1Der HERR befahl Mose: »Haue dir zwei Steintafeln wie die ersten. Danach werde ich auf diese Tafeln die gleichen Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln gestanden haben, die du zerschmettert hast. (2Mo 24,12; 2Mo 32,19; 5Mo 10,2)2Mach dich bereit, morgen früh auf den Sinai zu steigen und mir dort auf dem Gipfel des Berges zu begegnen.3Niemand darf dich begleiten und keiner darf den Berg betreten. Nicht einmal die Schaf-, Ziegen- und Rinderherden dürfen in der Nähe des Berges weiden.« (2Mo 19,12)4Also meißelte Mose zwei Steintafeln zurecht wie die beiden ersten. Dem Befehl des HERRN gemäß stieg er früh am nächsten Morgen auf den Berg, die beiden Steintafeln in den Händen.5Dann kam der HERR in der Wolkensäule herab, trat zu ihm und rief seinen Namen ›der HERR‹ aus. (2Mo 33,19)6Er ging an Mose vorüber und sprach: »Ich bin der HERR, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld, meine Liebe und Treue sind groß. (4Mo 14,18; Neh 9,17; Ps 86,15; Ps 103,8)7Diese Gnade erweise ich Tausenden, indem ich Schuld, Unrecht und Sünde vergebe. Und trotzdem lasse ich die Sünde nicht ungestraft, sondern kümmere mich bei den Kindern um die Sünden ihrer Eltern, bis in die dritte und vierte Generation.« (2Mo 20,6; 5Mo 5,10; Nah 1,3)8Da kniete Mose sich schnell nieder, neigte sein Gesicht zur Erde, betete den HERRN an9und sagte: »Wenn du mir freundlich gesinnt bist, Herr, dann begleite uns. Dies ist ein eigenwilliges Volk; doch vergib uns unsere Schuld und Sünde. Nimm uns als dein Eigentum an!« (4Mo 14,19; 5Mo 4,20; 5Mo 32,9; Ps 25,11)10Der HERR erwiderte: »Ich schließe einen Bund mit euch: Ich werde vor deinem ganzen Volk Wunder vollbringen, wie sie auf der ganzen Erde und bei keinem Volk je zuvor vollbracht wurden. Alle Israeliten werden sehen, was ich tue – Ehrfurcht gebietend wird sein, was ich an dir tun werde. (5Mo 5,2; Ps 72,18; Ps 136,4)11Hör genau zu, was ich euch jetzt sage: Ich will die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vor dir vertreiben. (2Mo 33,2; 5Mo 6,3)12Schließt mit den Bewohnern des Landes, in das ihr zieht, auf keinen Fall Verträge ab, damit sie euch nicht zum Stolperstein werden. (2Mo 23,32)13Reißt stattdessen ihre heidnischen Altäre ein, zertrümmert ihre heiligen Säulen und haut ihre Götzenpfähle um. (2Mo 23,24; 5Mo 7,5; 5Mo 12,3; 5Mo 16,21; 2Chr 34,3)14Ihr sollt keinen anderen Gott anbeten, denn der HERR ist ein eifersüchtiger Gott, und »Eifersüchtig« ist auch sein Name; so heißt er. (2Mo 20,3; 5Mo 4,24)15Schließt deshalb keine Verträge mit den Bewohnern des Landes. Sonst könnte es sein, dass sie euch – wenn sie ihre Götzen anbeten und ihnen opfern – zu ihren Opfermahlen einladen und ihr daran teilnehmt. (4Mo 25,2; Ri 2,17)16Ihr würdet eure Söhne mit ihren Töchtern verheiraten, die anderen Göttern dienen. Und sie würden eure Söhne dann zum Götzendienst verleiten. (5Mo 7,3; Jos 23,12)17Gießt euch keine Götzenbilder. (2Mo 20,4)18Feiert das Fest der ungesäuerten Brote. Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes[1] Brot essen, wie ich es euch befohlen habe, zur festgesetzten Zeit im Monat Abib[2], denn in diesem Monat habt ihr Ägypten verlassen. (2Mo 12,2)19Jeder erstgeborene Junge und jedes erstgeborene männliche Tier – ob Rind, Schaf oder Ziege – gehört mir. (2Mo 13,2; 2Mo 22,29)20Ein erstgeborener Esel kann ausgelöst werden, indem an seiner statt ein Lamm geopfert wird. Wenn ihr das nicht tun wollt, müsst ihr dem Esel das Genick brechen. Jeden erstgeborenen Sohn hingegen müsst ihr auslösen. Niemand darf mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen. (2Mo 13,13; 4Mo 3,45)21Sechs Tage sollt ihr arbeiten, am siebten Tag aber sollt ihr ausruhen, auch während der Zeit des Pflügens und Erntens. (2Mo 31,15; 2Mo 35,2)22Wenn ihr den ersten Weizen erntet, sollt