1Während Petrus und Johannes noch zu der Menge sprachen, kamen die obersten Priester, der Hauptmann der Tempelwache und ein paar Sadduzäer zu ihnen herüber. (Lk 22,4)2Als sie hörten, wie Petrus und Johannes lehrten, dass es eine Auferstehung der Toten gebe, und zum Beweis dafür auf Jesus verwiesen, waren sie höchst beunruhigt.3Sie ließen die beiden festnehmen, und da es schon Abend war, sperrten sie sie bis zum Morgen ein. (Apg 5,18)4Doch viele der Menschen, die ihre Botschaft gehört hatten, glaubten daran, sodass die Zahl der Gläubigen auf etwa fünftausend Männer anstieg, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.[1] (Apg 4,21)5Am nächsten Tag trat in Jerusalem der Hohe Rat zusammen, bestehend aus den führenden Männern des jüdischen Volkes sowie den Ältesten und Schriftgelehrten.6Der Hohe Priester Hannas sowie Kaiphas, Johannes, Alexander und weitere Verwandte des Hohen Priesters waren ebenfalls anwesend. (Mt 26,3; Lk 3,2)7Die beiden Jünger wurden hereingeführt und gefragt: »Mit welcher Kraft oder in wessen Namen habt ihr das getan?« (Mt 21,23)8Da wurde Petrus vom Heiligen Geist erfüllt und sprach zu ihnen: »Ihr führenden Männer und ihr Ältesten unseres Volkes,9werden wir verhört, weil wir einem Gelähmten Gutes getan haben? Wollt ihr wissen, wie er geheilt wurde?10Ich erkläre vor euch und dem ganzen Volk Israel, dass er im Namen des Jesus Christus von Nazareth geheilt wurde, des Mannes, den ihr gekreuzigt habt, den Gott aber von den Toten auferweckt hat. (Apg 2,24; Apg 3,6)11Denn Jesus ist ›der Stein, den ihr Bauleute verworfen habt, der nun zum Eckstein geworden ist.‹[2] (Ps 118,22; Jes 28,16; Mt 21,42; 1Petr 2,4)12In ihm allein gibt es Erlösung! Im ganzen Himmel gibt es keinen anderen Namen, den die Menschen anrufen können, um errettet zu werden.« (Mt 1,21; Apg 10,43; 1Tim 2,5)13Die Mitglieder des Hohen Rats waren erstaunt, wie furchtlos und sicher Petrus und Johannes sprachen, denn sie konnten sehen, dass sie ganz einfache Männer ohne besondere Bildung waren. Außerdem wussten sie, dass diese Männer dem engsten Kreis um Jesus angehört hatten. (Mt 11,25)14Doch da der Gelähmte geheilt vor ihnen stand, konnten sie nichts dagegen sagen.15Also schickten sie Petrus und Johannes hinaus und berieten sich. (Apg 5,34)16»Was sollen wir mit diesen Männern machen?«, fragten sie einander. »Wir können nicht bestreiten, dass sie ein Wunder vollbracht haben; alle in Jerusalem wissen davon. (Joh 11,47; Apg 3,6)17Aber vielleicht können wir verhindern, dass sie ihre Botschaft noch weiter verbreiten. Wir werden ihnen verbieten, weiterhin im Namen von Jesus zu den Menschen zu sprechen.« (Apg 5,28)18Also riefen sie die Apostel wieder herein und untersagten ihnen, je wieder im Namen von Jesus zu sprechen oder zu lehren.19Doch Petrus und Johannes erwiderten: »Was meint ihr, will Gott, dass wir euch mehr gehorchen als ihm?20Wir können nicht aufhören, von dem zu erzählen, was wir gesehen und gehört haben.« (1Joh 1,1)21Der Hohe Rat drohte ihnen erneut, doch schließlich ließ man sie gehen, weil sie nicht wussten, wie man sie bestrafen sollte, ohne einen Aufruhr im Volk heraufzubeschwören. Denn alle Menschen lobten Gott für das, was geschehen war –22die Heilung eines Mannes, der über vierzig Jahre gelähmt gewesen war.
