Hesekiel 21

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Danach erhielt ich diese Botschaft vom HERRN:2 »Menschenkind, richte deinen Blick nach Süden[1], rede Richtung Mittag und weissage gegen den Wald im Gebiet des Negev[2]. (Jer 13,19)3 Sag zum Wald des Negev: ›Höre das Wort des HERRN! So spricht Gott, der HERR: Ich werde dich in Brand setzen, Wald, und das Feuer wird alles grüne und alles trockene Holz in dir vernichten. Die lodernden Flammen werden nicht verlöschen; vom Süden bis zum Norden werden sie jedes Angesicht versengen. (Jes 9,17)4 Und dann wird die ganze Welt[3] sehen, dass ich, der HERR, dieses Feuer gelegt habe. Es wird nicht verlöschen.‹« (Jer 7,20; Jer 17,27)5 Da sagte ich: »Ach, HERR, mein Gott, sie sagen über mich: ›Er redet immer nur in Rätseln!‹« (Mt 13,12; Joh 16,25)6 Daraufhin erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:7 »Menschenkind, richte deinen Blick nach Jerusalem, sprich gegen das Heiligtum und weissage gegen Israel. (Hes 21,2)8 Sag zum Land Israel: ›So spricht der HERR: Ich will gegen dich vorgehen; ich werde mein Schwert aus seiner Scheide ziehen, um den Gerechten wie den Gottlosen bei dir auszulöschen. (Jes 57,1; Jer 21,13; Hes 5,8; Nah 2,14; Nah 3,5)9 Ja, ich will bei dir den Gerechten wie den Gottlosen vernichten! Deshalb wird mein Schwert aus seiner Scheide fahren gegen alle Menschen vom Süden bis zum Norden. (Jer 12,12; Hes 7,2; Hes 21,3)10 Dann wird die Welt erkennen, dass ich, der HERR, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe; es wird nicht mehr in seine Scheide zurückkehren.‹ (1Sam 3,12; Nah 1,9)11 Menschenkind, seufze, bis dir die Hüfte weh tut! Voll Kummer sollst du vor ihren Augen stöhnen.12 Und wenn sie dich fragen: ›Weshalb seufzt du?‹, dann sollst du zu ihnen sagen: ›Ich stöhne wegen einer Schreckensbotschaft. Wenn sie eintritt, wird jedes Herz verzagen und alle Hände werden herabsinken. Aller Mut geht verloren und alle Knie werden weich. Und Gott, der HERR, spricht: So wird es kommen, ja, es geschieht!‹« (Jes 13,7; Hes 7,26)13 Daraufhin sagte der HERR zu mir:14 »Menschenkind, weissage! Sag: ›So spricht Gott!‹ Sprich: ›Ein Schwert, ein Schwert ist geschärft und poliert. (5Mo 32,41)15 Um zu schlachten, wurde es geschärft; damit es blitzt, wurde es poliert! Sollen wir uns da freuen? Mein Sohn, du hast den Stock und jeden Rat verachtet![4] (Jes 34,5)16 Ja, das Schwert wird poliert, damit man es ergreift. Es wird geschärft und poliert, um es dem Scharfrichter zu geben.‹17 Menschenkind, weine und klage, denn es richtet sich gegen mein Volk, es richtet sich gegen alle Fürsten von Israel. Sie sind samt meinem Volk dem Schwert verfallen. Darum schlage dir auf die Hüfte. (Joe 1,13)18 Es ist eine schwere Prüfung. Und Gott, der HERR, fragt: ›Warum sollte das denn nicht geschehen, wenn du schon den Stock verschmäht hast?[5]19 Du, Menschenkind, weissage, schlag deine Hände zusammen. Denn das Schwert wird zweimal, ja, dreimal kommen[6]. Es ist ein Schwert, das den Tod bringt, ein gewaltiges Schwert, das den Tod bringt und sie umzingelt. (3Mo 26,21)20 Ihre Herzen sollen verzagen und viele werden fallen. Denn das Schwert wütet bereits vor jedem Tor. Wehe, es leuchtet auf wie ein Blitz; es wurde geschärft, um zu töten! (Jos 2,11; 2Sam 17,10; Jer 17,27)21 Zeig, wie scharf du bist! Blitze auf nach rechts, blitze auf nach links, wohin deine Schneide auch immer gerichtet ist.22 Auch ich werde meine Hände zusammenschlagen und meinem Zorn freien Lauf lassen. Ich, der HERR, habe gesprochen!