Johannes 19

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Daraufhin ließ Pilatus Jesus auspeitschen. (Jes 50,6; Jes 53,5)2 Die Soldaten flochten eine Krone aus langen Dornenzweigen, setzten sie ihm auf den Kopf und legten ihm ein purpurfarbenes Gewand um.3 Dann spotteten sie: »Sei gegrüßt, du König der Juden!«, und sie schlugen ihn mit den Fäusten. (Joh 18,22)4 Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu den Leuten: »Ich lasse ihn jetzt zu euch hinausbringen, damit ihr wisst, dass ich keine Schuld an ihm finden kann.« (Lk 23,4; Joh 18,38)5 Dann kam Jesus heraus. Er trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus sagte: »Hier ist er, der Mensch!«6 Als sie ihn sahen, fingen die obersten Priester und die Männer der Tempelwache an zu schreien: »Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!« Pilatus entgegnete: »Nehmt ihr ihn selbst und kreuzigt ihr ihn. Ich kann keine Schuld an ihm finden.« (Joh 18,31)7 Die Juden erwiderten: »Nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst als Gottes Sohn bezeichnet hat.« (3Mo 24,16; Mt 26,63)8 Als Pilatus das hörte, fürchtete er sich noch mehr.9 Er ließ Jesus wieder zurück ins Prätorium bringen und fragte ihn: »Woher kommst du?« Aber Jesus gab keine Antwort.10 »Sprichst du nicht mit mir?«, fragte Pilatus. »Weißt du denn nicht, dass ich die Macht habe, dich freizulassen oder dich zu kreuzigen?«11 Da sagte Jesus: »Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Deshalb hat der, der mich dir ausgeliefert hat, die schwerere Sünde begangen.« (Röm 13,1)12 Darauf wollte Pilatus ihn erneut freilassen, die Juden aber schrien: »Wenn du diesen Mann freilässt, bist du kein Freund des Kaisers. Wer sich zum König erklärt, erhebt sich gegen den Kaiser.« (Lk 23,2; Apg 17,7)13 Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus wieder hinausführen. Dann setzte er sich auf den Richterstuhl, an einer Stelle, die man »Steinpflaster« nannte (auf Hebräisch Gabbata). (Mt 27,19)14 Das war um die Mittagszeit am Tag vor dem Passahfest. Und Pilatus sagte zu den Leuten[1]: »Hier ist euer König!«15 Sie schrien: »Weg mit ihm! Weg mit ihm – kreuzige ihn!« Pilatus fragte: »Was? Euren König soll ich kreuzigen lassen?« Die obersten Priester gaben zurück: »Wir haben keinen König außer dem Kaiser.«16 Da überließ Pilatus ihnen Jesus zur Kreuzigung. Sie nahmen Jesus und führten ihn ab.17 Jesus trug das Kreuz selbst zu dem Ort, der Schädelstätte genannt wird (auf Hebräisch Golgatha).18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm noch zwei andere, einen auf jeder Seite von ihm, mit Jesus in der Mitte.19 Pilatus ließ ein Schild über ihm anbringen, auf dem stand: »Jesus von Nazareth, König der Juden.«20 Der Ort, an dem Jesus gekreuzigt wurde, lag in unmittelbarer Nähe der Stadt; und das Schild war in Hebräisch, Lateinisch und Griechisch geschrieben, sodass viele Leute es lesen konnten.21 Da sagten die obersten Priester zu Pilatus: »Schreib nicht ›König der Juden‹, sondern schreib: ›Er hat behauptet: Ich bin der König der Juden.‹«22 Pilatus entgegnete: »Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.