Jesaja 14

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Mit den Nachfahren Jakobs aber wird der HERR Erbarmen haben. Er wird das Volk Israel noch einmal erwählen und es in seiner alten Heimat ansiedeln. Einwanderer anderer Länder werden sich ihm anschließen und sich zum Volk der Israeliten halten. (Ps 102,14; Jes 41,8; Jes 49,13; Zef 2,11)2 Die Völker der Welt werden dem Volk des HERRN auf seiner Rückkehr in ihr Land Begleitschutz geben. Sie werden dem Volk der Israeliten Diener und Dienerinnen sein. Das Volk der Israeliten wird diejenigen gefangen halten, von denen es zuvor gefangen gehalten wurde und es wird über ihre Unterdrücker herrschen. (Jes 45,14; Dan 7,18)3 An dem Tag, an dem der HERR dir auf diese Weise Ruhe von deinen Kränkungen, deinem Ärger und deiner harten Knechtschaft, mit der du unterdrückt wurdest, verschafft hat, (Esr 9,8; Jer 30,10)4 wirst du dieses Spottlied auf den König von Babel singen und sagen: »Wie vollkommen hat doch die Tyrannei des Unterdrückers ein Ende gefunden! Mit seiner Schreckensherrschaft ist es vorbei. (Hab 2,6)5 Der HERR hat den Prügel der Gottlosen zerbrochen und ihre Herrschaft beendet.6 Sie haben in ihrer Verbissenheit ununterbrochen Völker geschlagen, sie ihrer Wut ausgesetzt und schonungslos gejagt. (Jes 47,6)7 Doch nun hat das ganze Land Ruhe und Frieden. Alle freuen sich und jubeln! (Ps 98,1)8 Selbst die Zypressen und die Zedern des Libanon singen vor Freude über dich: ›Seitdem du gestürzt wurdest, kommt kein Holzfäller mehr zu uns herauf!‹ (Jes 55,12)9 Im Totenreich herrscht schon Aufregung über deine Ankunft. Alle verstorbenen Fürsten der Welt sind deinetwegen in Aufruhr und die Könige der Völker erheben sich von ihren Thronen.10 Gemeinsam rufen sie: ›Jetzt bist du so ohnmächtig wie wir! Du bist uns gleichgemacht worden. (Hes 32,21)11 Deine Pracht und der Klang deiner Musik wurden in die Unterwelt heruntergebracht. Jetzt werden Maden dein Laken und Würmer deine Decke sein.‹ (Jes 5,14)12 Wie bist du doch vom Himmel herabgestürzt, du strahlender Stern, Sohn des Morgens! Du wurdest jäh auf die Erde geschleudert, du Völkerbezwinger! (Lk 10,18; Offb 9,1)13 Denn du dachtest dir: ›Ich werde zum Himmel aufsteigen und mir einen Thron über den Sternen Gottes machen. Ich werde weit im Norden auf dem Berg der Versammlung sitzen. (Hes 28,2; Mt 11,23; Lk 10,15)14 Ich werde in die Wolken aufsteigen und mich dem Höchsten gleichmachen.‹ (2Thess 2,4)15 Aber du wirst ins Totenreich hinabgestoßen werden, in das entfernteste Schlammloch. (Mt 11,23; Lk 10,15)16 Wer dich früher kannte und dich dann sieht, wird nachdenklich sagen: ›Das soll der sein, der die Erde erzittern ließ und die Königreiche der Welt erschüttert hat?17 Der die Welt in eine Wüste verwandelte? Der Städte in Trümmer legte und seine Gefangenen nicht begnadigte?‹18 Die Könige der Völker liegen jeder in seiner heimatlichen Gruft in Ehren;19 doch du wurdest fernab von deinem Grab wie unnützes Unkraut weggeworfen und mit Erschlagenen bedeckt, die auf dem Schlachtfeld fielen und wie zertretenes Aas in die Grube geworfen werden. (Jes 5,25)20 Du wirst nicht wie die anderen Könige deiner Vorfahren begraben werden, denn du hast dein Land zugrunde gerichtet und dein Volk umgebracht. Deine Sippschaft von Verbrechern soll nie mehr erwähnt werden. (Hi 18,19; Ps 21,11)21 Bereitet die Hinrichtung der Kinder vor, denn auf ihren Vätern lastet Schuld! Sie sollen nicht mehr emporkommen und das Land erobern oder in dieser Welt viele Städte bauen.