren und in die Wüste ziehen, in Richtung Rotes Meer.« (4Mo 13,29)26 Dann sprach der HERR zu Mose und Aaron:27 »Wie lange soll mir dieses böse Volk noch Vorwürfe machen? Ich habe ihre Klagen gehört.28 Richte ihnen Folgendes aus: ›So wahr ich lebe, werde ich euch genau das antun, mit dem ihr mir in den Ohren gelegen habt, spricht der HERR. (4Mo 14,21; Hebr 3,17)29 Ihr alle sollt hier in der Wüste sterben! Weil ihr euch gegen mich aufgelehnt habt, soll keiner von euch, der 20 Jahre oder älter ist und gemustert wurde[1], (4Mo 1,17; 4Mo 26,2)30 seinen Fuß in das Land setzen, das ich euch mit einem Eid zugesagt habe. Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns, sollen davon ausgenommen sein. (4Mo 14,24)31 Aber eure Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie würden von euren Feinden verschleppt werden, bringe ich sicher in das Land. Sie werden dieses Land kennenlernen, das ihr ausgeschlagen habt. (4Mo 14,3)32 Eure Leichen werden jedoch in der Wüste verwesen. (4Mo 26,65; 4Mo 32,13; 1Kor 10,5)33 Und eure Kinder müssen die Folgen eurer Treulosigkeit tragen. Sie sollen 40 Jahre lang als Hirten durch die Wüste wandern, bis auch der Letzte von euch in der Wüste gestorben ist. (5Mo 2,7; 5Mo 8,2)34 Weil die Männer 40 Tage das Land erkundet haben, sollt ihr 40 Jahre lang die Folgen eurer Sünde tragen: ein Jahr für jeden Tag. Ihr sollt erfahren, wie es ist, mich zum Feind zu haben.35-36 Ich, der HERR, habe gesprochen! Jedem dieser bösen Menschen, die sich in der Wüste gegen mich aufgelehnt haben, werde ich dies antun. Jeder von ihnen wird hier umkommen!‹« (4Mo 13,4)37 Die Männer jedoch, die Mose als Spione in das Land geschickt hatte, tötete der HERR auf der Stelle. Denn sie hatten die übrigen Israeliten nach ihrer Rückkehr durch ihre negativen Berichte veranlasst sich gegen den HERRN aufzulehnen.38 Von den Männern, die das Land erkundet hatten, blieben nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, am Leben.39 Nachdem Mose den Israeliten diese Worte ausgerichtet hatte, waren die Menschen sehr traurig. (2Mo 33,4)40 Am nächsten Morgen standen sie früh auf, um in das Bergland hinaufzuziehen. »Ja, wir haben Schuld auf uns geladen«, sprachen sie, »aber jetzt wollen wir in das Land ziehen, das der HERR uns versprochen hat.« (5Mo 1,41)41 Doch Mose sagte: »Warum setzt ihr euch schon wieder über den Befehl des HERRN hinweg? Euer Vorhaben wird nicht gelingen.42 Zieht nicht in das Land, denn der HERR ist nicht bei euch. Sonst werdet ihr von euren Feinden geschlagen werden.43 Wenn ihr den Amalekitern und Kanaanitern in der Schlacht gegenübersteht, werdet ihr durchs Schwert umkommen. Der HERR wird euch nicht helfen, denn ihr habt den HERRN verlassen.«44 Doch die Israeliten waren so vermessen, trotzdem in das Bergland hinaufzuziehen, obwohl weder Mose noch die Bundeslade des HERRN das Lager verließen. (4Mo 10,33; 4Mo 31,6)45 Da kamen ihnen die Amalekiter und die Kanaaniter, die im Gebirge lebten, entgegen, schlugen sie und verfolgten sie bis nach Horma. (4Mo 21,3; Ri 1,17)

4.Mose 14

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in dieser Nacht. (4Mo 11,4)2 Und alle Kinder Israels murrten gegen Mose und Aaron; und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Ach, dass wir doch im Land Ägypten gestorben wären oder noch in dieser Wüste sterben würden! (2Mo 16,2; 4Mo 14,27; 4Mo 17,6; Ps 106,25)3 Und warum führt uns der HERR in dieses Land, dass wir durch das Schwert fallen und dass unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zum Raub werden? Ist es nicht besser für uns, wenn wir wieder nach Ägypten zurückkehren?4 Und sie sprachen zueinander: