1Doch schon bald begannen die Israeliten, sich beim HERRN über ihre Schwierigkeiten zu beklagen. Als der HERR dies hörte, wurde er zornig. Das Feuer des HERRN brach unter ihnen aus und zerstörte einen Teil des Lagers. (3Mo 10,1; 4Mo 14,2; 4Mo 16,35; 4Mo 17,5)2Die Israeliten liefen zu Mose und schrien um Hilfe. Da betete er zum HERRN und das Feuer erlosch.3Deshalb wurde dieser Ort Tabera[1] genannt, weil dort das Feuer des HERRN unter ihnen gewütet hatte. (5Mo 9,22)4Doch die Fremden, die mit ihnen zogen, sehnten sich nach Annehmlichkeiten, und so klagten auch die Israeliten von Neuem. »Wer gibt uns Fleisch zu essen?«, jammerten sie. (2Mo 12,38; 3Mo 24,10; Ps 78,18; 1Kor 10,6)5»Denkt nur an die vielen Fische, die wir in Ägypten ganz umsonst bekamen. Wir bekamen so viele Gurken und Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch, wie wir nur wollten.6Aber jetzt haben wir alle Lust am Essen verloren, wo wir nichts außer diesem Manna zu sehen bekommen!« (4Mo 21,5)7Das Manna sah aus wie Koriandersamen und hatte die Farbe von Edelharz. (2Mo 16,14)8Die Leute gingen umher, sammelten es vom Boden auf und mahlten es mit Handmühlen oder zerstießen es in Mörsern. Dann kochten sie es in Töpfen oder backten Fladenbrote. Das Manna schmeckte wie Ölkuchen.9Jede Nacht, wenn der Tau auf das Lager fiel, kam auch das Manna herab. (2Mo 16,13)10Mose hörte, wie die israelitischen Familien vor ihren Zelten standen und jammerten, und der HERR wurde sehr zornig. Da wurde auch Mose ungehalten (Ps 78,21)11und er fragte den HERRN: »Warum behandelst du deinen Diener so schlecht? Womit habe ich es verdient, dass du mir die Verantwortung für solch ein Volk auflädst? (2Mo 5,22)12Bin ich etwa die Mutter dieses Volkes? Oder habe ich es geboren, sodass du mich aufforderst: ›Trag es auf deinen Armen – so wie eine Amme einen Säugling trägt – in das Land, das ich ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe.‹? (1Mo 26,3; 2Mo 13,4; Jes 49,23)13Woher soll ich denn Fleisch nehmen, um es all den Menschen zu geben? Denn sie jammern und rufen: ›Gib uns Fleisch zu essen!‹14Ich kann die Sorge für dieses Volk nicht allein tragen, diese Last ist zu schwer für mich. (2Mo 18,18; 5Mo 1,12)15Willst du mir aber nicht helfen, dann töte mich lieber gleich, wenn du mir etwas Gutes tun willst, damit ich meine elende Lage nicht länger mit ansehen muss!« (2Mo 32,32)
Mose wählt 70 Anführer aus
16Da sprach der HERR zu Mose: »Versammle 70 der führenden Männer Israels, von denen du weißt, dass sie Älteste und Vorsteher des Volkes sind. Lass sie zum Zelt Gottes kommen und sich dort mit dir zusammen aufstellen. (2Mo 24,1)17Ich werde herabkommen und dort zu dir sprechen. Ich werde einen Teil von dem Geist, der auf dir ruht, nehmen und auf sie legen. Sie sollen die Sorge für das Volk gemeinsam mit dir tragen, damit du die Last nicht mehr alleine tragen musst. (2Mo 34,5; 4Mo 11,25; 4Mo 12,5)18Befiehl dem Volk, dass es sich heiligen soll. Sag den Leuten: ›Morgen werdet ihr Fleisch zu essen bekommen, denn ihr seid mir mit eurem Gejammer in den Ohren gelegen. Ihr wolltet wissen, wer euch Fleisch zu essen gibt, und wart der Meinung, dass es euch in Ägypten gut gegangen war. Der HERR wird euch Fleisch geben und ihr werdet davon essen. (2Mo 19,10)19Nicht nur einen Tag sollt ihr davon essen, auch nicht zwei, fünf, zehn oder 20 Tage.20Ihr werdet einen ganzen Monat lang Fleisch essen, bis es euch wieder zu den Ohren herauskommt und ihr euch davor ekeln werdet. Denn ihr habt den HERRN, der mitten unter euch lebt, zurückgewiesen, indem ihr vor ihm darüber gejammert habt, dass ihr aus Ägypten weggezogen seid.‹«21Mose wandte ein: »Es sind 600.000 wehrfähige Männer hier bei mir und du versprichst, ihnen so viel Fleisch zu geben, dass sie einen ganzen Monat zu essen haben. (2Mo 12,37)22Können denn so viele Schafe und Rinder für sie geschlachtet werden, dass es genug für jeden gibt? Oder würde es ausreichen, wenn alle Fische im Meer gefangen würden?