« (2Mo 20,5; Jes 13,16)22 So spricht der HERR, der Allmächtige: »Ich werde mich gegen sie erheben! Ich werde das Andenken Babels mit Stumpf und Stiel, mit Mann und Maus auslöschen«, spricht der HERR.23 »Ich mache Babel zu einem Ort, der den Igeln gehört, zu Sumpf und Marschland. Ich werde das Land mit dem Besen der Vernichtung ausfegen. Das ist der Beschluss des HERRN, des Allmächtigen!« (Jes 13,6; Jes 34,11)24 Der HERR, der Allmächtige, hat geschworen: »Es geschieht alles so, wie ich es denke, es wird nach meinem Beschluss zustande kommen. (Hi 23,13; Jes 46,11)25 Ich werde die Assyrer in Israel vernichten, ich werde sie auf meinen Bergen zertreten. Ihr Joch soll von ihnen weichen und die Last von ihrem Rücken verschwinden.26 Dies ist der Plan für die ganze Erde, dies ist die Hand, die ich drohend über alle Völker halte. (Jes 23,9)27 Der HERR, der Allmächtige, hat es beschlossen – wer kann es verhindern? Wer kann ihn zurückhalten, wenn er seine Hand erhebt?« (2Mo 15,12; Jes 43,13; Dan 4,28)28 Die folgende Botschaft empfing ich in dem Jahr, in dem König Ahas starb: (2Kön 16,20)29 »Ihr Philister, freut euch nicht, dass der Stock, der euch schlug, zerbrochen ist. Aus der Wurzel dieser Schlange wird eine Giftschlange hervorgehen und ihre Frucht wird zu einem fliegenden Drachen werden!30 Ich werde mich um die Ärmsten der Armen kümmern; die Notleidenden werden sich in Ruhe schlafen legen können. Euch aber lasse ich verhungern und die wenigen, die überleben, werden getötet werden.31 Weine, Stadttor! Schrei, Stadt! Verzage, ganzes Philisterland! Von Norden zieht Rauch[1] heran; kein Soldat weicht aus seiner Reihe zurück. (Jer 1,14)32 Was sollen wir den Boten des heidnischen Volkes ausrichten? Sagt ihnen, dass der HERR Jerusalem[2] gegründet hat und dass sein bedrängtes Volk dort Zuflucht findet.« (Ps 87,1; Jes 25,4)

Jesaja 14

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Denn Jahwe wird sich über die Nachkommen Jakobs erbarmen. Er wird Israel noch einmal erwählen und in sein Land zurückbringen. Fremde werden sich ihnen dabei anschließen und dann zum Volk Israel gehören.2 Andere Völker werden sie in ihre Heimat zurückbringen. Und dort, im Land Jahwes, werden die Israeliten sie zu Sklaven und Sklavinnen machen. Sie werden die gefangen nehmen, die einst sie in die Gefangenschaft führten, und ihre ehemaligen Unterdrücker unterdrücken.3 Und wenn Jahwe dir dann Ruhe gewährt von aller Qual und Unruhe und dem harten Sklavendienst,4 wirst du ein Spottlied auf den König von Babel singen: „Ach, der Unterdrücker nahm ein Ende! / Mit seiner Schreckensherrschaft ist es aus!5 Zersplittern ließ Jahwe den Knüppel der Bösen, / zerbrach den Stock der Tyrannen,6 der die Völker schlug in blinder Wut / und ihnen grausame Schläge versetzte, / der sie in wildem Zorn unterdrückte / und sie hetzte ohne Erbarmen.7 Nun ruht und rastet die ganze Erde. / Jubel bricht aus!8 Selbst die Zypressen freuen sich mit, / auch die Zedern auf dem Libanon: / 'Seit du gefallen bist und unten liegst, / kommt kein Fäller mehr zu uns herauf.'9 Die ganze Totenwelt ist aufgeregt / und bereit, dich zu empfangen. / Für dich wurden Totengeister aufgestört, / die Mächtigen aus einer früheren Welt. / Man schreckt die