Wir wollen uns selbst einen Anführer geben und wieder nach Ägypten zurückkehren! (5Mo 17,16; Neh 9,17; Apg 7,39)5 Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israels. (4Mo 16,4; 4Mo 16,22)6 Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider, (4Mo 13,6; 4Mo 13,8; Ri 11,35; Esr 9,5)7 und sie sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israels: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein sehr, sehr gutes Land! (Hes 20,6)8 Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben — ein Land, in dem Milch und Honig fließt. (2Sam 15,25; Ps 90,17; Ps 147,11)9 Seid nur nicht widerspenstig gegen den HERRN und fürchtet euch nicht vor dem Volk dieses Landes; denn wir werden sie verschlingen wie Brot. Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, mit uns aber ist der HERR; fürchtet euch nicht vor ihnen! (1Mo 26,24; 4Mo 24,8; 5Mo 7,18; 5Mo 7,21; 5Mo 9,23; 5Mo 20,3; 5Mo 31,6; 5Mo 31,8; Jos 1,9; Ps 46,6; Ps 46,8; Ps 91,1; Ps 121,5; Jes 8,10; Jes 25,4; Kla 4,20; Röm 8,31)10 Da sagte die ganze Gemeinde, dass man sie steinigen solle. Aber die Herrlichkeit des HERRN erschien bei der Stiftshütte vor allen Kindern Israels. (2Mo 17,4; 4Mo 16,19; 1Sam 30,6; Hes 3,23; 2Tim 3,12)11 Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange noch will mich dieses Volk verachten? Und wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben, trotz aller Zeichen, die ich unter ihnen getan habe? (Ps 78,32; Joh 12,37; Hebr 3,19)12 Ich will sie mit der Pest schlagen und ausrotten; und ich will dich zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als dieses! (2Mo 32,10)13 Mose aber sprach zum HERRN: Dann werden es die Ägypter hören; denn du hast doch dieses Volk durch deine Macht aus ihrer Mitte geführt; (5Mo 9,26; Hes 20,9)14 und sie werden es auch den Einwohnern dieses Landes sagen, die gehört haben, dass du, der HERR, in der Mitte dieses Volkes bist und dass du, der HERR, von Angesicht zu Angesicht gesehen wirst und deine Wolke über ihnen steht und du vor ihnen her bei Tag in der Wolkensäule und bei Nacht in der Feuersäule gehst. (4Mo 9,15; 5Mo 5,4; 5Mo 5,24; Jos 2,9)15 Und wenn du nun dieses Volk tötest wie einen Mann, so werden schließlich die Heiden sagen, die dieses Gerücht über dich hören: (Ri 6,13)16 Weil der HERR dieses Volk nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste hingeschlachtet! (5Mo 9,28; Jos 7,9)17 So lass nun die Macht des Herrn groß werden, wie du gesprochen und verheißen hast: (Ps 106,8)18 Der HERR ist langsam zum Zorn und groß an Gnade; er vergibt Schuld und Übertretungen, obgleich er keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied. (2Mo 20,5; 2Mo 34,6; Jon 4,2)19 Vergib nun die Schuld dieses Volkes nach deiner großen Gnade, wie du auch diesem Volk verziehen hast von Ägypten an bis hierher! (Ps 51,3; Dan 9,18)20 Da sprach der HERR: Ich habe vergeben nach deinem Wort. (5Mo 10,10; Ps 106,23)21 Aber — so wahr ich lebe und die ganze Erde mit der Herrlichkeit des HERRN erfüllt werden soll: (2Mo 9,16; 5Mo 32,40; Ps 72,19; Jer 22,24; Hab 3,3; Röm 14,11)22 Keiner der Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und die mich nun schon zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben, (1Mo 31,7)23 [keiner] soll das Land sehen, das ich ihren Vätern zugeschworen habe; ja, keiner soll es sehen, der mich verachtet hat! (4Mo 32,11; Ps 95,11; Hes 20,15; Hebr 3,18)24 Aber meinen Knecht Kaleb, in dem ein anderer Geist ist und der mir völlig nachgefolgt ist, ihn will ich in das Land bringen, in das er gegangen ist, und sein Same soll es als Erbe besitzen. — (4Mo 32,12; Joh 12,26)25 Aber die Amalekiter