Hiob 4

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da antwortete Elifas aus Teman: 2 »Wirst du mir geduldig zuhören, wenn ich es wage, ein Wort an dich zu richten? Denn ich kann nicht länger schweigen.[1]3 Früher hast du vielen Menschen Mut gemacht; du hast die gestärkt, deren Hände kraftlos wurden. (Hi 29,21)4 Wer ins Stolpern geriet, den richteten deine Worte auf, und wer beinahe in die Knie ging, fand bei dir Halt.5 Doch kaum bricht das Unglück über dich herein, verlierst du den Mut, trifft es dich selbst, bist du entsetzt.6 Macht es dich nicht zuversichtlich, dass du Gott stets gefürchtet hast? Erfüllt es dich nicht mit Hoffnung, dass dein Lebenswandel immer untadelig war? (Hi 1,1; Spr 3,26)7 Denk einmal darüber nach: Kann denn der Schuldlose zugrunde gehen? Wann wurde der Aufrichtige je vernichtet? (Ps 37,25; Spr 22,8; Gal 6,7)8 Aus Erfahrung weiß ich: Wer Unheil plant und Böses sät, der wird auch Unheil und Böses ernten.9 Gott vernichtet solche Menschen mit einem Hauch aus seinem Mund. Sie verschwinden im Auflodern seines Zorns. (Jes 30,33; 2Thess 2,8)10 Wenn sie auch wie die Löwen brüllen und wie die Junglöwen knurren, müssen sie doch verstummen und können nichts mehr ausrichten.11 Sie gehen zugrunde wie ein Löwe ohne Beute und ihre Kinder werden zerstreut wie die Jungen der Löwin.[2] (Hi 5,4; Ps 34,11)12 Eine Botschaft hat mich im Geheimen erreicht, sie wurde mir ins Ohr geflüstert. (Hi 26,14; Hi 33,15)13 Sie kam in einer nächtlichen Vision, die meine Gedanken bewegte, als die anderen in tiefem Schlaf lagen.14 Furcht packte mich, ich zitterte und bebte vor Schreck.15 Ein Geist[3] streifte an meinem Gesicht vorbei, sodass mir die Haare zu Berge standen.16 Er stand vor mir, doch ich konnte ihn nicht erkennen. Vor meinen Augen erschien eine Gestalt, und eine Stimme wisperte:17 ›Kann denn ein Sterblicher gerechter sein als Gott? Kann denn ein Mensch reiner sein als sein Schöpfer?‹ (Hi 9,2; Hi 35,10)18 Wenn Gott nicht einmal seinen Engeln vertraut und ihnen ihre Fehler vorhält,19 wie viel weniger wird er denen vertrauen, die in Lehmhäusern wohnen! Ihr Stoff ist der Staub, und sie werden zerdrückt wie die Motten. (1Mo 2,7; 1Mo 3,19; Hi 10,9; Hi 15,15; Hi 22,16)20 Am Morgen leben sie und am Abend sind sie tot[4]; sie gehen dahin, ohne eine Spur zu hinterlassen. (Hi 14,2; Hi 20,7)21 Ist es nicht so? Wenn ihr Zelt abgebrochen wird, dann sterben sie und wissen nicht, wie ihnen geschieht. (Hi 8,22)

Hiob 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Jetzt gab Elifas von Teman Antwort.2 „Verstimmt es dich, wenn man ein Wort an dich versucht? / Aber wer könnte seine Worte noch hemmen?3 So viele hast du unterwiesen / und müde Hände stark gemacht.4 Deine Worte richteten Strauchelnde auf, / weichen Knien gabst du wieder Kraft.5 Doch jetzt kommt's über dich, und du gibst auf, / dich trifft es, und du bist verstört.6 Ist nicht deine Gottesfurcht dein Trost, / dein tadelloses Leben deine Zuversicht?7 Bedenke doch: 'Wer kam je als Unschuldiger um, / wo sind Aufrichtige beseitigt worden?'8 So wie ich es sah: / Die Unheil pflügen / und Unrecht säen, / die ernten es auch.9 Durch Gottes Atem kommen sie um, / vom Hauch seines Zorns vergehen sie.10 Der Löwe brüllt nicht mehr, der Fresser verstummt, / Gott bricht ihnen die Zähne aus.11 Der Löwe kommt um aus Mangel an Raub, / die Jungen der Löwin werden zerstreut.“12 „Zu mir aber stahl sich sein Wort, / mein Ohr vernahm ein Flüstern davon.13 In Gedanken aus nächtlicher Schau, / wenn Tiefschlaf über Menschen fällt,14 kam Furcht und Zittern über mich / und schreckte meine Glieder auf.15 Ein kalter Hauch berührte mein Gesicht, / die Haare standen mir zu Berg.16 Da stand er, den ich nicht kannte. / Vor meinen Augen war eine Gestalt, / ein leises Flüstern wehte mich an:17 Kann ein Mensch gerecht sein vor Gott, / ein Mann vor seinem Schöpfer rein?18 Selbst seinen Dienern traut er nicht, / wirft auch seinen Engeln Irrtum vor;19 wie viel mehr dann den Geschöpfen aus Lehm, / die aus dem Staub hervorgegangen sind, / die man wie Motten zerdrückt,20 die man von Morgen bis Abend erschlägt? / Unbeachtet gehen sie für immer dahin.21 Gott bricht ihre Zelte ab, / sie sterben und wissen nicht einmal wie.'“