Hiob 11

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Darauf antwortete Zofar aus Naama:2 »Muss diesem Redestrom nicht irgendjemand Einhalt gebieten? Wie könnte ein solcher Schwätzer recht behalten?3 Soll dein Gefasel uns etwa mundtot machen, damit du Gott verhöhnen kannst, ohne dass dich jemand zurechtweist? (Hi 17,2; Hi 21,3)4 Du behauptest: ›Was ich sage, ist richtig‹ und ›Ich stehe schuldlos vor Gott da‹[1]. (Hi 6,10; Hi 10,7)5 Ich wollte, Gott würde selbst das Wort ergreifen und dir widersprechen!6 Er würde dich die verborgenen Tiefen der Weisheit lehren, die für den menschlichen Verstand nicht leicht zu verstehen sind. Hör mir zu! Ich bin mir sicher, dass Gott dich weit weniger hart straft, als du es verdient hast! (Hi 22,5)7 Kannst du Gott in seiner Tiefe begreifen? Kannst du die Vollkommenheit des Allmächtigen erfassen? (Hi 6,26; Hi 33,12; Hi 37,5)8 Diese Erkenntnis ist höher als der Himmel – und was bist du dagegen? Sie ist tiefer als die Unterwelt[2] – und was weißt du im Vergleich dazu? (Hi 22,12; Hi 38,17)9 Sie ist größer als die Erde und weiter als das Meer.10 Wenn Gott kommt und einen Menschen ins Gefängnis wirft oder ihn vor Gericht bringt – wer darf sich ihm in den Weg stellen?11 Denn er durchschaut die Menschen in ihrer Falschheit und sieht auf einen Blick alle ihre Sünden.12 Weder wird ein Hohlkopf weise noch bringt ein Wildesel Menschen[3] zur Welt!13 Und nun bring dein Herz in Ordnung und breite deine Hände betend zu Gott aus! (Ps 78,8; Ps 88,10)14 Wende dich von aller Sünde ab und lass keine Falschheit bei dir zu.15 Dann wirst du deinen Kopf voll Unschuld aufrichten. Du wirst stark und mutig sein. (Ps 27,3; Ps 46,3)16 Dein Leiden wirst du vergessen, wie versickertes Wasser wird es dir vorkommen, wenn du daran denkst. (Hi 22,11; Jes 65,16)17 Dein Leben wird heller werden als der Mittag, und selbst deine dunklen Tage werden wie der strahlende Morgen sein. (Ps 37,6)18 Du wirst Mut fassen, weil du Hoffnung hast. Du wirst Geborgenheit finden und dich unbesorgt zum Schlafen hinlegen.19 Niemand wird deinen Schlaf stören, und viele Menschen werden sich bemühen, dir zu gefallen. (3Mo 26,6; Zef 3,13)20 Die bösen Menschen dagegen werden alle Hoffnung verlieren. Für sie gibt es keinen Zufluchtsort. Ihre Hoffnung wird sich in Verzweiflung verwandeln.« (5Mo 28,65; Hi 6,9; Hi 34,22)

Hiob 11

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da erwiderte Zofar von Naama:2 „Soll der Wortschwall ohne Antwort sein, / und hat ein Schwätzer einfach Recht?3 Lässt dein Gerede Männer verstummen? / Darfst du spotten, und keiner tadelt dich?4 Sagst du doch: 'Meine Lehre ist klar, / ich bin in Gottes Augen rein!'5 Wenn Gott nur reden wollte, / seine Lippen auftun gegen dich6 und zeigte dir verborgene Weisheit, / die zu hoch ist für den Verstand! / Dann würdest du erkennen, / dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht.“7 „Kannst du die Tiefe Gottes erreichen, / die Vollkommenheit des Allmächtigen fassen?8 Sie ist hoch wie der Himmel – was kannst du tun? / Sie ist tiefer als die Welt der Toten – was durchschaust du schon?9 Weiter als die Erde ist ihr Maß / und breiter als das Meer.10 Wenn er vorbeizieht und zupackt, / wenn er zusammentreibt, / wer will ihn daran hindern?11 Denn Gott erkennt die Falschheit der Leute, / er sieht das Böse und schaut es sich nicht lange an.12 Kommt ein Hohlkopf noch zu Verstand, / wird aus einem Wildesel jemals ein Mensch?“13 „Wenn du dein Herz in Ordnung bringst / und deine Hände zu ihm erhebst –14 ist Böses in deiner Hand, entferne es / und lass in deinen Zelten kein Unrecht sein –,15 dann kannst du dein Gesicht ohne Makel erheben, / dann stehst du fest und fürchtest dich nicht.16 Dann wirst du die Mühsal vergessen, / wirst an sie denken wie an Wasser, das vorüberfloss.17 Heller als der Mittag strahlt dein Leben auf, / das Dunkel wird dem Morgen gleich.18 Du fasst Vertrauen, weil es Hoffnung gibt, / du schaust dich um und legst dich ruhig nieder.19 Und liegst du dann, schreckt keiner dich auf, / und viele suchen deine Gunst.20 Doch die Augen der Bösen versagen, / sie haben keine Zuflucht mehr, / ihre Hoffnung ist nur noch der Tod.“