Amos 5

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Höre, Haus Israel! Höre das Klagelied, das ich über dich anstimme: (Jer 9,9; Hes 19,1)2 »Die Jungfrau Israel ist gefallen und wird nicht wieder aufstehen. Sie wurde zu Boden geworfen und niemand hilft ihr auf.« (Jes 51,18; Jer 14,17; Jer 50,32; Am 8,14)3 Denn so spricht Gott, der HERR: »Wenn eine eurer Städte tausend Männer in die Schlacht schickt, werden nur hundert zurückkehren. Wenn eine Stadt hundert Männer schickt, werden nur zehn lebendig heimkommen.«4 So spricht der HERR zum Haus Israel: »Sucht nach mir und ihr werdet leben! (5Mo 4,29; 5Mo 32,46)5 Sucht nicht Bethel auf, geht nicht nach Gilgal und zieht auch nicht nach Beerscheba[1]. Denn die Einwohner von Gilgal werden auf jeden Fall ins Exil gehen und über die Bewohner von Bethel wird Unheil kommen.«6 Sucht den HERRN, damit ihr lebt und er für Israel[2] nicht wie ein sengendes Feuer wird, das euch verbrennt. Und in Bethel wird sicher keiner sein, der dieses Feuer löschen könnte! (5Mo 4,24)7 Ihr, die ihr das Recht in Bitternis verwandelt und Gerechtigkeit in Grund und Boden stampft! (Am 2,3; Am 5,12; Am 6,12)8 Er, der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, er, der die Finsternis in den Morgen verwandelt und den Tag in die Nacht; er, der das Wasser aus den Meeren herbeiruft und es als Regen über dem Land niedergehen lässt: HERR ist sein Name! (Hi 9,9; Hi 12,22; Hi 37,13; Hi 38,31; Am 9,6)9 Er wird blitzartig und mit gewaltiger Macht über die Starken und ihre Festungen kommen. (Am 2,14; Mi 5,10)10 Sie hassen Richter, die ehrlich sind und sie verachten Menschen, die die Wahrheit sagen. (Am 5,15)11 Ihr tretet die Armen in den Staub und nehmt Getreideabgaben von ihnen. Deshalb werdet ihr nie in den prächtigen Steinhäusern wohnen, die ihr gebaut habt. Ihr werdet nie den Wein von den herrlichen Weinbergen trinken, die ihr gepflanzt habt. (Jes 59,15; Mi 6,15)12 Denn ich kenne die große Zahl eurer Sünden und Verbrechen. Ihr bekämpft die Ehrlichen, ihr nehmt Bestechungsgelder an und beugt das Recht der Armen. (Jes 1,23; Am 2,6)13 Darum schweigt, wer klug ist, denn es sind schlechte Zeiten.14 Sucht Gutes und nicht Böses – damit ihr am Leben bleibt! Dann wird der HERR, Gott, der Allmächtige, wirklich mit euch sein, wie ihr es von ihm behauptet. (Mi 3,11)15 Hasst das Böse und liebt das Gute; macht eure Gerichte zu Stätten des Rechts. Vielleicht wird der HERR, Gott, der Allmächtige, dann doch noch Erbarmen mit dem Rest seines Volkes[3] haben. (Ps 97,10; Joe 2,14; Röm 12,9)16 Deshalb spricht der HERR, Gott, der Allmächtige: »Auf allen Plätzen wird man klagen und in allen Straßen rufen: ›Schlimmes, ja Schlimmes wird geschehen!‹ Ruft die Bauern, damit sie mit euch weinen, holt die Klageweiber herbei; sie sollen heulen und jammern. (Joe 1,8; Am 8,3)17 In allen Weinbergen wird Wehklagen zu hören sein, denn ich werde hindurchgehen und in deiner Mitte alles vernichten!«, spricht der HERR. (Jes 16,10)18 Furchtbar wird es für euch werden, die ihr euch nach dem Tag des HERRN sehnt. Ihr wisst ja nicht, was ihr euch da wünscht! Dieser Tag wird finster für euch werden und nicht hell. (Jes 5,30; Jer 30,7; Joe 1,15; Joe 2,1)19 An jenem Tag werdet ihr sein wie jemand, der vor einem Löwen flieht – nur um dann einem Bären zu begegnen. Wenn er dem Bären entkommen ist, stützt er sich mit der Hand an eine Wand in seinem Haus – und wird von einer Schlange gebissen. (Hi 20,24)20 Ja, der Tag des HERRN wird ein finsterer Tag sein und nicht hell. Ein schwarzer Tag ohne einen Funken Hoffnung. (Jes 13,10)21 Ich hasse und verachte eure religiösen Feste und kann eure feierlichen Zusammenkünfte nicht riechen. (3Mo 26,31; Jes 1,11; Jer 14,12; Hos 5,6)22 Ich will eure Brand- und Speiseopfer nicht haben; die Friedensopfer eurer Mastkälber will ich nicht sehen! (Jes 66,3)23 Hört auf mit dem Lärm eures Lobpreises! Eure Anbetungsmusik werde ich mir nicht anhören.24 Stattdessen will ich Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet. (Jer 22,3; Mi 6,8)25 Habt ihr eure Schlacht- und Speiseopfer während dieser 40 Jahre in der Wüste etwa mir gebracht, Israel?26 Nein, euer eigentliches Sinnen und Trachten galt euren heidnischen Göttern – deinem König Sakkut und deinem Sternengott Kewan – den Bildern, die du dir selbst gemacht hast.[4]27 Deshalb verbanne ich euch ins Exil, in ein Land weit von Damaskus entfernt«, spricht der HERR, dessen Name Gott, der Allmächtige, ist.