«23 Nachdem die Soldaten – es waren vier Mann – Jesus gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich auf. Sie nahmen auch sein Untergewand an sich. Es war ohne Naht aus einem einzigen Stück gewebt,24 deshalb sagten sie: »Wir wollen es nicht zerreißen, sondern darum würfeln.« Damit erfüllte sich die Schrift, in der es heißt: »Sie teilten meine Kleider unter sich auf und würfelten um mein Gewand.«[2] (Ps 22,19)25 Und so machten sie es. In der Nähe des Kreuzes standen die Mutter von Jesus und ihre Schwester sowie Maria, die Frau von Klopas, und Maria von Magdala. (Mt 27,55; Mk 15,40; Lk 8,2; Lk 23,49)26 Als Jesus seine Mutter dort neben dem Jünger stehen sah, den er lieb hatte, sagte er zu ihr: »Frau, das ist jetzt dein Sohn.« (Joh 2,4; Joh 13,23; Joh 20,2; Joh 21,7)27 Und zu dem Jünger sagte er: »Das ist nun deine Mutter.« Von da an nahm der Jünger sie zu sich in sein Haus.28 Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, und um zu erfüllen, was in der Schrift vorausgesagt war, sagte er: »Ich habe Durst.«[3] (Ps 22,1; Ps 22,16)29 Sie tauchten einen Schwamm in ein Gefäß mit Weinessig und steckten ihn auf einen Ysopzweig, den sie an seine Lippen hielten.30 Als Jesus davon genommen hatte, sagte er: »Es ist vollbracht!« Dann neigte er den Kopf und starb. (Hi 19,26)31 Die führenden Männer des jüdischen Volkes wollten die Gekreuzigten nicht bis zum nächsten Tag, einem Sabbat – der wegen des Passahfestes noch dazu ein besonderer Sabbat war –, am Kreuz hängen lassen. Um den Tod schneller herbeizuführen, baten sie Pilatus, dass man ihnen die Beine brach. Dann konnten die Leichname vom Kreuz abgenommen werden. (5Mo 21,22)32 Da kamen die Soldaten und brachen den beiden Männern, die mit Jesus gekreuzigt worden waren, die Beine.33 Doch als sie zu Jesus kamen, sahen sie, dass er schon tot war, deshalb brachen sie ihm nicht die Beine.34 Einer der Soldaten bohrte jedoch einen Speer in seine Seite, und Blut und Wasser flossen heraus.35 Dieser Bericht stammt von einem Augenzeugen. Alles, was er sagt, ist zuverlässig und wahr; er berichtet darüber, damit auch ihr zum Glauben findet. (Joh 20,30; Joh 21,24; 1Joh 1,1)36 Diese Dinge sind geschehen, damit sich erfüllt, was in der Schrift vorausgesagt ist: »Nicht einer seiner Knochen wird zerbrochen werden«[4], (2Mo 12,1; 4Mo 9,12; Ps 34,21)37 und: »Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben«[5]. (Sach 12,10; Offb 1,7)38 Danach bat Josef von Arimathäa Pilatus um die Erlaubnis, den Leichnam vom Kreuz abnehmen zu dürfen. Er war insgeheim ein Jünger von Jesus, denn er fürchtete sich vor den führenden Juden. Als Pilatus es ihm gestattete, ging er und holte den Leichnam.39 Auch Nikodemus, der Jesus einmal in der Nacht aufgesucht hatte, kam und brachte zum Einbalsamieren etwa dreißig Kilogramm[6] Myrrhe und Aloe mit. (Joh 3,1; Joh 7,50)40 Gemeinsam wickelten sie den Leichnam mit den Kräutern in lange Leinentücher, wie es bei den Juden vor dem Begräbnis Brauch ist. (Lk 24,12; Joh 20,5)41 Der Ort der Kreuzigung befand sich in der Nähe eines Gartens; dort lag ein neues Grab, das noch nie benutzt worden war.42 Und weil es der Tag der Vorbereitung für das Passahfest war und das Grab sich in der Nähe befand, bestatteten sie Jesus dort.

