von SCM Verlag1Elihu fuhr fort: 2»Gedulde dich noch ein wenig, ich will dich weiter belehren, denn es gibt noch mehr Dinge, die über Gott zu sagen sind.3Ich will mit meinem Wissen weit ausholen und meinem Schöpfer Recht verschaffen. (Hi 8,3; Hi 37,23)4Meine Worte sind wirklich wahr, vor dir steht ein Mann mit umfangreichem Wissen.5Gott ist mächtig, doch nicht nachtragend! Mitgefühl ist seine besondere Stärke. (Ps 22,25; Ps 69,34; Ps 102,18)6Die Gottlosen lässt er nicht am Leben, und den Bedrängten verhilft er zu ihrem Recht. (Hi 5,15; Hi 8,22; Hi 34,26)7Den Schuldlosen verliert er nicht aus den Augen, sondern weist ihm wie Königen auf dem Thron einen dauerhaften Ehrenplatz zu[1]. (Ps 33,18; Ps 34,16; Ps 113,8)8Wenn sie in Fesseln gefangen sind, gebunden in Stricken des Elends,9dann hält er ihnen ihre Sünden und bösen Taten vor Augen, mit denen sie sich überhoben haben. (Hi 15,25)10Er öffnet ihnen das Ohr für seine Warnungen und sagt ihnen, dass sie sich vom Unrecht abwenden sollen. (2Kön 17,13; Hi 33,16; Hi 36,21; Jon 3,8)11Wenn sie bereit sind zu hören und Gott zu dienen, werden sie ihre Tage im Glück verbringen und ihr Leben im Wohlergehen vollenden.12Doch wenn sie nicht auf ihn hören, wird ein tödlicher Schuss sie niederstrecken und sie werden ohne Erkenntnis[2] sterben. (Hi 4,21; Hi 15,22)13Denn die Gottlosen sind voll zorniger Auflehnung. Selbst wenn Gott sie fesselt, wollen sie ihn nicht um Hilfe bitten.14Sie sterben jung, nachdem sie sich ihr Leben lang dem Laster hingegeben haben[3].15Die Leidenden dagegen wird er gerade durch ihr Leiden retten, denn es öffnet ihnen die Augen. (Hi 36,10)16Auch dich rettet Gott aus dem Rachen der Not. Anstelle der Enge schenkt er dir einen weiten Raum – Behaglichkeit an einem reich gedeckten Tisch.17Doch du bist ganz erfüllt vom Gedanken, dass der Gottlose verurteilt werden soll. Darum werden das Urteil und das Strafgericht auch für dich sicher nicht ausbleiben. (Hi 22,5; Hi 33,24; Hi 34,33; Jon 4,4)18Lass dich von deinem Zorn lieber nicht zu Unmutsausbrüchen verleiten und von der Größe der Erlösung nicht zum Unrecht verführen.19Werden dich dein Schreien und deine eigenen Anstrengungen aus der Not herausbringen?20Sehne dich nicht nach der Nacht, in der Gott die Völker richtet.[4] (Hi 34,20)21Sei auf der Hut! Wende dich nicht weiter diesem Unrecht zu, denn du hast es bereits vorgezogen, dich aufzulehnen, statt geduldig zu leiden. (Ps 66,18)
Elihu erinnert Hiob an Gottes Macht
22Denk daran, dass Gott in seiner Macht große Dinge tut. Welcher Lehrer kann sich mit ihm vergleichen?23Wer könnte ihm vorschreiben, was er zu tun hat, und wer dürfte es wagen zu sagen: ›Du hast unrecht getan.‹?24Nimm dir lieber vor, sein Handeln zu loben, das Menschen schon immer besungen haben.25Alle Welt freut sich an dem, was er tut, auch wenn man es nur von Weitem sehen kann.26Denk daran, Gott steht unendlich hoch über unserem Begreifen. Die Zahl seiner Jahre können wir nicht erforschen. (Ps 90,2; Ps 102,25)27Er sammelt die Wassertropfen in Wolken und lässt daraus den Regen fallen. (Hi 5,10; Hi 37,6; Ps 147,8)28Er rieselt aus den Wolken und kommt allen Menschen zugute.29Kann ein Mensch begreifen, wie sich die Wolken auftürmen und der Donner am Himmel rollt? (Hi 26,14; Hi 37,11)30Schau doch, wie er sein Licht über den Himmel ausbreitet und das Meer mit Blitzen bedeckt!31Damit richtet er die Völker und gibt ihnen gleichzeitig Nahrung im Überfluss. (Hi 37,13; Apg 14,17)32Mit seinen Händen hält er das Licht umschlossen. Dann lässt er es herausfahren gegen seine Feinde. (Hi 37,11)33Der Donner zeigt seine Gegenwart an, der Sturm verkündet seinen Zorn[5].