« (Hes 5,13)23 Danach erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:24 »Du, Menschenkind, zeichne zwei Wege auf, die das Schwert des Königs von Babel nehmen soll. Beide sollen vom gleichen Land ausgehen. Stell einen Wegweiser auf: Dort, wo der Weg zur Stadt anfängt, sollst du ihn aufstellen. (5Mo 3,11; Am 1,14)25 Die eine Abzweigung soll das Schwert nach Rabba im Land Ammon führen, die andere nach Juda, in das befestigte Jerusalem. (Jer 49,2; Hes 25,5; Am 1,14)26 Denn der König von Babel steht an der Weggabelung, wo beide Wege anfangen, und befragt das Orakel. Er wirft Pfeile als Los, befragt seine Hausgötzen[7] und betrachtet die Leber. (4Mo 23,23; Spr 16,33)27 In seiner rechten Hand hält er nun das Los für Jerusalem, um Sturmböcke aufzustellen, Schlachtrufe auszustoßen und Kriegsgeschrei anzustimmen; um Sturmböcke gegen die Tore zu richten, Belagerungswälle aufzuschütten und Belagerungstürme zu bauen. (Hes 4,2; Hes 26,9)28 Die Einwohner von Jerusalem werden dies für ein Missverständnis halten[8], weil sie einen heiligen Eid haben. Doch er wird sie an ihre Schuld erinnern, damit sie gepackt werden. (Hes 17,16; Hes 29,16)29 Deshalb spricht Gott, der HERR: ›Ihr selbst erinnert an eure Schuld, denn eure schlimmen Taten begeht ihr in aller Öffentlichkeit. Bei allem, was ihr tut, wird deutlich, dass ihr damit sündigt. Weil ihr daran erinnert habt, sollt ihr nun mit Gewalt gepackt werden.30 O du verdorbener, gottloser Fürst von Israel, dein Tag ist gekommen, an dem du die endgültige Strafe für deine Schuld erhältst[9]!‹ (Ps 37,13; Hes 7,2)31 So spricht Gott, der HERR: ›Weg mit der Stirnbinde und herunter mit der Krone! Nichts bleibt, wie es ist – jetzt werden die Niedrigen erhöht und die Hohen erniedrigt. (Ps 75,8; Jer 13,8; Hes 16,12; Hes 17,24)32 Vernichtung! Vernichtung! Ich werde Jerusalem vernichten – doch auch das soll nicht so bleiben –, bis der erscheint, der ein Recht darauf hat, es zu richten. Ihm will ich es übergeben.‹ (Ps 2,6; Jer 23,5; Hes 34,24; Hes 37,24; Hag 2,21)33 Und nun, Menschenkind, weissage und sag: ›Das sagt Gott, der HERR zu den Ammonitern und ihrem Spott.‹ Sag: ›Das Schwert, ja, das Schwert ist gezogen, um euch zu töten; es ist poliert, um euch zu vernichten, es leuchtet auf wie ein Blitz! (Jes 31,8; Jer 12,12; Zef 2,8)34 Während man euch noch leere Visionen und erlogene Weissagungen verkündet, wird das Schwert schon an den Hals der Gottlosen gelegt. Ihr Tag ist gekommen, an dem sie die endgültige Strafe für ihre Schuld erhalten. (Jer 27,9)35 Steck das Schwert wieder in die Scheide. Ich werde dich in deinem eigenen Land richten, in dem Land, wo du geboren bist. (Jer 47,6)36 Ich werde meinen Groll über dich ausgießen und das Feuer meines Zorns gegen dich anfachen. Ich werde dich grausamen Menschen ausliefern, deren Handwerk das Töten ist. (Ps 18,16; Nah 1,6; Hab 1,6)37 Du wirst vom Feuer verzehrt und dein Blut wird in deinem Land vergossen werden. Jede Erinnerung an dich wird ausgelöscht werden, denn ich, der HERR, habe gesprochen!‹« (Hes 25,10; Mal 3,19)

Hesekiel 21

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:2 „Du Mensch, blick nach Süden und lass deine Rede dorthin strömen, weissage gegen den Wald im Negev, dem heißen Land im Süden.3 Sage zum Wald des Negev: Höre das Wort Jahwes! So spricht Jahwe, der Herr: 'Pass auf! Ich werde ein Feuer in dir anzünden, das alle deine Bäume verbrennt, die grünen ebenso wie die dürren. Seine lodernde Flamme wird nicht verlöschen, und alle Gesichter, vom Süden bis zum Norden, werden durch sie versengt.4 Alle Welt soll erkennen, dass ich, Jahwe, den Brand gelegt habe, der nicht erlöschen wird.'“5 Da erwiderte ich: „Ach Herr, Jahwe! Sie halten mir vor, dass ich nur Rätsel dichte!“6 Da kam das Wort Jahwes zu mir. Er sagte:7 „Du Mensch, blick in Richtung Jerusalem und lass deine Rede gegen die Heiligtümer strömen, weissage gegen das Land Israel!8 Sag zum Land Israel: 'So spricht Jahwe: Pass auf! Jetzt gehe ich gegen dich vor! Ich ziehe mein Schwert und rotte die Gerechten und die Gottlosen in dir aus.9 Alle Menschen, vom Süden bis zum Norden, wird mein Schwert treffen, Gerechte und Gottlose.10 Und alle Welt soll erkennen, dass ich, Jahwe, mein Schwert gezogen habe und es nicht wieder in seine Scheide stecke.'11 Doch du, Mensch, stöhne! Vor ihren Augen sollst du zusammenbrechen und vor Schmerz unaufhörlich stöhnen.12 Und wenn sie dich fragen: 'Weshalb stöhnst du so?', dann sage: 'Wegen der Nachricht, die kommen wird. Dann werden alle mutlos und verzagt, alle Hände werden schlaff und alle Knie werden weich. Ja, es kommt und geschieht, spricht Jahwe, der Herr.'