und Kanaaniter liegen im Tal; darum wendet euch morgen und zieht in die Wüste auf dem Weg zum Roten Meer! (4Mo 14,43; 4Mo 14,45; 5Mo 1,40)26 Und der HERR redete zu Mose und Aaron und sprach:27 Wie lange soll ich diese böse Gemeinde dulden, die gegen mich murrt? Ich habe das Murren der Kinder Israels gehört, das sie gegen mich erheben. (2Mo 16,8; 4Mo 14,11; Mt 17,17)28 Darum sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der HERR: Ich will genauso an euch handeln, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt! (4Mo 14,21; 4Mo 33,56; Mt 9,29)29 Eure Leichname sollen in dieser Wüste fallen und alle eure Gemusterten, die ganze Zahl, von 20 Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt; (4Mo 1,45; 4Mo 26,64; Ps 90,7; 1Kor 10,5)30 keiner von euch soll in das Land kommen, über dem ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe, um euch darin wohnen zu lassen — ausgenommen Kaleb, der Sohn Jephunnes, und Josua, der Sohn Nuns! (4Mo 32,12)31 Eure Kinder aber, von denen ihr gesagt habt, dass sie zum Raub würden, die will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennenlernen, das ihr verachtet habt! (4Mo 14,3; Röm 11,29)32 Eure eigenen Leichname aber sollen in dieser Wüste fallen. (4Mo 14,29; 1Kor 10,5; Hebr 3,17)33 Und eure Kinder sollen in der Wüste 40 Jahre lang Viehhirten sein und eure Hurereien tragen, bis eure Leichname in der Wüste aufgerieben sind! (4Mo 32,13; 5Mo 2,14; Hes 23,35)34 Entsprechend der Zahl der 40 Tage, in denen ihr das Land erkundet habt — sodass je ein Tag ein Jahr gilt —, sollt ihr 40 Jahre lang eure Ungerechtigkeiten tragen, damit ihr erfahrt, was es bedeutet, wenn ich mich [von euch] abwende! (2Mo 17,7; 4Mo 13,25; 4Mo 14,43; 5Mo 31,17; Hebr 3,17)35 Ich, der HERR, habe es gesagt: Fürwahr, das werde ich an dieser ganzen bösen Gemeinde tun, die sich gegen mich zusammengerottet hat; in dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden, und hier sollen sie sterben! (4Mo 23,19; Ps 33,8)36 Die Männer aber, die Mose gesandt hatte, das Land zu erkunden, und die wiedergekommen waren und die ganze Gemeinde dazu brachten, gegen ihn zu murren, indem sie das Land in Verruf brachten (4Mo 13,31)37 — diese Männer, die das Land in Verruf gebracht hatten, starben an einer Plage vor dem HERRN. (1Kor 10,10; Hebr 3,17; Jud 1,5)38 Josua jedoch, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben am Leben von jenen Männern, die ausgezogen waren, um das Land auszukundschaften. (Jos 14,10; Hab 2,4; Röm 1,17)39 Als nun Mose diese Worte zu allen Kindern Israels geredet hatte, da trauerte das Volk sehr. (2Mo 33,4)40 Und sie machten sich am Morgen früh auf, um auf die Höhe des Berglandes zu ziehen, und sprachen: Siehe, hier sind wir; und wir wollen hinaufziehen an den Ort, von dem der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt! (5Mo 1,41; Mt 7,21)41 Mose aber sprach: Warum wollt ihr denn den Befehl des HERRN übertreten? Es wird euch nicht gelingen! (2Chr 24,20; Hi 9,4)42 Zieht nicht hinauf, denn der HERR ist nicht in eurer Mitte; damit ihr nicht von euren Feinden geschlagen werdet! (5Mo 1,42; Jos 7,8; Jos 7,12)43 Denn die Amalekiter und Kanaaniter sind dort vor euch, und ihr werdet durch das Schwert fallen; denn weil ihr euch von der Nachfolge des HERRN abgewendet habt, wird der HERR nicht mit euch sein! (2Chr 15,2)44 Aber sie waren vermessen und wollten auf die Höhe des Berglandes ziehen; doch weder die Lade des Bundes des HERRN noch Mose verließen das Lager. (4Mo 10,35; 5Mo 1,43)45 Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Bergland lagen, herab und schlugen sie und zerstreuten sie bis nach Horma. (4Mo 21,3; 5Mo 1,44; Ri 1,17)