Könige der Völker auf, / alle springen von ihren Thronen.10 Der Chor der Schatten ruft dir zu: / 'Nun bist du genauso wie wir, / schwach und ohne Macht.'11 Ins Totenreich gestürzt ist deine Pracht / und deine rauschende Harfenmusik. / Maden bekommst du als Bett / und mit Würmern deckst du dich zu.12 Ach wie bist du vom Himmel gefallen, funkelnder Morgenstern,[1] / zu Boden geschmettert, Eroberer der Welt!13 Du, du hattest in deinem Herzen gedacht: / 'Ich will zum Himmel hochsteigen! / Höher als die göttlichen Sterne stelle ich meinen Thron! / Im äußersten Norden setze ich mich hin, / dort auf den Versammlungsberg![2]14 Über die Wolken will ich hinauf, / dem Allerhöchsten gleichgestellt sein!'15 Doch ins Reich der Grüfte musst du hinab, / wirst auf den Grund der Totenwelt gestürzt.16 Wer dich einst gesehen hat, / betrachtet dich nun, / schaut dich nachdenklich an: 'Ist das der Mann, der die Erde zittern ließ, / der Königreiche aus den Angeln hob?'17 Er machte Städte dem Erdboden gleich / und verwüstete die ganze Welt. / Wen er gefangen nahm, der kehrte nie zurück.18 Alle Herrscher setzt man prächtig bei, / in Ehren ruhen sie in ihrer Gruft.19 Doch du liegst ohne Grab auf freiem Feld, / hingeworfen wie ein dürrer Zweig, / zertrampelt wie ein totes Tier, / mit Leichen von Erschlagenen bedeckt.20 Dich bettet man nicht in die steinerne Gruft, / mit denen dort wirst du niemals vereint. / Denn dein Land hast du zerstört, / hingemordet dein eigenes Volk. / Dein Verbrechergeschlecht soll in Ewigkeit vergessen sein!21 Bringt seine Söhne her und schlachtet sie ab! / Denn auf ihren Vätern lastete Schuld. / Nie wieder dürfen sie an die Macht, / nie sei die Welt in ihrem Besitz / und der Erdkreis mit ihren Städten gefüllt.“22 „Ich werde mich gegen sie stellen!“, / sagt Jahwe, der allmächtige Gott. / „Mit Kind und Kindeskind rotte ich Babylon aus, / mit Stumpf und Stiel!23 Zum Besitz der Igel mache ich es, / und zu einem Sumpfgebiet. / Ich kehre es mit eisernem Besen aus“, / sagt Jahwe, der allmächtige Gott.24 Jahwe, der allmächtige Gott, hat es geschworen: / „Wie ich es mir vornahm, so wird es geschehen, / es wird so kommen, wie ich es beschloss.25 Assyriens Macht zerbreche ich in meinem Land, / auf meinen Bergen zertrete ich sie. / Dann weicht ihr Joch von meinem Volk, / von seinem Nacken fällt es ab.“26 Das ist Gottes Beschluss über die ganze Welt, / und das ist die Hand, die gegen alle Völker ausgestreckt ist.27 Denn Jahwe, der allmächtige Gott, setzte es fest. / Wer kann ihn daran hindern? / Seine Hand ist drohend ausgestreckt. / Wer wendet sie wieder zurück?28 Im Todesjahr von König Ahas[3] / kam dieses belastende Wort:29 „Freue dich nicht zu früh, Philisterland! / Zwar ist der Stock zerbrochen, der dich schlug, / doch aus der toten Schlange fährt eine Natter heraus, / und aus der Natter kommt ein fliegender Drache.30 Auf meiner Wiese weiden die Schwachen, / dort leben die Armen in Sicherheit. / Doch deine Wurzel wird durch Hunger zerstört, / und der Drache bringt den Rest von dir um.31 Heult auf, ihr Tore! / Schrei um Hilfe, du Stadt! / Verzage, ganz Philisterland! / Eine Rauchwolke kommt von Norden heran. / Es ist ein gewaltiges, geschlossenes Heer.32 Was für eine Antwort gibt man den Boten dieser Nation? / Jahwe hat die Grundmauern Zions gelegt. / Dort finden die Armen seines Volkes sicheren Schutz!“