“13 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:14 „Du Mensch, weissage! Du sollst sagen: So spricht Jahwe: , Ein Schwert, ein Schwert, / geschärft und poliert;15 geschärft für eine Metzelei, / poliert, dass es blitzt! Oder sollen wir uns freuen? Das Zepter meines Sohnes verachtet jedes Holz.16 Man gab es zum Schleifen, / dann packt es die Faust. / Ein Schwert, geschärft und poliert, / dem Scharfrichter ist es gegeben.17 Schrei und heule, Mensch, / denn es zielt auf mein Volk, / auf alle Fürsten Israels. / Sie sind dem Schwert verfallen, / genauso wie mein Volk. / Schlag dir auf die Hüfte,18 denn es wurde erprobt!' , Doch was, wenn der verachtete Stock nicht mehr ist?', spricht Jahwe, der Herr.19 Weissage, Mensch, / und schlag die Hände zusammen! / Da verdoppelt sich das Schwert, / ja dreifach wird es sein! / Es sei das Schwert der Erschlagenen, / ein großes Mordschwert, / das sie von allen Seiten umkreist.20 Das Herz sei voller Angst, / und viele sollen fallen! / An allen ihren Toren wütet das Schwert. / Ja, zum Blitzen bist du gemacht, / zum Schlachten geschärft!21 Zeig, dass du scharf bist! / Zucke nach rechts, / fahre nach links, / wohin deine Schneide sich richtet!22 Auch ich schlag die Hände zusammen / und stille meinen Zorn. / Ich, Jahwe, habe gesprochen.“23 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:24 „Du Mensch, stell zwei Wege für dich dar, auf denen der König von Babylon mit seinem Heer kommt. Beide Wege gehen vom selben Land aus. Und stell einen Wegweiser an der Gabelung auf.25 Einer soll nach Rabba zeigen, der Hauptstadt der Ammoniter, und einer nach Jerusalem, der befestigten jüdischen Stadt.26 Denn der König von Babylon bleibt an der Wegscheide stehen und befragt das Orakel. Er schüttelt die Pfeile, befragt die Terafim[1] und beschaut die Leber.27 Dann hält er in seiner rechten Hand den Entscheid des Orakels: Jerusalem. Jetzt wird er das Kriegsgeschrei gegen die Stadt erheben, Sturmböcke an ihre Tore stellen, Wälle aufschütten und Belagerungstürme bauen.28 Doch die Leute von Jerusalem bilden sich ein, es sei ein Lügenorakel, denn man hat ihnen ja heilige Eide geschworen. Aber der König von Babel bringt ihre ganze Schuld ans Licht und nimmt sie gefangen.“29 Darum spricht Jahwe, der Herr: „Weil ihr eure Schuld in Erinnerung brachtet, indem ihr eure Verbrechen aufdeckt und man die Sünden in all eurem Tun erkennt, weil ihr euch so in Erinnerung brachtet, werdet ihr mit harter Hand gepackt!30 Und du gottloser Schurke, du König Israels, für den der Tag der endgültigen Abrechnung gekommen ist:31 Weg mit dem Kopfbund, herunter mit der Krone, spricht Jahwe, der Herr. Nichts bleibt, wie es ist! Der Niedrige wird erhöht und der Mächtige gestürzt!32 In Trümmer lege ich Jerusalem, in Trümmer, ja, in Trümmer! Auch das bleibt nicht, bis der kommt, dem es rechtmäßig gehört. Ihm gebe ich es.33 Du Mensch, weissage Folgendes: 'So spricht Jahwe, der Herr, über die Ammoniter und ihren Hohn: Schwert, Schwert, gezückt zum Schlachten, poliert zum Fressen, damit es wie ein Blitz einschlägt.34 Du wirst an die Hälse schändlich Gottloser gelegt, während man noch Nichtiges schaut und Lüge orakelt, denn der Tag der endgültigen Abrechnung ist da!35 Doch dann zurück in deine Scheide, Schwert! Auch dich will ich richten im Land deiner Herkunft, am Ort, wo du geschaffen wurdest.36 Ich lasse meinem Zorn freien Lauf und fache meinen Grimm gegen dich an. Ich gebe dich viehischen Männern in die Hand: Schmieden des Verderbens.37 Du wirst vom Feuer verzehrt, dein eigenes Land trinkt dein Blut. Man wird dich vergessen.' Ich habe es gesagt, ich, Jahwe.“