Die Gläubigen beten um Mut
23Sobald sie wieder frei waren, suchten Petrus und Johannes die anderen Gläubigen und erzählten ihnen, was die obersten Priester und Ältesten gesagt hatten.24Als sie es hörten, erhoben alle gemeinsam ihre Stimme und beteten: »Allmächtiger Herr, Schöpfer des Himmels, der Erde und des Meeres und von allem, was darin lebt – (2Mo 20,1; Ps 146,6)25vor langer Zeit hast du durch den Heiligen Geist und durch den Mund unseres Vorfahren David, deines Dieners, gesagt: ›Warum tobten die Völker vor Zorn? Warum schmiedeten sie vergebliche Pläne? (Ps 2,1)26Die Könige der Erde lehnten sich auf; die Herrscher der Welt verschworen sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten.‹[3]27Genau das ist hier in dieser Stadt geschehen! Denn Herodes Antipas, der Statthalter Pontius Pilatus und das Volk Israel haben sich gegen Jesus, deinen heiligen Knecht, den du gesalbt hast, verschworen. (Jes 61,1; Apg 3,13)28Alles, was sie taten, geschah nach deinem ewigen Willen und Plan. (Apg 2,23)29Und nun höre ihre Drohung, Herr, und gib deinen Dienern Mut, wenn sie weiterhin die gute Botschaft verkünden. (Eph 6,19)30Sende deine heilende Kraft, damit im Namen deines heiligen Knechtes Jesus Zeichen und Wunder geschehen.« (Apg 5,12)31Nach diesem Gebet bebte das Gebäude, in dem sie sich versammelt hatten, und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt. Und sie predigten mutig und unerschrocken die Botschaft Gottes. (Apg 2,4; Apg 16,26)
Die Gläubigen teilen ihren Besitz
32Die Gläubigen waren ein Herz und eine Seele; sie betrachteten ihren Besitz nicht als ihr persönliches Eigentum und teilten alles, was sie hatten, miteinander. (Apg 2,44)33Die Apostel bezeugten eindrucksvoll die Auferstehung von Jesus Christus, und mit ihnen war die große Gnade Gottes. (Apg 2,45)34Armut gab es bei ihnen nicht, weil die Leute, die Land oder Häuser besaßen, etwas von ihrem Besitz verkauften35und das Geld den Aposteln brachten, damit sie es an alle, je nach Bedarf, verteilen konnten.36Ein Beispiel dafür war Josef, den die Apostel Barnabas nannten (das bedeutet »Sohn des Trostes«). Er gehörte zum Stamm Levi und kam ursprünglich von der Insel Zypern. (Apg 9,27; Apg 11,19; Apg 12,25; Apg 13,2)37Josef verkaufte einen Acker, den er besaß, und brachte den Aposteln das Geld als Hilfe für die Bedürftigen.
Apostelgeschichte 4
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1Während Petrus und Johannes noch zu den Leuten redeten, kamen Priester mit dem Tempelhauptmann[1] und einigen Sadduzäern[2] zu ihnen heran. (Lk 20,27; Apg 23,8)2Sie waren empört darüber, dass die Apostel das Volk belehrten und ‹durch das, was› in Jesus ‹geschehen war,› die Auferstehung aus den Toten verkündeten.3So nahmen sie beide fest und sperrten sie bis zum nächsten Morgen ins Gefängnis. Es war nämlich schon Abend geworden.4Aber viele von den Zuhörern kamen zum Glauben, und die Zahl der gläubigen Männer wuchs dadurch auf etwa fünftausend an.
