2.Chronik 32

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Nachdem Hiskia sein Werk treu zu Ende geführt hatte, fiel Sanherib, der König von Assyrien, in Juda ein. Er belagerte die Festungsstädte und versuchte, sie zu erobern. (Jes 36,1)2 Als Hiskia merkte, dass Sanherib auch Jerusalem angreifen wollte,3 beriet er sich mit seinen führenden Männern und den erfahrensten Kriegern, und sie beschlossen, die Quellen vor der Stadt zuzuschütten.4 Zu diesem Zweck holten sie viele Männer zusammen, die den Bach, der durch das Land floss, und die Quellen verstopften. Denn sie sagten sich: »Warum sollten die Könige von Assyrien hierher kommen und genügend Wasser finden?« (2Kön 20,20; 2Chr 32,30)5 Dann begann Hiskia entschlossen damit, die beschädigten Stellen der Mauer zu reparieren, Türme zu bauen und zusätzlich eine zweite Mauer vor der ersten zu errichten. Auch den Millo[1] in der Stadt Davids ließ er verstärken. Außerdem wurden auf seinen Befehl große Mengen Waffen und Schilde hergestellt. (1Kön 9,24; 2Kön 25,4; 2Chr 25,23)6 Er unterstellte die Stadtbevölkerung dem Befehl von Truppenführern und ordnete eine Versammlung auf dem Platz vor dem Stadttor an. Dort sprach er eindringlich zum Volk: (2Chr 30,22)7 »Seid zuversichtlich und mutig! Habt keine Angst vor dem König von Assyrien oder seinem mächtigen Heer, das er bei sich hat, denn auf unserer Seite steht eine weit größere Macht! (2Kön 6,16; 1Chr 22,13)8 Er hat nur Menschen auf seiner Seite. Uns aber hilft der HERR, unser Gott; er kämpft für uns!« Und das Volk glaubte den Worten von Hiskia, dem König von Juda. (2Chr 20,17; Jer 17,5)9 Da schickte König Sanherib von Assyrien, während er noch mit seinem Heer vor der Stadt Lachisch lag, durch seine Diener folgende Botschaft an König Hiskia und das ganze Volk von Juda, das sich in Jerusalem aufhielt: (2Kön 18,1; Jes 36,2)10 »So spricht König Sanherib von Assyrien: Was lässt euch glauben, dass ihr die Belagerung Jerusalems überleben könnt?11 Wenn Hiskia zu euch sagt: ›Der HERR, unser Gott, wird uns vor dem König von Assyrien retten‹, täuscht er euch und verurteilt euch zum Hungertod!12 Wisst ihr denn nicht, dass es Hiskia war, der sämtliche Höhenheiligtümer und Altäre seines Gottes zerstört hat und Juda und Jerusalem befahl: ›Nur noch vor einem Altar sollt ihr anbeten und darauf opfern.‹ (2Chr 31,1)13 Wisst ihr denn nicht, was ich und meine Vorfahren mit den Völkern der Erde gemacht haben? Konnten die Götter dieser Völker ihre Anhänger etwa vor mir retten? (2Kön 18,33)14 Nennt mir nur einen einzigen Gott jener Völker, die meine Vorfahren vernichtet haben, der sein Volk gegen mich schützen konnte! Warum glaubt ihr, euer Gott sei mächtiger? (Jes 10,9)15 Lasst euch doch nicht von Hiskia täuschen und in die Irre führen! Ich sage es noch einmal – kein Gott, nicht ein einziger, hat sein Volk jemals vor mir oder meinen Vorfahren retten können. Auch eurem Gott kann dies nicht gelingen!«16 Und Sanheribs Männer spotteten noch viel mehr über Gott, den HERRN, und seinen Diener Hiskia.17 Der assyrische König schickte sogar Briefe, in denen er den HERRN, den Gott Israels, verhöhnte. Er schrieb: »Es ist den Göttern der anderen Nationen nicht gelungen, ihre Völker aus meiner Macht zu erretten, und es wird auch dem Gott Hiskias nicht gelingen.« (2Chr 32,14)18 Die assyrischen Boten drohten in hebräischer Sprache dem Volk in Jerusalem, das auf der Stadtmauer war, um ihnen Angst einzujagen und sie zu erschrecken, damit sie die Stadt einnehmen konnten.19 Sie sprachen über den Gott Jerusalems, als wäre er einer der fremden Götter, die doch von Menschen gemacht sind.20 Da beteten König Hiskia und der Prophet Jesaja, der Sohn von Amoz, deswegen und flehten den Himmel an. (2Kön 19,1; Jes 37,36)21 Und der HERR schickte einen Engel, der das Heer im Lager des Königs von Assur mit all seinen Befehlshabern und Obersten vernichtete. Und Sanherib musste gedemütigt den Rückzug in sein eigenes Land antreten. Als er dort den Tempel seines Gottes betrat, brachten ihn seine eigenen Söhne mit dem