1Da wollten die drei Freunde Hiob nicht länger antworten, weil er sich für unschuldig hielt. (Hi 10,7; Hi 13,18; Hi 31,6; Hi 33,9)2Elihu aber, den Sohn des Busiters Barachel aus der Sippe Ram, packte der Zorn. Er war zornig auf Hiob, weil er sich für gerechter hielt als Gott.3Und er war zornig über die drei Freunde von Hiob, weil sie Hiob nichts antworten konnten und ihn trotzdem schuldig sprachen.4Elihu hatte mit dem, was er Hiob sagen wollte, bisher gewartet, weil die drei Männer älter waren als er.5Doch als er nun sah, dass sie Hiob nichts mehr entgegenzusetzen hatten, hielt er seinen Zorn nicht länger im Zaum.6Elihu, der Sohn des Busiters Barachel, sagte: »Ich bin jung und ihr seid alt, deshalb hielt ich mich zurück und traute mich nicht, euch mein Wissen mitzuteilen. (Hi 15,10)7Ich dachte: ›Die Älteren sollen sprechen, denn das Alter bringt Weisheit.‹8Es ist jedoch der Geist im Menschen, der Atem des Allmächtigen, der ihn verständig macht. (Hi 33,4; Hi 38,36; Spr 2,6; 1Kor 2,11)9Nicht nur die Alten sind weise, und ein betagter Mensch weiß nicht zwangsläufig immer, was richtig ist.10Deshalb sage ich: Hört mir zu. Lasst auch mich mein Wissen darlegen.11Ich habe gewartet und mir eure Argumente in der Hoffnung angehört, dass ihr die richtigen Worte findet. (Spr 18,17)12Ich habe eure Reden aufmerksam verfolgt, doch keiner von euch konnte Hiob widerlegen und seine Argumente entkräften.13Und sagt nun nicht: ›Wir haben durchaus Weisheit gefunden, aber nur Gott kann ihn aus dem Feld schlagen, nicht ein Mensch.‹ (Jer 9,22)14Hiob hat sich bisher nicht gegen mich verteidigt und mit euren Argumenten werde ich ihn sicher nicht umstimmen.15Sie sind betroffen, antworten nicht mehr, ihnen fehlen die Worte.16Soll ich warten, weil sie nicht reden, weil sie nur dastehen und nicht mehr antworten?17Nein, jetzt will ich meinen Teil beitragen, auch ich will sagen, was ich weiß.18Denn ich bin voll mit Worten und der Geist in meinem Inneren drängt mich.19Ja, wirklich, es gärt in mir wie Wein in einem verschlossenen Behälter. Ich platze fast wie ein frisch gefüllter Schlauch.20Ich will reden, um mir Luft zu machen, ich will meinen Mund aufmachen und antworten.21Ich will für niemanden Partei ergreifen und keinem schmeicheln. (3Mo 19,15; Hi 13,8; Hi 34,19)22Denn ich verstehe nichts von Schmeichelei und mein Schöpfer könnte mich sonst mit Leichtigkeit wegfegen.
1Nun hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, denn er hielt sich selbst für gerecht.2Da flammte der Zorn Elihus auf. Elihu war ein Sohn Barachels von Bus[1] aus der Sippe Ram. Sein Zorn richtete sich gegen Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott.3Gegen dessen drei Freunde richtete sich sein Zorn, weil sie keine Antwort fanden und Hiob trotzdem schuldig sprachen.4Elihu hatte sich Hiob gegenüber mit seinen Worten zurückgehalten, weil jene älter waren als er.5Dann aber sah er, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten. Da entflammte sein Zorn.
Der Grund für sein Eingreifen
6Elihu, der Sohn Barachels von Bus, ergriff das Wort und sagte:
„Noch bin ich jung an Jahren, / doch ihr seid hochbetagt. / Darum hielt ich mich zurück und scheute mich, / euch mein Wissen kundzutun.7Ich dachte: 'Lass das Alter reden, / lass die Ergrauten Weisheit verkünden.'8Doch es ist der Geist im Menschen, / der Hauch des Allmächtigen, der sie verständig macht.9Nicht die Großen sind weise, / noch verstehen die Alten, was recht ist.10Darum sage ich: 'Hört mir zu! / Auch ich will mein Wissen verkünden.'11Ich habe auf eure Reden gewartet, / auf eure klugen Sprüche gehört, / bis ihr die Worte getroffen hättet.12Ich bin euch aufmerksam gefolgt, / doch keiner hat Hiob widerlegt, / seinen Reden Antwort gebracht.13Sagt nicht: 'Wir haben die Weisheit gefunden!' / Gott muss ihn rügen, nicht ein Mensch.14Nicht gegen mich hat er seine Worte gerichtet, / und mit euren Sprüchen antworte ich nicht.15Sie sind bestürzt, sie antworten nicht, / es fehlen ihnen die Worte.16Ich habe gewartet, doch sie reden nicht, / sie stehen da, sagen gar nichts mehr.17Auch ich will mein Teil zur Antwort geben, / auch ich will mein Wissen verkünden.18Denn mit Worten bin ich randvoll angefüllt, / mich drängt der Geist, der in mir ist.19Mein Inneres ist wie junger Wein, der eingeschlossen ist, / wie neugefüllte Schläuche will er bersten.20Ich will reden, damit mir leichter wird, / die Lippen öffnen und erwidern.21Ich werde für niemand Partei ergreifen, / keinem Menschen werde ich schmeicheln.22Nein, denn schmeicheln kann ich nicht, / sonst rafft mich mein Schöpfer bald weg.“