1Elihu fuhr fort und sagte:2„Warte ein wenig, ich will's dir erklären, / denn es ist noch mehr zu sagen für Gott.3Ich will mein Wissen von weither holen / und zeigen, wie gerecht mein Schöpfer ist.4Das ist gewiss: Meine Worte trügen nicht. / Vor dir steht ein Mann mit Wissen erfüllt.5Ja, Gott ist mächtig, / und doch verachtet er niemand. / Er ist mächtig, / und er weiß genau, was er tut.6Den Gottlosen lässt er nicht leben, / doch dem Elenden verschafft er das Recht.7Von Gerechten wendet er seine Augen nicht ab; / zu Königen setzt er sie auf den Thron, / und sie werden für immer erhöht.“
Gottes Züchtigung ist uns zum Heil
8„Und sind sie mit Fesseln gebunden, / in Stricken des Elends gefangen,9dann zeigt er ihnen ihr Tun, / ihre Vergehen und ihren Stolz;10dann öffnet er ihr Ohr für Zucht / und befiehlt ihnen, vom Bösen zu lassen.11Wenn sie hören und sich unterwerfen, / vollenden sie ihre Tage im Glück / und ihre Jahre in Annehmlichkeit.12Hören sie nicht, laufen sie in den Tod / und kommen im Unverstand um.13Die Gottesverächter schnauben vor Wut, / rufen nicht um Hilfe, wenn er sie lähmt.14Ihre Seele stirbt schon in der Jugend ab / und ihr Leben unter Prostituierten.[1]15Den Elenden rettet er im Elend / und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.“
Trotze Gott nicht länger!
16„Er lockt auch dich aus dem Rachen der Angst / in einen weiten unbeschränkten Raum, / zur Ruhe am reich gedeckten Tisch.17Urteilst du so wie Gottlose es tun, / werden Urteil und Gericht dich ergreifen.18Der Zorn verlocke dich ja nicht zum Hohn, / das hohe Lösegeld verführe dich nicht!19Kann dein Schreien dich aus der Not befreien, / können es die Mühen deiner eigenen Kraft?20Sehne nicht die Nacht herbei, / in der die Völker untergehen.21Pass auf und wende dich nicht zum Bösen, / dass du es anstelle des Elends auswählst!“
Hab Ehrfurcht vor Gott!
22„Gott ist erhaben in seiner Macht. / Wer ist ein Lehrer wie er?23Wer schreibt ihm seinen Weg vor, / und wer darf sagen: Du hast Unrecht getan?24Denk daran, sein Tun zu preisen, / das die Menschen in Liedern besingen!25Alle Menschen haben es gesehen, / jeder kann es von ferne erblicken.26Ja, Gott ist erhaben, wir fassen es nicht; / keiner erforscht die Zahl seiner Jahre.“
Die Schöpfung offenbart Gottes Weisheit und Macht
27„Ja, er zieht Wassertropfen herauf, / treibt seine Wolken zusammen zum Regen,28der dann aus ihnen rieselt und viele Menschen benetzt.29Versteht man gar das Ausbreiten der Wolken, / das Donnerkrachen aus seinem Zelt?30Schau, mit Licht hat er sich umgeben / und den Grund des Meeres zugedeckt.31Ja, damit richtet er die Völker – und gibt ihnen Nahrung im Überfluss.32Seine Hände beherrschen den Blitz; / er befiehlt ihm, wen er treffen soll.33Sein Rollen kündigt ihn an, / seinen Zorneseifer gegen die Bosheit.