4.Mose 14

Menge Bibel

1 Da erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei, und das Volk weinte in jener Nacht;2 alle Israeliten murrten über Mose und Aaron, und die ganze Gemeinde klagte vor ihnen: »Ach wären wir doch im Lande Ägypten gestorben! Oder wären wir doch hier in der Wüste gestorben!3 Warum führt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durch das Schwert fallen? Damit unsere Frauen und kleinen Kinder (den Feinden) zur Beute werden? Ist es nicht das Beste für uns, wir kehren nach Ägypten zurück?«4 Und sie sagten einer zum andern: »Wir wollen uns einen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren!«5 Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen versammelten Gemeinde der Israeliten auf ihr Angesicht nieder.6 Josua aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die zu denen gehörten, welche das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider7 und gaben vor der ganzen Gemeinde der Israeliten folgende Erklärung ab: »Das Land, das wir als Kundschafter durchzogen haben, ist ein außerordentlich schönes Land!8 Wenn der HERR uns wohlwill, so wird er uns schon in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.9 Nur empört euch nicht gegen den HERRN und fürchtet euch ja nicht vor den Bewohnern des Landes! Denn wie einen Bissen Brot werden wir sie verspeisen. Der Schutz ihrer Götter ist von ihnen gewichen, aber mit uns ist der HERR: fürchtet euch nicht vor ihnen!«10 Als nun die ganze Gemeinde schon daran dachte, sie zu steinigen, erschien die Herrlichkeit des HERRN allen Israeliten am Offenbarungszelt;11 und der HERR sagte zu Mose: »Wie lange will dieses Volk mich noch verhöhnen und wie lange noch mir kein Vertrauen schenken trotz aller Wunderzeichen, die ich unter ihnen getan habe?12 Ich will sie mit der Pest schlagen und sie ausrotten; dich aber will ich zu einem Volk machen, das größer und stärker ist als sie!«13 Da erwiderte Mose dem HERRN: »Die Ägypter haben es vernommen, daß du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte hergeführt hast,14 und man wird es auch den Bewohnern dieses Landes sagen, welche gehört haben, daß du, HERR, inmitten dieses Volkes weilst, daß du dich ihm Auge in Auge offenbarst und daß deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule bei Tage und in einer Feuersäule bei Nacht vor ihnen herziehst.15 Wenn du nun dieses Volk wie einen Mann tötest, so werden die Völkerschaften, welche die Kunde von dir vernommen haben, laut aussprechen:16 ›Weil der HERR nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste abgeschlachtet!‹17 So möge sich denn jetzt deine Kraft, o HERR, groß erweisen, wie du es verheißen hast, als du sagtest (2.Mose 34,6-7):18 ›Der HERR ist langmütig und reich an Gnade; er vergibt Unrecht und Übertretung, läßt aber auch den Schuldigen keineswegs ungestraft, sondern sucht die Schuld der Väter an den Kindern heim bis ins dritte und vierte Glied.‹19 So vergib doch diesem Volk seine Schuld nach deiner großen Gnade und so, wie du diesem Volke von Ägypten an bis hierher verziehen hast!«20 Da antwortete der HERR: »Ich habe ihm vergeben, wie du es erbeten hast.21 Aber wahrlich, so wahr ich lebe und so wahr die ganze Erde von der Herrlichkeit des HERRN erfüllt werden soll:22 alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Wunderzeichen, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, gesehen und mich trotzdem nun schon zehnmal versucht und nicht auf meine Weisungen gehört haben –23 sie sollen das Land, das ich ihren Vätern zugeschworen habe, nicht zu sehen bekommen! Nein, keiner von allen, die mich verhöhnt haben, soll es zu sehen bekommen!24 Nur meinen Knecht Kaleb, der einen anderen Geist gezeigt und mir vollen Gehorsam bewiesen hat, den will ich in das Land bringen, das er schon einmal betreten hat, und seine Nachkommen sollen es besitzen;25 die Amalekiter aber und die Kanaanäer bleiben in der Niederung wohnen! Morgen kehrt um und brecht nach der Wüste auf in der Richtung nach dem Schilfmeer zu!