ihr das Fest der Ernte[3] feiern, und am Ende der Erntezeit das Fest der Lese[4]. (2Mo 23,16)23Dreimal im Jahr sollen alle israelitischen Männer vor dem HERRN, dem Gott Israels, erscheinen. (2Mo 23,14; 5Mo 16,16)24Ich werde die Völker vor euch vertreiben und euer Gebiet vergrößern. Während ihr dreimal im Jahr zum Heiligtum zieht, um vor dem HERRN, eurem Gott, zu erscheinen, wird niemand euer Land angreifen. (2Mo 33,2; Jos 11,23)25Ihr dürft das Blut eines Opfertieres nicht zusammen mit gesäuertem Brot opfern. Und vom Fleisch des Passahlammes darf nichts bis zum folgenden Morgen aufbewahrt werden. (2Mo 12,10; 2Mo 23,18)26Bringt das Beste aus der ersten Ernte eines Jahres zum Haus des HERRN, eures Gottes. Und kocht ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter.« (2Mo 23,19; 5Mo 26,2)27Und der HERR sprach zu Mose: »Schreib alle diese Worte auf, denn das sind die Bestimmungen des Bundes, den ich mit dir und mit Israel geschlossen habe.« (2Mo 17,14; 2Mo 24,4)28Mose war 40 Tage und 40 Nächte oben auf dem Berg bei dem HERRN. Während dieser Zeit aß und trank er nichts. Gott schrieb die Bestimmungen des Bundes – die Zehn Gebote – auf die steinernen Tafeln. (2Mo 24,18; 5Mo 4,13; 5Mo 10,4)29Dann stieg Mose mit den beiden steinernen Tafeln in der Hand vom Berg herab. Er wusste aber nicht, dass sein Gesicht leuchtete, weil er mit dem HERRN gesprochen hatte. (2Mo 32,15; 2Chr 3,7; Mt 17,2)30Als Aaron und die Israeliten das Leuchten auf Moses Gesicht sahen, hatten sie Angst sich ihm zu nähern.31Aber Mose rief sie zu sich. Da kamen Aaron und die führenden Männer der Gemeinschaft zu ihm, und Mose redete zu ihnen.32Danach kamen auch alle Israeliten zu Mose und er teilte ihnen alle Anweisungen mit, die der HERR ihm auf dem Sinai gegeben hatte.33Nachdem Mose ihnen alles mitgeteilt hatte, verhüllte er sein Gesicht mit einem Tuch. (2Kor 3,13)34Doch jedes Mal, wenn er das Heiligtum betrat, um mit dem HERRN zu reden, nahm er das Tuch von seinem Gesicht, bis er wieder herauskam. Dann teilte er den Israeliten mit, was der HERR ihm befohlen hatte, (2Kor 3,16)35und sie sahen wieder das Leuchten auf seinem Gesicht. Danach verhüllte er sein Gesicht wieder mit dem Tuch, bis er erneut hineinging, um mit dem HERRN zu sprechen. (2Kor 3,13)
1Dann sagte Jahwe zu Mose: „Haue dir zwei neue Steintafeln zurecht wie die ersten, die du zerbrochen hast! Ich werde die Worte darauf schreiben, die schon auf den ersten Tafeln standen.2Halte dich für morgen bereit! Morgen früh steigst du auf den Berg Sinai und erwartest mich auf dem Gipfel.3Es darf niemand mit dir heraufkommen. Es darf überhaupt niemand auf dem Berg gesehen werden. Auch das Vieh darf nicht an seinem Fuß weiden.“4So haute sich Mose zwei Tafeln aus Stein zurecht wie die ersten. Am nächsten Morgen stand er früh auf und stieg mit den Tafeln in der Hand auf den Berg, wie Jahwe es ihm befohlen hatte.5Da kam Jahwe in einer Wolke auf den Berg herab, stellte sich an die Seite von Mose und rief den Namen Jahwes aus.6Dann zog er vor seinen Augen vorbei und rief: „Jahwe, Jahwe, Gott: barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte und Treue,7der Gnade über tausend Generationen hin erweist, der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, der die Schuld der Väter an den Kindern und Enkeln bis in die dritte und vierte Generation verfolgt.“8Sofort warf sich Mose auf die Erde und betete an.9Er sagte: „Herr, wenn du mir deine Gunst geschenkt hast, dann sei in unserer Mitte. Wenn es auch ein widerspenstiges Volk ist, so vergib uns doch unsere Schuld und Sünde und nimm uns als Eigentum an.