Schwert um.22 Auf diese Weise hat der HERR Hiskia und die Einwohner Jerusalems vor König Sanherib von Assyrien und vor allen anderen gerettet. Schließlich herrschte im ganzen Land Frieden.23 Von nun an genoss Hiskia, der König von Juda, die Hochachtung aller Völker, und es trafen viele Gaben für den HERRN und wertvolle Geschenke für Hiskia in Jerusalem ein. (2Sam 8,10)24 Zu dieser Zeit befiel Hiskia eine tödliche Krankheit. Er betete zum HERRN, und dieser erhörte ihn und tat ein Wunder an ihm. (2Kön 20,1; Jes 37,8; Jes 37,21)25 Doch Hiskia würdigte die Güte nicht, die ihm der HERR erwiesen hatte, sondern er wurde überheblich. Deshalb wurde der HERR zornig auf ihn und auf Juda und Jerusalem. (2Chr 24,18; 2Chr 26,16)26 Da bereute Hiskia seine Überheblichkeit und die Einwohner Jerusalems ebenfalls. Deswegen kam der Zorn des HERRN nicht über sie, solange Hiskia lebte. (Jer 26,18)27 Hiskia war sehr reich und hoch geachtet. Er ließ Schatzkammern für sein Gold und Silber, für seine Edelsteine und kostbaren Öle und für seine Schilde und anderen Kostbarkeiten bauen.28 Auch für die Kornvorräte, den neuen Wein und das Öl ließ er Speicher errichten; und für sein Vieh baute er Ställe und Pferche für die Herden.29 Er gründete Städte und erwarb riesige Schaf- und Rinderherden, denn Gott schenkte ihm großen Reichtum. (1Chr 29,12)30 Er ließ die obere Quelle des Gihon dämmen und leitete das Wasser hinunter auf die Westseite der Stadt Davids. In allem, was er tat, hatte er Erfolg. (1Kön 1,33; 2Kön 20,20)31 Als jedoch Boten aus Babel eintrafen und nach dem Wunder fragten, das im Land geschehen war, zog Gott sich von Hiskia zurück, um ihn auf die Probe zu stellen und zu sehen, wie es in seinem Herzen aussah. (5Mo 8,16; 2Kön 20,12; 2Chr 32,24; Jes 38,7; Jes 39,1)32 Die übrigen Ereignisse während Hiskias Herrschaft und seine guten Taten sind in der Weissagung des Propheten Jesaja, des Sohnes Amoz’, beschrieben, im Buch der Könige von Juda und Israel.33 Als Hiskia starb, wurde er im oberen Bereich der Gräber der Nachkommen Davids begraben, und ganz Juda und Jerusalem gaben ihm bei seinem Begräbnis die Ehre. Nach ihm wurde sein Sohn Manasse König.

2.Chronik 32

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Nach diesen Maßnahmen und Treuebeweisen Hiskijas rückte Sanherib, der König von Assyrien, an. Er fiel in Juda ein und belagerte die befestigten Städte, um sie in seine Gewalt zu bringen.2 Als Hiskija erkannte, dass Sanherib es vor allem auf Jerusalem abgesehen hatte,3 beriet er sich mit seinen Ministern und Heerführern. Er schlug vor, alle Wasserquellen außerhalb der Stadt unzugänglich zu machen. Sie unterstützten sein Vorhaben4 und sagten: „Warum sollen die Könige von Assyrien viel Wasser finden, wenn sie kommen?“ Sie holten viele Leute zusammen und verstopften alle Quellen, auch den Zugang zu dem unterirdischen Kanal.5 Hiskija ging auch entschlossen daran, die Stadtmauer wieder instand zu setzen, die Risse bekommen hatte, und ihre Türme zu erhöhen; ebenso die andere Mauer draußen. Außerdem befestigte er den Stadtwall der Davidsstadt und ließ eine Menge Wurfgeschosse und Schilde anfertigen.6 Er setzte Hauptleute über das Volk ein und bestellte alle zu sich auf den Platz am Stadttor, um ihnen Mut zu machen. Er sagte:7 „Seid mutig und entschlossen! Habt keine Angst und erschreckt nicht vor dem König von Assyrien und der ganzen lärmenden Menge, die bei ihm ist, denn mit uns ist ein Größerer als mit ihm.8 Mit ihm ist eine menschliche Macht, doch mit uns ist Jahwe, unser Gott, um uns zu helfen und unseren Krieg zu führen.