1Jesaja, der Sohn von Amoz, empfing folgende Botschaft für Babel: (Jer 50,1)2»Stellt auf einem kahlen Berggipfel ein Feldzeichen auf und ruft meine Krieger mit lauter Stimme herbei! Winkt ihnen zu, damit sie durch die Tore der Tyrannen vorrücken. (Jes 45,1)3Ich, der HERR selbst, habe meine Geheiligten beauftragt und meine stolzen, siegreichen Helden herbefohlen, um mein Zorngericht zu vollstrecken.« (Joe 4,11)4Hör den Lärm der Menschenmengen in den Bergen! Es ist der Lärm von Königreichen, deren Völker sich versammeln. Der allmächtige HERR mobilisiert eine Armee für die Schlacht.5Sie stammen aus fernen Ländern, von allen Enden der Erde – der HERR und die Werkzeuge seines Zorns – um das ganze Land zu vernichten. (Jes 5,26)6Schreit, denn der Tag des HERRN ist nahe; die Vernichtung durch den Allmächtigen wird kommen. (Jes 34,2; Hes 30,3; Am 5,18)7Jeder Arm wird erschlaffen und alle Herzen werden mutlos sein. (Hes 21,12)8Das Grauen wird sie packen. Sie werden sich vor Schmerzen winden wie eine Frau in den Wehen. Hilflos werden sie einander mit geröteten Gesichtern anstarren. (Jes 21,3; Jes 26,17)9Gib acht, der Tag des HERRN wird kommen – der schreckliche Tag seines brodelnden Zorns. Er wird das Land zur Wildnis machen und die Sünder vernichten. (Jes 66,15)10Die Sterne am Himmel und ihre Sternbilder werden erlöschen; die Sonne wird sich verfinstern, wenn sie aufgeht, und der Mond wird nicht mehr leuchten.[1] (Mt 24,29; Mk 13,24)11Ich werde die Welt für ihre Schlechtigkeit und die bösen Menschen für ihre Sünden bestrafen. Ich werde dem Prunk der Stolzen ein Ende machen und die Gewalttäter in ihrer Selbstüberschätzung demütigen. (Dan 5,22)12Es wird weniger Menschen geben als feines Gold – sie werden seltener sein als Goldstücke aus Ofir. (Jes 6,11)13Denn ich werde den Himmel erschüttern und die Erde aus ihrer Bahn werfen. Dies wird durch den Zorn des allmächtigen HERRN am Tag seines Zorns geschehen. (Hag 2,6)14Die Menschen werden zu ihrem Volk und in ihre Heimatländer fliehen wie aufgescheuchte Gazellen oder eine Schafherde, die niemand mehr beieinander halten kann. (1Kön 22,17; Mt 9,36)15Wer auf der Flucht erwischt wird, wird durchbohrt werden, wer gefangen genommen wird, durch das Schwert sterben. (Jer 51,3)16Ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert werden. Ihre Häuser werden geplündert und ihre Frauen vergewaltigt. (Ps 137,8; Hos 10,14)17Denn ich werde die Meder auf sie hetzen, die sich weder mit Gold noch mit Silber bestechen lassen. (Jer 51,11)18Sie werden die jungen Männer mit Pfeilen erschießen. Selbst mit Säuglingen werden sie kein Erbarmen, mit Kindern kein Mitleid haben. (2Chr 36,17)19Babel, der Perle der Königreiche, dem Schmuckstück, auf dem das Ansehen der Chaldäer beruht, wird es ergehen wie Sodom und Gomorra, nachdem Gott sie zerstörte. (1Mo 19,24; Offb 18,16)20Es wird nie wieder besiedelt werden. Generationen werden kommen und gehen, doch das Land wird unbewohnt bleiben. Araber werden ihre Zelte hier nicht mehr aufschlagen, Hirten werden ihre Herden hier nicht mehr lagern lassen. (Jer 51,37)21Wilde Wüstentiere werden dort hausen. In den Häusern werden Eulen brüten. Straußenjunge werden dort wohnen und wilde Ziegen herumspringen. (Jes 34,11; Zef 2,14)22In den Festungen werden Hyänen heulen und Schakale in ihren Lustschlössern. Diese Zeit wird bald kommen; die Frist wird nicht verlängert werden.