«26 Hierauf sagte der HERR zu Mose und Aaron:27 »Wie lange soll es noch dauern, daß diese nichtswürdige Gemeinde gegen mich murrt? Ich habe das Murren wohl gehört, das die Israeliten gegen mich erheben.28 Sage ihnen: ›So wahr ich lebe!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –: ›Ich will es euch genau so ergehen lassen, wie ihr es laut vor meinen Ohren ausgesprochen habt!29 In der Wüste hier sollen eure Leiber tot hinfallen, und zwar ihr alle, die gemustert worden sind, ihr alle vollzählig von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt.30 Ihr sollt nimmermehr in das Land kommen, das ich euch durch einen Eid zum Wohnsitz zugesagt habe, keiner außer Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua, dem Sohne Nuns.31 Eure kleinen Kinder aber, von denen ihr gesagt habt, sie würden (den Feinden) zur Beute werden, die will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt;32 eure eigenen Leiber aber sollen in der Wüste hier tot hinfallen,33 und eure Söhne sollen vierzig Jahre lang als Hirten in der Wüste umherziehen und für euren treulosen Abfall von mir büßen, bis eure Leiber in der Wüste aufgerieben sind.34 Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land ausgekundschaftet habt – immer ein Tag für ein Jahr gerechnet –, sollt ihr vierzig Jahre lang für eure Verschuldungen büßen und sollt erfahren, was es auf sich hat, wenn ich mich von euch abwende!35 Ich, der HERR, habe es ausgesprochen! Wahrlich, so will ich mit dieser ganzen nichtswürdigen Gemeinde verfahren, die sich gegen mich zusammengerottet hat: in der Wüste hier sollen sie aufgerieben werden, und hier sollen sie sterben!‹«36 Die Männer aber, die Mose zur Auskundschaftung des Landes ausgesandt hatte und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren gegen ihn durch ihren ungünstigen Bericht über das Land verleitet hatten –37 diese Männer, die über das Land ungünstig berichtet hatten, starben eines plötzlichen Todes vor dem HERRN.38 Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben am Leben von jenen Männern, die zur Auskundschaftung des Landes ausgezogen waren.39 Als nun Mose diese Drohworte des HERRN allen Israeliten mitgeteilt hatte, da geriet das Volk in tiefe Betrübnis.40 Sie machten sich also am andern Morgen in der Frühe fertig, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen, und sagten: »Wir sind jetzt bereit, in die Gegend hinaufzuziehen, von welcher der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt.«41 Aber Mose antwortete: »Warum wollt ihr doch den Befehl des HERRN übertreten? Das wird euch nicht gelingen!42 Zieht ja nicht hinauf, denn der HERR ist nicht in eurer Mitte; ihr werdet sonst von euren Feinden geschlagen werden;43 denn die Amalekiter und Kanaanäer stehen euch dort gegenüber, und ihr werdet durch das Schwert fallen: durch euren Abfall vom HERRN habt ihr nun einmal verschuldet, daß der HERR nicht mit euch sein wird!«44 Trotzdem blieben sie in ihrer Vermessenheit dabei, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen; doch die Lade mit dem Bundesgesetz des HERRN und Mose verließen das Innere des Lagers nicht.45 Da kamen die Amalekiter und Kanaanäer, die in jenem Gebirge wohnten, herab, schlugen sie und zersprengten sie bis Horma.