“ Das Volk vertraute auf die Worte Hiskijas, des Königs von Juda.9 Unterdessen schickte König Sanherib von Assyrien seine Boten nach Jerusalem, während er und seine ganze Streitmacht noch vor Lachisch lag. Sie sollten König Hiskija von Juda und allen Judäern in Jerusalem ausrichten:10 „König Sanherib von Assyrien lässt euch sagen: Worauf vertraut ihr eigentlich, dass ihr es in einer belagerten Stadt Jerusalem aushalten wollt?11 Hiskija führt euch in den Tod, wenn er sagt: 'Jahwe, unser Gott, wird uns aus der Gewalt des Königs von Assyrien retten.' Verhungern und verdursten werdet ihr!12 War es nicht gerade Hiskija, der dessen Höhenheiligtümer und Altäre beseitigt und den Leuten in Juda und Jerusalem befohlen hat, nur noch vor einem Altar anzubeten und zu räuchern?13 Wisst ihr nicht, was ich und meine Vorgänger mit den anderen Völkern in ihren Ländern gemacht haben? Haben denn die Götter der anderen Völker ihr Land vor mir retten können?14 Gibt es einen einzigen Gott von diesen Völkern, die meine Väter vernichtet haben, der sein Volk aus unserer Gewalt befreien konnte? Und da soll ausgerechnet euer Gott euch vor mir retten können?15 Lasst euch nicht von Hiskija täuschen! Lasst euch doch nicht so in die Irre führen! Glaubt ihm nicht! Kein Gott irgendeines Landes oder Königreichs konnte sein Volk vor meinen Vätern retten. Und euer Gott kann das schon gar nicht!“16 In dieser Weise redeten die Boten Sanheribs weiter gegen Jahwe und dessen Diener Hiskija.17 Sanherib hatte auch einen Brief geschickt, in dem er Jahwe, den Gott Israels, verhöhnte. Er schrieb darin: „Genauso wenig, wie die Götter der Länder ihr Volk vor mir gerettet haben, wird der Gott Hiskijas sein Volk vor mir retten können.“18 Den Einwohnern von Jerusalem, die auf der Mauer standen, riefen die Boten das auch laut auf Judäisch zu. Sie wollten ihnen damit Angst einjagen und sie einschüchtern, um die Stadt erobern zu können.19 Dabei redeten sie von dem Gott Jerusalems so wie von den Göttern der anderen Völker, die doch Machwerke von Menschen sind.20 König Hiskija und der Prophet Jesaja beteten deswegen, ja sie schrien zum Himmel um Hilfe.21 Da schickte Jahwe einen Engel, der jeden Wehrtüchtigen, jeden Offizier und Befehlshaber im Lager des assyrischen Königs tötete. So musste dieser mit Schimpf und Schande in sein Land zurückkehren. Und als er in das Haus seines Gottes ging, erschlugen ihn dort seine eigenen Söhne mit dem Schwert.22 So befreite Jahwe Hiskija und die Einwohner Jerusalems aus der Gewalt Sanheribs, des Königs von Assyrien, und von allen ihren Feinden. Er schenkte ihnen Ruhe an allen Grenzen.23 Viele Menschen brachten Gaben für Jahwe nach Jerusalem und kostbare Geschenke für König Hiskija von Juda, denn er war seitdem bei allen Völkern hoch angesehen.24 In dieser Zeit wurde Hiskija todkrank. Da betete er zu Jahwe, und dieser erhörte ihn und bestätigte ihm das durch ein Wunderzeichen.[1]25 Aber Hiskija wurde hochmütig und dankte ihm die erwiesene Wohltat nicht. Deshalb kam Gottes Zorn über ihn und auch über Juda und Jerusalem.26 Da demütigte sich Hiskija wegen seines Hochmuts, er und die Bewohner Jerusalems ebenso. Darum kam der Zorn Jahwes nicht schon zu Lebzeiten Hiskijas über sie.27 Hiskija war sehr vermögend und genoss überall hohes Ansehen. Er legte sich Schatzkammern an für sein Gold und Silber, die Edelsteine, Balsamöle, Schilde und alle möglichen kostbaren Gegenstände.28 Er ließ auch Vorratshäuser für Getreide, Wein und Olivenöl bauen und Ställe für das Vieh, das er in großer Zahl hielt.29 Er legte sich neue Städte an und vermehrte seinen Besitz an Schafen und Rindern. Gott gab ihm sehr viel Reichtum.30 Hiskija war es auch, der die Gihon-Quelle außerhalb der Stadt unkenntlich machen und das Wasser unterirdisch in westlicher Richtung in die Davidsstadt leiten ließ. Hiskija gelang alles, was er sich vornahm.31 So ging auch die Sache gut aus, als die Fürsten von Babylon Gesandte zu ihm schickten, um nach dem Wunderzeichen zu fragen, das im Land geschehen war. Damals überließ Gott ihn sich selbst, um seinen Charakter auf die Probe zu stellen.32 Was es sonst noch über Hiskija und seine Treue zu berichten gibt, ist nachzulesen in der Niederschrift der Offenbarung des Propheten Jesaja Ben-Amoz und in der Chronik der Könige von Juda und Israel.33 Als Hiskija starb, begrub man ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids. Ganz Juda und die Bewohner Jerusalems erwiesen ihm Ehre bei seinem Tod. Sein Sohn Manasse trat die Herrschaft an.