1Doch Sarai, die Frau Abrams, bekam keine Kinder. Sarai hatte jedoch eine ägyptische Sklavin namens Hagar. (1Mo 11,30; Gal 4,24)2Da sagte Sarai zu Abram: »Der HERR hat mir keine Kinder geschenkt. Schlaf du mit meiner Sklavin. Vielleicht kann ich durch sie Kinder haben.« Abram war einverstanden. (1Mo 30,3)3Sarai gab ihrem Mann ihre ägyptische Sklavin Hagar als Nebenfrau. Sie lebten damals schon zehn Jahre im Land Kanaan. (1Mo 12,4)4Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwanger. Als Hagar bemerkte, dass sie schwanger war, verachtete sie ihre Herrin Sarai. (1Mo 16,15)5Da machte Sarai Abram einen Vorwurf: »Das ist alles deine Schuld! Jetzt, wo meine Sklavin schwanger ist, werde ich von ihr verachtet. Dabei habe ich sie dir doch zur Frau gegeben. Der HERR soll Richter sein zwischen dir und mir!« (1Mo 31,53)6Abram entgegnete ihr: »Sie ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du für angebracht hältst.« Doch als Sarai hart mit ihr umsprang, lief Hagar fort.7Der Engel des HERRN fand Hagar in der Wüste neben der Quelle am Weg nach Schur. (1Mo 21,17; 1Mo 22,11)8Er sprach zu ihr: »Hagar, Sklavin von Sarai, woher kommst du und wohin gehst du?« »Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai«, antwortete sie. (1Mo 3,9; 1Mo 4,9)9Da sprach der Engel des HERRN: »Kehr zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter. (1Mo 21,12; Eph 6,5; Tit 2,9)10Ich werde dir mehr Nachkommen geben, als du zählen kannst. (1Mo 17,20)11Du wirst einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael[1], denn der HERR hat deine Hilferufe gehört. (1Mo 16,15; 2Mo 3,7)12Dein Sohn wird ungezähmt sein wie ein wilder Esel! Er wird sich gegen alle stellen und alle werden gegen ihn sein. Ja, er wird mit allen seinen Brüdern im Streit leben.« (Hi 39,5)13Da nannte Hagar den HERRN, der zu ihr gesprochen hatte, El-Roï[2]. Denn sie sagte: »Ich habe den gesehen, der mich sieht!« (1Mo 32,31)14Die Quelle erhielt später den Namen Beer-Lachai-Roï[3]. Sie liegt zwischen Kadesch und Bered. (1Mo 14,7)15Hagar aber gebar Abram einen Sohn und Abram nannte ihn Ismael. (1Mo 21,9; 1Mo 25,12)16Zu dieser Zeit war Abram 86 Jahre alt. (1Mo 12,4; 1Mo 16,3)
1Abrams Frau Sarai war kinderlos geblieben. Sie hatte eine ägyptische Sklavin namens Hagar2und sagte ´eines Tages` zu Abram: »Der HERR hat mir Kinder versagt, aber du könntest mit meiner Sklavin schlafen. Vielleicht kann ich durch sie zu einem Sohn kommen.«[1] Abram hörte auf seine Frau.3So gab Sarai ihm ihre ägyptische Sklavin zur Nebenfrau. Abram ´und seine Familie` lebten damals schon zehn Jahre im Land Kanaan.4Abram schlief mit Hagar, und sie wurde schwanger. Als sie wusste, dass sie ein Kind erwartete, sah sie auf ihre Herrin herab.5Da beklagte sich Sarai bei Abram: »Mir geschieht Unrecht, und du lässt es einfach zu! Ich habe sie dir zur Frau gegeben, aber jetzt, wo sie weiß, dass sie schwanger ist, verachtet sie mich. ´Daran bist du schuld!` Der HERR soll entscheiden, ob du im Recht bist oder ich.«6»Sie ist doch deine Sklavin und gehört dir sowieso«, gab Abram zur Antwort, »du kannst mit ihr machen, was du willst.« Von da an fügte Sarai ihrer Sklavin so viele Demütigungen zu, dass Hagar schließlich davonlief.7Der Engel des HERRN fand sie in der Wüste bei dem Brunnen, der am Weg nach Schur liegt.8Er fragte sie: »Hagar, Sarais Sklavin, wo kommst du her und wohin bist du unterwegs?« Sie antwortete: »Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai.«9Da sagte der Engel des HERRN zu ihr: »Kehre zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter[2]!«10Er versprach ihr: »Ich will deine Nachkommen so zahlreich machen, dass niemand sie zählen kann.11Du bist schwanger und wirst einen Sohn bekommen«, fuhr er fort. »Nenne ihn Ismael (›Gott hört‹), denn der HERR hat dich gehört, als du über dein Elend geklagt hast[3].12Dein Sohn wird ungestüm sein wie ein Wildesel. Er wird mit allen im Streit liegen und von allen bekämpft werden. Selbst seinen Brüdern wird er sich entgegenstellen.[4]«13Da nannte Hagar den HERRN, der mit ihr geredet hatte: »Du bist der ›Gott, der mich sieht‹[5]; denn«, sagte sie, »hier konnte ich einen Blick auf den erhaschen, der mich sieht[6].«14Darum nennt man den Brunnen seither »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«[7]. Er liegt zwischen Kadesch und Bered.15Hagar ´kehrte zurück. Sie` brachte Abrams Sohn zur Welt, und Abram gab ihm[8] den Namen Ismael.16Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.