1Dann rief Jakob[1] alle seine Söhne und sagte: »Kommt her! Ich will euch sagen, was euch die Zukunft bringen wird. (4Mo 24,14)2Kommt zusammen und hört, ihr Söhne Jakobs; hört auf Israel, euren Vater.3Ruben, du bist mein erstgeborener Sohn. Meine Stärke habe ich zuerst gezeugt. Du bist der Erste nach Hoheit und Macht. (4Mo 26,5; 5Mo 21,17; Ps 78,51; Ps 105,36)4Aber du kannst nicht der Erste bleiben, denn du bist wild wie die Wellen des Meeres. Du bist mit einer meiner Frauen ins Bett gegangen und hast mich in meinem eigenen Bett entehrt. (1Mo 35,22; 5Mo 27,20)5Simeon und Levi, die Brüder, Instrumente der Gewalt ihre Waffen. (1Mo 29,33; 1Mo 34,25)6Ich will mich von ihnen fernhalten. Mit ihnen will ich nie gemeinsame Sache machen. Denn in ihrem Zorn haben sie Menschen getötet und in ihrer Willkür Vieh verstümmelt. (1Mo 34,26)7Verflucht sei ihr Zorn, denn er ist grausam; verflucht ihre Wut, denn sie ist brutal. Deshalb will ich ihre Nachkommen in Israel zerstreuen. (Jos 19,1; Jos 21,1)8Dich, Juda, ja dich, werden deine Brüder rühmen. Du wirst deine Feinde besiegen. Deine Verwandten werden sich vor dir verneigen. (1Chr 5,2; Hebr 7,14)9Juda ist ein junger Löwe, von deiner Beute bist du aufgestanden, mein Sohn. Er kauert sich nieder und lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin – wer wagt es, ihn aufzustören? (4Mo 24,9; Mi 5,7)10Das Zepter wird immer Juda gehören und der Herrscherstab deinen Nachkommen, bis zum Kommen des Schilo[2], dem alle Völker gehorchen werden. (1Mo 24,17; Ps 2,6; Ps 60,9)11Er wird sein Fohlen an einen Weinstock binden, das Fohlen seines Esels an die Edelrebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen, sein Gewand im Blut der Trauben. (5Mo 8,7; 2Kön 18,32)12Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.13Sebulon wird am Meeresufer wohnen und ein Hafen für Schiffe sein und sich bis nach Sidon erstrecken. (5Mo 33,18)14Issachar ist ein knochiger Esel, der zwischen der Einzäunung[3] ruht. (Ri 5,16; Ps 68,14)15Als er sah, wie wohltuend die Ruhe und wie lieblich die Landschaft ist, beugte er seine Schultern zum Tragen und wurde ein fronpflichtiger Knecht. (Jos 19,17)16Dan wird seinem Volk zum Recht verhelfen, wie jeder andere Stamm in Israel. (5Mo 33,22; Ri 18,26)17Er wird eine Schlange am Weg sein, eine Viper auf dem Pfad, die das Pferd in die Ferse beißt, sodass der Reiter abgeworfen wird.18Ich vertraue auf deine Hilfe, o HERR!19Gad wird von Räuberbanden bedrängt, doch er wird sie abwehren und in die Flucht schlagen. (5Mo 33,20)20Assers Land wird reiche Nahrung hervorbringen, Nahrung, wie sie Königen zukommt. (5Mo 33,24)21Naftali ist eine flüchtige Hirschkuh, die schöne Worte spricht. (5Mo 33,23)22Josef ist ein fruchtbarer Baum, ein fruchtbarer Baum an einer Quelle. Seine Zweige ranken über die Mauer. (5Mo 33,13)23Bogenschützen greifen ihn an, schießen auf ihn und kämpfen gegen ihn. (1Mo 37,24)24Doch sein Bogen bleibt fest, und seine Arme sind gelenkig, weil der starke Gott Jakobs ihm hilft, der Hirte, der Fels Israels. (Ps 132,2; Jes 41,10; Jes 49,26)25Der Gott deines Vaters helfe dir; der Allmächtige segne dich mit den Segnungen des Himmels und den Segnungen der Tiefe, mit den Segnungen der Brüste und des Mutterleibs. (1Mo 28,13)26Die Segnungen deines Vaters sollen überragen die Segnungen mit uralten Bergen und die Gabe der ewigen Hügel. Diese Segnungen sollen auf das Haupt Josefs kommen, und auf den Scheitel dessen, der ein Fürst ist unter seinen Brüdern. (5Mo 33,15)27Benjamin ist ein reißender Wolf. Er frisst am Morgen die Beute, und verteilt am Abend den Raub.« (5Mo 33,12)28Dies sind die zwölf Stämme Israels. Und mit diesen Segenssprüchen segnete Jakob[4] sie, jeden mit einem besonderen Segen.