Johannes 19

New International Reader’s Version

von Biblica
1 Then Pilate took Jesus and had him whipped.2 The soldiers twisted thorns together to make a crown. They put it on Jesus’ head. Then they put a purple robe on him.3 They went up to him again and again. They kept saying, ‘We honour you, king of the Jews!’ And they slapped him in the face.4 Once more Pilate came out. He said to the Jews gathered there, ‘Look, I am bringing Jesus out to you. I want to let you know that I find no basis for a charge against him.’5 Jesus came out wearing the crown of thorns and the purple robe. Then Pilate said to them, ‘Here is the man!’6 As soon as the chief priests and their officials saw him, they shouted, ‘Crucify him! Crucify him!’ But Pilate answered, ‘You take him and crucify him. I myself find no basis for a charge against him.’7 The Jewish leaders replied, ‘We have a law. That law says he must die. He claimed to be the Son of God.’8 When Pilate heard that, he was even more afraid.9 He went back inside the palace. ‘Where do you come from?’ he asked Jesus. But Jesus did not answer him.10 ‘Do you refuse to speak to me?’ Pilate said. ‘Don’t you understand? I have the power to set you free or to nail you to a cross.’11 Jesus answered, ‘You were given power from heaven. If you weren’t, you would have no power over me. So the one who handed me over to you is guilty of a greater sin.’12 From then on, Pilate tried to set Jesus free. But the Jewish leaders kept shouting, ‘If you let this man go, you are not Caesar’s friend! Anyone who claims to be a king is against Caesar!’13 When Pilate heard that, he brought Jesus out. Pilate sat down on the judge’s seat. It was at a place called the Stone Walkway. In the Aramaic language it was called Gabbatha.14 It was about noon on Preparation Day in Passover Week. ‘Here is your king,’ Pilate said to the Jews.15 But they shouted, ‘Take him away! Take him away! Crucify him!’ ‘Should I crucify your king?’ Pilate asked. ‘We have no king but Caesar,’ the chief priests answered.16 Finally, Pilate handed Jesus over to them to be nailed to a cross. So the soldiers took charge of Jesus.17 He had to carry his own cross. He went out to a place called the Skull. In the Aramaic language it was called Golgotha.18 There they nailed Jesus to the cross. Two other men were crucified with him. One was on each side of him. Jesus was in the middle.19 Pilate had a notice prepared. It was fastened to the cross. It read, Jesus of Nazareth, the King of the Jews.20 Many of the Jews read the sign. That’s because the place where Jesus was crucified was near the city. And the sign was written in the Aramaic, Latin and Greek languages.21 The chief priests of the Jews argued with Pilate. They said, ‘Do not write “The King of the Jews.” Write that this man claimed to be king of the Jews.’22 Pilate answered, ‘I have written what I have written.’23 When the soldiers crucified Jesus, they took his clothes. They divided them into four parts. Each soldier got one part. All that was left was Jesus’ long, inner robe. It did not have any seams. It was made out of one piece of cloth from top to bottom.24 ‘Let’s not tear it,’ they said to one another. ‘Let’s cast lots to see who will get it.’ This happened so that Scripture would come true. It says, ‘They divided up my clothes among them. They cast lots for what I was wearing.’ So that is what the soldiers did. (Ps 22,18)25 Jesus’ mother stood near his cross. So did his mother’s sister, Mary the wife of Clopas, and Mary Magdalene.26 Jesus saw his mother there. He also saw the disciple he loved standing nearby. Jesus said to his mother, ‘Dear woman, here is your son.’27 He said to the disciple, ‘Here is your mother.’ From that time on, the disciple took her into his home.28 Later, Jesus knew that everything had now been finished. He also knew that what Scripture said must come true. So he said, ‘I am thirsty.’29 A jar of wine vinegar was there. So they soaked a sponge in it. They put the sponge on the stem of a hyssop plant. Then they lifted it up to Jesus’ lips.30 After Jesus drank he said, ‘It is finished.’ Then he bowed his head and died.31 It was Preparation Day. The next day would be a special Sabbath day. The Jewish leaders did not want the bodies left on the crosses during the Sabbath day. So they asked Pilate to have the legs broken and the bodies taken down.32 The soldiers came and broke the legs of the first man who had been crucified with Jesus. Then they broke the legs of the other man.33 But when they came to Jesus, they saw that he was already dead. So they did not break his legs.34 Instead, one of the soldiers stuck his spear into Jesus’ side. Right away, blood and water flowed out.35 The man who saw it has been a witness about it. And what he has said is true. He knows that he tells the truth. He is a witness so that you also may believe.36 These things happened in order that Scripture would come true. It says, ‘Not one of his bones will be broken.’ (2Mo 12,46; 4Mo 9,12; Ps 34,20)37 Scripture also says, ‘They will look to the one they have pierced.’ (Sach 12,10)38 Later Joseph asked Pilate for Jesus’ body. Joseph was from the town of Arimathea. He was a follower of Jesus. But he followed Jesus secretly because he was afraid of the Jewish leaders. After Pilate gave him permission, Joseph came and took the body away.39 Nicodemus went with Joseph. He was the man who had earlier visited Jesus at night. Nicodemus brought some mixed spices that weighed about 35 kilograms.40 The two men took Jesus’ body. They wrapped it in strips of linen cloth, along with the spices. That was the way the Jews buried people.41 At the place where Jesus was crucified, there was a garden. A new tomb was there. No one had ever been put in it before.42 That day was the Jewish Preparation Day, and the tomb was nearby. So they placed Jesus there.