Zwei Apostel vor Gericht
5Am nächsten Morgen kam der Hohe Rat in Jerusalem zusammen. Dazu gehörten die führenden Beamten, die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer,6und außerdem der Hohe Priester Hannas sowie Kajafas, Johannes und Alexander und die anderen Mitglieder der hohepriesterlichen Familien.7Sie ließen Petrus und Johannes vorführen und fragten sie: „Mit was für einer Kraft habt ihr diesen Mann geheilt? In wessen Namen habt ihr das getan?“8Vom Heiligen Geist erfüllt erwiderte Petrus: „Führer des Volkes, verehrte Ratsälteste!9Wir werden heute wegen der Wohltat an einem kranken Menschen verhört. Wir werden gefragt, wodurch dieser Mann gesund wurde.10Nun, ihr sollt es wissen und das ganze Volk Israel auch: Es geschah im Namen von Jesus, dem Messias aus Nazaret, im Namen dessen, den ihr gekreuzigt habt, den Gott aber wieder aus den Toten auferstehen ließ. Seinetwegen steht dieser Mann hier gesund vor euch.11Ja, das ist der von euch Fachleuten verachtete Stein, der zum Eckstein geworden ist.[3] (Ps 118,22)12Und kein anderer kann Rettung bringen. Denn Gott hat den Menschen in der ganzen Welt keinen anderen Namen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen.“13Es beeindruckte die Mitglieder des Hohen Rates, wie furchtlos Petrus und Johannes sich verteidigten, denn es waren offensichtlich einfache Leute, keine Gelehrten. Sie wussten auch, dass beide mit Jesus zusammen gewesen waren.14Weil sie aber den Geheilten neben ihnen stehen sahen, konnten sie nichts dagegen vorbringen.15So ließen sie beide aus dem Sitzungssaal führen, um miteinander zu beraten:16„Was sollen wir nur mit diesen Leuten machen? Alle Jerusalemer wissen, dass ein offensichtliches Wunder durch sie geschehen ist. Wir können das nicht leugnen.17Damit sich die Sache aber nicht noch weiter im Volk ausbreitet, müssen wir ihnen strengstens verbieten, in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu reden.“
Die Urteilsverkündigung
18Als sie die Apostel wieder hereingerufen hatten, untersagten sie ihnen, diesen Namen jemals wieder zu erwähnen oder gar im Namen von Jesus zu lehren.19Doch Petrus und Johannes erwiderten: „Entscheidet selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als ihm.20Was wir gesehen und gehört haben, können wir unmöglich verschweigen.“21Da drohten sie ihnen noch einmal und ließen sie dann gehen. Sie fanden einfach keine Möglichkeit, sie zu bestrafen, um das Volk nicht gegen sich aufzubringen. Denn alle lobten Gott für das, was sich ereignet hatte.22Schließlich war der Mann, an dem dieses Heilungswunder geschehen war, über vierzig Jahre alt.
Gebet der Gemeinde
23Nach ihrer Freilassung gingen Petrus und Johannes zu ihren Mitgläubigen und berichteten alles, was die Hohen Priester und Ratsältesten zu ihnen gesagt hatten.24Als Reaktion darauf beteten alle miteinander einmütig zu Gott. Sie sagten:
„Du alleiniger Herrscher! Du hast den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen und alles, was in ihnen ist.25Durch den Heiligen Geist hast du unseren Vater David, deinen Diener, sagen lassen: 'Was soll das Toben der Völker? Weshalb schmieden sie nutzlose Pläne?26Die Herrscher der Erde empörten sich und die Machthaber verbündeten sich gegen den Herrn und seinen Messias.' (Ps 2,1)27Tatsächlich haben sich hier in dieser Stadt Herodes und Pontius Pilatus mit den Heidenvölkern und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener verbündet, gegen den, den du gesalbt hast, Jesus.28Doch haben sie damit nur das getan, was du in deiner Macht schon längst beschlossen und bestimmt hattest.29Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an, und hilf deinen Dienern, die Botschaft von dir mutig und frei zu verkündigen.30Erweise deine Macht und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen.“31Als sie so gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, wo sie versammelt waren. Sie alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündigten die Botschaft Gottes mutig und frei.
Harmonie in der Gemeinde
32Die ganze Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Niemand betrachtete etwas von seinem Besitz als privates Eigentum. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam.33Machtvoll bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus und ein großer Segen lag auf ihnen allen.[4]34Keiner in der Gemeinde musste Not leiden, denn wer ein Haus oder ein Grundstück besaß, verkaufte diese und stellte das Geld der Gemeinde zur Verfügung.35Man tat das, indem man es vor die Apostel hinlegte. Davon wurde jedem Bedürftigen zugeteilt, was er brauchte.36So machte es auch Joseph, ein Levit, der aus Zypern stammte und von den Aposteln den Beinamen Barnabas erhalten hatte, was bedeutet: Einer, der andere ermutigt.37Er besaß ein Grundstück, verkaufte es und legte das Geld vor die Apostel hin.