«23Da entgegnete der HERR: »Ist meine Macht etwa begrenzt? Du wirst schon sehen, ob meine Ankündigung eintrifft oder nicht.« (Jes 50,2)24Also ging Mose hinaus und teilte dem Volk die Worte des HERRN mit. Dann berief er 70 der führenden Männer und wies sie an, sich um das Zelt Gottes herum aufzustellen.25Da kam der HERR in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf Mose lag, und legte ihn auf die 70 führenden Männer. Sobald der Geist auf sie kam, weissagten sie. Dies geschah jedoch nur dieses eine Mal. (4Mo 11,16)26Zwei Männer waren noch im Lager, als der Geist auf sie kam; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Sie gehörten zu den führenden Männern des Volkes, waren aber nicht zum Zelt Gottes gegangen und begannen nun mitten im Lager zu weissagen.27Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: »Eldad und Medad reden im Lager prophetisch.«28Josua, der Sohn Nuns, der von seiner Jugend an Moses Diener war, forderte: »Mose, mein Herr, hindere sie doch daran!« (Jos 1,1; Mk 9,38)29Doch Mose antwortete: »Willst du etwa meine Rechte eifersüchtig verteidigen? Ich wünschte mir, dass alle aus dem Volk des HERRN Propheten wären und dass der HERR seinen Geist auf alle legte!«30Dann kehrte Mose zusammen mit den führenden Männern Israels ins Lager zurück.
Der HERR schickt Wachteln
31Danach ließ der HERR einen Wind aufkommen, der Wachteln vom Meer herübertrieb. Die Wachteln fielen beim Lager auf den Boden. Etwa eine Tagesreise[2] weit lagen die Wachteln bis zu zwei Ellen[3] hoch rings um das Lager auf dem Boden. (2Mo 16,13; Ps 78,26; Ps 105,40)32Die Israeliten machten sich auf und sammelten den ganzen Tag, die ganze Nacht und noch den ganzen darauffolgenden Tag lang Wachteln. Jeder sammelte mindestens zehn Säcke voll. Dann breiteten sie die Vögel rings um das Lager aus, um sie zu dörren.33Als sie das Fleisch in den Mund gesteckt, aber noch nicht gekaut hatten, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk und er schlug die Israeliten mit einer sehr schweren Plage. (4Mo 11,10)34Dieser Ort wurde daher Kibrot-Taawa[4] genannt, weil dort die Leute begraben wurden, die gierig gewesen waren. (5Mo 9,22)35Die Israeliten aber zogen weiter nach Hazerot. (4Mo 33,17)
1Und es geschah, dass das Volk sich sehr beklagte, und das war böse in den Ohren des HERRN; und als der HERR es hörte, da entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am Ende des Lagers. (3Mo 10,2; 4Mo 16,35; 5Mo 4,24; 5Mo 9,22; Ps 78,17)2Da schrie das Volk zu Mose. Und Mose betete zu dem HERRN; da erlosch das Feuer. (4Mo 21,7; 5Mo 9,19; Jes 9,12; Hos 5,4; Am 7,5; Jak 5,16)3Und man nannte den Ort Tabeera, weil das Feuer des HERRN unter ihnen gebrannt hatte. (5Mo 9,22)4Das hergelaufene Gesindel aber, das in ihrer Mitte war, wurde sehr lüstern, und auch die Kinder Israels fingen wieder an zu weinen, und sie sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? (2Mo 12,38; Ps 106,14; 1Kor 10,6; 1Kor 15,33; Gal 5,9; 3Joh 1,11; Jud 1,16)5Wir denken an die Fische zurück, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Gurken und Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch; (2Mo 16,3; 2Petr 2,12; 2Petr 2,20)6nun aber ist unsere Seele matt, unsere Augen sehen nichts als das Manna! (4Mo 21,5; 2Kor 4,18; Phil 4,11)7Aber das Manna war wie Koriandersamen und anzusehen wie Bedellion. (1Mo 2,12; 2Mo 16,31; Ps 78,23)8Und das Volk lief hin und her und sammelte und mahlte es in Handmühlen oder zerstieß es in Mörsern, und kochte es im Topf oder machte Kuchen daraus; und es hatte einen Geschmack wie Ölkuchen. (2Mo 16,23; 2Mo 16,31)9Und wenn bei Nacht der Tau auf das Lager fiel, so fiel das Manna zugleich darauf herab. (Joh 6,31; Joh 6,50)10Als nun Mose das Volk weinen hörte, in jeder Familie jeden am Eingang seines