1Und Elihu fuhr weiter fort: 2»Hältst du es für richtig zu behaupten: ›Ich bin gerechter als Gott‹3und gleichzeitig zu fragen: ›Was nützt es mir? Was habe ich davon, dass ich nicht sündige?‹?4Ich selbst will widerlegen, was du und deine Freunde gesagt haben.5Schau nach oben zum Himmel und sieh, wie hoch die Wolken über dir sind.6Was kannst du Gott anhaben, wenn du sündigst? Welchen Schaden kannst du ihm zufügen, wenn du viele Verfehlungen begehst? (Spr 8,36; Jer 7,19)7Und wenn du vor Gott gerecht bist, was schenkst du ihm damit? Hat er denn etwas davon? (Spr 9,12; Lk 17,10; Röm 11,35)8Nein, deine Sünden können nur deinen Mitmenschen schaden, und deine guten Taten kommen bestenfalls anderen Menschen zugute.9Unter der Last der Unterdrückung schreien die Menschen auf. Sie rufen nach Rettung vor der Gewaltherrschaft[1] der Mächtigen. (2Mo 2,23)10Aber niemand fragt: ›Wo ist Gott, mein Schöpfer, der uns in der Nacht Loblieder schenkt, (Ps 42,9; Ps 149,5; Apg 16,25)11der uns von den Tieren der Erde lernen lässt und durch die Vögel des Himmels weise macht?[2]‹ (Ps 94,12; Jer 32,33)12Da schreien sie nun. Doch er antwortet nicht, weil die bösen Menschen sich so überheben. (Spr 1,28)13Ganz gewiss wird Gott die nichtigen Klagen nicht erhören. Er lässt sie unbeachtet. (Jes 1,15; Jak 4,3)14Auch wenn du sagst, dass du ihn nicht siehst, liegt ihm deine Sache doch vor und du sollst auf ihn warten. (Ps 37,5)15Dass sein Strafgericht bisher nicht stattgefunden hat, heißt noch lange nicht, dass er die bösen Taten nicht sehr wohl bemerkt.16Hiob reißt seinen Mund zu leerem Geschwätz auf und aus Unwissenheit macht er viele Worte.«
1Elihu fuhr fort und sagte:2„Hältst du das für richtig, / wenn du sagst: / 'Ich will mein Recht von Gott',3und wenn du sagst: 'Was macht es dir, / was nützt es mir, / wenn ich nicht sündige?'4Ich will dir Antwort geben / und deinen Freunden mit dir.“
Wir nehmen und geben Gott nichts
5„Blick zum Himmel auf und sieh, / und schau die Wolken an! / Sie sind höher als du.6Wenn du sündigst, was schadest du ihm; / verübst du viele Verbrechen, was tust du ihm an?7Wenn du gerecht bist, was gibst du ihm, / was empfängt er dadurch von dir?8Deine Bosheit trifft nur Männer wie dich; / und nur Menschen nützt auch deine Gerechtigkeit.“
Gott ist nicht unser Diener
9„Man schreit, dass viel Gewalt geschieht, / ruft um Hilfe vor der Willkür der Großen.10Aber keiner sagt: 'Wo ist Gott, mein Schöpfer, / der Lobgesänge gibt in der Nacht,11der uns Besseres lehrt als die wilden Tiere / und klüger macht als die Vögel?'12Da schreien sie, doch er antwortet nicht, / denn er kennt den Hochmut der Bösen.13Das Schreien ist umsonst, Gott hört es nicht, / der Allmächtige sieht es nicht an.14Wenn du auch sagst, du kannst ihn nicht sehen; / dein Fall liegt ihm vor, warte auf ihn.15Jetzt aber, weil sein Zorn nicht gestraft hat / und er den Übermut noch übersieht,16reißt Hiob seinen Mund auf zu leerem Gerede, / macht viele Worte ohne Verstand.“