1Wort, das auf Babylon lastet, und das Jesaja Ben-Amoz offenbart wurde:2Auf dem kahlen Berg stellt ein Feldzeichen auf, / erhebt die Stimme, ruft sie herbei, / winkt mit der Hand! / Durch die Tore der hohen Herren ziehen sie ein.3Ich selbst rief meine Heiligen zum Kampf, / sie jubeln über meine Hoheit und Macht.4Hört ihr das Dröhnen auf den Bergen, / Getöse wie von einer großen Menge? / Horch! Ganze Königreiche kommen heran, / viele Nationen versammeln sich. / Jahwe, der allmächtige Gott, mustert sein Heer.5Aus fernen Ländern kommen sie, / von dort wo der Himmel die Erde berührt. / Es ist Jahwe mit den Waffen seines Zorns, / um zugrunde zu richten das ganze große Reich.6Schreit vor Angst, denn Jahwes Tag ist nah! / Der Allmächtige holt zum Vernichtungsschlag aus.7Da werden alle Hände schlaff, / und jeden verlässt der Mut.8Vor Schrecken sind sie ganz verstört, / von Krämpfen und Wehen gepackt. / Sie winden sich wie eine gebärende Frau. / Einer starrt den anderen an, / wie Feuer glüht ihr Gesicht.9Seht, es kommt der Gerichtstag Jahwes, / ein grausamer Tag, voll Wut und Zorn. / Er macht die Erde zu einer Wüste / und vernichtet alle Sünder darin.10Die Sterne am Himmel funkeln nicht mehr, / vergeblich sucht man den Orion, / die Sternbilder haben kein Licht. / Die Sonne wird schon im Aufgang finster, / und der Mond gibt kein Licht in der Nacht.11Für ihre Bosheit strafe ich die ganze Welt, / ihre Schuld zahle ich allen Gottlosen heim. / Die Arroganz der Stolzen löse ich auf, / und den Hochmut der Herrscher erniedrige ich.12Einen Mann lasse ich seltener werden als gediegenes Gold, / ein Mensch wird kostbarer als Ofir-Gold sein.13Ich werde den Himmel erzittern lassen, / die Erde wird beben vom Grimm Jahwes / an dem Tag, an dem der Allmächtige zürnt.14Sie werden wie aufgescheuchte Gazellen sein, / wie eine Herde, die kein Hirt zusammenhält. / Jeder flieht zu seinem Volk, / eilt in sein Heimatland zurück.15Es wird jeder erstochen, den man erwischt; / wen man packt, den trifft das Schwert.16Sie müssen es mit eigenen Augen sehen, / wie man ihre Kinder zerschmettert, / ihre Häuser plündert / und ihre Frauen schändet.17Ja, die Meder[1] lasse ich auf sie los, / die das Geld nicht achten, / die man nicht mit Gold bestechen kann.18Ihre Pfeile strecken junge Männer nieder, / mit Kindern machen sie kurzen Prozess / und selbst Säuglinge verschonen sie nicht.19Wie es Sodom und Gomorra erging, / den Städten, die Gott zerstörte, / so wird es auch mit Babylon sein, / dem Juwel von Königreichen, / dem Schmuckstück der stolzen Chaldäer.[2]20Es bleibt auf Dauer unbewohnt, / unbesiedelt für alle Zeit. / Kein Nomade schlägt dort seine Zelte auf, / kein Hirt lässt seine Schafe dort ruhen.21Nur Wüstenspuk gibt es an diesem Ort / und Häuser voller Eulen. / Strauße wird man dort finden, / und Dämonen führen ihre Tänze auf.22Wildhunde heulen in verlassenen Palästen / und Schakale in den Schlössern der Lust. / Die Tage der Stadt sind gezählt, / bald schlägt die letzte Stunde von Babylon.