Zeltes, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr, und es missfiel auch Mose. (4Mo 11,1; Hebr 3,10)11Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum handelst du so übel an deinem Knecht? Und warum finde ich nicht Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? (2Mo 5,22; 2Mo 17,4; 2Mo 32,19; 1Sam 8,6; Ps 69,10)12Habe ich denn dieses ganze Volk empfangen oder geboren, dass du zu mir sagst: Trag es an deiner Brust, wie die Amme einen Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? (2Mo 6,8; 5Mo 1,31; 1Thess 2,7)13Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie jammern vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch zu essen! (Mt 15,33; Mk 9,23)14Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen; denn es ist mir zu schwer. (5Mo 1,9)15Und wenn du so an mir handeln willst, so töte mich auf der Stelle, wenn ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe, damit ich mein Unglück nicht länger ansehen muss! (1Kön 19,4; Joh 4,3)
Gott beruft 70 Älteste
16Da sprach der HERR zu Mose: Versammle mir 70 Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie die Ältesten des Volkes und seine Vorsteher sind, und führe sie vor die Stiftshütte, dass sie dort bei dir stehen. (2Mo 24,1; 2Mo 24,9)17Und ich will herabkommen und dort mit dir reden; und ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, dass sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht allein tragen musst. (4Mo 7,89; 4Mo 11,25; 1Sam 10,6; 2Kön 2,9; 2Kön 2,15)18Und du sollst zum Volk sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN geweint und gesagt: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten!« Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben, und ihr sollt essen: (2Mo 19,10; Mt 19,26)19nicht bloß einen Tag lang sollt ihr essen, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht 20 Tage lang, (2Mo 16,12)20sondern einen ganzen Monat lang, bis es euch zur Nase [wieder] herauskommt und euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN, der in eurer Mitte ist, verworfen habt; weil ihr vor ihm geweint und gesagt habt: »Warum sind wir nur aus Ägypten gezogen?« (4Mo 14,3; Apg 7,39)21Und Mose sprach: 600 000 Mann Fußvolk sind es, in deren Mitte ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben! (1Mo 12,2; 4Mo 1,46; 4Mo 2,32)22Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug ist? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug ist? (2Kön 7,2; Mk 8,4; Joh 6,7)23Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort vor dir eintreffen wird oder nicht! (4Mo 23,19; Jes 50,2; Jes 59,1; Jer 32,17; Hes 12,25)24Da ging Mose hinaus und redete zu dem Volk die Worte des HERRN; und er versammelte 70 Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie um die Stiftshütte her. (4Mo 11,16; 4Mo 11,26)25Da kam der HERR herab in der Wolke und redete mit ihm, und Er nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die 70 Ältesten; und es geschah, als der Geist auf ihnen ruhte, da weissagten sie, aber nicht fortgesetzt. (4Mo 11,16; 1Sam 10,5; 1Kor 12,1; 1Kor 12,7; 1Kor 14,1)26Und im Lager waren noch zwei Männer geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad, und der Geist ruhte auch auf ihnen. Denn sie waren [als Älteste] verzeichnet und doch nicht hinausgegangen zur Stiftshütte; sondern sie weissagten im Lager.27Da lief ein Knabe hin und sagte es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager!28Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der Moses Diener war von seiner Jugend an, das Wort und sprach: Mose, mein Herr, wehre ihnen! (Mk 9,38; Joh 3,26)29Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Ach, dass doch das ganze Volk des HERRN weissagen würde! Dass doch der HERR seinen Geist auf sie legen würde! (Joe 3,1; Apg 26,29; 1Kor 14,5; Phil 1,15)30Hierauf begab sich Mose ins Lager zurück, er und die Ältesten Israels.