“10Da sagte er: „Hiermit schließe ich einen Bund: Vor deinem ganzen Volk werde ich Wunder tun, wie sie bisher unter allen Völkern der Erde noch nie vollbracht worden sind. Das ganze Volk, in dessen Mitte du stehst, soll das Tun Jahwes sehen. Es wird furchterregend sein, was ich für dich tun werde.11Merk dir genau, was ich dir heute befehle! Ich werde die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vor dir vertreiben.12Hüte dich, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommen wirst, einen Bund zu schließen. Sie werden dir sonst eine Falle sein, wenn sie unter dir leben.13Du sollst vielmehr ihre Altäre niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen und ihre Aschera-Pfähle umhauen.14Du darfst dich vor keinem anderen Gott anbetend niederwerfen, denn Jahwe ist ein eifersüchtiger Gott und heißt auch 'der Eifersüchtige'!15Hüte dich, einen Bund mit den Bewohnern des Landes zu schließen! Denn sonst könnten sie dich einladen, wenn sie ihren Göttern Liebesdienste leisten wenn sie ihnen opfern und ihre Opfermahlzeiten feiern.16Vielleicht würdest du deine Söhne mit ihren Töchtern verheiraten; und wenn ihre Töchter sich dann ihren Göttern anbieten, könnten sie deine Söhne verführen, das ebenfalls zu tun.17Du aber darfst dir keine Götterstatuen gießen!18Du sollst das Fest der ungesäuerten Brote halten. Zur festgesetzten Zeit im Ährenmonat sollst du sieben Tage lang ungesäuerte Brotfladen essen, wie ich es dir befohlen habe. Denn in diesem Monat bist du aus Ägypten gezogen.19Alles, was das erste Mal aus einem Mutterschoß kommt, gehört mir! Auch die Erstgeburt von deinen Rindern, Schafen und Ziegen, wenn es männliche Tiere sind.20Die Erstgeburt eines Esels sollst du mit einem Lamm auslösen. Wenn du das nicht tun willst, musst du dem Fohlen das Genick brechen. Auch deine erstgeborenen Söhne sollst du auslösen. Keiner soll mit leeren Händen vor mir erscheinen.21Sechs Tage sollst du arbeiten und am siebten Tag ruhen. Das gilt auch für die Zeit des Pflügens und des Erntens.22Auch das Erntefest sollst du feiern, wenn du das erste Getreide einbringst, und im Herbst das Wein- und Obstlesefest.23Dreimal im Jahr sollen alle deine Männer vor dem Herrn, vor Jahwe, dem Gott Israels, erscheinen.24In dieser Zeit wird niemand in dein Land einfallen, denn ich werde die Völker vor dir vertrieben und deine Grenzen erweitert haben.25Das Blut meiner Schlachtopfer darf nicht zusammen mit Backwaren aus Sauerteig dargebracht werden. Das Schlachtopfer vom Passafest darf nicht bis zum nächsten Morgen aufbewahrt bleiben.26Die Besten von deinen ersten Feldfrüchten sollst du in das Haus Jahwes, deines Gottes, bringen. Ein Böckchen darfst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.“27Dann sagte Jahwe zu Mose: „Schreib alles auf, was ich dir gesagt habe. Denn auf dieser Grundlage schließe ich mit dir und mit Israel einen Bund.“28Vierzig Tage und Nächte blieb Mose dort bei Jahwe, und dieser schrieb die zehn Gebote des Bundes auf die Steintafeln. Während der ganzen Zeit aß und trank Mose nichts.
Gottes Herrlichkeit auf Moses Gesicht
29Als Mose vom Berg herabstieg, hatte er die beiden Tafeln der göttlichen Urkunde in seiner Hand. Er wusste aber nicht, dass durch das Reden mit Gott seine Gesichtshaut zu leuchten begonnen hatte.30Aaron und alle Israeliten sahen das Leuchten auf der Gesichtshaut Moses und fürchteten sich, in seine Nähe zu kommen.31Erst als Mose sie rief, kamen Aaron und die führenden Männer der Gemeinschaft zu ihm, und Mose konnte mit ihnen reden.32Dann kamen auch die anderen Israeliten. Mose gab ihnen alle Anordnungen weiter, die Jahwe ihm auf dem Berg Sinai gegeben hatte.33Als er ihnen alles gesagt hatte, verhüllte er sein Gesicht.34Immer wenn er ins Zelt ging, um mit Jahwe zu reden, nahm er die Verhüllung ab, bis er draußen den Israeliten sagte, was ihm aufgetragen war.35Da sahen sie das Leuchten auf der Gesichtshaut von Mose. Dann verhüllte Mose sein Gesicht, bis er wieder ins Zelt ging, um mit Gott zu reden.