Amos 8

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Dann zeigte Gott, der HERR, mir eine weitere Vision. Ich sah einen Korb mit reifem Obst.2 »Was siehst du, Amos?«, fragte er. Ich antwortete: »Einen Korb mit reifem Obst.« Da sprach der HERR zu mir: »Mein Volk ist reif für das Ende! Ich werde ihm nicht mehr länger vergeben. (Jer 24,1; Am 7,8)3 An jenem Tag wird man Klagelieder im Palast hören. Der Boden wird überall mit Leichen übersät sein. Dann wird Totenstille herrschen«, spricht Gott, der HERR. (Hos 10,5; Am 5,23)4 Hört zu, ihr, die ihr die Not Leidenden tretet und die Bedürftigen in diesem Land vernichtet!5 Ihr könnt es kaum erwarten, dass der Sabbat vorüber ist und die Feiertage vorbei sind, damit ihr wieder handeln könnt. Ihr messt das Korn mit falschem Maß und wiegt es auf gefälschten Waagen. (Neh 13,15; Hos 12,8)6 Und ihr mischt den Weizen, den ihr verkauft, mit Spreu, die ihr vom Boden zusammenfegt! Dann versklavt ihr die Armen wegen der Schuld eines Silberstücks oder eines Paars Sandalen.7 Nun hat der HERR sich selbst, dem Stolz Israels[1], geschworen: »Ich werde das Böse, das ihr getan habt, auf keinen Fall vergessen! (5Mo 33,26; Hos 7,2; Hos 8,13)8 Muss nicht die Erde beben wegen eurer Untaten und werden nicht alle Menschen trauern? Das Land wird sich erheben wie der Nil bei seiner Flut, es wird sich heben und senken. (Ps 18,8; Ps 114,3; Jer 46,8)9 An jenem Tag«, spricht Gott, der HERR, »werde ich die Sonne schon mittags untergehen lassen und die Erde verfinstern, während es noch hell ist. (Mi 3,6; Mt 27,45; Mk 15,33; Lk 23,44)10 Ich werde eure Feste in Trauer verwandeln und eure Freudenlieder in Klage. Ihr werdet Trauerkleidung tragen und euch die Häupter scheren zum Zeichen eures Kummers. Ihr werdet trauern, als ob euer einziger Sohn gestorben wäre. Das wird ein bitterer Tag sein! (Jes 15,2; Hes 7,18; Am 5,23; Am 6,4)11 Die Zeit wird kommen«, spricht Gott, der HERR, »da ich eine Hungersnot ins Land schicke – aber nicht Hunger nach Brot und Durst nach Wasser, sondern den Hunger nach dem Wort des HERRN.12 Die Menschen werden in alle Himmelsrichtungen aufbrechen und das Wort des HERRN suchen; sie werden hierhin und dorthin laufen, doch sie werden es nicht finden. (Hes 20,3)13 Schöne Mädchen und attraktive junge Männer werden an jenem Tag vor Durst zusammenbrechen. (Jes 41,17; Kla 1,18; Kla 2,21; Hos 2,5)14 Sie, die jetzt noch die Götzen von Samaria, Dan und Beerscheba anbeten und bei ihrem Namen schwören, werden fallen und nie mehr aufstehen.« (1Kön 12,28)

Amos 8

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dann ließ Jahwe, der Herr, mich Folgendes sehen: Ich sah einen Korb mit reifem Obst.2 „Amos, was siehst du?“, fragte er mich. „Einen Korb mit reifem Obst“, antwortete ich. Da sagte Jahwe: „Ja, mein Volk Israel ist reif für das Ende. Ich werde es nicht länger verschonen.3 Dann werden die Gesänge im Palast zu Geheul, spricht Jahwe. Leichen in Menge, hingeworfen überall. – Still!“4 Hört her, die ihr die Schwachen unterdrückt / und die Armen im Land ruiniert!5 Ihr sagt: „Wann ist das Neumondfest endlich vorbei? / Dann können wir Getreide verkaufen! / Wann ist nur der Sabbat vorüber? / Dann bieten wir Korn an. / Wir verkleinern das Getreidemaß, / erhöhen aber den Preis / und stellen die Waage falsch ein.6 Wir kaufen Sklaven für Geld / und Arme für ein Paar Schuhe / und verkaufen noch den Abfall vom Korn.“7 Bei Jakobs Stolz[1] hat Jahwe geschworen: / „Nie werde ich ihre Taten vergessen! (Ps 47,4)8 Erbebt darüber nicht die Erde, / erschrecken nicht all ihre Bewohner? / Hebt sie sich nicht wie der Nil, / ist sie nicht aufgewühlt und senkt sich wieder / so wie der Strom von Ägypten?“9 „An jenem Tag“, spricht Jahwe, der Herr, / „geht die Sonne schon am Mittag unter. / Am helllichten Tag bringe ich Finsternis über die Erde.10 Ich verwandle eure Feste in Trauer. / Eure Gesänge werden Totenlieder sein. / Auf die Hüften bring ich euch den Trauersack / und auf jeden Kopf eine Glatze. / Ich lasse euch trauern wie um den einzigen Sohn. / Bitter wird das Ende dieses Tages sein.“11 „Seht, es kommen Tage“, spricht Jahwe, der Herr, / „da schicke ich Hunger ins Land. / Es ist nicht ein Hunger nach Brot, / es ist kein Durst nach Wasser, / sondern sie lechzen nach den Worten Jahwes.12 Dann wanken sie von Meer zu Meer, / vom Norden bis zum Osten, / nur um das Wort Jahwes zu suchen. / Doch finden werden sie es nicht.13 An jenem Tag werden die schönen jungen Mädchen / und die jungen Männer ohnmächtig vor Durst,14 sie, die bei Samarias Schuldgötzen schworen / und sagten: 'Der Gott von Dan sei mein Zeuge!', / und: 'Bei den Göttern von Beerscheba!'[2] / Sie werden zu Boden stürzen / und sich nicht mehr erheben.“ (2Kön 23,8)