Die Wachteln und die Plage bei den »Lustgräbern«
31Da fuhr ein Wind aus von dem HERRN und trieb Wachteln vom Meer her und streute sie über das Lager, eine Tagereise weit hier und eine Tagereise weit dort, um das Lager her, etwa zwei Ellen hoch über der Erdoberfläche. (2Mo 16,13; Ps 78,26; Ps 105,40)32Da machte sich das Volk auf an diesem ganzen Tag und die ganze Nacht und an dem ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln; und wer am wenigsten sammelte, der sammelte 10 Homer, und sie breiteten sie weithin aus um das Lager her. (Hes 45,11)33Als aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen und noch nicht verzehrt war, da entbrannte der Zorn des HERRN über das Volk, und der HERR schlug sie mit einer sehr großen Plage. (4Mo 16,30; 4Mo 25,9; 5Mo 28,27; Ps 78,29; Ps 106,14)34Daher nannten sie jenen Ort »Lustgräber«, weil man dort das lüsterne Volk begrub. (5Mo 9,22)35Von den Lustgräbern aber brach das Volk auf nach Hazerot, und sie blieben in Hazerot. (4Mo 33,17)
4.Mose 11
Menge Bibel
Das Murren des Volkes und der Lagerbrand zu Thabera
1Da erging sich das Volk in lauten Klagen über sein Ungemach vor den Ohren des HERRN. Als der HERR es hörte, entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN[1] zündete unter ihnen und richtete am Ende des Lagers Verheerung an.2Da schrie das Volk zu Mose, und dieser betete zum HERRN: da erlosch das Feuer.3Man gab deshalb diesem Orte den Namen Thabera[2], weil dort das Feuer des HERRN gegen sie aufgelodert war.
Die Vorgänge in Kibroth-Hattaawa; Ankunft in Hazeroth
4Das Gesindel aber, das sich unter ihnen befand, wurde lüstern; da fingen auch die Israeliten wieder an zu jammern und klagten: »Wer gibt uns Fleisch zu essen?5Wir denken an die Fische zurück, die wir in Ägypten umsonst zu essen hatten, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch!6Jetzt aber sind wir ganz ausgehungert; gar nichts ist da! Nichts bekommen wir zu sehen als das Manna!«7Das Manna aber sah aus wie Koriandersamen und glich dem Bedolachharz (2.Mose 16,31).8Das Volk streifte umher und las es auf; hierauf zermahlten sie es mit Handmühlen oder zerstießen es in Mörsern, kochten es dann in Töpfen oder bereiteten Kuchen daraus; es schmeckte wie Ölbackwerk.9Wenn der Tau nachts auf das Lager herabfiel, fiel das Manna mit auf ihn[3] herab.
Die Klage Moses vor Gott
10Als nun Mose das Volk in allen Familien wehklagen hörte, einen jeden am Eingang seines Zeltes, und der Zorn des HERRN heftig entbrannt war, da regte sich der Unwille in Mose,11so daß er zum HERRN sagte: »Warum verfährst du so übel mit deinem Knecht, und warum nimmst du so wenig Rücksicht auf mich, daß du die Last (der Sorge) für dieses ganze Volk auf mich legst?12Habe ich denn Mutterpflichten gegen dieses ganze Volk zu erfüllen, oder habe ich es in die Welt gesetzt, daß du zu mir sagen dürftest: ›Trage es auf deinen Armen, wie die Wärterin den Säugling trägt, und bringe es in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast?‹13Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volke zu geben? Mir jammern sie ja ihre Not vor und rufen: ›Gib uns Fleisch zu essen!‹14Ich allein vermag die Last (der Sorge) für dieses ganze Volk nicht zu tragen; sie ist für mich zu schwer!15Willst du trotzdem so mit mir verfahren, so bringe mich doch lieber gleich um, wenn du es gut mit mir meinst, damit ich mein Unglück nicht länger anzusehen brauche!«
Gottes Anordnung (Bestellung von siebzig Gehilfen Moses); Gottes Verheißung der Fleischspende; die ungläubige Entgegnung Moses
