4.Mose 24

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Inzwischen war es Bileam jedoch klar geworden, dass der HERR Israel segnen wollte. Deshalb ging er nicht wie die vorigen Male weg, um ein Zeichen zu erhalten. Stattdessen wandte er sich zur Wüste, (4Mo 23,23)2 wo er die Israeliten nach Stämmen geordnet lagern sah. Da kam der Geist Gottes über ihn (4Mo 11,25; 1Sam 10,10; 2Chr 15,1)3 und er weissagte: »So spricht Bileam, der Sohn Beors, der Mann, dessen Augen geöffnet sind[1]. (4Mo 23,7)4 So spricht der Mann, der die Worte Gottes hört, der die Visionen des Allmächtigen schaut, der mit geöffneten Augen niederfällt: (4Mo 12,6; 4Mo 22,20)5 Wie schön sind deine Zelte, Jakob, und deine Wohnungen, Israel!6 Sie breiten sich vor mir aus wie Bachtäler, wie sattes Grün am Ufer eines Flusses. Sie sind wie Aloebäume, die der HERR gepflanzt hat, wie Zedern am Wasser. (Ps 45,9)7 Er wird reichlich Wasser haben und seine Saat wird ausreichend getränkt. Sein König soll mächtiger sein als Agag, und sein Reich wird erhöht werden. (1Sam 15,8; Ps 145,11)8 Gott, der sie aus Ägypten geführt hat, ist für sie wie die Hörner eines wilden Stiers. Er verschlingt alle Völker, die sich ihm in den Weg stellen, zermalmt ihre Knochen und zerschmettert sie mit seinen Pfeilen. (Ps 45,6)9 Wie ein Löwe legt Israel sich nieder und liegt da wie eine Löwin; wer wagt es, Israel aufzustören? Gesegnet ist, wer dich segnet, und verflucht ist, wer dich verflucht.« (1Mo 12,3; 1Mo 27,29; 1Mo 49,9; 4Mo 23,24)10 Da wurde Balak wütend auf Bileam. Zornig schlug er die Hände zusammen und brüllte: »Ich habe dich hergerufen, damit du meine Feinde verfluchst! Stattdessen hast du sie jetzt schon dreimal gesegnet.11 Mach, dass du fortkommst! Geh sofort nach Hause! Ich hatte versprochen, dich reich zu belohnen, doch der HERR hat dich um deinen Lohn gebracht.« (4Mo 22,17)12 Bileam erwiderte Balak: »Habe ich es nicht schon deinen Boten gesagt, die du zu mir geschickt hast? Ich sagte:13 ›Selbst wenn Balak mir einen Palast voller Silber und Gold gäbe, könnte ich mich dem Befehl des HERRN trotzdem nicht widersetzen und aus eigenem Willen etwas Gutes oder Schlechtes tun.‹ Ich kann nur das sagen, was der HERR mir sagt. (4Mo 22,18)14 Jetzt kehre ich zu meinem Volk zurück. Doch vorher will ich dir noch sagen, was die Israeliten schließlich mit deinem Volk machen werden.«15 Und Bileam weissagte: »Das sagt Bileam, der Sohn Beors, so spricht der Mann, dessen Augen geöffnet[2] sind, (1Mo 49,1; 4Mo 24,3)16 so spricht der, der Gottes Worte hört, der die Gedanken des Allerhöchsten kennt, der die Visionen des Allmächtigen schaut, der mit geöffneten Augen niederfällt:17 Ich sehe ihn, aber noch nicht jetzt. Ich erkenne ihn, doch er ist noch nicht nahe. Ein Stern geht auf aus Jakob; ein Zepter kommt aus Israel hervor. Es zerschmettert die Schläfen Moabs und zermalmt seine Krieger. (1Mo 49,10; Jes 15,1; Mt 2,2)18 Seine Feinde Edom und Seïr wird er einnehmen. Ja, Israel entfaltet eine gewaltige Macht. (Am 9,12)19 Ein Herrscher wird kommen aus Jakob und wird die Überlebenden aus den Städten vernichten.« (1Mo 49,10)20 Bileam blickte auf das Volk Amaleks und prophezeite Folgendes: »Amalek war die erste der Nationen, doch am Ende wird es Zeuge seines eigenen Untergangs sein!« (2Mo 17,14)21 Und er schaute hinüber zu den Kenitern und weissagte: »Euer Wohnsitz ist stark befestigt, euer Nest liegt auf einem Felsen. (1Mo 15,19)22 Doch ihr Keniter werdet vernichtet werden, wenn Assyrien euch gefangen nimmt.« (1Mo 10,22)23 Und er schloss seine Weissagungen mit folgenden Worten: »Oh weh, wer wird überleben, wenn Gott dies alles tut?24 Schiffe kommen von den Küsten Zyperns. Sie bezwingen Assyrien und erobern Eber, doch auch sie werden Zeugen ihres eigenen Untergangs sein.« (1Mo 10,4)25 Danach stand Bileam auf und kehrte wieder in seine Heimat zurück. Und auch Balak ging nach Hause.

