Sprüche 20

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Wein ruft Spott hervor; starkes Getränk beschwört Streit herauf. Wer sich betrinkt, der kann nicht weise sein. (Spr 31,4; Jes 5,22; Jes 56,12)2 Der Zorn des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; wer seinen Zorn erregt, setzt sein Leben aufs Spiel.3 Einen Kampf zu vermeiden ist ehrenvoll; nur Narren suchen den Streit. (Spr 14,29; Spr 16,32; Spr 19,11)4 Wenn du zu faul bist, zur rechten Zeit zu pflügen, wirst du bei der Ernte nichts zu essen haben.5 Guter Rat liegt tief im Herzen eines Menschen verborgen, doch ein kluger Mensch weiß ihn hervorzuholen.6 Viele Menschen behaupten, sie seien zuverlässig, aber wo findet man einen Menschen, der wirklich treu ist?7 Ein gottesfürchtiger Mensch führt ein vorbildliches Leben; seine Kinder, die nach ihm leben, haben es gut. (Ps 37,26; Ps 112,2)8 Wenn ein König zu Gericht sitzt, dann unterscheidet er das Böse vom Guten.9 Wer kann sagen: »Ich habe mein Herz gereinigt; ich bin rein geworden von meiner Schuld?« (2Chr 6,36; Hi 14,4)10 Ob zweierlei Maß oder zweierlei Gewicht, beides verabscheut der HERR. (Spr 11,1; Spr 20,23)11 Schon ein Kind erkennt man an seinen Taten, daran, ob sein Verhalten ehrlich und richtig ist. (Mt 7,16)12 Ohren zu hören und Augen zu sehen – beides sind Geschenke des HERRN. (2Mo 4,11)13 Liebe nicht den Schlaf, sonst wirst du verarmen. Halte deine Augen offen, und du wirst genügend zu essen haben! (Spr 6,9; Spr 19,15; Spr 24,32)14 Der Käufer feilscht um den Preis und sagt: »Es ist wertlos«, um dann damit anzugeben, dass er einen guten Handel abgeschlossen hat!15 Weise Rede ist wertvoller als Gold und Edelsteine.16 Wer für einen Fremden bürgt, von dem verlange Sicherheiten; behalte ein Pfand von ihm, wenn er für einen, der fremd ist, bürgt.17 Gestohlenes Brot schmeckt süß, doch im Mund verwandelt es sich in Steine.18 Pläne gelingen durch guten Rat; zieh nicht in den Kampf, ohne es vorher gut überlegt zu haben. (Spr 15,22; Spr 24,6; Lk 14,31)19 Wer klatscht, plaudert auch Geheimnisse aus, deshalb triff dich nicht mit Leuten, die zu viel reden. (Spr 11,13)20 Wenn du deinen Vater oder deine Mutter verfluchst, wird das Licht deines Lebens in der Finsternis verlöschen. (2Mo 21,17; 3Mo 20,9; Mt 15,4)21 Ein Erbe, das man zu früh im Leben erhält, ist am Ende kein Segen.22 Sag nicht: »Dieses Unrecht werde ich heimzahlen.« Warte, bis der HERR die Sache in die Hand nimmt. (Ps 27,14; Spr 24,28; Mt 5,39; Röm 12,17)23 Der HERR verabscheut zweierlei Maß; er hat kein Gefallen an falschen Waagen. (Spr 11,1; Spr 20,10)24 Wie könnten wir den Weg, den wir gehen, begreifen? Es ist der HERR, der unsere Schritte lenkt.25 Es ist gefährlich, Gott ein vorschnelles Versprechen zu geben, ohne vorher die Kosten zu überschlagen. (Pred 5,3)26 Ein weiser König sondert die Gottlosen aus und bestraft sie ohne Mitleid[1]. (Spr 20,8)27 Das Licht des HERRN durchdringt den menschlichen Geist[2] und bringt selbst die geheimsten Gedanken an den Tag. (1Kor 2,11)28 Gnade und Treue schützen den König; sein Thron steht auf dem festen Grund der Gnade. (Spr 29,14)29 Der Stolz der jungen Männer ist ihre Kraft; das graue Haar aber schmückt die alten Menschen. (Spr 16,31)30 Körperliche Strafe reinigt vom Bösen;[3] solche Züchtigung reinigt das Herz.

Sprüche 20

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Der Wein macht Spötter, das Bier Krakeeler. / Wer sich betrinkt, der kann nicht weise sein.2 Das Drohen des Königs gleicht dem Brüllen des Löwen. / Wer seinen Zorn erregt, hat sein Leben verwirkt.3 Vom Streit zu lassen, ehrt einen Mann, / doch jeder Trottel stürzt sich hinein.4 Im Herbst mag der Faule nicht pflügen, / und wenn er ernten will, findet er nichts.5 Guter Rat im Herzen des Menschen ist wie ein tiefes Wasser, / doch ein kluger Mann schöpft daraus.6 Viele loben ihre eigene Frömmigkeit, / doch wer findet wirklich einen verlässlichen Mann?7 Wer gottgefällig und rechtschaffen lebt: / glücklich die Kinder, die er hinterlässt!8 Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, / findet mit den Augen jeden Bösen heraus.9 Wer kann schon sagen: „Mein Gewissen ist rein, / ich bin frei von jeder Schuld.“?10 Zweierlei Maß und zweierlei Gewicht, / beides verabscheut Jahwe.11 Schon ein Junge zeigt an seinem Tun, / ob sein Handeln rein und redlich ist.12 Das Ohr, das hört, das Auge, das sieht, / Jahwe hat beide gemacht.13 Liebst du den Schlaf, so bist du bald arm. / Mach die Augen auf, dann hast du zu essen.14 „Schlecht, schlecht!“ sagt der Käufer, / doch wenn er weggeht, gibt er mit dem Schnäppchen an.15 Es gibt Gold und viele Perlen – der kostbarste Schmuck ist ein verständiges Wort.16 Nimm sein Gewand, denn er hat für den Fremden gebürgt, / pfände ihn aus diesem Grund selbst.17 Erschwindeltes Brot schmeckt gut, / doch danach ist der Mund voller Kies.18 Durch Beratung haben Pläne Bestand. / Zieh nur mit weiser Überlegung in den Kampf!19 Wer als Verleumder umherzieht, gibt Anvertrautes preis. / Lass dich nicht mit einem Schwätzer ein!20 Wer Vater oder Mutter verflucht, / dessen Lampe erlischt in Finsternis.21 Wer das Erbe hastig an sich reißt, / wird am Ende nicht gesegnet sein.22 Sag nicht: „Ich will das Böse vergelten!“ / Warte auf Jahwe, dann hilft er dir.23 Zweierlei Gewicht ist Jahwe ein Gräuel, / und eine falsche Waage ist nicht gut.24 Von Jahwe werden unsere Schritte gelenkt. / Was versteht der Mensch von seinem Weg?25 Wer vorschnell ruft: „Geweiht!“ und dann erst sein Gelübde bedenkt, / der ist schon in die Falle getappt.26 Ein weiser König sondert die Gesetzlosen aus, / als ob er das Dreschrad[1] über sie führt. (Jes 28,27)27 Der Geist des Menschen ist ein Licht Jahwes, / durchforscht sein ganzes Inneres.28 Gnade und Treue behüten den König, / und durch Güte stützt er seinen Thron.29 Der Stolz der Jungen ist ihre Kraft, / der Schmuck der Alten das graue Haar.30 Blutige Striemen bessern den Bösen / und Schläge des Menschen Inneres.