16Da antwortete der HERR dem Mose: »Versammle mir siebzig Männer aus den Ältesten der Israeliten, von denen du weißt, daß sie wirklich Älteste des Volkes und seine Obmänner[4] sind; führe sie dann zum Offenbarungszelt und laß sie sich dort neben dir aufstellen.17Ich will dann herabkommen und dort zu dir reden und will von dem Geist, der auf dir ruht[5], etwas nehmen und es ihnen mitteilen, damit sie im Verein mit dir die Last (der Sorge) für das Volk tragen und du sie nicht mehr allein zu tragen brauchst.18Zu dem Volke aber sollst du sagen: ›Heiligt euch für morgen! Da sollt ihr Fleisch zu essen bekommen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN gejammert und ausgerufen: Wer gibt uns Fleisch zu essen? In Ägypten hatten wir es so gut! Darum wird der HERR euch Fleisch geben, damit ihr zu essen habt. (2Mo 19,10)19Nicht nur einen Tag sollt ihr es zu essen haben, auch nicht nur zwei oder fünf oder zehn oder zwanzig Tage:20nein, einen ganzen Monat lang, bis ihr es nicht mehr riechen könnt und es euch zum Ekel wird! Denn ihr habt den HERRN, der in eurer Mitte weilt, mißachtet und vor ihm gejammert und geklagt: Warum sind wir nur aus Ägypten weggezogen!‹«21Da erwiderte Mose: »Sechshunderttausend Mann zu Fuß zählt das Volk, unter dem ich lebe, und doch sagst du: ›Fleisch will ich ihnen geben, daß sie einen ganzen Monat lang zu essen haben‹?22Können so viele Stück Kleinvieh und Rinder für sie geschlachtet werden, daß es für sie ausreicht? Oder sollen alle Fische des Meeres für sie eingefangen werden, daß es für sie ausreicht?«23Da antwortete der HERR dem Mose: »Ist etwa der Arm des HERRN zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort sich dir erfüllt oder nicht!«
Die prophetische Begeisterung der siebzig Ältesten
24Hierauf ging Mose hinaus und teilte dem Volk die Worte des HERRN mit; dann berief er siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und ließ sie sich rings um das (heilige) Zelt aufstellen.25Da fuhr der HERR in der Wolke herab und redete zu ihm, nahm dann etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und teilte ihn den siebzig Ältesten zu. Sobald nun der Geist auf sie gekommen war, gerieten sie in prophetische Begeisterung, später aber nicht wieder.26Es waren aber zwei Männer im Lager zurückgeblieben, von denen der eine Eldad hieß, der andere Medad; auch auf diese ließ der Geist sich nieder – sie gehörten nämlich zu der Zahl der Aufgeschriebenen, waren aber nicht ans Zelt hinausgegangen –; diese gerieten nun im Lager in prophetische Begeisterung.27Da kam ein Jüngling gelaufen und meldete dem Mose: »Eldad und Medad sind im Lager in prophetische Begeisterung geraten!«28Da brach Josua, der Sohn Nuns, der schon von seiner Jünglingszeit an der Diener Moses gewesen war, in die Worte aus: »O Mose, mein Herr, gebiete ihnen Einhalt!«29Aber Mose entgegnete ihm: »Gerätst du aus Sorge für mich in solchen Eifer? Möchte doch das ganze Volk des HERRN zu Propheten werden, daß der HERR seinen Geist auf sie kommen ließe!«30Hierauf begab sich Mose mit den Ältesten der Israeliten ins Lager zurück.
Speisung durch Wachteln; Gottes Strafgericht; die Lustgräber
31Da erhob sich ein vom HERRN gesandter Wind, der führte Wachteln vom Meere herüber und ließ sie auf das Lager hineinfallen, ungefähr eine Tagereise weit nach allen Seiten rings um das Lager, und sie flogen nur etwa zwei Ellen hoch über der Erde.32Da machte sich das Volk jenen ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag daran und sammelte Wachteln; wer auch nur wenig sammelte, brachte es doch auf zehn Homer; dann breiteten sie sich diese (zum Dörren) weithin aus rings um das Lager her.33Als sie aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen hatten, noch ehe es verzehrt[6] war, da entbrannte der Zorn des HERRN gegen das Volk, und der HERR ließ ein verheerendes Sterben unter dem Volke ausbrechen.34Daher gab man diesem Orte den Namen Kibroth Hattaawa[7], weil man dort die Leute begraben hatte, die ihrem Gelüst gefrönt hatten. –35Von den Lustgräbern zog das Volk dann weiter nach Hazeroth, woselbst sie längere Zeit blieben.