Jakobs Tod und Begräbnis
29Dann gab Jakob ihnen folgenden Auftrag: »Wenn ich gestorben bin, dann begrabt mich bei meinem Vater und meinem Großvater in der Höhle auf dem Acker des Hetiters Efron. (1Mo 23,16; 1Mo 25,8)30In der Höhle, die auf dem Landstück Machpela östlich von Mamre in Kanaan liegt und die Abraham von dem Hetiter Efron als Grabstätte für seine Familie kaufte.31Dort sind Abraham und seine Frau Sara begraben. Dort sind Isaak und seine Frau Rebekka begraben. Und dort habe ich Lea begraben. (1Mo 23,19; 1Mo 25,9; 1Mo 35,29)32Das Landstück und die Höhle sind in unserem Besitz, mein Großvater Abraham hat sie von den Hetitern gekauft.«33Nachdem Jakob seinen Söhnen seinen letzten Willen mitgeteilt hatte, sank er auf sein Bett zurück und starb und wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint. (1Mo 25,8; Apg 7,15)
Jakob segnet seine Söhne und schaut die Zukunft ihrer Nachkommen
1Jakob rief alle seine Söhne zu sich. »Versammelt euch um mich«, bat er sie, »ich will euch sagen, was die Zukunft für euch ´und eure Nachkommen` bereithält.2Kommt und hört mir zu, meine Söhne[1]. Hört auf euren Vater Israel!3Ruben, du bist mein Erstgeborener, der beste Beweis meiner Manneskraft.[2] An Ansehen und Einfluss übertriffst du alle anderen.4Doch zügellos bist du wie wilde Wogen, und darum sollst du nicht der Erste bleiben. Mit einer meiner Frauen hast du geschlafen[3] und damit das Bett deines Vaters geschändet.5Simeon und Levi sind vom gleichen Schlag, ihre Schwerter missbrauchen sie für Gewalttaten.6Mit ihren Plänen will ich nichts zu tun haben, von ihren Intrigen halte ich mich fern.[4] Aus Wut haben sie Menschen abgeschlachtet und zum Vergnügen Stiere gelähmt.7Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig ist! Verflucht sei ihre Wut, die sich so grausam zeigt! Darum bekommen sie kein eigenes Stammesgebiet, ihre Nachkommen leben verstreut in ganz Israel.[5]8Juda, dich rühmen deine Brüder. Deine Feinde packst du am Genick, und deine Brüder werfen sich vor dir nieder.9Mein Sohn Juda ist wie ein junger Löwe, der ein Tier gerissen hat. Majestätisch[6] liegt er neben seiner Beute. Wer wagt es, ihn zu stören?10Für immer hält Juda das Zepter in der Hand, aus seinem Stamm geht stets der König hervor[7], bis der große Herrscher kommt[8], dem alle Völker dienen werden.11´Juda lebt im Überfluss:` Am Weinstock bindet er den Esel fest, an der edelsten Rebe das Fohlen seiner Eselin. Er wäscht sein Gewand in Wein und seinen Mantel in Traubensaft.12Seine Augen sind dunkler als Wein, und seine Zähne weißer als Milch.[9]13Sebulon wohnt an der Meeresküste und bietet Schiffen einen Hafen. Bis nach Sidon erstreckt sich sein Gebiet.[10]14Issachar gleicht einem kräftigen Esel, der zwischen seinen Satteltaschen[11] ruht.15Er liebt seine Ruhe und sein liebliches Land und nimmt dafür in Kauf, seinen Rücken unter Lasten zu beugen und Frondienste zu leisten.16Dan verhilft seinem Volk zum Recht[12], er ist ´zwar klein, aber` den anderen Stämmen ebenbürtig.17Er ist gefährlich wie eine Schlange am Straßenrand, wie eine giftige Viper auf der Lauer[13]: Sie beißt das Pferd in die Fesseln, und der Reiter stürzt rücklings zu Boden.18Ich warte auf deine Hilfe, HERR!19Gad wird von plündernden Horden angegriffen, doch er geht zum Gegenangriff über und schlägt sie in die Flucht.[14]20Ascher hat Nahrung im Überfluss und versorgt Könige mit köstlichen Speisen.21Naftali gleicht einer ´flinken` Hirschkuh, die ´in der Wildnis` umherstreift und schöne Kälber hat[15].22Josef gleicht einem Weinstock, einem Weinstock an der Quelle, dessen Reben über die Mauer ´des Weinbergs` wachsen.23Bogenschützen greifen ihn an, nehmen ihn unter Beschuss und kämpfen gegen ihn.24Doch er hält seinen Bogen ruhig und fest und schießt mit rascher Hand zurück. Denn Jakobs starker Gott steht ihm bei, der unerschütterliche Fels und treue Hirte Israels[16].25Der Gott, dem schon dein Vater diente, wird dir helfen. Er, der allmächtige Gott, wird dich segnen: Er gibt dir Regen aus dem Himmel und Wasser aus den Quellen der Tiefe. Er schenkt dir viele Nachkommen und Kinder in großer Zahl.[17]26Der Segen, den dein Vater einst empfing, ist reicher als die kostbaren Gaben der uralten Berge und Hügel[18]. Diesen Segen sollst nun du bekommen, er steht dir zu, dem Auserwählten, der seine Brüder überragt.[19]27Benjamin gleicht einem reißenden Wolf: Am Morgen verschlingt er seine Feinde, und am Abend teilt er seine Beute.«28Mit diesen Worten segnete Jakob die zwölf Stämme Israels. Er sprach jedem seiner Söhne und deren Nachkommen einen besonderen Segen zu.[20]
Jakobs letzter Wunsch und sein Tod
29» ´Ich werde bald sterben` «, sagte Jakob zu seinen Söhnen, »und wenn ich ´im Tod` mit meinen verstorbenen Verwandten[21] vereint werde, dann begrabt mich in unserem Familiengrab ´in Kanaan`. Es liegt in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron,30in Machpela östlich von Mamre[22]. Abraham hat Efron das Grundstück abgekauft und zur Grabstätte gemacht.31Dort wurden er selbst und seine Frau Sara sowie Isaak und seine Frau Rebekka begraben. Auch Lea habe ich dort beigesetzt.32Das Grundstück und die Höhle sind unser rechtmäßiger Besitz, seit wir sie den Hetitern abgekauft haben.«33Als Jakob seinen Söhnen diese Anweisungen gegeben hatte, legte er sich auf sein Bett zurück. Dann tat er seinen letzten Atemzug und wurde ´im Tod` mit seinen Vorfahren vereint.