Amos 5

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 (A)[1] Hört diese Botschaft, ihr Israeliten! / Ich stimme die Totenklage über euch an.2 Erschlagen liegt sie da, / Israel, die junge Frau, / und steht nicht wieder auf. / Verlassen liegt sie auf eigenem Boden, / und niemand hilft ihr hoch.3 Denn so spricht Jahwe, der Herr: „Die Stadt, die mit tausend Männern in den Kampf zieht, / wird nur hundert übrigbehalten, / und die mit hundert auszieht, / der bleiben nur zehn. / So wird es überall in Israel sein.“4 (B) Denn so spricht Jahwe, der Herr: / „Sucht mich, dann werdet ihr leben!5 Sucht nicht Bet-El auf, / geht nicht nach Gilgal, / zieht nicht nach Beerscheba![2] / Denn Gilgal droht die Verbannung / und das Gotteshaus von Bet-El wird zum Unheilshaus.6 Sucht Jahwe, dann werdet ihr leben! / Denn sonst fällt er wie Feuer auf Josefs[3] Nachkommenschaft, / und niemand löscht den wütenden Brand für Bet-El aus.“7 (C) Ihr wandelt Gerechtigkeit in Bitterkeit um / und tretet das Recht mit den Füßen.8 (D) Er, der das Siebengestirn und den Orion schuf, / der Düsternis in Morgenlicht verwandelt / und den Tag verdunkelt zur Nacht, / der das Meereswasser ruft – und es flutet über die Erde.[4] / Sein Name ist Jahwe.9 Vernichtung lässt er über dem Starken aufblitzen, / Verwüstung kommt über die befestigte Stadt.10 (C) Sie hassen den, der offen für das Recht eintritt, / verabscheuen jeden, der die ganze Wahrheit sagt.11 Weil ihr vom Hilflosen Pachtgeld verlangt / und Kornabgaben von ihm wollt, / habt ihr zwar Häuser aus Quadern gebaut, / werdet aber nicht darin wohnen, / habt ihr zwar schöne Weinberge gepflanzt, / werdet ihren Wein aber nicht trinken.12 Ja, ich kenne eure Vergehen / und eure vielen Verbrechen. / Ihr bedrängt den Gerechten / und nehmt Bestechungsgelder an / und verweigert den Armen das Recht.13 Darum schweigt der Kluge in dieser Zeit, / denn das ist eine böse Zeit.14 (B) Sucht das Gute und nicht das Böse, / dann werdet ihr leben! / Und dann wird, wie ihr sagt, / Jahwe, der allmächtige Gott, mit euch sein.15 Hasst das Böse und liebt das Gute! / Und sorgt für das Recht bei Gericht! / Vielleicht wird Jahwe, der allmächtige Gott, / dem Rest der Nachkommen Josefs gnädig sein.16 (A) Darum spricht Jahwe, der Herr, der allmächtige Gott: / „Auf allen Plätzen herrscht Trauer, / Wehrufe hört man in allen Gassen. / Man ruft die Bauern zum Trauern herbei, / und zur Totenklage den, der die Klagelieder kennt.17 Selbst in den Weinbergen wird Wehklage sein, / denn ich werde das Land durchziehen“, / spricht Jahwe.18 Ihr wünscht euch den Tag Jahwes herbei, / doch ihr seid zu bedauern. / Was bringt euch der Tag Jahwes? / Er wird Finsternis sein und nicht Licht.19 Es wird euch wie dem Mann ergehen, / der vor dem Löwen flieht / und einem Bären in die Quere kommt. / Hat er dann glücklich sein Haus erreicht / und stützt sich mit der Hand an die Wand, / da beißt ihn die Schlange.20 So wird der Tag Jahwes Finsternis sein und nicht Licht, / schwarz wie die Nacht und ohne einen Schimmer Helligkeit.21 „Ich hasse und verwerfe eure Feste, / eure Gottesdienste stinken mich an!22 Eure Brandopfer sind mir zuwider, / eure Speisopfer gefallen mir nicht. / Eure fetten Freudenopfer[5] will ich nicht sehen!23 Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! / Euer Harfengeklimper ist nicht zu ertragen!24 Nur das Recht soll fließen wie Wasser, / die Gerechtigkeit wie ein immer fließender Bach.25 Habt ihr mir vierzig Jahre Schlacht- und Speisopfer gebracht, / damals in der Wüste, Haus Israel?26 Oder habt ihr nicht schon damals / den Sikkut, euren Himmelskönig, getragen, / und Kiun[6] euren Sternengott? / Götter von euch selbst gemacht!27 Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, / noch über Damaskus hinaus. / Das hat Jahwe gesagt, der nicht umsonst 'Gott der Heerscharen' heißt.“[7] (Apg 7,42)