4.Mose 24

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Bileam wusste nun, dass Jahwe Israel segnen wollte. So ging er nicht wie die vorigen Male aus, um Wahrsagezeichen zu finden, sondern wandte sein Gesicht der Wüste zu.2 Er richtete seinen Blick auf die Israeliten, die dort nach ihren Stämmen geordnet lagerten. Da kam der Geist Gottes über ihn,3 und er begann seinen Spruch: „Es spricht Bileam Ben-Beor, / der Mann mit offenen Augen.4 Es spricht der, der Gottesworte hört, / der eine Schau des Allmächtigen hat, / hingesunken mit entschleiertem Blick.5 Wie schön sind deine Zelte, Jakob, / und deine Heime, Israel!6 Wie Täler ziehen sie sich hin, / wie Gärten am Strom, / wie Aloebäume[1] von Jahwe gepflanzt, / wie Zedern,[2] die am Wasser stehn.7 Wasser strömt aus seinen Schöpfeimern, / und seine Saat steht gut bewässert da. / Sein König wird mächtiger als Agag sein. / Sein Königtum wird sich erheben.8 Gott der ihn aus Ägypten brachte, / ist stark für ihn wie ein Stier. / ‹Und dieses Volk› wird Feinde und Völker verschlingen, / Gebeine zermalmen und Pfeile zerbrechen.9 Es kauert, liegt da wie ein Löwe / und wie eine Löwin – wer stört es auf? / Ja, wer dich segnet, ist gesegnet, / und wer dir flucht, ist verflucht.“10 Da wurde Balak wütend über Bileam, er schlug seine Hände zusammen und schrie ihn an: „Meine Feinde zu verfluchen habe ich dich gerufen. Und jetzt hast du sie schon dreimal gesegnet!11 Mach, dass du fortkommst, wo du hingehörst! Ich hatte dir reiche Belohnung versprochen. Du siehst, Jahwe hat sie dir verwehrt.“12 Bileam erwiderte Balak: „Schon zu deinen Boten, die du mir geschickt hast, habe ich gesagt:13 Selbst wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold geben würde, könnte ich den Befehl Jahwes nicht übertreten, um irgendetwas von mir aus zu tun. Ich muss das sagen, was Jahwe mir befiehlt.'14 Pass auf, ich gehe jetzt zu meinem Volk. Vorher werde ich dir aber verkünden, was dieses Volk deinem Volk in Zukunft antun wird.“15 Er begann seinen Spruch: „Es spricht Bileam Ben-Beor, / der Mann mit offenen Augen.16 Es spricht der, der Gottesworte hört, / der Erkenntnisse vom Höchsten hat, / eine Schau des Allmächtigen, / hingesunken mit entschleiertem Blick.17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, / ich schaue ihn, aber nicht nah. / Ein Stern tritt aus Jakob hervor, / ein Zepter erhebt sich aus Israel, / das die Schläfen Moabs zerschmettert, / den Scheitel der Nachkommen Sets.18 Das ganze Seïr wird sein Besitz, / das Land seiner edomitischen Feinde. / Ja, Israel wird mächtig sein.19 Einer aus Jakob wird herrschen / und auch den vernichten, der aus der Stadt entkommt.“20 Dann sah er Amalek vor sich und begann seinen Spruch: „Amalek ist das erste der Völker, / doch zuletzt geht es unter.“21 Er sah die Keniter vor sich und begann seinen Spruch: „Dein Wohnsitz, Kain,[3] ist sicher und fest, / dein Nest ist auf Felsen gebaut.22 Doch es wird der Verwüstung verfallen, / wenn Assyrien dich in Gefangenschaft führt.“23 Und weiter sagte Bileam: „Wehe, wer bleibt dann am Leben, wenn Gott das tut?24 Schiffe von der Küste der Kittäer[4] / beugen Assyrien nieder und auch Eber,[5] / bis auch das zugrunde geht.“25 Dann machte Bileam sich auf den Weg und kehrte an seinen Ort zurück. Auch Balak ging seines Weges.